Rat der Neun
Rat der Neun - GezeichnetInhalt:
In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht ...
Inhalt:
In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …
Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek. Ihre Lebensgabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in seinen Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.
Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören …
Quelle: randomhouse.de
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
„Die Rauschblumen blühten nur in der längsten Nacht. Die ganze Stadt feierte, wenn sich die Blütenblätter zu einem satten Rot entfalteten – zum einen, weil die Rauschblumen das Herzblut des Volkes darstellten, zum anderen – das vermutete Akos -, damit nicht alle in der Kälte den Verstand verloren.“
Das Cover ist ein richtiger Eye-Catcher! Ich habe es zuerst auf englisch gesehen und war sofort begeistert, darum habe ich mich auch umso mehr gefreut, als sie es übernommen haben, für die deutsche Ausgabe. Durch die Schlichtheit gefällt es mir nochmal besser und man guckt zuerst auf den Titel. Diesen hätte ich aber nicht geändert, denn im englischen heißt das Buch „Carve the mark“, was wirklich toll zum Inhalt passt. „Rat der neun“ ist ein schlecht gewählter Titel, da der Rat in diesem Teil noch keine richtige Rolle spielt.
Die Schnitte im Buch, aus denen goldene Flüssigkeit herausrinnt, sollen, meiner Meinung nach, die Tötungsmale darstellen (wieder passt der englische Titel besser zum Bild), was wirklich gelungen aussieht.
Der Schreibstil hat sich, im Gegensatz zu „Die Bestimmung“, wirklich gebessert. Die Autorin beschreibt alles sehr genau, manchmal zu genau, und erzählt wichtige Geschehnisse oftmals sehr kurz. Dies hat mich gestört, die spannenden Stellen, oder die Stellen bei denen Geheimnisse aufgedeckt wurden, waren in oftmals 3-5 Sätzen abgespeist. Aber natürlich braucht man eine 10 Seiten Beschreibung von einem Zimmer, das nur einige Quadratmeter hat. Ansonsten ist die Sprache ein wenig komplexer als bei anderen Jugendbüchern, was ich persönlich ganz gut finde, da das das Buch anspruchsvoller macht.
Das Buch habe ich wieder mit der lieben Neyla zusammen gelesen.
Zu Beginn lernt man hier Akos und Cyra kennen. Akos gehört den Thuvesi (schreibt man das so?) und Cyra den Shotet an. Beide Völker leben auf dem selben Planeten getrennt durch Federgras.(heißt das so?). Ryzek, Cyras Bruder, möchte sein Schicksal verhindern. Einige Menschen haben Schicksale, die sich immer erfüllen, und Ryzek möchte seines verhindern, daher entführt er Akos und seinen Bruder, da Eijeh, Akos Bruder, das neue Orakel ist. Akso bleibt ein Gefangener und ist von nun an Cyras Diener, der ihr mit ihrer Gabe hilft.
Ich kann den Inhalt nicht sehr gut zusammen fassen, da das Buch zuerst nur verwirrend war und rund 600 Seiten hat. Der Beginn war sehr kompliziert und ich habe mir sehr schwer getan, in das Buch zu finden. Es waren so viele neue Begriffe und Orte und erst die Namen, von denen kann ich genau 3 aussprechen. Es wäre sehr hilfreich gewesen, wenn es eine Karte von den Planeten gegeben hätte und ein längeres Glossar, in dem auch alle Namen und Personen verzeichnet sind. Nach ungefähr 200 Seiten habe ich dann alles halbwegs verstanden und konnte der Geschichte folgen.
Da ich schon sehr viele Rezensionen zu dem Buch gelesen habe, bin ich natürlich mit vielen Vorurteilen ran gegangen. Von diesen habe ich persönlich aber nicht viel mitbekommen, vielleicht, weil ich mich nicht so auf Kleinigkeiten konzentriert habe, oder aber, weil ich das nicht unlogisch fand. Ja, es gibt ein Volk, dass eine dunklerer Hautfarbe hat und aggressiver dargestellt wird, aber bei den Thuvesi ist es immer eiskalt und die haben keine Sonne, da hätte sogar ich eine dunklere Hautfarbe. Also ich kann diese Vorurteile wirklich nicht bestätigen, da sie mir erstens nicht so aufgefallen sind und zweitens waren dies alles logische Dinge, die nicht etwas mit Beleidigungen von der Autorin, sondern einfach mit den Völkern selbst, der Umgebung und ihrer Kultur zu tun haben. Aber jeder sieht das anders, dies ist nur meine Meinung.
Die Idee mit den Gaben fand ich ziemlich cool, auch wenn dieses Potentials hier oftmals nicht genutzt wurde. Jetzt kann ich mich nur noch an ungefähr 5 Gaben erinnern, von den 30 Leuten, die in dem Buch eine Rolle gespielt haben. Hauptsächlich ging es um Cyras Gabe anderen Schmerz zuzufügen, Akos Gabe den Strom zu unterbrechen, Ryzeks Gabe Erinnerungen zu tauschen und Eijehs Gabe, der ja das Orakel ist. Kurz zum Strom, damit ihr versteht, was das ist: Neyla und ich sind zum Schluss gekommen, dass der Strom ähnlich wie Energie ist. Er fließt überall auf den Planeten herum und auch durch die Menschen durch. Wegen dem Strom haben sie ihre Gaben und können Geräte betreiben. Akso ist immun gegen den Strom, somit auch gegen alle Gaben,l daher kann es Cyras Schmerzen unterdrücken und sie von ihrem Leiden befreien. Ich hatte das Gefühl, dass es 200 Seiten lang nur darum ging, wie sehr sie ihre Gabe hasst, dass sie Schmerzen hat, dass sie anderen Schmerzen zufügen muss, dass Akos ihr helfen muss und allgemein um sie. Oftmals hätte ich mir gewünscht, dass die Gaben von anderen genauer erklärt werden oder überhaupt mehr Wissen über die Gaben an den Leser weiter gegeben wird.
Dann waren da noch die Schicksale. Diese leuchteten mir sofort ein, da es nicht so kompliziert beschrieben wurde. Einige Menschen sind mit einem Schicksal gesegnet, welches sich, in welcher Zukunft auch immer, unumstößlich erfüllt. Die Schicksale werden von den Orakeln vorhergesagt und alle Hauptfiguren in dem Buch sind mit einem Schicksal gesegnet. Man kann sagen, dass der zweite große Handlungsstrang, neben Cyras, der war, dass Ryzek versucht sein Schicksal auszutricksen. Schon zu Beginn als er Eijeh entführt ist dies klar, da er ein Orakel braucht um seine Zukunft vorherzusehen. Akos und Cyras Schicksale spielen in diesem Band eine noch eher unwichtige Rolle, sie sind zwar bekannt, allerdings noch nicht von Bedeutung. Ryzek versucht also Eijeh dazu zu überreden, dass er ihm hilft, was dieser logischerweise nicht tut. Daraufhin setzt Ryzek seine, wie ich finde, eigentlich sehr coole Gabe ein. Ich weiß, dass er böse ist, aber seine Gabe Erinnerungen zu tauschen finde ich faszinierend. Er kann eine seiner Erinnerungen jemand anderem geben und dafür eine Erinnerung von dieser Person erhalten. Welche kann sich Ryzek aussuchen.
Hier kommen wir zu einem Punkt, den ich nicht verstanden habe. Eijeh und Ryzek tauschen immer mehr Erinnerungen. Eijeh wird immer mehr wie Ryzek, er geht wie er, spricht wie er und hasst die selben Leute wie er, gut. Aber dann müsste doch Ryzek immer mehr wie Eijeh werden, denn Erinnerungen formen einen Menschen und wenn Ryzek stets seine schlechten Erinnerungen hergibt und dafür schöne von Eijeh bekommt, müsste er ja netter oder sogar ein ganz anderer Mensch werden. Dies finde ich wirklich unlogisch, da Eijeh sich verändert aber Ryzek immer gleich bleibt.
Wenn ich schon bei unlogischen Dingen bin, kann mir jemand erklären, warum die Kapitel von Cyra in der Ich-Perspektive und die Kapitel von Akos in der Erzählperspektive geschrieben sind? Ich konnte mich viel besser in Cyra hineinversetzen, da man ihre Gedanken besser mitbekommt und nicht wie bei Akos nur das liest, was er gerade tut. Das wäre mir zuerst gar nicht aufgefallen, doch als ich einige Kapitel von Cyra und dann wieder eines von Akso gelesen habe, fand ich das schon komisch. Gegen Ende hin hätte ich mir sowieso mehr Kapitel von Akos gewünscht, da ich ihn immer lieber mochte. Zu beginn wirkte er wie ein unfähiger 10 Jahre alter Junge, der sich nicht selbst verteidigen kann und sich auch nichts sagen traut. Mit der Zeit wurde er mir aber immer sympathischer und ich muss sagen, dass er gegen Ende meine liebste Figur wurde. Übrigens sind die Protagonisten 16 Jahre alt, was ich schrecklich finde, da sie sich wie mindest 20 aufführen und ja „so viel Lebenserfahrung“ haben. Das Alter ist ziemlich schlecht gewählt, da die Figuren auch nicht mehr so jung wirken und hätte die Autorin geschrieben, dass die beiden schon 20 sind, wäre vieles glaubwürdiger geworden.
Der Punkt, der mich am meisten gestört hat ist, dass so viele Dinge unnötig lang beschrieben wurden, so als wolle die Autorin das Buch unnötigerweise in die Länge ziehen. Man kann sich das so vorstellen, dass 20 Seiten lang beschrieben wurde, wie ein Stück Brot aussieht. Genauso unnötig. Im Gegensatz dazu wurden spannende Stellen viel zu kurz beschrieben. Die Kämpfe, die Geschichten und die Geheimnisse wurden mit höchstens einer Seite abgespeist, und genau solchen Stellen liebe ich zu lesen, aber hier wurden sie einfach am Rande erwähnt. Ich habe in jeder Audio, die ich Neyla zu dem Buch gemacht habe, gesagt, dass dem Buch 300 Seiten weniger nicht geschadet hätten.
Bis jetzt bin ich nicht viel auf die Story eingegangen, das liegt daran, dass diese erst ab Seite 400 spannend wurde, und alles davor eher nicht der Rede wert ist. Aber die letzten 200 Seiten waren wirklich toll und haben mir sehr gefallen. Es ging alles endlich voran und die Charaktere wurden schlauer. Ab hier konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe die letzten 200 Seiten in einem Rutsch durchgelesen, da das Buch ja wirklich flott zu lesen geht. Aber wenn man sich das anhört merkt man, dass NUR die letzten 200 Seiten richtig spannend waren. 200 von 600. Ich will nicht sagen, dass mir der Rest nicht gefallen hat, aber es war einfach nicht ganz so spannend.
Ich mochte es sehr, wie sich Cyra und Akos näher gekommen sind, auch wenn es eigentlich etwas komisch war, dass er es einfach so hingenommen hat, dass er jetzt ihr Diener ist. Er konnte sich die ganze zeit frei bewegen und wurde auch nicht wie ein gefangener behandelt. Ich weiß ja nicht, was in seinem Kopf vorging, aber ich fand das recht komisch.
Das Ende war dein ein richtiger Cliffhanger. Es machte mir richtig Lust auf mehr und darum freue ich mich schon auf Band 2, auch wenn ich hoffe, dass dieser spannender und vielleicht nicht ganz so lang wird.
Ich bin richtig froh, dass ich das Buch auf deutsch und nicht auf englisch gelesen habe. Schon beim Deutschen hatte ich Schwierigkeiten, da mir alles Spanisch vorkam, wie wäre es dann erst beim Englischen gewesen. Ich kann nur sagen, wenn ihr nicht zweisprachig aufgewachsen seit, lest es lieber auf deutsch, es ist so auch schon schwer genug, alles zu verstehen.
Cyra ist ein ganz eigenartiger Charakter. Sie steht zwar immer an der Seite ihres Bruders, will es aber nicht. Sie ist stark und könnte sich gut gegen ihn wehren, tut es aber nicht. Sie hat ein Herz und kann einfühlsam sein, ist sie aber nicht. Mit der Zeit hat sie sich gebessert, aber trotzdem kann ich ihre Entscheidungen nicht immer nachvollziehen.
Akos hingegen ist zu Beginn schwach, kann nicht kämpfen und eher ein Milchbubi. Er lässt alles mit sich machen und setzt sich nicht wirklich zur Wehr, aber mit der Zeit wird es besser rund er wird ein starker Junge (Mann ist bei einem 16-jährigen gar übertrieben).
Fazit:
Ein Buch, das eine spannende Grundidee hat, die aber nicht ganz ausgeschöpft wurde. Ich hoffe, dass Teil 2 besser wird, aber da mich dieser auch recht gut unterhalten hat, bekommt „Rat der Neun“ von mir 3 von 5 Sterne.