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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2017

lesbar, aber lässt Spannung vermissen

Die verlorenen Kinder
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Der Titel ist zweideutig, denn die Kinder haben zweifach verloren: nämlich ihre Kindheit und ihre Kindlichkeit und zum anderen, weil sie aufgrund ihres sozialen Umfeldes sowie der politischen Brisanz nie ...

Der Titel ist zweideutig, denn die Kinder haben zweifach verloren: nämlich ihre Kindheit und ihre Kindlichkeit und zum anderen, weil sie aufgrund ihres sozialen Umfeldes sowie der politischen Brisanz nie eine Chance auf Rettung und Aufklärung hatten.
Das Buch liest sich recht angenehm flüssig, wobei die beiden Hauptfiguren Falco Brunner und sein ehemaliger Kripo-Kollege Bruno beide menschlich glaubhaft beschrieben werden. Ihr gegenseitiger Hass macht sie in meinen Augen nicht unbedingt unsympathisch. Schroffe, eigenwillige Typen gefallen mir - zumindest beim Lesen.
Was ich beim Lesen allerdings vermisst habe und was einen Krimi unbedingt ausmachen sollte, war Spannung. Ich finde der Autor hat sich hier zu sehr auf die zwischenmenschlichen Konflikte konzentriert, was zu Lasten der Spannung geht, obwohl bis zum Schluss unklar war wer hinter den Morden steckt.
Als dann die Mörderin entlarvt wurde, hätte ich mir an dieser Stelle auch mehr Dramatik gewünscht. Das hätte das Buch noch etwas aufgewertet.
Von mir gibt's insgesamt für diesen Wien-Krimi 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 18.04.2017

eigenwillige Hauptfiguren – konnte mich nicht überzeugen

Die unbekannte Schwester
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Mit dem Lesen dieses Krimis habe ich mich sehr schwer getan. Für die Hauptfiguren: Carlotta Fiore, ihrem Vater Konrad Fürst und auch ihrem Ehemann Hannes Fischer konnte ich keine Sympathien aufbringen. ...

Mit dem Lesen dieses Krimis habe ich mich sehr schwer getan. Für die Hauptfiguren: Carlotta Fiore, ihrem Vater Konrad Fürst und auch ihrem Ehemann Hannes Fischer konnte ich keine Sympathien aufbringen. Meine Lesegeduld wurde am Anfang auf eine harte Probe gestellt. Denn Carlotta, genannt Lotta, ist mir bei Antritt ihrer durch Beziehungen zum Polizeipräsidenten neu angetretenen Stelle mit ihren Selbstzweifeln und dem auf und ab ihrer Gefühle >vergleichbar mit dem Rhythmus eines Jojos< mächtig auf die Nerven gegangen. Selbst während ihrer Therapie sagt sie nicht die Wahrheit. Wie soll ihr denn dann geholfen werden? In meinen Augen ist durch dieses sehr ausführlichen Beschreibungen der Selbstzweifel und Unsicherheiten der eigentlich (Selbst)Mord zur Nebensächlichkeit geworden. Spannung habe ich beim Lesen so gut wie nie gespürt. Ich hatte mir mehr von diesem Krimi versprochen und würde darum auch keine Leseempfehlung aussprechen wollen. Tut mir leid. Von mir gibt’s darum auch nur 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 10.04.2017

eine deutsche Geschichte als Beichte verpackt

Demnächst in Tokio
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Zur Handlung: Im Alter von 95 Jahren erzählt Elisabeth von Traunstein ihrer Tochter ihre Lebensgeschichte die damit begann, dass sie gegen ihren Willen Hals über Kopf mit Ernst Wilhelm von Traunstein verheiratet ...

Zur Handlung: Im Alter von 95 Jahren erzählt Elisabeth von Traunstein ihrer Tochter ihre Lebensgeschichte die damit begann, dass sie gegen ihren Willen Hals über Kopf mit Ernst Wilhelm von Traunstein verheiratet wurde. Und damit begann für sie eine turbulente Zeit …
Beim Lesen des Buches fiel mir immer wieder die Weitschweifigkeit in der Erzählweise von Elisabeth auf. Dann habe ich mir aber überlegt, dass ja alte Menschen dazu neigen recht weitschweifig zu erzählen und zu beschreiben. Somit hat die Autorin die Eigenart des Alters mit im Buch verankert. Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam. Aber wenn man die Disziplin aufbringt und weiterliest, dann wird man doch recht gut unterhalten. Der Leser erhält durch dieses Buch auch Einblicke in die Geschichte der Nazis, deren Verwicklungen mit den Japanern und Russen. Das war schon interessant und prima in die Geschichte eingearbeitet.
Elisabeth erscheint mir aber, in ihrer Denkweise als junge Frau schon sehr naiv. Ich konnte mich, vielleicht weil auch Emotionen im Buch kaum zum Ausdruck kamen, nicht wirklich „verbrüdern“. Das hat mir irgendwie beim Lesen gefehlt. Egal welche Schicksalsschläge sie auch ereilten, sie nahm alles demütig hin. Kann ein Mensch nur wegen des strengen Vaters zu so einem Duckmäuschen werden? Irgendwie kann ich mir das selbst in der damaligen Zeit nicht vorstellen. Viel interessanter fand ich da schon diesen Alexander, dunkel, geheimnisvoll, verführerisch, das Leben genießend, liebevoll, einfach ein toller Typ.
Insgesamt fühlte ich mich recht gut unterhalten. Von mir gibt’s 3 Lesesterne.

Veröffentlicht am 08.03.2017

lesbar, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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In diesem Buch geht es um Zoe Maisey. Sie hat vor 3 Jahren den Tod von drei Jugendlichen verschuldet, ihre Strafe zwar abgesessen und mit ihrer Mutter in einer anderen Stadt versucht ein neues Leben mit ...

In diesem Buch geht es um Zoe Maisey. Sie hat vor 3 Jahren den Tod von drei Jugendlichen verschuldet, ihre Strafe zwar abgesessen und mit ihrer Mutter in einer anderen Stadt versucht ein neues Leben mit neuer Familie anzufangen, aber jeder in der Familie hat so seine Geheimnisse und dann wird auf einmal Zoes Mutter tot aufgefunden …
Dieses Familiendrama, denn als Thriller möchte ich dieses Buch nicht bezeichnen, wird kapitelweise aus der Perspektive einzelner beteiligter Personen erzählt. Diese unterschiedlichen Sichtweisen und dazu kommt auch noch die unterschiedlichen Zeiträume über die berichtet wird, machen das Lesen abwechslungsreich. Die Charaktere werden glaubhaft und anschaulich, sowie ihre Handlungsgründe nachvollziehbar beschrieben. Mir waren die Beschreibungen oftmals zu ausschweifend. Da ist mein Interesse am Weiterlesen schon ganz schön gesunken. Weniger ist manchmal mehr.
Wie bereits erwähnt, sehe ich in diesem Buch keinen Thriller, einfach auch darum, weil stellenweise so weitschweifig geschrieben wurde und zum anderen, weil mir die beim Thriller zu erwartende, unvorhersehbare Wendung fehlt. Wer in diesem Buch darauf hofft, wird enttäuscht.
Von mir gibt’s daher auch nur 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 19.02.2017

erst ab der Hälfte spannend, vorher zähe Lektüre

Tage der Schuld
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Marian und Erlendur arbeiten miteinander beim isländischen Landeskriminalamt. Aber so richtig zusammenarbeiten tun sie nicht, denn Marian setzt sich zu 100% an die Mordermittlung des aktuellen einheimischen ...

Marian und Erlendur arbeiten miteinander beim isländischen Landeskriminalamt. Aber so richtig zusammenarbeiten tun sie nicht, denn Marian setzt sich zu 100% an die Mordermittlung des aktuellen einheimischen Opfers. Doch Erlendur lässt der Fall der vor 25 Jahren auf dem Schulweg verschwundenen Dagbjort keine Ruhe und ermittelt auf eigene Faust. Dieses Arrangement der beiden kommt überhaupt nicht glaubhaft herüber. Diese auf zwei so unterschiedliche Fälle ausgerichtete Handlung des Buches hat mich von Anfang an gestört, da ja auch Erlendurs private Ermittlungen zu Lasten des aktuellen Falls gingen.
Zudem fand ich die Dialoge bei den Ermittlungen etwas platt. In meinen Augen ließen sie die Ermittler inkompetent erscheinen. Sympathie konnte ich zu beiden nicht entwickeln.
Im letzten Drittel nahm dann dieser Krimi aber noch etwas an Fahrt auf. Da konnte ich auch so etwas wie Spannung beim Lesen spüren.
Insgesamt gesehen ist der Krimi eine lesenswerte aber nicht unbedingt spannungsgeladene Geschichte. Von mir gibt‘s daher nur 3 Lese-Sterne.