Profilbild von schnaeppchenjaegerin

schnaeppchenjaegerin

Lesejury Star
offline

schnaeppchenjaegerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit schnaeppchenjaegerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2022

Kurzweiliger Wohlfühlkrimi, jedoch ohne wirklich detektivisches Gespür der Hauptfigur.

The Maid
0

Molly Gray ist 25 Jahre alt und arbeitet als Zimmermädchen in einem luxuriösen Hotel in London. Ordnung und Hygiene sind für sie das Maß aller Dinge, weshalb sie ihrem Beruf mit Leidenschaft nachgeht und ...

Molly Gray ist 25 Jahre alt und arbeitet als Zimmermädchen in einem luxuriösen Hotel in London. Ordnung und Hygiene sind für sie das Maß aller Dinge, weshalb sie ihrem Beruf mit Leidenschaft nachgeht und unter den Stammgästen aufgrund ihres Fleißes und ihrer Diskretion beliebt ist. Ihre Routine gerät aus den Fugen, als sie eines nachmittags einen der Stammgäste, einen reichen Immobilienmagnaten, des ehrbaren Hotels tot in seinem Bett auffindet. Ermittlungen ergeben, dass Mr Black keines natürlichen Todes gestorben ist und Molly gerät durch ihr unbeholfenes Verhalten im Umgang mit andern Menschen unter Mordverdacht.

Molly ist eine junge Frau, die von ihrer Großmutter aufgezogen wurde, die vor wenigen Monaten an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben ist. Von ihr hat sie das Faible zum Reinemachen und den Hang zur Perfektion übernommen. Sie lebt in festgefahrenen Strukturen, hat außerhalb des Hotels keine sozialen Kontakte und einige ihrer KollegInnen nehmen sie nicht ernst, denn Molly ist anders. Sie hat Probleme damit, Gesichtsausdrücke und Körpersprache zu deuten und Ironie zu verstehen. Offenbar hat sie leicht autistische Züge, weshalb ihr der Umgang mit anderen Menschen schwerfällt. Diese Einschränkung und ihr ungewöhnlich enger Kontakt zur Ehefrau des Toten werden ihr bei einer Befragung durch die Polizei zum Verhängnis.

Der Roman wird vom Verlag als Cosy Krimi beschrieben. Er ist tatsächlich "cosy", denn es handelt sich nicht um einen brutalen Kriminalroman mit klassischen Ermittlungen zur Aufklärung eines Mordfalls. Der Roman ist nicht dem Genre üblich humorvoll, aber gemütlich, denn die Atmosphäre in dem vornehmen Grandhotel, in dem der Gast noch König ist, sorgt für Behaglichkeit. Durch die lange Einführung und detaillierte Beschreibung von Molly als Person, ihre Rückblenden in die Vergangenheit und das Kennenlernen ihrer Eigenheiten gerät die Krimihandlung in den Hintergrund, weshalb die Geschichte auch keine wesentliche Spannung aufbauen kann. Dafür sind die verdächtigen Personen für die/ den LeserIn auch zu offensichtlich. Auf Werte wie Freundschaft, Vertrauen, Solidarität und Zusammenhalt wird ein größerer Fokus gelegt als auf die Aufklärung des Mordfalls.

Es ist durchaus unterhaltsam, wie sich Molly hilflos weiter verstrickt, andererseits empfindet man auch Mitgefühl für sie, denn sie ist eine Person mit dem Herz auf dem rechten Fleck. So hofft man, dass sie ihre wahren Freunde im Hotel erkennen und sich aus den Mordermittlungen herauslavieren kann.

Wer aufgrund der Beschreibung einen Krimi à la Miss Marple oder Inspektor Columbo erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein, denn so viel detektivisches Gespür hat Molly nicht. Deshalb passt auch der Unterteil "Ein Zimmermädchen ermittelt" nicht. Dennoch ist der Roman schon aufgrund Mollys eigenwilliger Persönlichkeit und ihrem "Talent" sich immer weiter in Schwierigkeiten zu bringen, kurzweilig und unterhaltsam und hat seinen eigenen Charme. Es ist letztlich ein Kriminalroman zum Wohlfühlen statt mit Nervenkitzel, bei dem man davon ausgehen kann, dass am Ende alles gut wird und Gut über Böse bzw. die Gerechtigkeit siegen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2022

Lebendige und unterhaltsame Geschichte mit einem ungewöhnlichen Setting, der es für mich allerdings an Tiefgang und Emotionen mangelt.

Liebe beginnt, wo Pläne enden
1

Als Kristin herausfindet, dass ihr Ehemann Carsten eine Affäre hat, spricht sie ihn zunächst nicht darauf an. Der gemeinsame Sommerurlaub auf Rügen wird von Carsten aus vorgeblich beruflichen Gründen abgesagt. ...

Als Kristin herausfindet, dass ihr Ehemann Carsten eine Affäre hat, spricht sie ihn zunächst nicht darauf an. Der gemeinsame Sommerurlaub auf Rügen wird von Carsten aus vorgeblich beruflichen Gründen abgesagt. Kristin beschließt daraufhin, mit ihren Töchtern an einem "Living History"-Projekt teilzunehmen. Sechs Wochen werden sie in einem Freilichtmuseum in der Eifel auf einem Hof aus dem Jahr 1756 leben und auf jeglichen Komfort der Gegenwart verzichten. Kristin möchte sich in dieser Zeit Gedanken um ihre Ehe machen und eine Entscheidung treffen, wie es am Ende für sie und ihre Familie weitergehen wird.
Die drei schlüpfen in ihre Rollen und fühlen sich trotz der Anstrengungen unerwartet wohl. Mit den anderen Teilnehmern werden sie zu einer festen Gemeinschaft, lernen sich immer besser kennen und schließen Freundschaften.
Kristin lernt während ihres Aufenthalts zudem Max kennen. Dieser ist frisch von seiner Ehefrau getrennt, die ihn nach einer Affäre vor die Tür gesetzt hat. Kristin findet Max deshalb alles andere als sympathisch und projiziert ihre gesamte Wut von Carsten auf Max. Dabei merkt sie bald, dass ihr Herz ganz andere Meinung ist als ihr Verstand und kann sich der Anziehung von Max kaum erwehren.
"Liebe beginnt, wo Pläne enden" ist eine lebendige und unterhaltsame Geschichte mit einem ungewöhnlichen Setting. Es ist interessant zu lesen, wie die Teilnehmer des "Living History"-Projekts in ihre Rollen als Magd, Knecht, Bauernsohn oder Gutsherr schlüpfen und dass es ihnen gar nicht einmal so schwer fällt, auf die Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts zu verzichten und sich auf das Wesentliche zu besinnen.
Kristin wohnt neben ihren Töchtern mit sieben ihr bislang unbekannten Personen zusammen. Durch das gemeinsame Projekt und die Aufgaben, die sie zu bewältigen Haben, um im Alltag von 1756 zurecht zu kommen, schließen sich bald Freundschaften und die selbst zu Beginn unsympathisch wirkenden Teilnehmer werden nahbarer und zeigen ihre guten Seiten. Als verschworene Gemeinschaft wird auch gern geschummelt, die ein oder andere Flasche Wein getrunken oder ein heimlicher Ausflug nach Köln unternommen, was für Abwechslung sorgt.
Jeder Charakter macht für sich eine Entwicklung durch, die am Ende auch authentisch wirkt. Sie bewegen sich aus ihrem Schneckenhaus oder ihrer Komfortzone und nehmen von dem Aufenthalt etwas für die Zukunft mit.
Phasenweise hätte ich mir etwas mehr Ernsthaftigkeit gewünscht. Gerade am Anfang waren mir die Dialoge zu gewollt komisch, die Sprache zu derb und so manche spätere Anekdote zu albern. Auch fand ich es schade, dass die Charaktere so oberflächlich beschrieben blieben. Mir fehlten Erklärungen, warum sich der einzelne für eine Auszeit "back to the roots" entschieden hatte. Zudem lösten sich die Probleme der handelnden Figuren recht einfach ohne große Auseinandersetzungen.
"Liebe beginnt, wo Pläne enden" ist ein reiner Unterhaltungsroman mit einer schönen Idee als Rahmenhandlung, der undramatisch und ohne große Emotionen erzählt wird. Zu keinem Zeitpunkt ergibt sich das Gefühl, mit den Protagonisten zu leiden, ihre Probleme zu teilen oder auf ein Happy End zu hoffen. Auch wenn ich keine tiefgängige Geschichte erwartet hatte, hätte ich mir zumindest in Bezug auf Kristins persönliche Geschichte mehr Gefühlsregungen gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 05.02.2022

Humorvolle Geschichte(n) mit einem erfrischend lockeren Schreibstil, aber ohne inneren Zusammenhang und Aha-Effekt.

Eure Leben, lebt sie alle
0

Ellen, Frederike, Luise und Johanna sind Frauen Ende 40, die in der Vergangenheit alle ein Verhältnis mit Jonas Kiekhöfel hatten. Dieser ist bereits 1992 bei einem Verkehrsunfall gestorben, aber nach wie ...

Ellen, Frederike, Luise und Johanna sind Frauen Ende 40, die in der Vergangenheit alle ein Verhältnis mit Jonas Kiekhöfel hatten. Dieser ist bereits 1992 bei einem Verkehrsunfall gestorben, aber nach wie vor spukt er in ihren Köpfen herum. Eine Verbindung besteht zudem immer noch zu seiner Mutter Marianne, die 80 Jahre alt wird und vor allem für Ellens Kinder als Ersatzomi fungiert.

Der Roman wird abwechselnd aus den Perspektiven von vier der fünf Frauen geschildert, denn Johanna liegt nach einem Sprung vom Balkon im Koma. Auf die/ den LeserIn prasseln zunächst viele Personen ein, aber durch die individuelle Gestaltung der Charaktere fällt es nach wenigen Kapiteln nicht schwer, sie auseinanderzuhalten und einen Überblick über die Personenkonstellationen zu behalten.

Ellen ist Mutter, arbeitet als Psychotherapeutin und betrügt ihren Ehemann mit einem 29-Jährigen. Sie hat ein schlechtes Gewissen, fühlt sich jedoch begehrt und kann deshalb nicht von ihm lassen. Zudem hat sie sich dazu überreden lassen, die Band wiederaufleben zu lassen, in der sie in der Vergangenheit u.a. mit Jonas gespielt hat. Ellen fühlt sich immer wieder an Jonas erinnert, aber die Musik ist ohne ihn nicht dieselbe.
Luise ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Sie ist Vollzeitmama und möchte vor allem die Talente ihrer 12-jährigen Tochter fördern. Sie selbst hatte alle Karriereambitionen für die Familie aufgegeben. Dass Luise ihre Tochter damit unnötig unter Druck setzt und ihr ihre eigenen Träume aufzwängen möchte, merkt sie dabei nicht.
Frederike ist alleinstehend und kümmert sich um ihren Vater, der im Altenheim wohnt. Sie hat Geldsorgen, nachdem ihr Bruder sie betrogen hat, und hadert mit ihrem Übergewicht. Sie ist Eifersüchtig auf Johannas Wohlstand und Luises Ehemann.
Marianne sorgt sich um ihren Gesundheitszustand, denn sie befürchtet, erste Anzeichen von Demenz bei ihr erkannt zu haben.

Alle Frauen und ihre Lebenswege sind komplett unterschiedlich. Im Verlauf des Romans wird deutlich, dass die vier Jüngeren eine Liebesbeziehung zu Jonas hatten, aber wie sich diese gestalteten und inwieweit die Frauen darüber hinaus miteinander verbunden sind, bleibt nur zu erahnen.

Der Roman ist unterhaltsam und lebensecht. Alle Figuren haben ihre Ecken und Kanten und machen sich auf ihre Art und Weise interessant. Schade ist allerdings, dass es so wenig Verbindendes gab, so dass der Geschichte für mich ein innerer Zusammenhang fehlte und mir auch Jonas als roter Faden der Geschichte nicht deutlich genug zum Tragen kam. Zu ihm, seiner Persönlichkeit und seinen Beziehungen zu den vier Frauen und seiner Mutter erfährt man nichts.

Die Geschichte ist humorvoll geschrieben und besticht durch die ironischen Bemerkungen der einzelnen Frauen, die zumindest der/ dem LeserIn gegenüber grundehrlich wirken, aber tatsächlich ihre Geheimnisse hüten.
Ich mochte den erfrischend lockeren Schreibstil und wie lebendig die Alltagssorgen der Charaktere beschrieben wurden. Die Einzelgeschichten verlieben mir aber zu sehr parallel nebeneinander, ohne dass ein (freundschaftliches) Element zwischen Ellen, Frederike, Luise und Johanna zu erkennen war, was ich eigentlich erwartet hatte. Auch die "große Rolle" von Jonas konnte ich nicht ausmachen.
Die Botschaft des Romans, dass es nie zu spät ist, sein Leben zu verändern, insbesondere dann, wenn man nicht glücklich ist, wird deutlich, motiviert und macht Mut. Vom Aufbau und Struktur der Erzählung hatte ich mir jedoch etwas anderes erwartet, denn ich hatte eher das Gefühl, mehrere Kurzgeschichten über Frauen in den besten Jahren zu lesen. Man wird kurz in ihre Leben geworfen, ohne erkennbaren Anfang und Ende, weshalb am Schluss ein unbefriedigendes Gefühl zurückbleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2022

Für Leser*innen mit einem Faible für kanadische Literatur und (angehende) Literaturwissenschaftler*innen

Survival
0

Mir fällt es schwer, dieses Sachbuch zu bewerten, da ich mir nicht anmaßen möchte, eine Arbeit zu kritisieren, von deren Inhalt ich schlicht zu wenig Ahnung haben.

Ich habe dem Buch und den zwölf Thesen ...

Mir fällt es schwer, dieses Sachbuch zu bewerten, da ich mir nicht anmaßen möchte, eine Arbeit zu kritisieren, von deren Inhalt ich schlicht zu wenig Ahnung haben.

Ich habe dem Buch und den zwölf Thesen Margaret Atwoods eine Chance gegeben, aber schnell festgestellt, dass ich mit ihren Theorien wenig anfangen konnte, da ich die Literatur, die sie beispielhaft erwähnt, nicht kenne. So konnte ich ihre Ansichten weder bestätigen noch hinterfragen oder widerlegen.

Ich würde das Buch deshalb nur Leser*innen empfehlen, die sich mit kanadischer Literatur auskennen oder die eine Freude darin finden, sich sehr theoretisch mit Geschichten, deren Analyse und Interpretationsmöglichkeiten, auseinanderzusetzen. Ich schwanke zwischen Langeweile und Überforderung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 08.01.2022

Mischung aus Familiengeschichte, Thriller und Romanze - mit klischeehaften, oberflächlichen Charakteren und ermüdenden Details über das Leben auf der Ranch.

Licht in tiefer Nacht
0

Bodine Longbow ist die Geschäftsführerin des Ferienresorts der familiengeführten Ranch in Montana. Sie hat mehrere Angestellte und geht ihrer Arbeit leidenschaftlich nach, vernachlässigt dabei jedoch ihr ...

Bodine Longbow ist die Geschäftsführerin des Ferienresorts der familiengeführten Ranch in Montana. Sie hat mehrere Angestellte und geht ihrer Arbeit leidenschaftlich nach, vernachlässigt dabei jedoch ihr Privatleben. Dies ändert sich, als der beste Freund ihres älteren Bruders, ihr Jugendschwarm Callen Skinner, aus Kalifornien zurückkehrt und von ihr als Reitlehrer eingestellt wird. Sie beiden kennen sich seit ihrer Kindheit und fühlen sich, nachdem sie beide erwachsen geworden sind, zueinander hingezogen.
Das harmonische Leben auf der Ranch wird jedoch vom Mord an einer jungen Angestellten überschattet, die im Saloon als Kellnerin arbeitete. Kurze Zeit später ereignet sich nur wenige Kilometer entfernt ein weiterer Mord an einer jungen Frau. Der Hilfssheriff, der aus der Vergangenheit noch eine Rechnung mit Callen offen hat, verdächtigt diesen der Morde.
Fast zeitgleich kehrt Alice, die Tante von Bodine, nach 26 Jahren zurück. Sie hatte die Ranch im Alter von 18 Jahren im Streit verlassen und war bei ihrer Rückkehr unerkannt verschleppt und all die Jahre in Gefangenschaft gewesen.

Der Roman enthält zwei Handlungsstränge, die im Verlauf der Geschichte miteinander verbunden werden. Die Gegenwart handelt von dem Leben auf der Bodine Ranch, die zu einem luxuriösen Feriendomizil ausgebaut worden war dem familiären Zusammenleben in dem Mehrgenerationenhaus und den Events, die dort für Touristen veranstaltet werden. Die Familie - von Urgroßmutter Miss Fancy bis zu den Urenkeln lebt idyllisch zusammen. Alle haben sich gern und es gibt nur harmlose Streits. Auch die Angestellten sowie die Pferde des Gestüts fühlen sich wohl und werden wie Familienmitglieder behandelt. Jeder möchte einfach gern mit dieser reichen, zufriedenen Familie befreundet sein. Einzig das Verschwinden von Alice ist ein Tabuthema, das vor allem ihre Mutter Cora traurig macht und Bodine Rätsel aufgibt.

Ich empfand diesen Handlungsstrang als typisch amerikanisch und zu übertrieben harmonisch beschrieben. Das Familien- und Arbeitsleben auf der Ranch war mir von zu viel Gutmenschentum geprägt und viele Beschreibungen des Alltags zu detailverliebt.

Weitaus mehr Spannung hatte die Erzählung um Alice zu bieten, die gekidnappt wurde, als sie reumütig zu ihrer Familie zurückkehren wollte. Ihre Gefangenschaft war grausam und unfassbar, wie viele Jahre sie bei ihrem Peiniger verbringen musste. Leider nimmt der Part nur den geringeren Umfang der Geschichte ein, während die Vorgänge auf der Ranch im Vordergrund stehen. Erst als die erste tote Frau gefunden wird und die beiden Handlungsstränge sich mit der Rückkehr von Alice vereinen, nimmt der Roman auch in der Gegenwart an Fahrt auf, um sich dann jedoch in quälend einfältigen Dialogen zu verlieren.

"Licht in tiefer Nacht" ist eine Mischung aus Familiengeschichte, Thriller und Romanze. Der Roman ist phasenweise langatmig beschrieben und langweilt mit ermüdenden Details aus dem Familien- und Arbeitsalltag auf der Ranch. Zudem sind die Charaktere klischeehaft und oberflächlich beschrieben. Es erfolgt eine einfach zu durchschauende Einteilung in Gut und Böse, so dass das Potenzial des eigentlich interessanten Plots um Alices mysteriöses Verschwinden und die gegenwärtigen Mordfälle nicht voll ausgeschöpft wird. Der Liebesgeschichte mangelte es an Emotionalität und wirkte auf mich zu verspielt, was aber wiederum zu den heldenhaften Cowboys und dem zuckersüßen Happy End allerorts passte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere