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Veröffentlicht am 08.03.2022

Grausamer Thriller mit einigen Mankos

Eis. Kalt. Tot.
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Inhalt
»Du weißt, wofür das ist. Wir beobachten dich. Und wenn du nicht damit aufhörst, werden wir wiederkommen. Dann wird es mehr als diesen Nadelstich geben.« Wenn sich die beschaulichen Gassen von Kopenhagen ...

Inhalt
»Du weißt, wofür das ist. Wir beobachten dich. Und wenn du nicht damit aufhörst, werden wir wiederkommen. Dann wird es mehr als diesen Nadelstich geben.« Wenn sich die beschaulichen Gassen von Kopenhagen in einen Ort des Grauens verwandeln und du nicht weißt, ob du das nächste Opfer bist … Ein bizarrer Fall für die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen von der Mordkommission.


Meinung
Ich weiß bei diesem Buch gar nicht so recht, wie ich eigentlich anfangen soll, denn eigentlich muss ich nach zwei komplett verschiedenen Kategorien bewerten. Ich kann hier ganz schwer einfach das ganze Buch “in einen Topf” werfen und einfach so bewerten. Warum? Weil ich es noch nie erlebt habe, dass ein Teil des selben Buches mich total begeistern und ein anderer Teil fürchterlich nerven kann.

Ich möchte mit dem Positiven beginnen: Die Autorin hat mit “Eis. Kalt. Tot.” wirklich einen spannenden, sehr grausamen und dadurch auch auf perfide Weise faszinierenden Thriller geschrieben. Sie schreibt hervorragend, wie ich finde, und hat es wirklich mit Bravour gemeistert, mich als Leserin an die Seiten zu fesseln. Der Fall und vor allem die Ermittlungen sind unheimlich breit gefächert und es wird sich ganz viel mit der Vergangenheit der Opfer beschäftigt. Hier prallen ganz viele Themen aufeinander, die für mich neu und spannend und sehr einzigartig waren.

Leider hatte ich gegen Ende fast ein bisschen das Gefühl, dass es zu viele kleine Handlungsstränge waren und die Autorin es letztendlich nicht mehr ganz geschafft hat, sie alle einzusammeln. Für mich blieben sehr essentielle Teile am Ende irgendwie ein wenig auf der Strecke. Man hätte entweder noch ein bisschen mehr aufklären oder andere Szenen vielleicht einfach von Grund auf weglassen können. Aber am Ende hat natürlich alles dazu gezählt, einen auf die falsche Fährte zu locken und damit hat das natürlich alles auch eine Daseinsberechtigung in einem Thriller.

Kommen wir nun zu dem, was mich so sehr gestört hat und was aus einem richtig guten Buch leider nur noch ein mittelmäßiges macht: Die Figuren. Ich hatte das Gefühl, dass man zwanghaft versucht hat, individuelle und besondere Charaktere zu erschaffen. Leider ist das nur mäßig gut gelungen. Wenn man dem Klappentext glauben mag, dann ist unsere Hauptfigur Marit Rauch Iversen – doch den Eindruck hat man leider nicht wirklich. Vielmehr muss man sich hier über hunderte Seiten hinweg mit einer absolut unsympathischen, zynischen und immer wütenden Ermittlerin anfreunden – doch das gelingt einem partout nicht. Kirsten Vinther ist glaube ich die unsympathischste Figur, die mir jemals in einem Buch untergekommen ist. Und sie war der Grund, weshalb ich beinahe das Buch zur Seite gelegt und abgebrochen hätte. Einzig der spannende Fall und das Interesse darum, wie er ausgelöst wird, hat mich weiterlesen lassen. Denn ganz im Gegensatz zu Kirsten ist da ja auch noch Jesper Bæk, der ganz offensichtlich das genaue Gegenteil der lauten Ermittlerin sein soll. In sich gekehrt und ohne wirklichen Mut schleicht er sich so durch die Kapitel. Er bekam einfach keine Farbe bis zum letzten Drittel des Buches. Da wurde es endlich besser und man hat dann doch beinahe so etwas wie Sympathie für Jesper empfinden können. Und Marit … nun ja, sie wird irgendwie lange Zeit wie eine Randfigur behandelt und benimmt sich auch so. Das ist irgendwie schade, weil sie wenigstens Charakter und Substanz hatte. Und weil sie ja eigentlich als Protagonistin angepriesen wird …

Jetzt habe ich viele negative Worte verloren und insgesamt klingt die Rezension viel schlechter, als es das Buch letztendlich verdient hat. Dabei ist es in der Tat kein schlechtes Buch, nur schwebt diese große negative Kritik ein bisschen über all dem Guten, von dem es ja auch eine Menge gab. Denn ich wurde auch unterhalten, es gab wenig bis gar keine Klischees und die Autorin hat ganz viel Kopenhagen einfließen lassen, was mir ebenfalls sehr gefallen hat.

Fazit
Ein durchwachsener Thriller, der leider vor allem wegen seiner unsympathischen Charaktere Minuspunkte sammelt. Dennoch durchaus ein Buch für alle Fans von grausamen und blutrünstigen Thrillern.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an NetGalley und den Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2022

Gute Idee, leider etwas zu viel Naivität!

Der Herzgräber
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Inhalt
Er reißt ihnen das Herz heraus. Er vergräbt es im Wald. Dann pflanzt er Blumen.
Eine junge Frau findet nach dem Suizid ihrer Mutter in deren Nachlass unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers. ...

Inhalt
Er reißt ihnen das Herz heraus. Er vergräbt es im Wald. Dann pflanzt er Blumen.
Eine junge Frau findet nach dem Suizid ihrer Mutter in deren Nachlass unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers. Der erste Thriller der preisgekrönten englischen Autorin Jen Williams.

Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis.
Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert.
Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben.


Meinung
Was ich in einem Thriller erwarte ist Spannung, ein gruseliges Setting. Eine Ermittlung und wenn es noch einen Psychopathen mit obendrauf gibt, ist das auch gut. Das alles habe ich bei “Der Herzgräber” bekommen – und sogar noch ein bisschen mehr. Aber fangen wir am Anfang an.

Wir begleiten Heather gleich im Haus ihrer verstorbenen Mutter, sind so also von Anfang an ganz nah mit dabei. Der Plot, der sich daraufhin entspinnt, ist zugegebenermaßen gar nicht so unüblich. Leichen, die eigentlich auf einen ganz bestimmten Serienmörder hinweisen – doch dieser sitzt im Gefängnis. Jeder, der viele Krimis und Thriller liest, der hat etwas in die Richtung schon einmal gelesen oder zumindest davon gehört. Trotzdem fand ich es hier gut umgesetzt, die Autorin schreibt spannend und fesselnd. Wir bewegen uns auf verschiedenen Zeitschienen und nach und nach wird ein kleines, spannendes Puzzle zusammengesetzt. So weit, so gut. Wir haben also alles, was man bei einem guten Thriller erhofft und erwartet.

Was ich allerdings nicht in einem Thriller erwarte, ist eine (leider unglaublich) naive Protagonistin. Und das hat mich vor allem gegen Ende hin so massiv gestört, dass ich die meiste Sympathie, die sich im Laufe des Buches für Heather aufgebaut hat, am Ende wieder verloren habe. Dazu kommt eine Freundin, die genauso wenig nachdenkt. Gemeinsam verstehen sie sich meisterhaft darin, die Gegebenheiten vollkommen falsch einzuschätzen, was man als Leser hingegen relativ schnell durchschaut. Das alles führt zu einem Showdown, den ich so leider sehr schnell habe kommen sehen. Ja, die ein oder andere Überraschung gab es vielleicht noch und ich fand gelungen, wie sich die Hinweise aus der Vergangenheit dann schließlich eingefügt haben, aber alles in allem war das letzte Drittel dieses Buches leider nichts. Und es hat viel Gutes von davor zerstört.

Ich mochte die Anspielungen auf Märchen, fand auch das Zwischenmenschliche, was sich beispielsweise zwischen Heather und Detective Parker entsponnen hat, gut. Jen Williams hat all diese Szenen, in denen es um das Zusammentreffen zweier Menschen ging, sehr gut beschrieben. Jedenfalls bis zum Ende.

Trotz einiger guter Aspekte in diesem Thriller, war einiges doch recht vorhersehbar. Es gab nicht den einen Moment, an dem ich vollkommen überrascht war. Es hat mich hier und da aber doch ein wenig gegruselt und ich muss zugeben, dass ich das Buch abends alleine im Wohnzimmer sitzend dann doch nicht lesen wollte. Ich denke man merkt, dass ich hin und hergerissen bin – deswegen gibt es von mir 3 Buchherzen.

Fazit
Ein Thriller, der gute und schlechte Aspekte hat. Wäre da nicht so viel Naivität gewesen, hätte es bestimmt noch ein bisschen mehr Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Denn es war durchaus sehr gut geschrieben und auch wenn es einige Klischees gab steckt eine gute Idee dahinter.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag, dass ich bei der Bloggeraktion dabei sein durfte!

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Die Geschichte von Trinity geht weiter!

Dark Elements 6 - Funkelnde Gnade
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Inhalt
Trinity ist immer noch mitgenommen von der letzten Schlacht, bei der sie Zayne fast für alle Zeiten verloren hätte. Aber ihr geliebter Beschützer ist nicht mehr der, der er mal war. Er ist nicht ...

Inhalt
Trinity ist immer noch mitgenommen von der letzten Schlacht, bei der sie Zayne fast für alle Zeiten verloren hätte. Aber ihr geliebter Beschützer ist nicht mehr der, der er mal war. Er ist nicht nur plötzlich im Besitz der Gnade, sondern er erinnert sich auch nicht mehr an Trinity und an die tiefen Gefühle, die er einst für sie empfunden hat. Das besondere Band zwischen ihr und Zayne scheint für immer zerstört zu sein. Dabei braucht sie Zayne jetzt an ihrer Seite, um die düsteren Pläne des »Boten« zu vereiteln. Trinity ist entschlossen, um Zaynes Liebe zu kämpfen – und das Ende der Welt zu verhindern.


Meinung
Das letzte Buch endete so dramatisch, dass man eigentlich weiterlesen muss. Und ich muss zugeben, dass gleich der Klappentext massiv spoilert. Ich habe ihn vorher nicht gelesen, weil ich mir das bei Reihen grundsätzlich abgewöhnt habe, aber hätte ich es doch gemacht, wäre ich vielleicht ein bisschen enttäuscht gewesen.

Die Handlung ist ein ziemliches Wechselbad. Erst passiert ziemlich viel auf wenigen Seiten, dann wird es ruhiger, später folgt ein ziemlicher Showdown. Das hat mir tatsächlich gut gefallen. Andere Kleinigkeiten an der Handlung hingegen nicht. Ich hatte beispielsweise sehr oft das Gefühl, dass die Autorin versucht hat, auf eine ziemlich gezwungen wirkende Art lustig zu schreiben. Oft haben für mich die “lustigen” Dialoge dann in Szenen stattgefunden, in denen es eigentlich gar nicht so recht gepasst hat.

Es tauchen eine Menge sehr schlagfertige Personen (und Dämonen 😉 ) in diesem Buch auf, das prallte manchmal sehr ungebremst aufeinander. Ich greife immer wieder zu Büchern von Jennifer L. Armentrout, nachdem sie mit der Obsidian Reihe eine meiner liebsten Buchreihen geschrieben hat. Aber leider bemerke ich immer wieder, dass ihre Hauptfiguren sich alle sehr ähneln, vor allem die weiblichen.

Ich mochte Trinity am Anfang gerne, im zweiten Teil ihrer Geschichte flachte das dann irgendwie ein bisschen ab und nun war sie doch irgendwie wieder wie eine alte Freundin, von der man viel weiß und mit der man gerne Zeit verbringt. Ich mag es, dass sie ein sehr starker Charakter ist und sich nur wenig sagen lässt. Sie ist sehr selbstständig und kämpft auch dafür, es weiterhin bleiben zu können. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass sie gegen eine Krankheit kämpft, bei der sie nach und nach erblindet. Das ist ein Punkt, den ich einerseits total einzigartig finde, der mir andererseits aber vor allem in diesem Buch der Reihe hin und wieder etwas “negativ” aufgefallen ist. Negativ nicht aufgrund der Tatsache, dass es nun einmal so ist, sondern vielmehr, weil ich oft das Gefühl hatte, das die Autorin versucht hat, es an unpassenden Stellen einzustreuen. Und wieder an anderen Stellen verhält Trinity sich so, als gäbe es die Krankheit nicht. Ich hatte einfach nicht den Eindruck, dass die Krankheit sich wie ein “roter Faden” durchzieht. Das fand ich ein bisschen schade.

Das Ende war gelungen, irgendwie schön und für mich ein guter Abschluss. Ich bin nicht sicher, ob es noch weitere Bände der “Dark Elements” Reihe geben wird, aber falls es so ist, werde ich vermutlich nicht weiterlesen, obwohl mir das Buch alles in allem gut gefallen hat. Ich habe einfach den Eindruck, dass die Autorin nicht so recht mit ihren LeserInnen “mitwächst”. Es wird weder erwachsener noch so richtig überraschend. Die Bücher sind zweifelsfrei gut, aber ich hatte in ihren Werken schon lange keine richtige Überraschung mehr.

Fazit
Ein gelungener Abschluss mit ein paar kleinen Schwächen. Für mich eine gute Reihe, wobei Band 1-3 rund um Roth und Layla schwer übertroffen werden können. Die Geschichte von Zayne und Trinity hatte viel von einer Achterbahnfahrt, das Ende hat mich aber sehr versöhnlich gestimmt und mir gut gefallen.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Süßer Roman über ein spätes Coming-Out!

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Inhalt
Albert Entwistle vermeidet so viel Kontakt wie möglich mit den Bewohnern der Kleinstadt Toddington, was als Postbote des Orts umsichtige Planung erfordert. Doch als er pensioniert wird und auch ...

Inhalt
Albert Entwistle vermeidet so viel Kontakt wie möglich mit den Bewohnern der Kleinstadt Toddington, was als Postbote des Orts umsichtige Planung erfordert. Doch als er pensioniert wird und auch noch seine Katze stirbt, nimmt er seinen Mut zusammen und beschließt den Menschen nicht länger aus dem Weg gehen. Stück für Stück schließt er unerwartete Freundschaften und begibt sich mit deren Hilfe auf die mühsame Suche nach seiner Jugendliebe George. Ein zartes und einfühlsames Buch über den Mut, sich der Welt zu öffnen.


Meinung
Als “herzerwärmend” wird dieser Roman von allen Seiten beschrieben – und das kann ich wirklich nur unterschreiben! Albert Entwistle ist ein einzigartiger Charakter. Anfangs beinahe etwas versnobt, in sich gekehrt, ruhig und an der Grenze zu unsympathisch. Aber in jeder Zeile merkt man, dass da tief in ihm drin etwas schlummert, was an die Oberfläche stoßen will. Und zum Glück passiert das in diesem Roman von Matt Cain relativ schnell.

Wir begleiten Albert hier auf seiner Reise zu sich selbst und vor allem zu der seiner Jugendliebe George. Die beiden haben sich aus den Augen verloren, aber kurz vor Alberts Pensionierung wird ihm immer klarer, dass er nicht alt werden kann und will, bevor er nicht wenigstens versucht hat, sein verlorenes Herz noch einmal zu finden.

Der Autor baut hier und da Rückblenden ein, die Alberts Jugend widerspiegeln. Hier hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle vielleicht noch etwas mehr gewünscht, denn manchmal waren diese Abschnitte für meinen Geschmack wirklich sehr kurz und sehr abrupt wieder vorbei.

Ansonsten fand ich es grandios, wie er nach und nach einige ungewöhnliche Freundschaften schließt und sich seinen Kollegen und Nachbarn öffnet. Er wacht aus seiner Unsichtbarkeit auf und traut sich mehr und mehr aus seiner Komfortzone heraus. Dabei entstehen tolle Freundschaften und an jeder Ecke findet Albert hilfsbereite Menschen, ohne die sein spätes Coming-Out überhaupt nicht möglich gewesen wäre.

Für mich wurde allerdings an der ein oder anderen Stelle auch etwas zu dick aufgetragen. Manchmal ging mir alles ein wenig zu einfach und mühelos, andere Passagen waren mir etwas zu schnell abgehandelt. Zu einem herzerwärmenden Buch gehören natürlich keine großen Dramen, aber hier hätte es hier und da durchaus noch ein bisschen spannender, ein bisschen aufwühlender sein können.

Fazit
Ein süßer Roman über ein spätes Coming-Out. Es lohnt sich sehr, das Buch zu lesen, auch wenn es hier und da teilweise ein wenig zu glatt geht und man gleichzeitig hier und da ein wenig das Gefühl von Langatmigkeit hat.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Spannung in Dänemark!

SØG. Dunkel liegt die See
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Inhalt
Verlassen treibt ein Küstenschiff auf hoher See. An Deck ist es ganz still. Und dieser süßliche Geruch über den Planken …

Im Hafen von Esbjerg scheint sich ein düsterer Verdacht zu bestätigen. ...

Inhalt
Verlassen treibt ein Küstenschiff auf hoher See. An Deck ist es ganz still. Und dieser süßliche Geruch über den Planken …

Im Hafen von Esbjerg scheint sich ein düsterer Verdacht zu bestätigen. Ermittler finden an Bord Blutspuren und Reste von Haut und Kleidung. Einziger Überlebender ist der Seemann Vitali Romaniuk. Hat der Russe seine Kameraden kaltblütig mit einer Axt ermordet?
Aus Mangel an Beweisen wird er freigesprochen. Der Fall des »Axtschiffs« wandert zu den Akten. Nur die junge Ermittlerin Nina Portland gibt sich damit nicht zufrieden. Das Lächeln des Seemanns lässt ihr keine Ruhe. Als sie ihm viel später zufällig begegnet, setzt sie sich auf seine Spur. Und findet heraus, dass das, was damals nachts auf der MS Ursula geschah, erst der Anfang war.


Meinung
Bei Jens Henrik Jensens Thriller handelt es sich um den Auftakt einer neuen Reihe. Er hatte bereits mit “Oxen” eine sehr erfolgreiche Reihe in den Bücherregalen dieser Welt stehen. Ich selbst habe nun zum ersten Mal ein Buch des Autors gelesen und war sehr gespannt. Der Klappentext klang unheimlich spannend, sehr mysteriös. Und die dänische Stadt Esbjerg erschien mir als Setting sehr interessant für einen guten Thriller.

Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass der Klappentext ein kleines bisschen in die Irre führt. Ich hatte mir ein bisschen etwas anderes darunter vorgestellt, denn am Ende wird klar, dass Nina Portland wirklich sehr weit in der Zukunft wieder die Fäden dieses Falls in die Hände nimmt. Die Tat an sich rückt anfangs zwar schon in den Vordergrund, allerdings kommen schnell andere Geschehnisse dazwischen, die die Handlung dann im eigentlichen Sinne in Gang bringen.

Nina ist eine Protagonistin, für die ich erst einmal ein paar Seiten “gebraucht” habe. Ich musste mich erst mit ihr anfreunden und mich mit ihren Gedankengängen zurechtfinden. Ich finde, dass es etwas zu lange gedauert hat, bis ihre Beweggründe bei mir als Leserin ankamen. Dann aber war gerade sie eine der treibenden Kräfte, die das Buch ausgemacht haben. Sie hat sich zunehmend als starke Persönlichkeit entwickelt, die ihre Prinzipien hat und das mochte ich sehr gerne.

Das Buch hat mich durchaus gefesselt, auch wenn es hier und da ein paar Längen hatte. Der Aufbau war für mich eher nicht wie der eines typischen Thrillers, es war in meinen Augen vielmehr ein spannender Roman. Es kommen sehr viele Facetten zum Vorschein, unterschwellig herrscht immer eine durchgehende Spannung. Das hat dafür gesorgt, dass man immer wieder wissen wollte, wie es weitergeht, auch wenn es vielleicht gerade einmal eine etwas zähere Passage im Buch gab.

Besonders gut gefallen hat mir das Ende, das mir sehr plausibel erschien und sich sehr gut in den Rest des Buches eingefügt hat. Und es wird klar, dass es mit Nina Portland weitergehen muss. Am 17. November erscheint Teil 2 – für alle, die schon einmal ihre Wunschliste bestücken wollen. 🙂

Fazit
Spannendes Buch, das über die Grenzen Dänemarks hinausgeht. Der Klappentext verspricht vielleicht etwas anderes, als am Ende drinsteckt, und hier und da gibt es ein paar Längen, aber durchaus empfehlenswert!

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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