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Veröffentlicht am 15.09.2016

Warmherziger Roman mit Wohlfühlfaktor

Der Sommer der Sternschnuppen
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Zum Inhalt:
Manchmal liegt der Weg zum Glück in der Vergangenheit

Grace Hammond liebt Ordnung über alles. Als sie ihren Job, ihren Freund und auch noch ihre Wohnung verliert, kehrt sie kurzerhand nach ...

Zum Inhalt:
Manchmal liegt der Weg zum Glück in der Vergangenheit

Grace Hammond liebt Ordnung über alles. Als sie ihren Job, ihren Freund und auch noch ihre Wohnung verliert, kehrt sie kurzerhand nach Dorset zurück, in die charmante Kleinstadt an der Küste Connecticuts, in der sie aufwuchs. Hier gibt es den besten Apfelkuchen der Welt, einen weiten Himmel voller Sternschnuppen – und die Ruhe, in der Grace herauszufinden hofft, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll. Doch schon bald holt sie etwas ein, was sie für immer vergessen wollte. Denn in Dorset erlitt Grace einen Verlust, den sie nie verwunden hat. Und hier verliebte sie sich einst in Peter Brooks. Als Grace nun erfährt, dass er ebenfalls zurück in der Stadt ist, treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander ...
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Die Autorin:
Mary Simses studierte Journalismus und Jura. Sie arbeitete zunächst als Anwältin und gab sich nur nach Feierabend ihrer Leidenschaft für das Schreiben hin. Ihr Debütroman "Der Sommer der Blaubeeren" war in Deutschland ein Nummer-1-Bestseller und verkaufte über eine halbe Million Exemplare. Gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrem Mann, mit dem sie eine Anwaltskanzlei betreibt, lebt Mary Simses im Süden Floridas.
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
Nach "Der Sommer der Blaubeeren" ist dies der zweite Roman der Autorin. Erneut entführt sie die Leser in eine idyllische Kleinstadt, diesmal nach Dorset an der Küste Connecticuts.
Dorset ist die Heimatstadt von Grace Hammond, in deren Leben es gerade drunter und drüber geht. Ihr Freund hat sie wegen einer anderen Frau sitzen lassen, ihre Wohnung ist wegen einem Wasserschaden vorübergehend nicht bewohnbar und ihren Job hat sie auch noch verloren.
Deshalb hat sich Grace erst mal in ihr Elternhaus in Dorset geflüchtet.
Grace ist von Beruf "Korrekturleserin" und hat computergenerierte Übersetzungen korrigiert. Rechtschreibung und Grammatik liegen ihr sehr am Herzen und passend dazu sind die einzelnen Kapitel des Buches jeweils mit einer Grammatikregel sowie einem Beispielsatz überschrieben.
Die Sätze nehmen Bezug auf den Inhalt des Kapitels. Diese schöne Idee hat mir sehr gut gefallen, denn sie passt sehr gut zum Buch und vor allem zu Grace.

Beispiel-Zitate:
"Ein Hauptsatz ist eine Gruppe von Wörtern, die unabhängig als Satz stehen können.
Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. "

(Kapitel 21, Seite 388)

und

"Abstrakte Nomen sind Nomen, die man nicht mit seinen fünf Sinnen erfassen kann.
Das Gedächtnis ist das Tagebuch, das wir immer mit uns herumtragen."

(Kapitel 22, Seite 403)

Grace ist eine sehr sympathische Protagonistin, weil sie authentisch und glaubhaft agiert. Es hat Spaß gemacht, Grace bei ihrem ersten längeren Aufenthalt in ihrer Heimatstadt zu begleiten. Sie trifft nicht nur auf alte Bekannte, ihre beste Freundin seit der Schulzeit, natürlich ihre Eltern, in deren Haus sie wohnt, sondern auch auf ihre Jugendliebe Peter Brooks. Peter ist inzwischen erfolgreicher Regisseur in Hollywood und zufällig zu Dreharbeiten in der Stadt.
Ausgelöst durch ihr Zusammentreffen mit Peter beginnt Grace nicht nur in schönen Erinnerungen zu schwelgen sondern sie setzt sich auch intensiv mit einem tragischen Ereignis aus ihrer Jugendzeit auseinander, das sie bis heute nicht vollständig verarbeitet hat. Und genau das nimmt auch heute noch Einfluss auf ihr Leben und ihr Handeln.
Es war schön zu beobachten, wie Grace sich während ihres Aufenthalts verändert, weil sie endlich einige Dinge versteht, die richtigen Schritte unternimmt und letztendlich auch Entscheidungen trifft, die ihr Leben verändern werden.
Neben Grace gibt es noch viele weitere Figuren, die eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Alle sind liebevoll gezeichnet und passen nicht nur gut in die Geschichte sondern auch in die charmante Kleinstadt Dorset.

Der schöne und anschauliche Schreibstil hat mich mit Grace ihren Sommer in Dorset erleben lassen, so dass ich vieles wie in einem Film vor mir sah und mich als "Beobachterin" in der kleinen Stadt fühlte.

Mary Simses hat mich mit dieser warmherzigen Geschichte begeistert, weil es eben nicht "nur" eine Liebesgeschichte ist sondern ein gelungener Mix aus Gefühlen, Romantik, einem guten Schuss Humor und auch nachdenklichen Momenten.
Sie erzählt von Vergangenheitsbewältigung, familiärem Zusammenhalt, einer Jugendliebe und einem Neuanfang.
Dieser wunderbare Roman hat einen hohen Wohlfühlfaktor und bietet beste Unterhaltung, die Lust auf den Sommer macht!


Fazit: 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der kultige Eberhofer überzeugt

Leberkäsjunkie
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Zum Inhalt:
Schluss mit Fleischpflanzerln von der Oma oder mit »Warmen« vom Simmerl - die Cholesterinwerte vom Eberhofer sind so hoch wie die Laune im Keller. Dazu macht die Susi ihm Stress mit dem Sprössling: ...

Zum Inhalt:
Schluss mit Fleischpflanzerln von der Oma oder mit »Warmen« vom Simmerl - die Cholesterinwerte vom Eberhofer sind so hoch wie die Laune im Keller. Dazu macht die Susi ihm Stress mit dem Sprössling: knallhart durchorganisierte Besuchszeiten, da kennt sie kein Pardon.

Und dann dieser grausame Mord an einem Fremden in der Pension von der Mooshammer Liesl, der mit Brandpaste beschmiert und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde. Warum hatte sich dieser Gast nach Niederkaltenkirchen verirrt? Und warum wollte man ihn so brutal aus dem Weg schaffen? Als ausgerechnet der angolanische Fußballspieler Buengo vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen unter Mordverdacht gerät, nimmt der Eberhofer die Ermittlungen auf.
(Kurzbeschreibung gem. dtv Verlag)


Die Autorin:
Rita Falk, Jahrgang 1964, geboren in Oberammergau, lebt noch immer in ihrer bayrischen Heimat und ist Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie hat sich mit ihrer Provinzkrimiserie um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer (›Winterkartoffelknödel‹, ›Dampfnudelblues‹, ›Schweinskopf al dente‹, ›Grießnockerlaffäre‹ und ›Sauerkrautkrautkoma‹) sowie den Romanen ›Hannes‹ und ›Funkenflieger‹ in die Herzen ihrer Leser geschrieben.

Von sich selber sagt die Autorin, dass sie die schönste Zeit ihres Lebens in Oberbayern verbracht hat, wo sie bei der Oma aufwuchs. Dem ihr so vertrauten Landstrich ist Rita Falk auch als Erwachsene treu geblieben. Sie ist Mutter von drei Kindern, lebt in München und hat in weiser Voraussicht damals einen Polizeibeamten geheiratet.

Die Kindheitserfahrungen sind der Schatz, aus dem Rita Falk als Schriftstellerin schöpft. In ihrem Franz-Eberhofer-Krimi bildet ein bayerisches Dorf den Mittelpunkt des Geschehens. Keine Frage, dass es Rita Falk exzellent gelingt, dieses Bild authentisch in Szene zu setzen. Vor allen Dingen die kleinen und großen Schwächen der Menschen sind es, die sie ihren Lesern kenntnisreich und mit einer gehörigen Portion bissigem Humor serviert. Sie hat ihrem Protagonisten, dem Dorfgendarmen Franz Eberhofer, einen original bayerischen Ton auf den Leib geschrieben, der hart, aber herzlich ist. Der Franz sagt halt, was er denkt.

Rita Falk ist sich also beim Schreiben treu geblieben. Ihre eigenen biografischen Wurzeln liefern den Grundstock für amüsante und geistreiche Unterhaltung der besten Lesart. Es bleibt weiterhin spannend - sicherlich wird sie noch viel von sich reden machen, mit ihren Geschichten von »dahoam«.

Mit ›Hannes‹ und dem ›Funkenflieger‹ zeigt sie sich von einer neuen, überraschenden Seite, indem sie wahrhaftige, universelle Geschichten erzählt, die niemanden ungerührt lassen.
(Quelle: dtv Verlag)


Meine Meinung:
Im 7. Teil von Rita Falks Provinzkrimiserie ermittelt der Eberhofer mal wieder in seinem Heimatdorf Niederkaltenkirchen obwohl er doch eigentlich nach München versetzt ist.
Bei dem Brand in der Pension von der Mooshammer Liesl ist eine Frau ums Leben gekommen. Da ist klar, dass der Eberhofer höchstpersönlich ermittelt, wer die Tote ist und was sie in Niederkaltenkirchen wollte.
Unterstützt wird er wie immer von seinem Freund Rudi Birkenberger, einem ehemaligen Polizisten. Da Zusammenhänge zu dem geplanten Hotelbau, der das Dorf schon einige Zeit in zwei Lager spaltet, erkennbar werden, haben die beiden ganz schön viel Ermitlungsarbeit vor sich.
Und der Eberhofer ist wie immer von seinem Privatleben ziemlich abgelenkt.
"Seine" Susi und sein kleiner Sohn Paul halten ihn auf Trab, ebenso wie Vater und Oma Eberhofer. Und dann wohnt noch die Mooshammer Liesl vorübergehend auf dem Eberhofer-Hof.
Als der Franz dann gesundheitliche Probleme bekommt und die Oma ihm statt Schweinebraten und Leberkäs nur noch Smoothies und "Kaninchenfutter" vorsetzt, ist es mit der guten Laune vorbei.

Auch in diesem 7. Teil der Reihe hat mich wieder die gelungene Mischung der Themen und der Mix aus Regionalkrimi und Provinzposse begeistert.
Der Kriminalfall ist undurchsichtig und auf seine Weise auch spannend.
Aber im Vordergrund steht für mich immer der Eberhofer Franz, seine Familie und die Bewohner von Niederkaltenkirchen. In diesem fiktiven Dorf ist einfach immer was los und mittlerweile sind mir seine Bewohner schon sehr vertraut und ans Herz gewachsen. Daher ist für mich das Leben in Niederkaltenkirchen und was es dort so Neues gibt fast wichtiger als der eigentliche Krimi.
Gekonnt hat Rita Falk auch in diesem Teil beide Komponenten miteinander verknüpft. Ihr inzwischen schon unverwechselbarer Schreibstil mit viel Lokalkolorit, einem wunderbaren Humor und bayerischer Mundart machen auch den 7. Teil der Reihe zu einem sehr unterhaltsamen Lesevergnügen.
Es gibt herrlich amüsante Dialoge, spannende Ermittlungen und wunderbare Szenen die das Kopfkino auslösen.
Abgerundet wird das Buch wieder mit den Rezepten der Oma Eberhofer, diesmal nicht nur für deftiges wie Leberkäs-Cordon bleu und Nudelsalat sondern auch für ein gesundes Gemüsecurry.
Aus dem Epilog, einem Brief vom Eberhofer an die Leser, ist erkennbar, dass es weitere Bände der Reihe geben wird, was mich sehr freut.
Denn für mich ist der Eberhofer Franz einfach Kult!


Fazit: 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnder Pageturner!

Ich schweige für dich
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Zum Inhalt:
In jeder Ehe gibt es dunkle Geheimnisse – das muss auch Adam Price erfahren, stolzer Vater zweier Söhne und seit vielen Jahren glücklich verheiratet mit der scheinbar perfekten Corinne. Bis ...

Zum Inhalt:
In jeder Ehe gibt es dunkle Geheimnisse – das muss auch Adam Price erfahren, stolzer Vater zweier Söhne und seit vielen Jahren glücklich verheiratet mit der scheinbar perfekten Corinne. Bis ihn eines Tages ein völlig Fremder anspricht. Ein Fremder, der Dinge weiß über Corinne, die Adams amerikanischen Vorstadttraum abrupt zerplatzen lassen – und ihn in einen wilden Zwiespalt stürzen: Soll er seine Frau mit dem konfrontieren, was er erfahren hat? Oder soll er schweigen für sie und für ihre Kinder? Und wer ist überhaupt dieser geheimnisvolle Fremde, warum will er Adams Familie zerstören? Dann verschwindet Corinne spurlos. Und während Adam sich auf eine verzweifelte Suche macht, wird aus einer Familienangelegenheit ein düsteres Komplott, bei dem eine einfache Wahrheit Leben kosten kann ...
Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)


Der Autor:
Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in über 40 Sprachen übersetzt und erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde – dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award – gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in New Jersey.


Meine Meinung:
Dies ist das zweite Buch des Autors, das ich gelesen habe und es hat mich nun endgültig zum Fan werden lassen.
Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen, denn gleich auf den ersten Seiten erleben wir die Schlüsselszene. Ein völlig Fremder spricht Adam, den Hauptprotagonisten, an und erzählt ihm, dass Adams Frau Corinne offenbar Geheimnisse vor ihm hat und ihn auch mehrfach belogen hat. Das was der Fremde erzählt ist unfassbar und überrumpelt Adam völlig. Doch dann beginnt allmählich das Misstrauen und Adam beginnt nachzuforschen. Nachdem er Corinne mit der Sache konfrontiert hat, verschwindet diese spurlos und lässt Adam und ihre beide Söhne zurück.
Die Figur des Adam hat mir sehr gut gefallen. Es ist dem Autor wunderbar gelungen, Adams verschiedene Emotionen und seine innere Zerrissenheit darzustellen. Genau wie Adam bin ich jeder Spur und jedem kleinen Hinweis gefolgt, denn die zentrale Frage war "Wo ist Corinne?"
Aber Adam sucht nicht nur nach Corinne und nach Antworten auf die vielen Fragen, wer der Fremde sein mag und was er bezweckt, er tut auch alles, um seine Söhne zu beschützen.
Die beiden Jungs sind besonders gut gezeichnet, denn einerseits wollen sie nur ihr normales Leben haben und andererseits fehlt ihnen natürlich die Mutter.

Es gibt noch einen zweiten Handlungsstrang, in dem wir den Fremden bei weiteren "Taten" und deren Konsequenzen erleben.
Etwa in der Hälfte beginnen sich die Handungsstränge zu verknüpfen und die Spannung, die von Beginn an da war, steigert sich immer mehr.
Die gesamte Story ist sehr komplex und zunächst undurchsichtig. Erst ganz langsam werden Zusammenhänge erkennbar.
Auch wenn sich das "Warum?" irgendwann klärt, bleibt immer noch die Frage, wo Corinne ist und was mit ihr geschah. Und diese Frage wird erst ganz am Ende in einer Art und Weise aufgeklärt, die für mich überraschend war.

Dieser Thriller hat viel zu bieten, einen raffinierten und mit viel Kreativität entwickelten Plot, vielseitige Figuren und einen starken Hauptprotagonisten, ruhige und rasante Momente und vor allem eine ständig vorhandene "prickelnde" Spannung.
Der klare und schnörkellose aber an den richtigen Stellen detailreiche Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten und die insgesamt 56 recht kurz gehaltenen Kapitel fliegen lassen.
Mich hat dieser fesselnde Pageturner begeistert und überzeugt und ich werde sicher weitere Bücher des Autors lesen!


Fazit: 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnde psychologische Spannung

Die Schattenbucht
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Zum Inhalt:
Wer einen Traum hat, ist zu allem fähig…
Ohne ersichtlichen Grund und ohne emotionale Regung springt Marlene Adamski vom Balkon ihres Hauses in die Tiefe. Sie überlebt, spricht seither jedoch ...

Zum Inhalt:
Wer einen Traum hat, ist zu allem fähig…
Ohne ersichtlichen Grund und ohne emotionale Regung springt Marlene Adamski vom Balkon ihres Hauses in die Tiefe. Sie überlebt, spricht seither jedoch kein Wort mehr. Psychologin Ina Bartholdy findet keine Erklärung für das Verhalten der 62-jährigen Bäckersfrau, doch der Fall lässt sie nicht los. Sie fährt ins mecklenburgische Prerow, um nach ihrer Patientin zu sehen.

Marlene wird scheinbar liebevoll umsorgt. Doch das Verhalten ihres Ehemanns macht Ina stutzig. Keine Sekunde lässt er sie mit Marlene allein, will offensichtlich verhindern, dass sie mit Ina spricht. Was hat dieser Mann zu verbergen? Und was hat er mit den merkwürdigen Vorfällen zu tun, die sich in Prerow häufen?
(Kurzbeschreibung gem. Limes Verlag)


Der Autor:
Seit Jahren zählt Eric Berg zu den erfolgreichsten deutschen Autoren. 2013 verwirklichte er einen langgehegten schriftstellerischen Traum und veröffentlichte seinen ersten Kriminalroman Das Nebelhaus, der Leser wie Kritiker gleichermaßen begeisterte. Nach Das Küstengrab ist Die Schattenbucht nun der dritte Roman des Erfolgsautors.



Meine Meinung:
Nach "Das Nebelhaus" und "Das Küstengrab" ist dies bereits der dritte Krimi aus der Feder von Eric Berg.
Erneut hat er sich als Schauplatz eine eher ruhige Küstenregion gewählt, diesmal das kleine Ostseebad Prerow in Mecklenburg-Vorpommern.
Es ist ihm gut gelungen, die schöne Landschaft dort und auch das beschauliche Leben in dem relativ kleinen Ort darzustellen.
Wie schon die beiden Vorgänger wird auch diese Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt, die Gegenwart und 14 Monate zuvor. Besonders die Abschnitte der Vergangenheit enden öfter mal mit einem kleinen Cliffhanger, was für Spannung sorgt.
Während man in der Gegenwart zunächst nur die Psychologin Ina Bartholdy und das Bäcker-Ehepaar Marlene und Gerd Adamski kennenlernt, erlebt man in den Rückblenden eine Gruppe von Personen, die gemeinsam einen Plan schmieden.
Die Charaktere sind alle vielschichtig, facettenreich, unterschiedlich und authentisch. Und auch wenn es recht viele Figuren sind, in der Gegenwart kommen später auch noch einige dazu, fand ich das nicht verwirrend, da alle gut und schlüssig eingeführt werden.

Hauptsächlich dreht sich alles um diese Fragen:
Was geschah vor 14 Monaten und veranlasste Marlene am Ende einen Selbstmordversuch zu unternehmen?
Warum schirmt ihr Mann Gerd sie so ab und was soll im Verborgenen bleiben?

In der Gegenwart geht es vor allem um Ina, die sich hartnäckig und gegen den Willen des Ehemannes um Marlene kümmert. Dabei beginnt sie im Umfeld von Marlene zu ermitteln und nachzuforschen und wird selbst ein bisschen in die Geschichte hineingezogen.
In den Abschnitten die 14 Monate zuvor spielen setzt sich nach und nach ein Bild zusammen, für das aber viele lose Fäden verknüpft werden müssen.
Je mehr sich die beiden Handlungsstränge zeitlich annähern desto spannender wurde die Geschichte und ich begann zu spekulieren, wie sie endet.
Aber da lag ich mit meinem Verdacht weit daneben, denn gegen Ende gibt es eine große Überraschung und das ganze Ausmaß der Ereignisse und deren Bedeutung für alle Beteiligten wird auch erst dann klar.

Dieser Kriminalroman hat mich mit seinem gut durchdachten Plot und der "prickelnden" Atmosphäre begeistert. Psychologische Rafinesse, eine langsam aber stetig ansteigende Spannung und gut gezeichnete Charaktere haben für fesselnde und kurzweilige Lesestunden gesorgt, so dass mich dieser Krimi auch vollständig überzeugt hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Lesegenuss!

Helenas Geheimnis
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Zum Inhalt:
Wieviel Wahrheit kann die Liebe ertragen, ohne zu zerbrechen?

Viele Jahre sind vergangen, seit Helena Beaumont als junge Frau einen wunderbaren Sommer auf Zypern verbracht und dort ihre erste ...

Zum Inhalt:
Wieviel Wahrheit kann die Liebe ertragen, ohne zu zerbrechen?

Viele Jahre sind vergangen, seit Helena Beaumont als junge Frau einen wunderbaren Sommer auf Zypern verbracht und dort ihre erste große Liebe erlebt hat. Nun kehrt sie zum ersten Mal zurück in das schöne alte Haus, um dort mit ihrer Familie die Ferien zu verbringen. Unbeschwerte Tage sollen es werden, verträumte Stunden am Meer und lange Nächte auf der Terrasse, doch schon bei ihrer Ankunft empfindet Helena ein vages Unbehagen. Sie allein weiß, dass die Idylle bedroht ist – denn es gibt Ereignisse in ihrer Vergangenheit, die sie ihrem Mann und ihren Kindern stets eisern verschwiegen hat. Wie lange aber kann sie die Fassade der glücklichen Familie noch aufrechterhalten? Als sie dann plötzlich ihrer Jugendliebe Alexis gegenübersteht, ahnt sie, dass diese Begegnung erst der Anfang einer Verkettung von Ereignissen ist, die ihrer aller Leben auf eine harte Bewährungsprobe stellt ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)


Die Autorin:
Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.


Meine Meinung:
Lucinda Riley entführt ihre Leser in dieser Geschichte nach Zypern und lässt sie dort einen schicksalshaften Sommer miterleben.
Der 23-jährige Alex kehrt im Jahr 2016 nach 10 Jahren zurück nach Zypern in das Haus "Pandora", das seine Mutter Helena vor vielen Jahren von ihrem Patenonkel Angus geerbt hatte.
In seinem damaligen Zimmer entdeckt er sein sein altes Tagebuch, das er damals mehrere Monate lange geführt und bei der Abreise dort zurückgelassen hatte. Er beginnt es zu lesen und nimmt die Leser mit in den Sommer 2006, als er mit seiner Familie das erste Mal in Pandora war.
Die Erzählung der Ereignisse dieses Sommers beginnen mit der Anreise von Helena und ihren Kindern und der ersten Begegnung mit Pandora, wo Helena als Teenager schon einmal einen Sommer bei ihrem Patenonkel verbrachte. Unterbrochen wird die Erzählung immer wieder von den Einträgen aus dem Tagebuch von Alex. Er schrieb sein Tagebuch damals als 13-jähriger sehr theatralisch und in einer recht "altklugen" Sprache. Das hat mich besonders am Anfang oft zum Schmunzeln gebracht. Die Figur des Alex hat mich am meisten begeistert, weil er der interessanteste Protagonist ist und über die gesamte Geschichte wohl die größte Entwicklung erlebt.
Aber der Leser lernt nicht nur Helena und Alex kennen, sondern auch den Rest der Patchwork-Familie. Da sind Helenas Mann William, der nicht Alex leiblicher Vater ist, die gemeinsamen Kinder Fred und Immy und Chloë, Williams Tochter aus erster Ehe.
Und dann werden noch einige Gäste in Pandora erwartet.
Sadie, Helenas beste Freundin, die gerade an Liebeskummer leidet und die Familie von Sacha, Williams bestem Freund, mit Ehefrau Jules, Sohn Rupert und der Adoptivtochter Viola.
Die vielen Personen leben alle auf dem etwas beengten Raum von Pandora und bieten viel Potential für Konflikte. Aber da ist auch noch Alexis, Helenas Jugendliebe auf Zypern, der inzwischen auch zwei Söhne hat.
Die vielen Figuren sind sehr unterschiedlich und vielschichtig, werden aber alle gut dargestellt und charakterisiert.
Neben Alex mochte ich auch Helena sehr, weil sie sich immer um ihre Familie und auch alle anderen, die ihr nahe stehen, kümmert und sorgt.

Schnell ist klar, dass Helenas großes Geheimnis der leibliche Vater von Alex ist. Alex weiß lediglich, dass William, der Alex zwar immer wie seinen eigenen Sohn behandelt, nicht sein Vater ist. Aber beide wissen nicht, wer es nun wirklich ist und Alex setzt alles daran, seiner Mutter die Identität seines wahren Vaters zu entlocken. Darüber hat Helena sich all die Jahre ausgeschwiegen.
Relativ früh hatte ich einen Verdacht, wer es sein könnte, aber das war wohl zu offensichtlich und stellte sich als falsch heraus.
Aber nicht nur Helena hat ein Geheimnis. Auch in der Familie von Sacha gibt es Geheimnisse, die einiges verändern könnten.

Der Leser erlebt den turbulenten Sommer der beiden Patchworkfamilien, der für fast alle Personen so einiges unerwartete bereit hält. Es dreht sich nicht nur um Helenas Geheimnis sondern auch um die anderen Charaktere und man lernt jeden von ihnen gut kennen.
Durch einen Zufall wird Helena dann gezwungen, ihr großes Geheimnis zu lüften und auch die Geheimnisse in der Familie von Sacha und Jules kommen ans Licht.
Ich war sehr überrascht, denn mit dieser Auflösung hatte ich nicht gerechnet.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Geschichte damit nicht beendet ist.
Wir erleben danach die Konsequenzen, die sich für alle daraus ergeben und wie sie damit umgehen.
Und es gibt auch noch Rückblenden in das Jahr 1992 in denen wir erfahren, was Helena damals erlebte und wie sie zu ihrer Entscheidung kam.

Ich war von dieser Geschichte sehr begeistert. Durch das schöne Setting des alten Hauses Pandora auf Zypern in einem heißen Sommer war es einerseits ein schöner Sommerroman. Andererseits ist es durch Themen wie erste Liebe, Vertrauen und Misstrauen, Eifersucht, Freundschaft und Zusammenhalt eine Familiengeschichte, die Humor aber auch ein bisschen Drama und tragische Schicksale bietet.
Und sie zeigt, dass Helenas Entscheidung, die sie seinerzeit aus gute Gründen traf, doch falsch war und sie beinahe alles gekostet hätte, was sie sich aufgebaut hat.

Lucinda Rileys schöner mitreißender Schreibstil, ein gut durchdachter Plot mit vielen Überraschungen und facettenreiche Charaktere haben die Geschichte für mich zu einem wunderschönen Leseerlebnis gemacht, das ich sehr genossen habe!


Fazit: 5 von 5 Sternen


Und hier noch ein Zitat aus einem Gespräch zwischen Helena und Alex, das mir sehr gefallen hat und das nicht spoilert:

"Ich denke mir oft, dass das Leben wie eine Zugfahrt ist" sagte Mum unvermittelt. ... "Wir sitzen im Zug und fahren der Zukunft entgegen, und bisweilen fährt der Zug in einen hübschen Bahnhof ein, wir dürfen aussteigen und uns eine Tasse Tee bestellen ... Und da sitzen wir dann und trinken den Tee, genießen den schönen Ausblick und die Ruhe und den inneren Frieden. Ich glaube, das sind die Momente, die die meisten Menschen als Glück bezeichnen würden. Aber dann muss man natürlich wieder einsteigen und die Fahrt fortsetzen. Aber diese Momente reinen Glücks wird man nie vergessen, Alex. Sie sind es, die uns die Kraft geben, uns der Zukunft zu stellen: der Glaube, das solche Momente wiederkehren werden. Und es geschieht natürlich auch."
(Zitat Seite 595)