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Veröffentlicht am 10.01.2023

Die Giftmischerin

Die versteckte Apotheke
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Bei diesem Buch stach mir ehrlich gesagt zuerst das traumhafte Cover ins Auge. Da mir dann auch noch Titel und Klappentext gefielen, durfte es mit nach Hause.

Die Geschichte spielt in London und erstreckt ...

Bei diesem Buch stach mir ehrlich gesagt zuerst das traumhafte Cover ins Auge. Da mir dann auch noch Titel und Klappentext gefielen, durfte es mit nach Hause.

Die Geschichte spielt in London und erstreckt sich über zwei Zeitebenen, was mir persönlich immer sehr gut gefällt.

Im London der Gegenwart lernen wir Caroline kennen, die aufgrund eines Streits ihre Hochzeitsreise allein antritt, um den Kopf frei zu bekommen. Per Zufall findet sie im Schlamm des Themseufers ein mehr als 200 Jahre altes Medizinfläschchen. Mit Hilfe von Gaynor, einer Mitarbeiterin der British Library macht sie sich an die Recherche und stößt auf eine Apothekerin der besonderen Art, die Frauen nicht nur von ihren Alltagsleiden befreite, sondern auch von dem ein oder anderen männlichen Peiniger. Mit Auftauchen ihres Ehemannes scheint jedoch Caroline plötzlich diejenige zu sein, die in den Fokus der Ermittlungen gerät.

In der Vergangenheit treffen wir auf die Apothekerin Nella, eine Frau mittleren Alters, die auffallend gebrechlich ist. Sie führt – wie schon ihre Mutter zuvor – eine Apotheke für Frauenleiden. Seitdem ihr als junge Frau von einem Mann übel mitgespielt wurde, hat sie ihre Dienste für das Wohl der Frauen erweitert und ihre Apotheke vor den Augen der Menschen versteckt. Unter vorgehaltener Hand wissen die Frauen weit und breit, dass eine kurze schriftliche Nachricht in einem alten Graupenfass reicht, um für jeden unliebsamen Herrn das passende Gift zu bestellen. Alles streng geheim natürlich.

Für einen neuen Auftrag schickt ihre Herrin das junge Mädchen Eliza zu Nella, die ganz angetan von deren Geschick und ihrer aufgeweckten Art ist. Das Schicksal scheint die beiden zusammengeführt zu haben und so bringt Nella ihr das ein oder andere bei und lässt sie assistieren. Doch eine kleine Unachtsamkeit scheint für Beide das Ende zu bedeuten.

Die Geschichte rund um Nella und Eliza hat mich völlig in ihren Bann gezogen. Für mich haben die beiden nichts Falsches getan, indem sie gequälten Frauen in ihrer Not halfen, auch wenn es sich bei dem Einsatz von Gift natürlich um Mord handelte. Gerade Nellas persönliche Geschichte ist mir sehr zu Herzen gegangen. Absolut verständlich, warum sie von Eliza ganz angetan ist und sie beschützen möchte. Sie sieht in ihr die Tochter, die sie nie hatte. Doch am Ende ist es Eliza, die großen Mut beweist im Vertrauen auf wahre Magie. Hier schlug mein Fantasyherz ganz laut.
Sarah Penner fesselt mit einer eher ruhigen und emotionalen Schreibweise, denn geladene Action brauchte es hier auch nicht.

Der Part in der Gegenwart rund um Caroline wirkt teilweise sehr konstruiert. Die Tatsache, dass es auch heute noch sogenannte Schatzsucher an den Ufern der Themse gibt, genannt „Mudlarking“ finde ich hochinteressant. Was da nicht alles im Schlamm zu Tage kommen mag. Das Interesse an der Vergangenheit habe ich Caroline sofort abgenommen, eindeutig hat sie ihre Wünsche und Träume zugunsten ihres Mannes seinerzeit auf Eis gelegt und sich selbst aufgegeben. Mitten in Ihrer Forschung nach der seinerzeitigen Apothekerin erscheint dann ihr Mann auf der Bildfläche, ab da wirkte der ganze Hergang nur noch konstruiert und manches Handeln nicht nachvollziehbar. Für meinen Geschmack hätte man ihren Mann völlig rauslassen können und dafür eher den Part von Gaynor, die sich als gute Freundin Carolines entwickelt, ausbauen sollen. Doch das mag jeder anders sehen.

Auch wenn ich nicht ganz zufrieden war, so gebe ich für das Gesamtwerk gerne 3,5 von 5 Sternen. Würde Nellas Geschichte alleine stehen, wären es sogar 4-4,5 Sterne.

Fazit:
Eine atmosphärische Geschichte über eine Apothekerin, die zum Wohl der Frauen Gift mischt gepaart mit einem Hauch von Magie. Die Vergangenheit der Geschichte stand für mich absolut und im Vordergrund und bestärkt durch starke Charaktere. Schade nur, dass der gegenwärtige Erzählstrang etwas schwächelte.

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Veröffentlicht am 15.12.2022

Unterhaltsam, jedoch zu wenig Tiefe

Das Erbe von Morham Manor
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Auch hier machten mich Cover und Klappentext neugierig auf mein erstes Buch von Valentina May. Die leichte und flüssige Schreibweise machte mir den Einstieg in die Geschichte leicht.
Die junge Larissa ...

Auch hier machten mich Cover und Klappentext neugierig auf mein erstes Buch von Valentina May. Die leichte und flüssige Schreibweise machte mir den Einstieg in die Geschichte leicht.
Die junge Larissa studiert in Berlin. Als ihr Großvater mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus kommt, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Oldenburg. Kurz nachdem er ihr einen Schlüssel übergibt und ein paar entschuldigende Worte stammelt, die seine verstorbene Frau Angelika betreffen, verstirbt er. Larissa, deren Neugier geweckt ist, versucht dem Ganzen auf dem Grund zu gehen. Mit ungeöffneten Briefen sowie dem Tagebuch ihrer Großmutter Angelika macht sie sich auf den Weg nach Schottland und damit in die Vergangenheit.

Bei diesem Buch bin ich ehrlichgesagt etwas zwiegespalten. Die Anfangsszenen in Oldenburg fand ich gut beschrieben, gerade auch die Beschreibung der Gefühle und Ängste von Larissa und ihrer Mutter Ella, die mit Großvater Hugo nunmehr auch das letzte Familienmitglied verloren haben. Dabei leiden sie immer noch sehr unter dem Tod von Larissas Vater vor drei Jahren. Dementsprechend innig ist das Verhältnis von Ella und Larissa.

Ella fühlte sich von ihrem Vater nie anerkannt, da sie nicht in die familiäre Backstube einsteigen wollte. Sie kann nicht verstehen, warum Larissa die Vergangenheit nicht ruhen lassen kann, unterstützt diese jedoch.

Auch die Rückblicke in die 1950er Jahre, die durch die Tagebuch-Einträge von Angelika bekannt werden sind interessant, nachvollziehbar und empathisch beschrieben. Ich habe mit Angelika und ihrer großen Liebe gelitten. Konnte jedoch ihre Entscheidung zu der damaligen zeit verstehen. Wäre die Wahrheit ans Licht gekommen, hätte sie ziemliche Probleme in der Gesellschaft gehabt.

Mit Beginn des Schauplatzes Schottland verlor für mich die Geschichte leider etwas an ihrem Reiz. Ich konnte mir gleich ausmalen, wo hin der Weg geht. Dies ist nicht unbedingt ein Mangel, wenn der Verlauf spannend und abwechslungsreich gestaltet ist. Die Begegnung mit Rowan, dem Earl of Keith, ist von Anfang an sehr klischeebehaftet, die Dialoge zwischen ihm und Larissa haben wenig Tiefe, so als würde man sich mit einem Fremden übers Wetter unterhalten. Den alten Maler Col hingegen fand ich richtig toll. Ich konnte spüren, dass sein Herz gebrochen war wegen einer verlorenen Liebe. Deshalb konnte ich ihm seine mürrische und verbitterte Art auch gleich verzeihen. Zu gerne würde ich an seinem Lieblingsplatz auf den Klippen stehen und sehen wie er das Licht in seiner Malerei einfängt.

Dank der bildhaften Beschreibungen der Autorin hatte ich die raue Schönheit Schottlands bildhaft vor Augen. Nicht nur einmal spürte ich den Wind in meinen Haaren, roch die salzige Meeresluft und lauschte der Brandung.

Auch wenn das Ende teilweise vorhersehbar war, freute ich mich jedoch von ganzem Herzen was Col anbetrifft. Für mich möchte ich das Buch mit 3,5 von 5 Sternen bewerten.
Vielen Dank an Bastei Lübbe und Valentina May für die Bereitstellung des Ebook´s.

Mein Fazit:
Eine seichte Familiengeschichte für zwischendurch, die angenehm unterhält. Bis auf wenige Ausnahmen blieben die Charaktere blass. Die Location Schottland ist absolut fabelhaft gewählt und Morham Manor gewiss eine Reise wert.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Historische Geschichte mit Krimielementen

Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit
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Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass bei diesem Buch sowohl Titel als auch Klappentext sehr irreführend gewählt sind. Das Uhrmacherhandwerk, welches mich hier gereizt hat, wird leider nur in wenigen ...

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass bei diesem Buch sowohl Titel als auch Klappentext sehr irreführend gewählt sind. Das Uhrmacherhandwerk, welches mich hier gereizt hat, wird leider nur in wenigen Szenen angeschnitten. Es handelt sich vielmehr um eine historische Kriminalgeschichte, die sich nur am Rande im Kreise der Uhrmacherei bewegt. So reise ich also mit der jungen Hauslehrerin Sarah Siegwart von Luzern nach Grenchen, einem aufstrebenden Dorf in der Geschichte der Uhrmacherkunst. Dort tritt sie eine Stelle im Haushalt der angesehenen Familie Schneider an. Schon kurz nach ihrer Ankunft kommt das Dienstmädchen Emmi auf mysteriöse Weise zu Tode. Sarah, die den ungeklärten Tod ihres Verlobten noch nicht überwunden hat, findet auch hier Unstimmigkeiten und gibt sich mit Eifer und Mut an die Aufklärung. Dies wird in Augen des Ermittlers, Korporal Ringgenberg nicht gern gesehen. Weitere Todesfälle machen die Lösung des Falles immer verworrener. In dieser turbulenten Zeit bahnt sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen Sarah und Paul Schneider, dem Sohn der Familie, an. Durch ihn verliert Sarah dann auch ihr Herz an die Uhrmacherkunst, die sich immer mehr zu ihrem Berufswunsch entwickelt.
Ich muss gestehen, dass ich bis gut zur Mitte des Buches brauchte, um mich auf die Geschichte einlassen zu können. Vermutlich, weil es so gar nicht meinen Erwartungen entsprach. Auch die religiösen Streitigkeiten innerhalb der Katholiken haben mir den Einstieg erschwert. Mir war nicht bewusst, dass es im 19. Jahrhundert derartige Glaubenskämpfe gab, die teilweise ausuferten. Aus der Sichtweise, hier einen historischen Kriminalroman in Händen zu halten, entpuppt sich das Buch dann jedoch zu einer fesselnden Geschichte mit viel Spannung und überraschenden Wendungen bei der Aufklärung der Todesfälle. Die Lösung hat mich sehr überrascht, wurde jedoch plausibel seitens der Autorin dargelegt. Auch ein delikates Geheimnis kommt zu Tage, doch hier möchte ich nicht zu viel verraten.

Mein Fazit:
Es würde dem Buch gut tun, einen Hinweis auf den eher kriminellen Charakter zu erhalten. Durch Titel und Klappentext werden viele gewiss andere Erwartungen hegen und enttäuscht sein, da sie doch einen in der Szene des Uhrmacherhandwerks angesiedelten Familienroman erwarten. Dank der starken Protagonistin Sarah, die ihrem strengen Vater zum Trotz, ihren Weg geht und mutig unter höchstem Einsatz an der Aufklärung des Falles beteiligt ist, entwickelte sich das Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten dann doch recht spannend. Die Hintergründe der Todesfälle, die anfangs so gar nicht zusammenpassten, wurden geschickt seitens der Autorin zusammengeführt und haben ihre plausible Aufklärung gefunden. Ich hoffe, dass uns Band 2 der Saga jedoch mehr in die Welt der Uhrmacherei entführen wird, die mich brennend interessiert.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Das Leben läuft nie nach Plan

Die Wolkenkönigin von Schwabing.
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Ich wurde von der Autorin gefragt, ob ich nicht Lust hätte, Ihr neues Buch zu lesen. Nach näheren Informationen zum Inhalt war ich dazu sehr gerne bereit.
Als damals am 24.11.1991 Freddie Mercury, der ...

Ich wurde von der Autorin gefragt, ob ich nicht Lust hätte, Ihr neues Buch zu lesen. Nach näheren Informationen zum Inhalt war ich dazu sehr gerne bereit.
Als damals am 24.11.1991 Freddie Mercury, der legendäre Sänger der britischen Band Queen, an Aids verstarb, waren wir alle geschockt. So auch die Clique von Gitta, die sich am 25.11.1991 nach Feierabend in der Kneipe „Bei Harry“ trifft. Die Freunde sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Da wäre die Bäckereifachverkäuferin Gitta, der treulose und verheiratete Harry, der gerade mit Gitta eine Affäre hat, die Studentin Sissi, beste Freundin von Gitta, der großzügig mit Krankschreibungen umgehende Arzt Doc sowie Liliane, seine hoffnungslos in ihn verliebte Sprechstundenhilfe.
Ihre Trauer ertränken die 5 in dem ein oder anderen Whisky, Freddies Lieblingsgetränk. Alle sind schon mächtig angeschlagen, als der Swissair-Pilot Enno dazu stößt und schnell in den Mittelpunkt der Clique gerät. Enno ist es auch, der alle animiert, sich in 30 Jahren erneut in Harrys Kneipe zu treffen. Kurz darauf driftet die Clique aus mehreren Gründen auseinander und jeder geht seiner Wege.
Tatsächlich schaffen es jedoch alle nach 30 Jahren zu dem verabredeten Treffen zu erscheinen. Viele Dinge sind passiert und das Leben der 6 ist so ganz anders verlaufen als erwartet. Es kommen Dinge zu Tage, die keiner geahnt hat und die ehemalige Freundschaft in ein ganz anderes Licht setzt. Das Ende des Buches war für mich mit einigen Offenbarungen extrem überraschend. Über 3 Personen konnte ich im Nachhinein nur noch mit dem Kopf schütteln, für 2 habe ich mich wahnsinnig gefreut und 1 Person hat mich sehr berührt.
Ich hätte mir gewünscht, mehr Einblicke in das Leben der 6 Charaktere während der vergangenen 30 Jahre zu erfahren und nicht nur bei einer groben Zusammenfassung am Ende. Hier hätten gewiss noch einige Seiten gefüllt werden können. Vielen Dank Karina Lindner für die Bereitstellung des Buches, dies hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.
Mein Fazit:
Eine unterhaltsame Geschichte über das Leben sowie Liebe und Leidenschaft. Sie hat mir noch einmal vor Augen geführt, dass das Leben selten so abläuft, wie man es plant. Immer wieder gibt es Ereignisse die einem einen anderen Weg weisen, sei es positiv oder negativ. Was jedoch ganz wichtig ist, damals als auch heute, wir müssen selbst bestimmen, welchen Weg wir gehen und uns nicht in eine Form drängen lassen. Abschließen möchte ich mit einem Zitat des Buches, welches mir aus der Seele spricht: - Letztendlich zählt nur die Liebe, die wir im Herzen tragen. –

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Fortsetzung mit einigen Schwächen

Immortality
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Vom ersten Teil ANATOMY war ich seinerzeit sehr begeistert. Nach dem dortigen Cliffhanger wollte ich wirklich gerne wissen, wie es weitergeht. Hat Jack überlebt? Wird es eine Zukunft für Hazel und ihn ...

Vom ersten Teil ANATOMY war ich seinerzeit sehr begeistert. Nach dem dortigen Cliffhanger wollte ich wirklich gerne wissen, wie es weitergeht. Hat Jack überlebt? Wird es eine Zukunft für Hazel und ihn geben?

Hazel erstickt ihren Kummer in Arbeit, das einfache Volk nimmt gerne ihre Dienste in Anspruch. Die feine Gesellschaft zerreißt sich eher den Mund über sie, eine Frau als Chirurgin hat es nicht leicht. Sie wird von ihresgleichen ausgegrenzt und ist einsam. Zu Unrecht beschuldigt erwartet sie schon, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hat, als sie überraschend an den Königshof zitiert wird. Was hat es mit der geheimnisvollen Erkrankung der Prinzessin auf sich? Welchem Zweck dient der Club der Todesgefährten? Hazels Zukunft steht auf dem Spiel.

Ich habe dieses Buch mit Begeisterung begonnen. Hazel bei ihrer Arbeit und dem Sog nach Wissen zu begleiten war mir eine regelrechte Ehre. Ihre Einsamkeit und das mangelnde Interesse ihrer Eltern machten mich traurig. Die Arbeit gab ihr Kraft, das hat mir sehr imponiert. Dies hat die Autorin auch sehr authentisch geschildert.

Doch dann ging es von einer abrupten Wendung zur nächsten, welche immer weniger nachvollziehbar waren. Die Ungereimtheiten häuften sich. Die Beschreibungen von stinkenden Leichen, abfallenden und wieder angenähten Gliedmaßen war mir dann doch ein wenig zu ekelhaft. Etwas weniger hätte es auch getan.

Am königlichen Hof habe ich mich wiederum sehr wohl gefühlt, die Einblicke in das Leben dort empfand ich gut beschrieben. Wieder einmal konnte ich feststellen, dass Geld allein nicht glücklich macht. Die Erwartungen an das Königshaus sind hoch und private Wünsche bleiben auf der Strecke.

Im letzten Drittel kam es mir so vor, als wenn noch jede Menge Ideen in die Geschichte eingearbeitet werden wollten, die Art und Weise der Plausibilität aber auf der Strecke blieb. Ich hätte gerne mehr zum Thema Medizin und Frauen zu der Zeit erfahren. Manche Problemlösung empfand ich zu einfach, zu schnell und wenig glaubwürdig. Das Ende hat es nicht besser gemacht.

Meine Kritik liegt vermutlich daran, dass ich nicht der angesprochenen Zielgruppe angehöre, da es sich hier um ein Jugendbuch handelt. Meine Sichtweise auf die Dinge erwarteten wohl einen anderen Hergang, als eine junge Leserschaft. Hier mag sich jeder eine eigene Meinung bilden.

Trotz einer spannenden und interessanten Grundgeschichte konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen. Dennoch habe ich es gerne gelesen, um mir die von Band 1 noch offenen Fragen beantworten zu lassen. Vielen Dank Dana Schwartz.

Mein Fazit:
Leider kann Band 2 für mich nicht an den Erfolg des Vorgängers Anatomy anschließen. Trotz einer spannenden Grundidee empfand ich den Verlauf der Geschichte zunehmend an den Haaren herbeigezogen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Plausibilität gewünscht.

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