›Fuckin Sushi‹ ist ein wildes, anrührendes Buch über die Geborgenheit, die man nur als junger Mensch unter Freunden erfahren kann, und über eine Zeit im Leben, in der fast alles möglich scheint.
Eine Schülerband aus Bonn: Fuckin Sushi. Sie singen deutsch und rocken, laut und lang. In der Fußgängerzone von Bad Münstereifel, auf einem Sommerfest von Bundeswehrangehörigen oder im »Bla«. Durch ein You-Tube-Video werden die vier berühmt. Nach einer Tournee werden jedoch die Spannungen in der Band immer größer, die Oma des Erzählers stirbt, Bob Dylan kommt nach Bonn und das Ende der Schulzeit rückt näher und näher ...
»Ich hätte gern in dieser Band gespielt« DAVID WAGNER
INKLUSIVE BONUSTEIL: mit Playlist und exklusivem Interview
Niels, 16 Jahre, gerade nach Bonn gezogen, erlebt in diesem Buch, wie man als junger Mensch sich in einer Band unter Freunden wohlfühlen kann. Seine Karriere startet in der Fußgängerzone und geht weiter ...
Niels, 16 Jahre, gerade nach Bonn gezogen, erlebt in diesem Buch, wie man als junger Mensch sich in einer Band unter Freunden wohlfühlen kann. Seine Karriere startet in der Fußgängerzone und geht weiter auf verschiedenen Konzerten. Die Band "Fuckin Sushi" lebt nach dem Motte "Weltfrieden und Abrentnern". Für Niels kommt das Abrentnern dann früher als gedacht...
Ein Jugendroman über das Erwachsen werden, die Liebe, den Erfolg und den Fall. Der Schreibstil ist sehr gefällig und man kommt gut in die Geschichte rein. Die Charaktäre kommen sehr gut rüber, man kommt sich vor selbst mit in der Geschichte zu stehen. Für mich als Roman für die Jugend absolut empfehlenswert.
Weltfrieden und Abrentnern sofort! Das ist eindeutig der Slogan dieses Buches. Mich hat das Cover in Verbindung mit dem Titel neugierig gemacht.
Die Geschichte wird aus Sicht von Niels erzählt, der neu ...
Weltfrieden und Abrentnern sofort! Das ist eindeutig der Slogan dieses Buches. Mich hat das Cover in Verbindung mit dem Titel neugierig gemacht.
Die Geschichte wird aus Sicht von Niels erzählt, der neu nach Bonn gezogen ist und dort Anschluss sucht und erst nicht findet. Bis er zusammen mit René in Bad Münstereifel vor dem Heino-Café auftritt mit meiner Meinung nach sehr experimenteller Musik. Kurze Zeit später finden sie einen Proberaum im Müll(er)-Tower und nach Lloyd stößt noch Nino dazu und der Leser erlebt Bandgeschichte, erst kommt der Erfolg, dann der Absturz. Slogan der Band ist „Weltfrieden und abrentnern sofort“. Das Lebensgefühl des „Abrentnerns“ wird gut in dem Buch beschrieben und soll hier nicht näher definiert werden.
Marc Degens ist ein temporeicher Roman über eine kurze Bandgeschichte gelungen, aber auch über die Zeit kurz vor dem Ende der Schulzeit, die immer einen Umbruch bedeutet. Musik, Alkohol, Mädchen, Sex(fantasien), das Lebensgefühl der Jugend werden gut wieder gegeben. Der Roman liest sich flott, die Kapitel sind kurz und der Leser geht mit der Band auf Tour, erlebt aber auch das Auseinanderfallen der Band, neue Prioritäten werden gesetzt und Niels reflektiert sein Leben.
Fuckin Sushi erzählt die kurzweilige Geschichte von Niels und seinen ersten Erfahrungen in/mit einer Band. Es ist auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden, das Abgrenzen zu anderen, über das Festigen ...
Fuckin Sushi erzählt die kurzweilige Geschichte von Niels und seinen ersten Erfahrungen in/mit einer Band. Es ist auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden, das Abgrenzen zu anderen, über das Festigen der eigenen Persönlichkeit. Die Musik spielt eine zentrale Rolle und selten hab ich Musik so hervorragend in geschriebener Form gelesen. Sogar die Aufmachung des Buches wurde dem Inhalt super angepasst. So sehen die Seitenzahlen wie die Wiedergabezeit eines Liedes aus (z.B.: 0:31).
Die Geschichte wird aus Niels' Sicht erzählt und wir bekommen somit alles nur aus seiner Perspektive mit. Was manchmal als fragwürdig erscheint, nimmt Niels einfach nicht anders wahr und könnte von Außenstehenden auch ganz anders gesehen werden. Niels als Charakter kam sehr authentisch rüber, auch wenn ich mich mit ihm manchmal nicht immer anfreunden konnte. Die Nebenfiguren hatten auch alle ihre Ecken und Kanten und spezielle Eigenschaften, die alle sehr liebenswürdig gemacht haben. Manchmal kamen sie aber ein bisschen zu kurz.
Mit dem Schreibstil hatte ich anfangs etwas zu kämpfen. Es war für mich nicht so flüssig zu lesen, wie ich es gerne gehabt hätte. Mir waren die Sätze ein bisschen zu kurz und die Übergänge zwischen ihnen etwas, wie soll ich sagen, stockend. Aber ich habe mich dann daran gewöhnt und dann war das kein Problem mehr. Die Kapitel sind außerdem angenehm kurz gehalten, sodass man immer verleitet wird, nochmal eins weiter zu lesen.
Niels hat eine besondere Vorliebe für extra lange Lieder und im Buch werden einige Lieder/Bands immer mal wieder genannt. Umso besser, dass hinten im Anhang nicht nur das in der Geschichte erwähnte Interview vollständig abgedruckt wurde, sondern auch eine Liste mit Liedern, die Niels auf seinem iPod hat, und man diese super als Einstimmung zum Buch auf YouTube anhören kann. (Der Autor hat dazu auch gleich eine Playlist erstellt: https://www.youtube.com/playlist?list=PLBCAEE1EB7B164472&spf)
Fazit
Fuckin Sushi ist ein toller jugendlicher Roman, der das Lebensgefühl, wenn einem das ganze Leben offen steht, super einfängt. Die Geschichte hält wunderbar fest, was einem als junge/r Erwachsene/r besonders wichtig ist. Im Gesamten gibt es für mich aber vereinzelt Unstimmigkeiten, die die Geschichte nicht ganz rund erscheinen lassen.
Aus einem spontanen Entschluss heraus fahren der Protagonist Niels und sein neuer Freund René in eine Fußgängerzone und machen Musik – improvisiert, laut und aufmerksamkeiterregend. Doch dabei soll es ...
Aus einem spontanen Entschluss heraus fahren der Protagonist Niels und sein neuer Freund René in eine Fußgängerzone und machen Musik – improvisiert, laut und aufmerksamkeiterregend. Doch dabei soll es nicht bleiben. Sie beschließen eine Band zu gründen, bis ihre Band Fuckin Sushi auf vier Personen gewachsen ist. Diese Zeit in der Band hat für Niels einen prägenden Einfluss während, sowohl während seiner Schulzeit als auch danach. Doch nicht immer läuft alles harmonisch und rund und Spannungen erreichen auch mal einen neuen Höhepunkt.
Niels, der Erzähler der Geschichte, ist ein verlorener Jugendlicher, zumindest bis er auf René trifft und sie eine Band gründen. Denn in dieser Zeit blüht er auf. Dies erlebt man als Leser gut mit und sieht seine einzelnen Entwicklungen, was einen freut. Man erhält aber auch Einblicke in seine jugendliche Naivität und erkennt, dass sein Umgang mit Stressreaktionen nicht unbedingt immer die beste und vernünftigste ist. Dieses Auf- und Ab und die Gruppendynamik sind interessant zu verfolgen.
Gut gefallen hat mir auf jeden Fall der Schreibstil. Durch einfache Sätze und sehr kurze Kapitel kam es zu einem guten Lesefluss und die Geschichte hat man dadurch auch sehr schnell durchgelesen.
An einigen Stellen fehlte mir jedoch eine Idee, was die Geschichte mir sagen oder mitgeben wollte. Sie nahm ihren Lauf und wir haben den Protagonisten in seinem Alltag begleitet, aber mehr war da manchmal leider auch nicht. Teilweise gab es jedoch Handlungen, mit denen man etwas anfangen und wo man etwas rauslesen konnte, was den Sinn dieser Geschichte gezeigt hat. Ich hätte mich gefreut, wenn die Geschichte öfter auf den Punkt gekommen wäre oder die Absichten, die der Autor hatte, stärker hervorgekommen wären, aber da es auch einige Stellen gab, in denen dies ersichtlich wurde, sollte dies kein großer Hinderungsgrund am Lesen der Geschichte sein.
Schade finde ich, dass hier beispielsweise eine Mitschülerin nur anhand ihres Körpers dargestellt und auf diesen reduziert wird. Viel mehr als ihren Namen und ihre Kurven erfahren wir nicht und es wird so dargestellt, dass jeder Junge, der ihr begegnet, Körperlichkeiten mit ihr austauscht, und das auch nur, weil sie einen scheinbar so weiblichen, anziehenden Körper hat. Und sie lässt es mit sich machen. Das erschien mir klischeehaft und auch ein bisschen verachtend ihr gegenüber. Solche Andeutungen haben mich beim Lesen stocken lassen und traurig gestimmt. Diese Darstellung kann vielleicht so erklärt werden, dass der Erzähler selber noch ein Jugendlicher ohne wirkliche Erfahrungen ist und auch scheinbar noch hormongesteuert handelt, aber trotzdem finde ich es schade, dass so ein verdrehtes Bild vermittelt wird.
Ebenfalls wenig ansprechend finde ich den hohen Alkohol- und Tabakkonsum der Charaktere. Es ist aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung, wenn dargestellt wird, welchen Einfluss das Spielen in der Band und der Umgang mit seinen Bandkollegen auf den Protagonisten hat, aber es muss nicht unbedingt alle paar Sätzen erwähnt werden, dass er sich eine neue Dose Bier aufmacht und sich neue Zigaretten dreht oder diese anzündet. Das war mir einfach zu viel, da hätte ich lieber erfahren, was der Protagonist ansonsten macht oder wie er sich fühlt.
Insgesamt ist es eine nette Geschichte für zwischendurch, die Niels bei seinem Weg zum Erwachsenwerden und bei altersentsprechenden Problemen begleitet, aber es gibt doch einige Aspekte, die mir rückblickend betrachtet leider nicht ganz gefallen haben. Deshalb nur eine eingeschränkte Leseempfehlung – da es aber relativ kurz ist und der Lesefluss super ist, kann man es gut zwischendurch lesen.