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Veröffentlicht am 04.02.2022

Venedig im Winter

Venezianische Schatten (Ein Luca-Brassoni-Krimi 3)
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Venedig im Winter und kaum Touristen – eine sehr ungewöhnliche Szenerie. Commissario Luca Brassoni und seine Freundin, die Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti machen einen Spaziergang und finden auf der ...

Venedig im Winter und kaum Touristen – eine sehr ungewöhnliche Szenerie. Commissario Luca Brassoni und seine Freundin, die Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti machen einen Spaziergang und finden auf der Kirchentreppe eine junge Frau, die einen verwahrlosten und verwirrten Eindruck macht. Im Krankenhaus stellt sich heraus, dass sie unter einer schweren Amnesie leidet. Luca Brassoni ist sich sicher, dass hinter der Geschichte mehr steckt. Möglicherweise ist sie irgendwo gefangen gehalten worden. In Venedig gab es in letzter Zeit einige Vermisstenfälle. Alle Opfer sind jung, hübsch und blond. Der Commissario vermutet, dass alle Opfer eines Serienentführers oder –mörders sind. Mit Beharrlichkeit beginnen Commissario Brassoni, der auch mit privaten Problemen zu kämpfen hat und sein Team zu ermitteln und stoßen auf alte Fälle, die bereits zu den Akten gelegt wurden.

Dies ist der dritte Fall um Commissario Luca Brassoni von Daniela Gesing. Sie hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil. Das Buch lässt sich schnell und einfach lesen. Die Autorin verwendet gängige italienische Redewendungen, die für mich verständlich waren. Die guten Beschreibungen der Handlungsorte mit den vielen Sehenswürdigkeiten, ermöglichen den Leser sich in die Lagunenstadt versetzt zu fühlen. Sie sind gut abgestimmt und wirken nicht aufdringlich, aber mehr sollte es auch nicht sein.

Interessant fand ich mehrere Perspektivwechsel, die aus Opfer- bzw. Tätersicht geschildert wurden. Negativ aufgefallen sind mir einige inhaltliche Wiederholungen, deren Sinn ich nicht nachvollziehen konnte. Die Spannung hätte sich noch etwas steigern können, da für mich schon sehr früh der Täter erkennbar war. Die kleinen Ablenkungsmanöver fand ich sehr offensichtlich und erzielten nicht den gewünschten Effekt mich von meinem Täter abzubringen. Ich fand, dass dieses der schwächste Band der Reihe ist.

Mein Fazit: Ein angenehm zu lesender Krimi mit wenig Spannung.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Anders als erwartet

Das Einmaleins des Glücks
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Germaine ist ein Zahlenmensch und arbeitet schon seit Jahren als Mathematikerin in einer Versicherung. Als sie sich auf eine höher qualifizierte Stelle bewirbt, wird sie auch dieses Mal wieder übergangen. ...

Germaine ist ein Zahlenmensch und arbeitet schon seit Jahren als Mathematikerin in einer Versicherung. Als sie sich auf eine höher qualifizierte Stelle bewirbt, wird sie auch dieses Mal wieder übergangen. Erbost kündigt sie die Stelle. Als ihre Bewerbungen bei anderen Versicherungen keinen Rückruf erbringen, vermittelt ihre Cousine Kimberley ihr eine Stelle bei dem städtischen Beratungsdienst für Senioren. Gemeinsam mit der neuen Kollegin Eva soll sie den älteren Herrschaften mit Rat und Tat zur Seite stehen. Während Eva den Anrufern ihr Mitgefühl zeigt, bemüht sich Germaine die Leute zu belehren, damit sie nicht mehr anrufen. Doch je mehr Germaine die Senioren kennenlernt, desto weniger nervig empfindet sie die Anrufe. Als das Seniorenzentrum abgerissen werden soll, wird Germaine um Hilfe gebeten.

Für meinen Geschmack war das Buch etwas langatmig und zäh und nicht so beschwingt, witzig sowie erfrischend charmant wie ich es aufgrund des wunderschönen Covers und des Klappentextes vermutet habe. Bis auf den kleinen Charly konnte ich keine Bindung zu den Figuren aufbauen, sondern habe sie mit wachsender Distanz wahrgenommen. Es war für mich kein Buch, das ich nach den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen konnte und in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich muss gestehen, dass ich mich manchmal zum Lesen aufraffen musste. Vielleicht hatte ich auch die falschen Erwartungen an das Buch.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Medizinhistorischer Krimi

Die Tinktur des Todes
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Wir befinden uns im Jahr 1847 in Edinburgh. Der junge Medizinstudent Will Raven hat bei einem Wucherer große Schulden gemacht, um der Prostituierten Evie aus einer Notlage zu helfen. Doch als er sich nach ...

Wir befinden uns im Jahr 1847 in Edinburgh. Der junge Medizinstudent Will Raven hat bei einem Wucherer große Schulden gemacht, um der Prostituierten Evie aus einer Notlage zu helfen. Doch als er sich nach ihrem Befinden erkundigen will, findet er sie seltsam verrenkt auf dem Bett in ihrer ärmlichen Unterkunft. Evie war mehr als eine Prostituierte für Will und ihr Schicksal, zumal er von Anfang an nicht an Selbstmord glauben kann, trifft ihn sehr.

Um nicht mit ihrem Tod in Verbindung gebracht zu werden, stiehlt sich Will davon. Doch ausgerechnet die Handlanger des Wucherers laufen ihm über den Weg und richten ihn übel zu, da er nicht in der Lage ist die Schulden zurückzuzahlen. Sehr lädiert, tritt er am nächsten Morgen seine Stelle als Praktikant bei einem Arzt der Geburtsheilkunde an.

Zum Glück stellt Dr. Simpson, im Vergleich zu seinem Hausmädchen Sarah, nicht viele Fragen. Als jedoch eine zweite Frau, in ähnlicher Haltung tot aufgefunden wird, kann Raven nicht länger wegsehen und beginnt, zusammen mit Sarah zu ermitteln, obwohl sie sich dadurch in große Gefahr zu begeben.

Hinter dem Autor Ambrose Parry verbirgt sich das Autorenpaar Christopher Brookmyre und Marisa Haetzmann. Er hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht und seine Frau ist Medizinhistorikerin und hat zwanzig Jahre als Anästhesistin gearbeitet. Die Geschichte beginnt etwas gemächlich. Am interessantesten fand ich die Entwicklung von Betäubungsmittel und dem damaligen Stand der Forschung. Man merkt, dass die Autoren vom Fach sind. Die Krimihandlung nimmt nur einen geringen Raum ein, ist sehr ruhig und hätte für mich etwas mehr Spannung vertragen können.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Eine leichte Sommerlektüre

Gut Schwansee - Deine Liebe in meinem Herzen
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Leni lebt in Berlin zusammen mit ihrem Freund Jannik, der dort den Laden Vintage Dream betreibt. Sie restaurieren und gestalten alte Möbel aus den Fünfziger bis Achtzigerjahren. Als sie ein Angebot von ...

Leni lebt in Berlin zusammen mit ihrem Freund Jannik, der dort den Laden Vintage Dream betreibt. Sie restaurieren und gestalten alte Möbel aus den Fünfziger bis Achtzigerjahren. Als sie ein Angebot von alten Möbeln bekommen, macht sich Leni allein auf den Weg an die Ostsee nach Gut Schwansee. Eigentlich wäre Leni mit Jannik dort hingefahren, da er aber keine Zeit hat, muss sie allein fahren. Vielleicht würde ihr diese kleine Auszeit guttun, denn Leni hat herausgefunden, dass ihr Freund nicht ganz ehrlich ist. Auf dem Gut trifft Leni auf Nathan, sie fühlt sich von ihm angezogen, gleichzeitig nervt sie seine selbstgefällige Art.

Dieses ist der erste Band einer Trilogie, der den Leser nach Gut Schwansee entführt, um den Alltag hinter sich zu lassen. Jette Mertens hat einen leichten Schreibstil, so dass der Einstieg in die Geschichte schnell gelingt. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Durch die bildhaften Beschreibungen fühlt man sich auf das Gut Schwansee versetzt und kann sich den Ort ausgezeichnet vorstellen. Die Hauptprotagonistin Leni wirkt auf mich ein wenig naiv, aber sehr liebenswert.

Es ist eine leichte Sommerlektüre, die man gut nebenbei lesen kann, aber sie wird leider nicht so in Erinnerung bleiben, da die Handlung doch sehr oberflächlich und vorhersehbar gestaltet ist. Trotzdem bietet das Buch eine kleine Auszeit vom Alltag, in der man beim Lesen an nichts denken muss und abschalten kann.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Sommer an der Riviera

Riviera - Der Traum vom Meer
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Das Buch beginnt im Jahr 1922. Hier lernen wir die achtjährige Salome aus Frankfurt kennen. Ihre Mutter verstarb bei ihrer Geburt und so wird sie von der exzentrischen Großmutter Tilda aufgezogen, während ...

Das Buch beginnt im Jahr 1922. Hier lernen wir die achtjährige Salome aus Frankfurt kennen. Ihre Mutter verstarb bei ihrer Geburt und so wird sie von der exzentrischen Großmutter Tilda aufgezogen, während sich ihr Vater um sein Reisebureau kümmert. Als Paola zur Untermiete bei ihnen einzieht, erfährt Salome zum ersten Mal vom Meer, ein Gewässer ohne Anfang und ohne Ende. Ihr Traum das Meer zu sehen, wird wahr als ihr Vater Arthur Pauschalreisen an die italienische Riviera anbieten will. In San Remo arbeitet er zusammen mit dem Hotelier Renzo Barbera. Dessen Tochter Ornella und Salome schließen Freundschaft miteinander. Das Einvernehmen zwischen den beiden Mädchen wird auf eine harte Probe gestellt, als Felix, der Sohn eines französischen Unternehmers, in ihr Leben tritt. Auch die politische Lage lässt dunkle Wolken am Himmel aufziehen.

Dieser historische Roman spielt in der Zeit von 1922 – 1936. So dass man Salome und Ornella in ihrer Entwicklung von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter begleiten kann. Es sind nicht immer nur schöne Zeiten, sondern die politische Lage ändert sich und der Faschismus breitet sich aus. Dieses wurde gekonnt mit der Geschichte verwoben.

Julia Kröhn hat einen angenehmen Schreibstil, so dass man dem Geschehen gut folgen konnte. Die Handlungsorte waren alle so beschrieben, dass beim Lesen vor dem inneren Auge ein Bild entstand. Die Figuren des Romans, egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, waren alle sehr anschaulich beschrieben, so dass man auch hier für jede Person gleich ein passendes Bild vor Augen hatte. Ich muss aber gestehen, dass ich mit den Hauptpersonen nicht warm geworden bin. Sie wirkten auf mich sehr kühl und distanziert. Einige Handlungen konnte ich auch schwer nachvollziehen.

Die Handlung spielt überwiegend an der Riviera, wechselt dann im letzten Abschnitt nach Deutschland. Die bedrohlichen Veränderungen rütteln Salome auf, so dass die Neugier auf die Fortsetzung geweckt wird.

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