Cover-Bild Vertrauen
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 23.02.2022
  • ISBN: 9783257612042
Dror Mishani

Vertrauen

Markus Lemke (Übersetzer)

In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Inspektor Avi Avraham hat genug von Bagatellfällen und häuslichen Dramen. Deshalb stürzt er sich gleich in den rätselhaften Vermisstenfall. Doch bald merkt er, dass auch das Private Sprengstoff birgt – und gerät in ein Labyrinth aus Gewalt und Täuschung, das ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2022

Außergewöhnlicher Krimi

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Außergewöhnlicher Krimi

Ich habe vor einiger Zeit bereits "Drei" von Dror Mishani gelesen und fand es einen wirklich guten Krimi. Lange hatte man nicht gewusst, wie es ausgehen wird und daher habe ich ...

Außergewöhnlicher Krimi

Ich habe vor einiger Zeit bereits "Drei" von Dror Mishani gelesen und fand es einen wirklich guten Krimi. Lange hatte man nicht gewusst, wie es ausgehen wird und daher habe ich mich sehr auf das neue Buch und den Aufbau gefreut.

Dieses mal wird ein Neugeborenes entführt und damit beginnt ein wirklich guter und wieder einmal außergewöhnlicher Krimi. Was man nicht erwarten darf ist Action im klassischem Sinn. Dennoch ist Spannung gegeben.

In verschiedenen Handlungssträngen wird dem Leser in einem recht trockenen, aber dennoch kurzweiligem Schreibstil die Geschichte näher gebracht. Wir begleiten den Inspektor Avi Avraham bei seinen Recherchen und auch in seinen privaten Gedanken.

Als Leser muss man sich darauf einstellen, dass es viele Dialoge gibt und man das Buch nicht einfach nebenbei lesen kann. Es braucht die Aufmerksamkeit des Lesers.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Ungewöhnlich

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Ein toller, sehr rätselhafter Fall, der auf den Leser zum Mitlösen animiert. Ich bin schon nach wenigen Seiten von eingetaucht in die Geschichte und war angetan von den überraschenden Wendungen und undurchsichtigen ...

Ein toller, sehr rätselhafter Fall, der auf den Leser zum Mitlösen animiert. Ich bin schon nach wenigen Seiten von eingetaucht in die Geschichte und war angetan von den überraschenden Wendungen und undurchsichtigen Figuren. Angetan haben es mir auch die sehr schönen Schauplätze der Handlung. Gerade Tel Aviv ist ja nicht oft Handlungsort für einen Krimi. Das Cover fand ich ebenfalls passend und der Schreibstil war angenehm und flüssig. Ein tolles Buch, was ich gerne empfehle.

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Veröffentlicht am 19.02.2022

Spannende Einblicke in die Verstrickungen des Mossad

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Avi Avraham gehört zu den besten Ermittler Israels. Allerdings fühlt er sich zuweilen unterfordert und hat eine Versetzung beantragt. In dem Roman "Vertrauen" vergisst er dieses aber sehr schnell. Er muss ...

Avi Avraham gehört zu den besten Ermittler Israels. Allerdings fühlt er sich zuweilen unterfordert und hat eine Versetzung beantragt. In dem Roman "Vertrauen" vergisst er dieses aber sehr schnell. Er muss zeitgleich zwei Verbrechen aufklären, die ihm sein ganzes Können abverlangen und seinen Wunsch nach Veränderung zunächst vergessen lassen. Immerhin geht es bei einem der Fälle um ein Delikt, welches im Zusammenhang mit dem Israelischen Geheimdienst steht.

Der Verlag Diogenes ist für mich ein Garant für gehobene Literatur. Das gilt auch für dieses Buch. Die vorherigen Krimis um Avi Avraham las ich nicht und konnte dennoch dem Geschehen sofort folgen. Der Autor Dror Mishani verzichtet auf blutige Verbrechen und heiße Sexszenen. Das macht ihn für mich sehr sympathisch. Hier spielen die Akteure der Fälle eine primäre Rolle. Welche Beweggründe führen dazu, dass eine Frau die eigene Tochter dazu veranlasst, ihr Erstgeborenes zu töten? Und welche Macht hat der Mossad über einen Touristen, der wenige Stunden nach seinem Eintreffen in Israel als vermisst gemeldet wird?

Dass das Cover perfekt gewählt wurde und zur Story passt, ist bei Diogenes schon selbstverständlich. Die Charaktere sind realistisch dargestellt und der Spannungsbogen hält über viele Seiten. Ein lockerer aber auch gehobener Stil fesselte mich dauerhaft. Das lag auch daran, dass für mich das Leben in Israel stets etwas Besonderes ist. Autoren, die dort leben und deren Geschichten von hier berichten, faszinieren mich immer wieder. Dror Mishanis Roman zog mich in seinen Bann und ich habe für mich einen Autor entdeckt, dessen andere Bücher ich mit Sicherheit bald lesen werde.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Interessantes Psychospiel

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„Vertrauen“, der vierte Fall für den israelischen Inspektor Avi Avraham, habe ich mit großer Freude gelesen. Worum geht es?
In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Baby gefunden. Am ...

„Vertrauen“, der vierte Fall für den israelischen Inspektor Avi Avraham, habe ich mit großer Freude gelesen. Worum geht es?
In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Baby gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Während sich Avi in den Vermisstenfall verbeißt, ermittelt seine Kollegin Esthi Wahabe im Fall des ausgesetzten Mädchens.
Die Romane von Dror Mishani sind für mich immer etwas Besonderes. Denn so viele Krimis, die in Israel verortet sind, gibt es ja nicht. Der Leser lernt viel über Land und Leute, der ewige Konflikt zwischen Juden und Arabern und auch der Mossad spielt natürlich eine Rolle.
„Vertrauen“ ist ein sehr ruhig angelegter Roman, der sich ausführlich dem Seelenleben seiner Protagonisten widmet und punktet mit einem langsamen, aber intensiven Erzählstil. Dror Mishanis Krimis verknüpfen Spannung nicht mit unbändiger Action, sondern mit psychologischer Tiefe.
Über das Wiedersehen mit Avi und seiner Frau Marianka habe ich mich sehr gefreut. Denn Avi hat viel Empathie und eine Vorliebe für vermisste Personen. Auch, wenn am Ende ein paar Fragen offenbleiben, eine schöne Überraschung hält der Autor für seine Leser noch bereit.

Fazit: Fall Nr. 4 für Avi Avraham. Große Literatur!

Veröffentlicht am 29.06.2023

Die letzten beiden Seiten geben mir die Antwort.

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Cover und Umschlaggestaltung

Man muss erst einmal reinkommen in diesen israelischen Krimi. Die Vielzahl von fremdländischen Namen haben mich verwirrst, zumal für den gleichen Protagonisten oft der Vorname ...



Cover und Umschlaggestaltung

Man muss erst einmal reinkommen in diesen israelischen Krimi. Die Vielzahl von fremdländischen Namen haben mich verwirrst, zumal für den gleichen Protagonisten oft der Vorname und im nächsten Absatz der Nachname genannt werden. Und dann fast der gleiche Text auf dem zweiten und vierten Buchumschlag, wobei vorne der ersten Satz mit "Beide" beginnt und man erst die nächsten Sätze lesen muss, um die rückbezügliche Bedeutung zu begreifen.

All dies nicht dem Israeli Deror Mishʿani anzulasten, der seinen Krimi auf Hebräisch schrieb. Auswahl von Übersetzer und Umschlaggestaltung ist Sache des schweizerischen Diogenes-Verlags.

Erste Seiten

Der Kampf des Lesers durch die ersten Seiten und eine zugegebenermaßen verzwickte Handlung lohnt sich. Charaktere und Hintergrundgeschichte werden liebevoll und elegant eingeführt. Der Autor verzichtet auf schablonenhafte Schwarz-Weiß-Zeichnung, was bei Krimis heutzutage fast schon Standard ist. Man kann sich so fast jeden der Protagonisten, ob sie nun zu den scheinbar guten oder den scheinbar bösen gehören, wunderbar einfühlen.

Souveräner Umgang mit multipersonalen Erzählperspektiven und fließenden Übergänge zwischen innerem und erzählten Dialog, das ist wirklich große Literatur!

Handlung und Figuren

Wer zu den Guten und zu den Bösen gehört, wird erst nach 350 Seiten klar. Im Laufe der Erzählung entwickelt sich ein Rededuell zwischen der Kriminalkommissarin, die an einer fürchterlichen Augenkrankheit leidet, und einer zickigen Frau aus der Unterschicht. Jene jedoch einen Plan hat, tischt mit raffinierter Strategie eine Lügengeschichte nach der anderen auf. Die Hintergründigen Hintergründe der Hintergründe enthüllen sich gleich einer Zwiebel, die man schält, Schale um Schale – wobei dem Leser die Tränen in die Augen steigen können.

Ähnlich verhält es sich bei den Untersuchungen der Kollegen der Erblindenden bei der israelischen Polizei, der nach Paris reisen muss, um einen vagen Verdacht bestätigt zu bekommen, dass es sich bei einem ermordeten jüdischen Geschäftsmann um einen Agenten handelt und warum der Geheimdienst Mossad keinerlei Interesse an der Aufklärung des Falls hat.

Beide Erzählstränge sind genial miteinander verknüpft. Feinstes Lesevergnügen. Man muss als Leser halt erst einmal reinkommen in die Geschichte, dem Buch eine Chance geben.

Lieblingsstelle

Ziemlich am Ende des Buches zitiert Dror Mishani aus "Don Quijote" von Cervantes. Die Geschichte vom Ritter mit der traurigen Gestalt, der gegen Windmühlenflügel ankämpft, ist bekannt - jedoch:

Auf Seite 323 lässt der Autor das Zitat aus dem Munde seiner Figur Ben-Chayat jedoch folgendermaßen kommentieren:

"Bei uns auf jeden Fall ist es umgekehrt, Avi. Denken Sie daran. Bei uns sind Leute, die wie Windmühlenflügel erscheinen mögen, in Wahrheit gewaltige Riesen mit todbringenden Armen, die sehr, sehr weit reichen."

Spoilerwarnung

Allen meinen üblichen Leser-Gewohnheiten zum Trotz habe ich in diesem Krimi auf das Ende geschielt, weil es mir momentan ähnlich geht und ich wie Kriminalkommissar Avraham angesichts der Übermacht von Bürokraten in die Knie gehe. Soll ich meinen Kampf gegen Windmühlenflügel aufgeben, weil sie in Wahrheit gewaltige Riesen sind? Die letzten beiden Seiten geben mir die Antwort.

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