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Veröffentlicht am 01.02.2022

Leon und das zu Bett gehen

Leon, der kleine Pinguin - Muss Pipi! Bin nicht müde! Ich schlaf schon ganz allein!
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Leon ist ein kleiner aufgeweckter Pinguinjunge. Eigentlich fühlt er sich ja schon groß, aber nachts, wenn er Pipi muss, ruft er immer nach seiner Mama oder seinem Papa. Leider muss er oft zweimal oder ...

Leon ist ein kleiner aufgeweckter Pinguinjunge. Eigentlich fühlt er sich ja schon groß, aber nachts, wenn er Pipi muss, ruft er immer nach seiner Mama oder seinem Papa. Leider muss er oft zweimal oder öfter nachts Pipi und Mama und Papa sind dann in der Früh immer noch ganz müde. Deshalb probiert er es jetzt auch mal alleine und es klappt besser als gedacht! Das muss er doch gleich seinen Eltern sagen. Manchmal kann er auch nicht einschlafen und nichts hilft, also grübelt er, was er tun könnte, er turnt in seinem Bett, sieht aus dem Fenster und wenn er dann immer noch nicht müde ist, dann geht er doch zu Mama und Papa ins Schlafzimmer. Aber Papa will ihn nicht mehr mit im großen Bett schlafen lassen, also muss Leon wohl wieder zurück und nochmal versuchen, ob er nicht doch endlich einschlafen kann. Weil Leon schon ein großer Pinguin ist und sein Bruder Marcel noch viel kleiner ist als er, bekommt er bald ein großes Bett und Marcel bekommt das kleine von Leon. Das ist echt toll, denn es ist viel mehr Platz für Spielzeug und Kuscheltiere! Nur leider ist es in der Nacht so groß, dass Leon seine Sachen gar nicht mehr finden kann. Da ist es schön, dass Marcel zu ihm ins Bett gekrochen kommt und sie ein wenig kuscheln können. Nur leider können jetzt beide nicht mehr einschlafen, da ist es doch gut, dass sie bei Mama und Papa immer noch ein kleines Plätzchen im Bett finden, wo sie sich hinkuscheln können.

Émile Jadoul hat hier ein tolles und umfangreiches Bilderbuch geschaffen, das drei alltägliche Situationen rund um das zu Bett gehen beschreibt. Ihre Geschichten sind einfach zu verstehen und lassen sich sehr gut vorlesen. Die Wortwahl passt perfekt in den Wortschatz eines zweijährigen Kindes. Die Illustrationen sind auf das Wesentliche beschränkt und lenken so die Aufmerksamkeit sofort auf den Kermpunkt der Handlung. So können sich Kleinkinder sehr gut auf das Vorlesen konzentrieren. Da die Geschichten aber auf vielen Seiten erzählt werden, gibt es viele Bilder anzuschauen und Kinder langweilen sich beim Zuhören nicht.

Ich bin ganz verliebt in den kleinen Pinguin, denn er ist zuckersüß. Als Eltern kennt man die nächtlichen Ausflüge auf die Toilette oder die Besuche im Elternbett sehr gut und versteht deshalb auch, warum es wichtig ist, anhand eines solchen Buches den Kindern zu erklären, dass sie zum Beispiel auch alleine auf die Toilette gehen können. Der Autorin gelingt es sehr gut, diese Situationen realistisch, einfühlsam und unterhaltsam zu erzählen.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Eine junge Frau kämpft für ihr Glück

Das Fundament der Hoffnung
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1956 am Comer See: Aurora ist die neunzehnjährige Tochter der Familie Mandelli. Schon ihr ganzes Leben liebt sie die Arbeit der muratrice und geht voll darin auf. Doch nun nach dem Tod ihres drei Jahre ...

1956 am Comer See: Aurora ist die neunzehnjährige Tochter der Familie Mandelli. Schon ihr ganzes Leben liebt sie die Arbeit der muratrice und geht voll darin auf. Doch nun nach dem Tod ihres drei Jahre älteren Bruders Tommaso ist ihr Vater wie gelähmt und nicht in der Lage den Maurerbetrieb der Familie weiterzuführen. Nachdem sich zwei Wochen lang nichts geändert hat am gesundheitlichen Zustands des Vaters begibt sich Aurora auf den Werkshof und führt den Betrieb mit der Hilfe des angestellten Maurers Michele weiter. Schnell spürt Aurora, dass sie sich zu Michele hingezogen fühlt, denn er ist ihr Retter und Unterstützer in der Not und auch er zeigt ihr, dass sie ihm nicht gleichgültig ist. Gemeinsam schaffen sie es, den Betrieb am Laufen zu halten. Aber die Bewohner des Dorfes machen es ihnen nicht leicht, denn eine arbeitende Frau ist immer noch ungewöhnlich und in den Augen der Menschen nicht mutig und stark sondern misstrauenserweckend. So steht Aurora vor vielen Problemen, doch sie hält Michele die Treue und glaubt an ihre Liebe. Allerdings sieht nicht jeder in ihrem näheren Umfeld diese Verbindung so wohlwollend und positiv...

Ladina Bordoli hat es geschafft, den Auftakt dieser Trilogie so spannend und fesselnd zu gestalten, dass der Leser sofort weiterlesen will. Gerade die Protagonistin Aurora ist eine unheimlich starke Frau, die sich über gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzt, um den Familienbetrieb zu schützen und zu erhalten, das Gerede der Dorfbewohner ist ihr dabei nie wichtig. Erst als ihr Michele immer wieder erklärt, dass sie dem Betrieb schadet, fängt sie an, an sich und ihrem Verhalten zu zweifeln.

Gerade Aurora konnte mich von der ersten Seite an auf ihre Seite ziehen und mich mit ihrer besonderen Begabung begeistern. Der Neid Micheles war mir bald ein Dorn im Auge und hat mich oft wütend gemacht. So war ich schnell emotional in der Handlung involviert und fühlte mich als Teil der Geschehnisse. Auch hatte ich immer das Gefühl, dass die Autorin sich auf dem Gebiet der Architektur und des Maurerhandwerks auskennt und ihr das Thema sehr am Herzen liegt. Das macht das Buch für mich zu einem Highlight und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, den ich nun schnellstmöglich lesen möchte.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Ein Wettrennen und ein Apfelsaft-Dieb halten Emil auf Trab

Emil Einstein (Bd. 2)
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Endlich sind die Sommerferien vorüber und Emil freut sich schon auf den ersten Schultag, an dem er seinen Mitschülern das Erfindermobil zeigen kann. Auf dem Pausenhof wird die Seifenkiste auch wirklich ...

Endlich sind die Sommerferien vorüber und Emil freut sich schon auf den ersten Schultag, an dem er seinen Mitschülern das Erfindermobil zeigen kann. Auf dem Pausenhof wird die Seifenkiste auch wirklich von allen bewundert, nur die Nervbrüder Max und Moritz sind neidisch und wollen ihm zeigen, dass ihre Turboroller bei einem Wettrennen gewinnen würden. Also fordern sie Emil heraus und Emil nimmt die Herausforderung notgedrungen an. Gut, dass er noch eine Flasche Apfelsaft hat und so beim Wettrennen den Motor unbemerkt anschalten kann. Doch irgendetwas passt nicht und der Motor geht nach kurzer Zeit wieder aus, also muss Emil nun auf die Unterstützung seiner beiden Freunde Mira und Tom hoffen...

Suza Kolb schreibt flüssig und in einer einfachen Sprache, sodass auch Kinder unter fünf Jahren alles verstehen. Durch die tollen Illustrationen von Anja Grote wird das Buch noch interessanter und attraktiver. Das Abenteuer Emils ist von der ersten Seite an spannend, aber nie unheimlich oder angsteinflößend.

Meine Kinder lieben Emil Einstein, weshalb sie sich sehr über diesen zweiten Band der Reihe gefreut haben. Auch diesmal erlebt Emil ein spannendes Abenteuer, das ein Aufhören beim Vorlesen eigentlich unmöglich macht. Wir wünschen uns sehr, dass ganz bald ein dritter Teil erscheint und wir weiter am Leben von Emil und seinen drei tierischen Freunden teilhaben dürfen.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Der packende Auftakt einer neuen Saga

Die Dorfschullehrerin
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1961: Die 30-jährige Helene ist vor nicht allzu langer Zeit aus der DDR geflohen und beginnt nun ihr neues Leben in der BRD. Nachdem sie für kurze Zeit bei ihrer Großtante in Frankfurt am Main gelebt hat, ...

1961: Die 30-jährige Helene ist vor nicht allzu langer Zeit aus der DDR geflohen und beginnt nun ihr neues Leben in der BRD. Nachdem sie für kurze Zeit bei ihrer Großtante in Frankfurt am Main gelebt hat, beginnt nun ihr Neuanfang in Kirchberg in der Rhön nahe der innerdeutschen Grenze. Sie wird dort als SBZ-Lehrerin in der Dorfschule beginnen, das SBZ in ihrer Berufsbezeichnung bringt ihr nur die Hälfte an Geld für die gleiche Tätigkeit und das nur, weil sie in der DDR studiert hat und nicht in der BRD. Trotzdem liebt sie ihren Beruf und die Arbeit mit den Kindern. Sie unterrichtet die dritte und vierte Klasse, muss aber aufgrund vieler Krankheitsausfälle der anderen drei Lehrer oft auch die anderen Klassen mit übernehmen. Das Leben in dem kleinen Dorf ist anfangs schwierig, denn durch ihre Vergangenheit, die ein offenes Geheimnis darstellt, wird sie kritisch beäugt, was sie aber durch ihre hervorragenden Leistungen als Lehrerin wieder wettmacht und so immer mehr an Ansehen erlangt. So lernt sie mit der Zeit viele der Dorfbewohner kennen und die Hebamme Isabella und der Dorfarzt Tobias werden mit der Zeit ihre engsten Freunde, auch wenn sie spürt, dass Tobias weitaus mehr als ein Freund für sie ist. In ihrer Freizeit wandert sie viel, meist in Richtung der Grenze, mit dabei ist immer ihr Fernglas. Denn sie weiß, dass ihre Tochter Marie nur wenige hundert Meter hinter der Grenze bei ihrem Großvater, Helenes Vater, lebt. Doch von der Existenz des kleinen Mädchens ahnt in Kirchberg niemand etwas. Auch nicht von den Plänen, dass Marie bald über die Grenze zu ihr kommen soll...

Eva Völler versteht es, den Leser ab der ersten Seite zu fesseln. Denn das Lesen zu unterbrechen fällt hier wirklich schwer. Der Leser ahnt schnell, dass Helene nicht einfach so in das kleine Dorf gekommen ist, doch bis das Geheimnis sich klärt, dauert es und auch danach wird es immer spannender, denn eine Flucht aus der DDR ist schwierig und gefährlich. Und natürlich läuft auch im Alltag nicht immer alles glatt und es kommt immer wieder zu unvorhersehbaren Problemen.

Eigentlich wollte ich mir beim Lesen Zeit lassen, was aber schier unmöglich war, denn ich war viel zu sehr gefesselt, als dass ich freiwillig Pausen eingelegt hätte. Die Sprache der Autorin liest sich so flüssig und schnell, dass die knapp 450 Seiten nur so dahinfliegen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Helene und ihrer Familie weitergeht und kann es kaum mehr erwarten bis endlich der zweite Teil der Reihe erscheint.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Eine wichtige Botschaft wunderschön verpackt!

Anders? Genau richtig!
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Jeder kennt sie, die Tiere, die alle anders aussehen und doch alle einer Rasse angehören. So hat jedes Tier andere Stärken und Schwächen, doch letztendlich ergänzen sie sich in der Gemeinschaft wunderbar ...

Jeder kennt sie, die Tiere, die alle anders aussehen und doch alle einer Rasse angehören. So hat jedes Tier andere Stärken und Schwächen, doch letztendlich ergänzen sie sich in der Gemeinschaft wunderbar und sind wichtiger Teil davon. So lockern die Zebras mit den Punkten die Herde auf und außer ihrem außergewöhnlichen Aussehen unterscheiden sie sich nicht vom Rest, ebenso wie die Löwen, die ihre Mähne kämmen und nicht wild abstehen lassen oder die Elefanten, die weniger kräftig sind wie die anderen.

Sven Gerhardt hat in seinem Kinderbuch ein sehr wichtiges Thema angesprochen, denn die Toleranz gegenüber den Mitmenschen ist sehr wichtig und wird hier mehr als deutlich gezeigt. Anhand von Tieren, die einträchtig miteinander leben und Spaß miteinander haben erklärt er Kindern auf lustige Art und Weise, dass Vielfalt normal ist. Nebenbei können auch noch die Zahlen geübt werden, denn pro Tierart und Doppelseite wird immer ein Tier mehr außergewöhnlich dargestellt.

Nikolai Renger hat einen wunderschönen Zeichenstil. Seine Tiere sind lustig gezeichnet und so voller Details, dass immer wieder etwas Neues entdeckt werden kann und das Buch nie langweilig wird.

Mich hat das Buch sofort begeistert, denn ich liebe Kinderbücher, die nicht nur hübsch anzusehen sind und Spaß machen, sondern auch noch eine wichtige Botschaft vermitteln. Auch meine Tochter hat sich sofort in das Buch verliebt und muss immer wieder laut lachen, wenn sie wieder etwas lustiges entdeckt hat. Die kurzen Reime sind gut vorzulesen und verständlich. Aus diesen vielen Gründen kann ich das Buch jedem nur empfehlen, denn es ist einfach zauberhaft!

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