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Veröffentlicht am 21.04.2022

Unterhaltsame Tour de Ruhr mit vielen Tipps zu Sehenswürdigkeiten entlang des Ruhrtalradweges

Die Ruhr
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Mit diesem Buch gelingt der Autorin Tanja Breukelchen eine Liebeserklärung an die Ruhr, an die Regionen, die sie durchfließt, und vor allem an die Menschen, die entlang des Flusses anzutreffen sind.

Die ...

Mit diesem Buch gelingt der Autorin Tanja Breukelchen eine Liebeserklärung an die Ruhr, an die Regionen, die sie durchfließt, und vor allem an die Menschen, die entlang des Flusses anzutreffen sind.

Die Ruhr entspringt in der Nähe von Winterberg, fließt durch das Sauerland und das Ruhrgebiet, bevor sie dann bei Duisburg-Ruhrort in den Rhein mündet. Seit 2006 kann man über den Ruhrtalradweg die gesamte Strecke, die immerhin 240 km beträgt, mit dem Fahrrad abfahren. Genau dies hat die Journalistin Tanja Breuckelchen, die im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, in insgesamt sieben Etappen absolviert und dabei einen besonderen Blick auf die Landschaften, Bauwerke und vor allem die Menschen entlang der Strecke geworfen. In diesem Buch lässt sie uns nun an ihren Beobachtungen teilhaben und berichtet u. a. von Ruhrbaronen, Burgherren, kauzigen Zwergenkönigen und verliebten Nixen. Und immer wieder werden wir mit dem Aufschwung und dem Niedergang einer Industrie konfrontiert, die viel zum wirtschaftlichen Aufschwung unseres Landes beigetragen hat. Und wir erleben eine Region, die sich immer wieder neu erfinden muss und zugleich einen Weg sucht, mit dem Erbe der Vergangenheit umzugehen.

In einem lockeren, aber dennoch sehr informativen Schreibstil berichtet sie von ihren Erlebnissen und Eindrücken. Sie beweist dabei viel Liebe zum Detail, ohne sich zu sehr in Einzelheiten zu verlieren. Ein Infoteil am Ende eines jeden Abschnittes fasst noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen und gibt viele nützliche Tipp für die Leser, die sich gerne selbst einmal auf ihr Fahrrad schwingen wollen, um eigene Eindrücke zu sammeln.

Ein sehr unterhaltsamer Reisebericht, der viel Lust darauf macht, diesen Fluss selbst einmal kennenzulernen. Uns auch wer die Ruhr bereits kennt, wird hier beim Lesen noch einiges Neues erfahren und kann ansonsten in eigenen Erinnerungen schwelgen.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Anwältin übernimmt scheinbar klaren Fall und stößt in ein Wespennest - spannender Thriller

Je schwärzer die Nacht
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Die Anwältin Stefanie Beck übernimmt nach einer halbjährigen Auszeit ein neues Mandat mit einem auf den ersten Blick klaren Fall: Ihre Mandantin Pia wurde mit einem blutigen Messer in der Hand neben der ...

Die Anwältin Stefanie Beck übernimmt nach einer halbjährigen Auszeit ein neues Mandat mit einem auf den ersten Blick klaren Fall: Ihre Mandantin Pia wurde mit einem blutigen Messer in der Hand neben der Leiche ihrer Mutter, die als Forscherin in einem Pharmalabor arbeitet, angetroffen und kann sich an nichts erinnern. Doch als Stefanie beginnt, sich mit den Hintergründen der Tat und des Opfers zu beschäftigen, merkt sie schnell, das hier nichts klar ist und das sie in ein Wespennest gestochen hat und es mit mit scheinbar übermächtigen Gegnern zu tun bekommt ...

Auch wenn an einigen Stellen zu sehr der Zufall regiert, bleibt unter dem Strich doch ein insgesamt überzeugender Thriller, der seine Leser mit einem flüssigen Schreibstil immer tiefer in seinen Bann zieht und ihn in ein zunächst undurchsichtiges Geflecht aus Lügen und Intrigen verwickelt, bei dem man aber nie den Faden verliert und das schlußendlich glaubwürdig und überzeugend aufgelöst wird.

Besonders gelungen ist dabei die glaubwürdig beschriebene Wandlung der Hauptperson Stefanie, die am Beginn der Geschichte von Unsicherheit, Selbszweifen und unprofessionellem Verhalten geprägt ist, dann aber im weiteren Verlauf immer mehr an Stärke gewinnt und den ungleichen Kampf mit den Hintermännern aufnimmt und sich auch von Rückschlägen nicht aufhalten lässt.

Wer Gefallen an spannenden Thrillern aus den Bereichen Justiz und Medizin findet, wird mit diesem Buch auf jeden Fall bestens unterhalten.

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 11.02.2022

Packender Mystery-Thriller um eine Dorfgemeinschaft und ein mysteriöses Ritual

Das Dorf
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Mit diesem Mystery-Thriller legt der Autor Ben Kohler den ersten Band einer als Trilogie angelegten Reihe vor, der mich auf knapp 130 Seiten gut und spannend unterhalten konnte.

Das abgelegene Dorf Sneem ...

Mit diesem Mystery-Thriller legt der Autor Ben Kohler den ersten Band einer als Trilogie angelegten Reihe vor, der mich auf knapp 130 Seiten gut und spannend unterhalten konnte.

Das abgelegene Dorf Sneem in den irischen Bergen hat genau 101 Einwohner. Gemäß einer alten Legende werden schreckliche Dinge geschehen, sollte man von dieser Zahl abweichen. Und so wird seit Jahr und Tag der jeweilige Dorfälteste von seinem Sohn in einem festgelegten Ritual getötet, wenn in Sneem ein Kind geboren wird. Doch der aktuelle Kandidat Kian hütet ein schreckliches Geheimnis, das das gesamte Dorf ins Unglück stürzen könnte. Und so stellt er seinen Sohn Liam vor die schwerste Prüfung seines Lebens.

Mit einem eher ruhigen, aber dennoch packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Dabei baut er schnell Spannung und eine unterschwellige Bedrohungslage auf, die sich immer weiter steigert und in der zweiten Hälfte dann in einem furiosen Szenario entlädt. Die Hauptprotagonisten sind zwar insgesamt gut gezeichnet, einige Nebenfiguren hätten aber durchaus noch etwas mehr Tiefe aufweisen dürfen. Vielleicht bieten die beiden nachfolgenden Bände ja noch Gelegenheit dazu, dies nachzuholen bzw. auszubauen. Der hohe Unterhaltungswert des Auftaktbandes wird dadurch eh nur wenig beeinträchtigt.

Wer eine spannende Portion Mystery für zwischendurch sucht, wird hier gut bedient und unterhalten. Und ein fieser Cliffhanger sorgt dafür, dass man dem zweiten Teil noch etwas mehr entgegenfiebert.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Humorvoller Roman um einen sympathischen Chaoten auf einem turbulenten Roadtrip durch Kanada

Kunibert Eder - Auf der Spur von Mister X
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Mit diesem Buch schickt der Autor Jan-Mikael Teuner seinen sympathischen Chaoten Kunibert "Kuno" Eder in sein zweites Abenteuer. Nachdem das erste Buch noch rund um sein Heimatdorf Hennigsen und den dortigen ...

Mit diesem Buch schickt der Autor Jan-Mikael Teuner seinen sympathischen Chaoten Kunibert "Kuno" Eder in sein zweites Abenteuer. Nachdem das erste Buch noch rund um sein Heimatdorf Hennigsen und den dortigen Fußball angesiedelt war, zieht es Kunibert diesmal hinaus in die große weite Welt.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Buch, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die immer wieder eingestreuten Verweise auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Nachdem ihm sein Opa Gustav eine gewonnene Reise nach Kanada abgetreten hat, heißt es für Kunibert nun zum ersten Mal im Leben, sein Heimatdorf mit seinen Kumpels Sandro und Krücke für eine längere Zeit hinter sich zu lassen. Nach langem Zögern und Zaudern macht er sich schlussendlich doch auf die weite Reise. In Kanada trifft er auf das sonderbare Pärchen Alissa und Pätrick, die ihn in die Suche nach einem mysteriösen Mr. X verstricken. Oder ist das Ganze überhaupt kein Zufall, sondern war von Beginn an eine abgekartete Sache, die am Ende mehr mit ihm selbst zu tun hat, wie ihm lieb ist ?

War das erste Buch noch wie ein Fußballspiel aufgebaut, orientiert sich der Aufbau der Geschichte diesmal so ein wenig an einem Eishockeyspiel. Der Sport spielt diesmal aber dennoch eher eine untergeordnete Rolle, im Mittelpunkt stehen Kunibert und die anderen, teilweise doch sehr skurrilen Gestalten, die der Autor mit viel Liebe zum Detail und zu seinen Figuren zeichnet und in ein wahres Getümmel voller Humor, Situationskomik und einigen überraschenden Wendungen wirft. Dabei wirkt der Plot diesmal wesentlich straffer und weist im Gegensatz zum ersten Band auch deutlich weniger Längen auf. Ein lockerer Schreibstil, der auch immer mit einem gewissen Augenzwinkern versehen ist, trägt zum hohen Unterhaltungswert des Buches ebenfalls ein ordentliches Stück bei.

Ein humorvolles Buch, das sich gegenüber dem ersten Band noch einmal deutlich steigern kann und mich so unter dem Strich sehr gut unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Gelungenes Horrormagazin mit 14 abwechslungsreichen Geschichten und 2 interessanten Artikeln

Zwielicht 14
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In der inzwischen bereits 14. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den ...

In der inzwischen bereits 14. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den Bereichen Horror und phantastische Literatur zusammengestellt.

In insgesamt 14 Kurzgeschichten wird ein gelungener Querschnitt der Möglichkeiten, den dieses Genre bietet, abgebildet, so dass jeder Liebhaber hier die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden sollte.

Meine persönlichen Favoriten waren die Geschichten von Ina Elbracht, Karin Reddemann und Jesse Franklin Bone, dessen Geschichte zwar schon im Jahr 1957 geschrieben wurde und dennoch kein bisschen angestaubt rüberkommt.

Aber auch die übrigen Geschichten konnten mich gut unterhalten, echte Ausreißer nach unter gab es hier für mich nicht.

Neben den Geschichten befinden sich in dem Buch noch zwei Essays. Zum einen beschäftigt sich Achim Hildebrand in seiner Reihe „Legenden des Kannibalismus“ mit dem wahren Fall der Familie Bean und zum anderen startet Karin Reddemann eine neue Artikelreihe und liefert dabei interessante Hintergrundinformationen zu einigen mehr oder weniger bekannten Filmen.

Abgerundet wird das Ganze noch durch einige Listen mit den im Jahr 2019 mit Preisen ausgezeichneten Büchern und Kurzgeschichten sowie zu den in diesem Jahr insgesamt erschienenen Werken aus dem Bereich des Horrors und der unheimlichen Phantastik.

Auch weitere Informationen zu den an diesem Buch beteiligten Autoren dürfen natürlich nicht fehlen.

Auch mein inzwischen zweites Buch aus der Zwielicht-Reihe konnte mich wieder gut unterhalten und wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

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