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Morlin

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Vier Schwestern und eine schwierige Mutter

Sommerschwestern
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Vier Schwestern, die wahrlich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Als Kinder haben sie ständig untereinander konkurriert – nur während des jährlichen Urlaubs im holländischen Bergen, wurde aus ...

Vier Schwestern, die wahrlich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Als Kinder haben sie ständig untereinander konkurriert – nur während des jährlichen Urlaubs im holländischen Bergen, wurde aus der Konkurrenz Geschwisterliebe. Dann waren sie die Sommerschwestern. Doch gerade in diesem Idyll kam ihr Vater ums Leben und damit änderte sich damals alles.

Mittlerweile sind die Schwestern erwachsen und mehr oder weniger in ihrem Leben angekommen. Eines Tages überrascht ihre etwas schwierige Mutter sie mit einer spontanen Einladung in das damalige Feriendomizil. Und alle fragen sich, was ihre Mutter mit dieser Einladung bezweckt.

Mir haben die Beschreibungen der vier Schwestern wirklich gut gefallen. Selber mit ich die jüngste von drei Schwestern und konnte mich in einigen Situationen sehr gut wiederfinden. Ganz besonders habe ich in Helen in mein Herz geschlossen.

Ich hätte mir allerdings noch mehr Tiefe gewünscht. Vieles blieb an der Oberfläche. Es handelt sich hier eher um einen Wohlfühlroman und so sollte man ihn letztendlich auch lesen.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Lässt einen aufgewühlt zurück

Das Mädchen mit dem Drachen
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Für Lena ist die Reise nach Indien eine Flucht vor einem schlimmen Schicksalsschlag. Doch auch in Indien dreht sich ihr Gedankenkarussell immer nur um das eine Thema. Von dem Land und den Landsleuten bekommen ...

Für Lena ist die Reise nach Indien eine Flucht vor einem schlimmen Schicksalsschlag. Doch auch in Indien dreht sich ihr Gedankenkarussell immer nur um das eine Thema. Von dem Land und den Landsleuten bekommen sie anfänglich so gut wie gar nichts mit.

Bis sie sich eines Tages bei einem Badeausflug überschätzt und das Mädchen mit dem Drachen ihr das Leben rettet. Lena wird dadurch quasi in das reale (frauenfeindliche) Indien hineinkatapultiert. Und ihr Leben nimmt eine Wendung, mit der sie nie gerechnet hätte.

Ich muss sagen, mich hat das Buch tatsächlich überrascht. Ich hatte eine eher leichte Lektüre erwartet, wenn auch mit erstem Hintergrund. Dass mich die Lektüre aber so aufgewühlt zurück lässt, hätte ich nicht erwartet.

Die Lebensumstände von indischen Frauen allgemein und insbesondere der Frauen aus niedrigen Kasten, sind für mich unvorstellbar. Ich musste mir immer wieder bewusst machen, dass ich hier keinen historischen Roman lese, sondern sich das Ganze im jetzt abspielt.

Ein Buch, dass mir viel neues Wissen vermittelt hat und dass mir noch lange im Kopf bleiben wird.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Eine interessante Lektüre

Das Vorkommnis
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Nichtsahnend wird die Ich-Erzählerin auf einer Lesung mit der Tatsache konfrontiert, dass sie eine Halbschwester hat. Die erste spontane Reaktion ist pure Freude – doch schnell kommt die Ernüchterung. ...

Nichtsahnend wird die Ich-Erzählerin auf einer Lesung mit der Tatsache konfrontiert, dass sie eine Halbschwester hat. Die erste spontane Reaktion ist pure Freude – doch schnell kommt die Ernüchterung. Sie fragt sich: Was wurde mir vielleicht noch alles verheimlicht? Von meinem Vater, von meinem Ehemann?

Die Ich-Erzählerin beschreibt eindringlich und für mich sehr gut nachvollziehbar, wie sich diese Begebenheit auf ihr Leben und vor allem auf ihre Sicht ihres Umfeldes auswirkt. Die Halbschwester, die sie nach der ersten Begegnung monatelang nicht mehr sieht, begleitet sie dennoch in ihren Gedanken auf Schritt und Tritt. Nicht die Existenz der Halbschwester ist das Problem, sondern es ihr verheimlicht wurde.

Ich fand die Lektüre wirklich interessant und auch ungewöhnlich. Ich hatte immer wieder das Gefühl, direkt im Kopf der Ich-Erzählerin zu stecken.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Spannender Auftakt einer Reihe

Talberg 1935
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Talberg – ein kleiner Ort in Bayern im Jahre 1935. Florian Schmidinger, der als Knecht bei einem ansässigen Bauern in Lohn und Arbeit steht, begibt sich auf eine nächtliche Tour in den Wald. Nicht freiwillig ...

Talberg – ein kleiner Ort in Bayern im Jahre 1935. Florian Schmidinger, der als Knecht bei einem ansässigen Bauern in Lohn und Arbeit steht, begibt sich auf eine nächtliche Tour in den Wald. Nicht freiwillig – denn in den nächtlichen Wald geht keiner der Dorfbewohner wirklich gerne, sondern auf Grund seiner Spielschulden. Er ist auf der Jagd nach einem Reh, doch er findet etwas ganz anderes. Am Fuße des vor kurzem erstellten Turms, liegt der Dorfschullehrer mit zerbrochenen Gliedern. War es Selbstmord, Mord oder nur ein Unfall?

Das besondere an dem Buch war für mich, die atmosphärische und düstere, fast schon mystische, Stimmung. Da ist nichts geschönt, nichts romantisiert. Das Leben im Jahre 1935 in so einem kleinen, abgeschiedenen Ort wird hart und entbehrungsreich dargestellt, so wie es damals eben auch vermutlich war. Die technischen Errungenschaften dieser Zeit, sind in Talberg noch längst nicht angekommen.

Auch die Beschreibungen der einzelnen Personen waren ganz nach meinem Geschmack. Ich mag das etwas Distanzierte und Nüchterne. Wobei ich – auf Grund der Personenanzahl - für das Personenregister wirklich dankbar war.

Für mich ein toller Auftakt dieser Reihe. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit Talberg in 42 Jahren weitergeht. Denn der nächste Teil spielt im Jahre 1977.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Unterhaltsam und spannend

606
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Mit der Drohung, einen Bus mit Angehörigen der Wärter eines Hochsicherheitsgefängnisses unter Beschuss zu nehmen, erpresst eine unbekannte Gruppe die Freilassung aller 606 inhaftierter Häftlinge.

Man ...

Mit der Drohung, einen Bus mit Angehörigen der Wärter eines Hochsicherheitsgefängnisses unter Beschuss zu nehmen, erpresst eine unbekannte Gruppe die Freilassung aller 606 inhaftierter Häftlinge.

Man kann sich vorstellen, dass ein Großteil der Gefängnisinsassen die Chance ergreift und sich auf den Weg in die Freiheit macht. Manche mit einem ganz persönlichen Ziel, andere nur um im nahe gelegenen Las Vegas ein paar aufregende Stunden zu verbringen. Denn klar ist auch, dass die Polizei alles daran setzen wird, jeden einzelnen der Insassen wieder in seine Zelle zu verfrachten.

Und dann gibt es da noch einen ganz besonderen Häftling, John Kradle, der die Zeit nutzen möchte, um seine Unschuld zu beweisen und den wahren Mörder an seiner Familie zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. Doch Celine Osbourne, eine Aufseherin aus dem Todestrakt, hat es auf John abgesehen – die Jagd beginnt.

Ich fand den Thriller wirklich spannend und unterhaltsam. Natürlich kann das Buch nicht über alle 606 Ausbrecher berichten, so dass sich die Autorin auf einige ausgewählte Personen beschränkt hat. Ganz besonders gut gefallen haben mir die Darstellung von Celine und die Rückblicke in ihre Vergangenheit.

Insgesamt ein wirklich gut gemachter Thriller – für mich ein 4,5 Sterne Buch.

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