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Veröffentlicht am 03.02.2022

Ermüdend langweilige, konstruierte Geschichte voller Wiederholungen und unglaubwürdiger Verhaltensweisen.

BAD DREAMS – Deine Träume lügen nicht
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Als Sechsjährige wurde Arden Maynor in Widow Hills während eines Regensturms beim Schlafwandeln davongespült und war drei Tage lang vermisst. Die halbe Nation betete und schien nach ihr zu suchen und wie ...

Als Sechsjährige wurde Arden Maynor in Widow Hills während eines Regensturms beim Schlafwandeln davongespült und war drei Tage lang vermisst. Die halbe Nation betete und schien nach ihr zu suchen und wie durch ein Wunder wurde sie tatsächlich lebend im Abwassersystem an einem Gully gefunden. Arden wurde in den Medien gefeiert und ihre Mutter hat sogar ein Buch veröffentlicht. Doch der unerwartete Ruhm rief auch Neider und Stalker auf den Plan, weshalb Arden als Erwachsene ihren Namen änderte und versuchte ein neues, unbescholtenes Leben zu beginnen.
Zwanzig Jahre später lebt sie unter dem Namen Olivia Meyer in einem anderen Bundesstaat, wo sie sich seit zwei Jahren sicher fühlt. Doch als ihre Mutter stirbt und das 20-jährige Jubiläum des Wunders von Widow Hills näher rückt, beginnt Arden wieder mit dem Schlafwandeln und stößt eines Nachts auf eine Leiche in ihrem Garten. Der Tote stellt sich als ein Mann heraus, den sie aus ihrem Leben als Arden Maynor kennt.

Der Roman ist aus der Perspektive von Arden bzw. Olivia geschrieben, die zurückgezogen lebt und unter ihrem neuen Namen nie wieder über die Geschehnisse von damals gesprochen hat. Sich selbst gegenüber behauptet sie, sich an nichts zu erinnern. Als die Vergangenheit sie droht einzuholen, verhält sie sich panisch und paranoid. Sie fühlt sich beobachtet und weiß nicht, wem sie trauen kann. Der Leichenfund und die Verbindung in ihre Vergangenheit, von der an dem neuen Ort eigentlich niemand etwas wissen dürfte, verstärken ihre Ängste, bis sie sich wegen ihres Schlafwandelns selbst nicht mehr trauen kann.

Die Geschichte ist stark auf die Gedanken der Protagonisten reduziert, während sich die Handlung kaum weiterentwickelt. Durch die ständigen Wiederholungen und vagen Andeutungen liest sich das Buch äußerst zäh. Was in der Vergangenheit geschehen sein mag, wirkt arg konstruiert und auch die Tatsache, dass Arden unter anderem Namen ein neues Leben angefangen hat, andere aber dennoch ohne große Mühen heimlich ihre Identität aufgedeckt haben, lässt die Geschichte nicht wirklich glaubhaft erscheinen.

Die einzelnen Kapitel werden durch Zeitungsausschnitte, E-Mails und Protokolle von Telefonaten unterbrochen, was für Abwechslung sorgt. Die Ausschnitte tragen jedoch nichts Erhellendes zur Geschichte bei.

Die Charaktere sind blass und bleiben auf Distanz. Selbst zu Arden fällt es schwer, eine Verbindung aufzubauen und sich in ihre Situation hineinzuversetzen, weshalb mich das Buch nicht fesseln konnte. Einzig spannend ist, herauszufinden, wer aus welchem Grund für den Mord verantwortlich ist. Der Weg dorthin ist jedoch schon aufgrund der elendigen Gedankenspirale von Arden ermüdend, voller Wiederholungen und unglaubwürdiger Verhaltensweisen. Das Ende ist - positiv betrachtet - überraschend, aber realistisch gesehen - ähnlich wie die gesamte konstruierte Geschichte - absurd. Es kommt letztlich auch zu übereilt, mit einem Täter, mit dem schier nicht zu rechnen war und einem wirren Motiv, während das Mordopfer letztlich nur ein Statist ist.

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Veröffentlicht am 22.01.2022

Der Roman verliert sich in diversen Nebenhandlungen, die beliebig und für den Fortgang der Handlung unerheblich sind. Kein Familienroman, sondern eine langatmige Geschichte, die weder fesselt, noch emotional berührt

Das Nest
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"Das Nest" ist ein Treuhandfonds, den der bereits verstorbene Familienvater Leonard Plumb für seine vier Kinder angelegt hat. Dieser sollte am 40. Geburtstag der jüngsten Tochter Melody ausgezahlt werden. ...

"Das Nest" ist ein Treuhandfonds, den der bereits verstorbene Familienvater Leonard Plumb für seine vier Kinder angelegt hat. Dieser sollte am 40. Geburtstag der jüngsten Tochter Melody ausgezahlt werden. Wenige Monate zuvor verursacht der älteste Sohn Leo jedoch einen Unfall, weshalb Mutter Francie den Fonds als Schweigegeld für das Unfallopfer verwendet, um einen Skandal zu verhindern. Dummerweise hatten die Kinder jedoch mit der Auszahlung eines millionenschweren Erbes gerechnet, so dass sie sich nicht aus ihren bestehenden Finanzkrisen heraushelfen können. Leo vertröstet seine Geschwister zunächst und verspricht, sich um einen Ausgleich zu kümmern, aber dann verschwindet der Lebemann klammheimlich.

Der Roman ist aus der Perspektive zahlreicher Charaktere geschrieben, dass es zunächst schwerfällt, einen Überblick über alle Figuren zu erhalten und die Zusammenhänge zu erkennen. Es werden nicht nur Szenen aus dem Leben der vier Geschwister Plumb geschildert, sondern auch aus denen von Nebencharakteren, die für die Handlung keine wesentliche Rolle spielen. Auf diese Weise kommt man keinem Charakter wirklich nah, sie blieben distanziert und undurchsichtig. Auch stört die am Anfang sprunghafte Erzählweise den Lesefluss. Die einzelnen Episoden und Rückblenden wirken zusammenhanglos und es fehlt an einer aktiven Handlung, da sich der Roman mehr mit den Gedanken und Sorgen der Protagonisten beschäftigt.
Erst als der Fokus stärker auf Leo rückt und sein Charakter, der sich als eine arrogante, überhebliche und egoistische Persönlichkeit entpuppt, die keinerlei Unrechtsbewusstsein zu haben scheint, sich seine Schuld nicht eingesteht und für sich selbst einen Neuanfang möchte, wird das Buch interessanter und spannender. Leider verliert sich die Handlung dann erneut in Nebenschauplätzen, so dass sie am Ende nicht spannender sondern ermüdender wird.

"Das Nest" ist für mich kein klassischer Familienroman, denn dafür fehlte mir eine durchgehende Interaktion der Geschwister. Es bleibt vage, wie die Geschwister gemeinsam aufgewachsen sind und in welchen Verhältnissen sie zueinander stehen. Verbindendes Element scheint einzig der Treuhandfonds zu sein, weshalb sie sich überhaupt um Treffen bemühen. Details aus den Leben der jeweils anderen kennen sie nicht. Die Rolle von Mutter Francie ist nebulös und warum sie das Erbe eingesetzt hat, um negative Schlagzeilen zu vermeiden, wird nicht klar.

Auch wenn der rote Faden die ausstehende Wiedergutmachung Leos ist, auf die sich die Geschwister verlassen, um ihre finanziellen Probleme zu lösen, verliert sich der Roman in diversen Nebenhandlungen, die völlig beliebig und für den Fortgang der Handlung unerheblich sind, so dass er etwas langatmig und unfokussiert erscheint. Auch die fehlende Nähe zu den Charakteren erschwert es, an ihren Schicksalen teilzuhaben, so dass die Handlung weder sonderlich fesselt noch emotional berührt.

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Vom Verlag zu viel versprochen - weder humorvoll, noch tiefgründig oder originell. Mich erinnerte die Kurzgeschichte eine stumpfsinnige Seifenoper.

Das Geschenk
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Kathrin und Peter wollten in diesem Jahr Weihnachten einmal nur zu zweit verbringen und dem Trubel entfliehen. Da erreicht sie ein Anruf von Klaus, einem alten Freund, der inzwischen verwitwet ist und ...

Kathrin und Peter wollten in diesem Jahr Weihnachten einmal nur zu zweit verbringen und dem Trubel entfliehen. Da erreicht sie ein Anruf von Klaus, einem alten Freund, der inzwischen verwitwet ist und lädt sie zu sich in sein Wochenendhaus ein. Beide sind schockiert, als ihnen die Tür von einer jungen Frau geöffnet wird, die Klaus' Tochter sein könnte. Es stellt sich jedoch heraus, dass es sich um seine neue Lebensgefährtin handelt, die die Krankenschwester seiner verstorbenen Ehefrau Almut war. Die Stimmung ist angespannt, ein Gefühl von einem harmonischen Weihnachtsfest will sich nicht einstimmen.

Die Geschichte wirkte auf mich wenig weihnachtlich, denn das Treffen der vier Personen hätte auch an jedem anderen Wochenende des Jahres stattfinden können. Das Weihnachtsfest ist der Anlass spielt jedoch im weiteren Verlauf nur eine untergeordnete Rolle. Die Kurzgeschichte handelt stattdessen von den Beziehungen der Menschen untereinander und den Vorurteilen, die Menschen fast schon selbstverständlich entwickeln, wenn ein mittelalter Mann nach dem Tod seiner Ehefrau eine Liebesbeziehung mit einer deutlich jüngeren Frau eingeht.
Dabei wird nicht mit Klischees gespart. Kathrin und Peter reagieren vorhersehbar und übertrieben schockiert - schließlich ist Almut schon einige Jahre tot und Klaus ein erwachsener Mann, der seine eigenen Entscheidungen treffen kann. Die neue Freundin Sharon wird allerdings auch sehr plakativ als dummes Blondchen dargestellt: das kleine Fellknäuel als Hund, die pinken Strähnen, ihre einfältigen Aussagen... Dass sich die Konstellation mit Sharon und Klaus dann doch etwas anders herausstellt, gibt der Geschichte dann doch noch etwas Tiefgang. Auch dass in der Beziehung zwischen Kathrin und Peter etwas im Argen liegt überrascht. Das kommt jedoch so aus heiterem Himmel, dass ich diesen Kniff nicht wirklich überzeugend fand. Viel mehr störte mich allerdings, dass sich Kathrin und Peter an die letzten Treffen mit Klaus und Almut kaum erinnern können. Was sollten diese Erinnerungslücken? Ich habe es nicht verstanden. Der Geschichte gibt es keinen Mehrwert. Ich fragte mich nur, wer eigentlich mit wem jemals befreundet gewesen ist und ob sich die Freunde tatsächlich wirklich kannten. Auch Almut hatte schließlich ihr Geheimnis.

"Das Geschenk" wurde als schwarzhumorig und ungewöhnliche Erzählung angekündigt, eine witzige und hintergründige Geschichte um die Verstrickungen des Ehelebens. Ich empfand die Geschichte jedoch weder als humorvoll, noch besonders tiefgründig. Sie hatte eher etwas von einer stumpfsinnigen Seifenoper und übte plump Kritik an den irgendwie zutiefst menschlichen Vorurteilen.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Langatmiger, verwirrender Thriller mit einer zunehmend unglaubwürdigen Handlung.

Marta schläft
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Nadja Kulka stammt aus Polen und hat in ihrer Kindheit Schreckliches erlebt. Auch wenn sie ihre Unschuld beteuerte, wurde sie als Jugendliche für einen Mord verurteilt und hofft nach der Entlassung aus ...

Nadja Kulka stammt aus Polen und hat in ihrer Kindheit Schreckliches erlebt. Auch wenn sie ihre Unschuld beteuerte, wurde sie als Jugendliche für einen Mord verurteilt und hofft nach der Entlassung aus dem Jugendgefängnis in Deutschland ein neues, freies Leben zu beginnen. Doch die Dämonen der Vergangenheit begleiten sie auch zwanzig Jahre später.
Als eine Freundin, die gleichzeitig die Ehefrau von Nadjas Chef ist, im Affekt ihren Liebhaber tötet und sie bittet, ihr zu helfen, ist Nadja bereit, die Leiche verschwinden zu lassen. Womit sie nicht gerechnet hat, ist, dass hinter der Bitte ein ganz anderer Plan steckt. Fast zu spät erkennt sie, dass sie erneut für einen Mord verantwortlich gemacht werden soll und setzt sich zur Wehr.

"Marta schläft" ist ein Thriller, der unnötig komplex aufgebaut ist. Zwei Handlungsstränge, zwei Morde und zwischen den Kapiteln Briefe von Nadja, die den Leser in die Vergangenheit versetzen. Auch die beiden Handlungsstränge wechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wobei lange nicht erkennbar ist, wie die beiden unabhängigen Geschichten zusammengehören könnten. Selbst als Überschneidungen zu erkennen sind, ist das Verhalten der überwiegend unsympathischen Charaktere so undurchsichtig, dass es weiterhin schwerfällt, der Handlung zu folgen. Die Spannung ist deshalb auf niedrigem Niveau, da man viel zu lange auf einen Aha-Moment wartet.
Erst bei der Vertuschung des Mordfalls im letzten Drittel des Romans kann die Handlung fesseln, jedoch entwickelt sich die Inszenierung durch mehrere Wendungen so unglaubwürdig, dass einem das Schicksal der Charaktere gleichgültig wird. Zudem führt ihr ambivalentes Verhalten dazu, dass die gesamte Geschichte und ihr wirrer Aufbau konstruiert und wirklichkeitsfern erscheint.
Der zweite Erzählstrang gerät ab der Hälfte des Romans komplett in Vergessenheit und wird erst auf den letzten beiden Seiten wieder aufgegriffen. Für die Geschichte um Nadja ist dieser Teil des Buches letztlich überflüssig, so dass man als Leser irritiert zurückbleibt und den zähen Roman getrost um 100 Seiten hätte kürzen können.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Die Dechiffrierung spielt nur eine marginale Rolle, auch enthält der Roman wenig historische und politische Details. Das interessante Thema wurde sehr oberflächlich umgesetzt.

Der Stockholm-Code - Die zweite Botschaft
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Im Winter 1940 arbeiten Elisabeth, Signe und Iris weiterhin in Stockholm für das Militär, um die codierten Nachrichten aus Nazideutschland zu entschlüsseln. Mit Hochdruck wird zudem an einer Maschine gearbeitet, ...

Im Winter 1940 arbeiten Elisabeth, Signe und Iris weiterhin in Stockholm für das Militär, um die codierten Nachrichten aus Nazideutschland zu entschlüsseln. Mit Hochdruck wird zudem an einer Maschine gearbeitet, um den G-Schreiber der Deutschen auch technisch zu überlisten.

"Der Stockholm-Code - Die zweite Botschaft" ist nach "Der Stockholm-Code - Die erste Begegnung" der zweite Band der "Stockholmer Geheimnisse"-Reihe.

Wieder ist der Roman abwechselnd aus der Perspektive der drei Hauptfiguren geschildert, wobei auffällig ist, dass Iris' Sicht der Dinge kaum eine Rolle spielt, obwohl sie im Klappentext eine besondere Stellung einnimmt. Tatsächlich umfasst der Roman einerseits das Leben Elisabeths, die für die damaligen Verhältnisse eine sehr unabhängige, moderne junge Frau war, die sich durch niemanden einschüchtern ließ und mutig für ihre Eigenständigkeit kämpfte. Unterstützung erfährt sie von ihrem besten Freund Dinty, der die Geschichte mit seiner witzigen Art auflockerte. Andererseits handelt der Roman von der schüchternen Signe, die als Haushälterin und Assistentin für den blinden Professor Svartström arbeitet. Ihre Kapitel sind fast ausschließlich auf ihre Krankheit beschränkt, was sich durch die zahlreichen Wiederholungen ihres Leids ermüdend liest und für die Geschichte insgesamt keinen Mehrwert hatte.

Die heimliche Arbeit für das schwedische Militär kommt dabei - wie schon in Band 1 - denkbar kurz. Über den Arbeitsalltag und auf welche Weise die Frauen die Nachrichten der Deutschen versuchen zu entschlüsseln, wird zur Nebensache. Titel und Klappentext passen deshalb kaum zum Inhalt des Romans, von dem ich mir mehr historische Bezüge, mehr Spionagetätigkeiten und vor allem auch mehr Spannung erwartet habe. Auch die Freundschaft zwischen den drei ganz unterschiedlichen Frauen findet kaum Erwähnung.
Der Roman ist leicht und schnell zu lesen und erzählt aus dem Leben der drei Hauptfiguren, wobei nur Elisabeths Perspektive wirklich gehaltvoll und interessant ist. Der Geschichte fehlt es an Spannung und Dramatik sowie politischen und historischen Details, die die Arbeit der Frauen bei der Dechiffrierung in die Geschichte besser eingebettet hätten. Das Ende kommt unerwartet und abrupt, als würden dem Roman Seiten fehlen. Kein Erzählstrang findet einen befriedigenden Abschluss, was selbst bei einer mehrbändigen Reihe - in Schweden ist bereits der dritte Teil erschienen - ärgerlich ist.

Fazit: Ein interessantes Thema, das in Band 2 noch schwächer umgesetzt worden ist, als in Band 1. Einzig Elisabeth und ihr privates Vorhaben machen dabei noch neugierig auf Band 3.

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