Vergeltung
Esthers Verschwinden1946 Eli Rosen und sein Sohn landen nach ihrer Befreiuung aus dem KZ im DP Lager Föhrenwald und versuchen ein Visum nach Amerika zu erhalten. Dabei sucht Eli Rosen nach seiner Verschwundenen Frau Esther. ...
1946 Eli Rosen und sein Sohn landen nach ihrer Befreiuung aus dem KZ im DP Lager Föhrenwald und versuchen ein Visum nach Amerika zu erhalten. Dabei sucht Eli Rosen nach seiner Verschwundenen Frau Esther.
1965 Eli Rosen versucht mit einer Journalistin einen weitereichenden Komplett aufzudecken, der bis in den 2. Weltkrieg reicht...
Leseeindruck:
Dies ist bereits mein 4. Buch vom Autor Ronald H. Balson. Auch in diesem Buch geht es um die Judenverfolgung im Nationalsozialismus im besetzten Polen. Jedoch wurde dieses Mal auch die Befreiuung der Juden 1945 durch die Aliierten thematisiert, was ich äußerst interessant fand. Da mir persönlich diese Situation nicht bekannt war bzw. ich mir keine Gedanken darüber gemacht habe. Hier hat der Autor es gut geschafft die Situation der Juden darzustellen besonders den Neuanfang, das Suchen nach Angehörigen und die Folgen nach jahrelanger Gefangenschaft. Darüber hinaus wurde ein weiteres Thema behandelt, welches ich nicht näher benennen möchte, da ich sonst spoiler.
Alle Themen waren für mich authentisch in die Handlung eingearbeitet und waren sehr gut recherchiert.
Die Geschichte spielt in drei Zeitebenen, was zu Beginn leicht verwirrend sein kann. Die erste Ebene spielt 1939-1942. Hier begleitet man die Familie Rosen, welche sich mit der neuen Situation im besetzten Polen auseinandersetzen müsste. Hier hätte ich gerne Eli Rosen mehrmals angeschrien, da er teilweise sehr naiv war, was man ihm aber auch nicht verübeln kann. Teilweise hatte ich auch echte Aggressionen und musste das Buch kurz weglegen. Ich habe mit der Familie gebetet, dass doch noch alles gut werden wird.
In der nächsten Zeitebene 1945-1946 begleitet man nur Eli Rosen und seinen Sohn Isaak im DP Lager Föhrenwald. Hier habe ich mit Eli Rosen gehofft seine Frau aufzuspüren und gleichzeitigt Rache üben zu können. Aber plötzlich kam es zu unerwarteten Wendungen, welche sehr gut gepasst haben und die Spannung nochmal neu aufgebaut haben, sodass die 3. Zeitebene kam 1965-1966 kam. In dieser Ebene hatte ich anfangs etwas Probleme durchzusehen, da neue Charaktere hinzukommen und ein politischer Komplett aufgedeckt wird. Auch in dieser Ebene kommt es zu unerwarteten Wendungen, welche mich traurig aber auch furchtbar wütend gemacht haben.
Leider, muss ich sagen, dass mir die Abhandlung am Ende etwas zu schnell kam und ich mir da etwas mehr Tiefe gewünscht hätte.
Der Schreibstil ist flüssig und emotional. Gleichzeitig auch nicht beschönigend und man muss damit rechnen, dass es zu keinem Happy- Ende kommt. Dies passt aber zu den Themen.
Fazit:
Eine rührende Geschichte über eine jüdische Familie im besetzten Polen und die Folgen, die noch Jahre später anhalten werden.