Wenn Glaube zur Obsession wird
Leipziger ZeitenwendeKurz vor Ende des 19. Jahrhunderts hat der Leipziger Commissar Joseph Kreiser viel zu tun. Er jagt eine Fälscherbande, die mit falschen Lotteriescheinen den Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen will.Als ...
Kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts hat der Leipziger Commissar Joseph Kreiser viel zu tun. Er jagt eine Fälscherbande, die mit falschen Lotteriescheinen den Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen will.Als eine junge Prostituierte aus dem Fenster ihrer Kammer stürzt, deutet erst mal alles auf Selbstmord hin.Der Commissar hegt aber Zweifel daran,aufgrund eines am Tatort gefundenen Pamphlets ,welches den baldigen Weltuntergang ankündigt. Sein Chef möchte diesen Fall jedoch einfach abhaken und untersagt dem Commissar weitere Ermittlungen. Stattdessen soll er sich verstärkt um die Fälscherbande kümmern und außerdem die Pressearbeit übernehmen. Dabei lernt er den Journalisten Feodor Beier kennen,der ihn mit dem bestgehüteten Geheimnis aus seinem Privatleben konfrontiert,was ihn in große Gefahr bringen könnte.
Als ein zweiter „angeblicher Selbstmord“ unter den gleichen Vorzeichen geschieht,dem kurz darauf ein weiterer folgt,begibt er sich zusammen mit dem engagierten Staatsanwalt Gustav Möbius auf Spurensuche.
Seine Zimmervermieterin,die erblindete Hannah Faber,wird von ihm an jedem Abend durch eine Art Rapport über seinen Tagesablauf informiert und hat den ein oder anderen guten Lösungsansatz für ihn.
Mir hat der , etwas gemächlich daherkommende Schreibstil, gut gefallen.Der Autor nimmt sich genügend Zeit, um einerseits die Protagonisten vorzustellen und neben der Krimihandlung, einen guten Einblick in die Stadt Leipzig im ausgehenden 19. Jahrhundert zu vermitteln.Auch über die damaligen Möglichkeiten der kriminalistischen Arbeitsmethoden , sowie (durch den Fall bedingt) die Arbeitsweise im Druckergewerbe,erfuhr man interessante Einzelheiten.
Zum Schluss gab es eine etwas überraschende Auflösung, die dennoch schlüssig war und keine Fragen offenließ.
Fazit:
Für Leser*innen mit geschichtlichem Interesse ein sehr empfehlenswertes Buch.Ich wurde gut unterhalten und vergebe vier Sterne.