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Veröffentlicht am 16.02.2022

Wenn Glaube zur Obsession wird

Leipziger Zeitenwende
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Kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts hat der Leipziger Commissar Joseph Kreiser viel zu tun. Er jagt eine Fälscherbande, die mit falschen Lotteriescheinen den Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen will.Als ...

Kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts hat der Leipziger Commissar Joseph Kreiser viel zu tun. Er jagt eine Fälscherbande, die mit falschen Lotteriescheinen den Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen will.Als eine junge Prostituierte aus dem Fenster ihrer Kammer stürzt, deutet erst mal alles auf Selbstmord hin.Der Commissar hegt aber Zweifel daran,aufgrund eines am Tatort gefundenen Pamphlets ,welches den baldigen Weltuntergang ankündigt. Sein Chef möchte diesen Fall jedoch einfach abhaken und untersagt dem Commissar weitere Ermittlungen. Stattdessen soll er sich verstärkt um die Fälscherbande kümmern und außerdem die Pressearbeit übernehmen. Dabei lernt er den Journalisten Feodor Beier kennen,der ihn mit dem bestgehüteten Geheimnis aus seinem Privatleben konfrontiert,was ihn in große Gefahr bringen könnte.

Als ein zweiter „angeblicher Selbstmord“ unter den gleichen Vorzeichen geschieht,dem kurz darauf ein weiterer folgt,begibt er sich zusammen mit dem engagierten Staatsanwalt Gustav Möbius auf Spurensuche.

Seine Zimmervermieterin,die erblindete Hannah Faber,wird von ihm an jedem Abend durch eine Art Rapport über seinen Tagesablauf informiert und hat den ein oder anderen guten Lösungsansatz für ihn.

Mir hat der , etwas gemächlich daherkommende Schreibstil, gut gefallen.Der Autor nimmt sich genügend Zeit, um einerseits die Protagonisten vorzustellen und neben der Krimihandlung, einen guten Einblick in die Stadt Leipzig im ausgehenden 19. Jahrhundert zu vermitteln.Auch über die damaligen Möglichkeiten der kriminalistischen Arbeitsmethoden , sowie (durch den Fall bedingt) die Arbeitsweise im Druckergewerbe,erfuhr man interessante Einzelheiten.

Zum Schluss gab es eine etwas überraschende Auflösung, die dennoch schlüssig war und keine Fragen offenließ.

Fazit:

Für Leser*innen mit geschichtlichem Interesse ein sehr empfehlenswertes Buch.Ich wurde gut unterhalten und vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 13.02.2022

Anna und Lazarus am Scheideweg

Die Begine und der Turm des Himmels
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Inhalt übernommen:

Ulm im Jahre 1413. Die Begine Anna Ehinger wähnt sich kurz vor der erträumten Zukunft mit Siechenmeister Lazarus, da stürzt auf der Münsterbaustelle ein Steinmetz von einem Gerüst und ...

Inhalt übernommen:

Ulm im Jahre 1413. Die Begine Anna Ehinger wähnt sich kurz vor der erträumten Zukunft mit Siechenmeister Lazarus, da stürzt auf der Münsterbaustelle ein Steinmetz von einem Gerüst und erliegt im Spital seinen Verletzungen. Das Unglück ist der Auftakt zu einer Serie von Unfällen, die den Bau des umstrittenen Münsters heimsuchen. Die Beginensammlung wird zum Sündenbock, sie soll den Zorn Gottes über die Stadt gebracht haben. Anna, die um die Beginen fürchtet, beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen, und gerät bald selbst in höchste Gefahr …

Meine Meinung:

Ich habe die vorhergehenden Bücher mit Begeisterung gelesen und war schon sehr gespannt darauf,wie es Anna und Lazarus weiter ergeht und ob ihre Liebe endlich eine Chance bekommt. Bis es soweit ist, sind jedoch noch viele Hürden zu überwinden und wie gewohnt gab es einige Widersacher, die Ihnen ihr Glück nicht gönnten.

Neben den Kriminalfällen gab es auch wieder einiges wissenswerte aus dem Bereich der Medizin. Ich bin immer wieder erstaunt, wie weit die Ärzte der damaligen Zeit, trotz ihrer eingeschränkten Möglichkeiten, schon waren und finde es immer wieder sehr interessant.

Die Protagonisten sind mir sehr sympathisch, vor allen Dingen Anna und der Mut, mit welchem sie ihren Weg beschreitet, imponieren mir jedes Mal aufs Neue. Ich hoffe,die Reihe wird fortgesetzt,ich würde mich sehr freuen.

Von mir eine Leseempfehlung und vier Sterne.

Veröffentlicht am 12.02.2022

Vergangene Schuld

Mostbarone
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Inhalt übernommen:

Mostviertel, Niederösterreich: Franz Haider, Primus des Vereins Mostbarone, liegt erschlagen vor seinem Mostheurigen. Als Tatwaffe wurde die Mostflasche eines Konkurrenten verwendet, ...

Inhalt übernommen:

Mostviertel, Niederösterreich: Franz Haider, Primus des Vereins Mostbarone, liegt erschlagen vor seinem Mostheurigen. Als Tatwaffe wurde die Mostflasche eines Konkurrenten verwendet, der die Tat vehement abstreitet. Major Brandner findet heraus, dass der Ermordete sich in seinem Amt als Vereinsprimus nicht nur Freunde gemacht hat und obendrein eine Affäre hatte. Die Zahl der Verdächtigen wächst, doch konkrete Beweise fehlen. Da stellt ein weiterer Mord die bisherigen Ermittlungen auf den Kopf …

Meine Meinung:

Für mich war es der erste Fall mit Major Brandner, jedoch habe ich problemlos in die Handlung hineingefunden. Seine eher gemächliche Art der Ermittlungen gefiel mir gut. Er verfolgt sein eigenes Schema und lässt sich dabei auch nicht von seinem drängelnden, nervigen Chef aus der Ruhe bringen.

Zwischen der Ermittlungsarbeit gibt es auch immer wieder etwas aus dem Privatleben seiner Familie, die zufällig - da der ursprüngliche Mallorca Trip ausgefallen war- in der Nähe des Tatortes Urlaub macht. Dass man zusätzlich auch etwas über die Herstellung von Most und die Rituale rund um die Mostbarone erfuhr,bereicherte die Geschichte ebenfalls.

Als ein zweiter Mord, unter den gleichen Bedingungen geschieht, spitzt sich die Sache zu. Am Schluss geraten noch seine Frau und die beiden Töchter in den Fokus und dadurch in große Gefahr.

Die logische und schlüssige Aufklärung am Schluss, ließ mich mit einem zufriedenen Gefühl zurück. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Auch große Mädchen dürfen weinen

Große Mädchen weinen nicht
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Inhalt übernommen:

Eine Melanie Fox heult nicht. Sie kennt sich als starke Frau, die weder sentimental noch romantisch veranlagt ist. Ihr Leben bestimmt sie selbst, aber wenn es einem ein Schnippchen ...

Inhalt übernommen:

Eine Melanie Fox heult nicht. Sie kennt sich als starke Frau, die weder sentimental noch romantisch veranlagt ist. Ihr Leben bestimmt sie selbst, aber wenn es einem ein Schnippchen schlägt und man sich dabei erwischt, in einer eingeschneiten Berghütte einen Seelenstriptease hinzulegen, muss selbst die tougheste Lady lernen, dass eine starke Schulter zum Anlehnen nicht zu verachten ist. Und wenn diese Schulter auch noch einem aufregenden Mann wie Niko gehört, ruft dies schnell Gefühle auf den Plan, denen Melanie sich nicht gewachsen fühlt.

Meine Meinung:

Obwohl ich die Protagonisten von Anfang an sehr gerne mochte, habe ich teilweise mit Kopfschütteln ihre Handlungen wahrgenommen. Melanie, die immer eine ganz starke Frau sein wollte, wird durch die plötzliche ungewollte Schwangerschaft ziemlich aus der Bahn geworfen. Auch Niko ist von der neuen Situation ziemlich überfordert.Soweit, so gut, dass sie doch so lange gebraucht haben, um endlich zu ihrer Liebe zu stehen, fand ich dann doch etwas übertrieben.

Ansonsten hat mich die Geschichte überzeugt, auch wenn sie einige Lücken aufweist. Zum Beispiel wurde plötzlich von einem Geburtsvorbereitungskurs berichtet den Melanie besucht hatte,wo vorher nie die Rede von gewesen ist.

Besonders gut gefallen hat mir Jay,Nikos jüngerer Bruder. Er macht unmissverständlich klar, dass er zwar geistig behindert ist, im Herzen jedoch überdurchschnittlich groß.
insgesamt gesehen eine schöne Liebesgeschichte, trotz der kleinen Kritikpunkte.

Veröffentlicht am 05.02.2022

Wahrheit oder Lüge?

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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Im Leben von Michael Hartung verläuft ein Tag wie der andere. Seine Videothek läuft mehr schlecht als recht, seine Finanzlage ist äußerst angespannt und er hat einiges an Mietschulden aufgehäuft. Er ist ...

Im Leben von Michael Hartung verläuft ein Tag wie der andere. Seine Videothek läuft mehr schlecht als recht, seine Finanzlage ist äußerst angespannt und er hat einiges an Mietschulden aufgehäuft. Er ist geschieden und der Kontakt zu seiner Tochter und seinen Enkelkindern ist abgebrochen.
Als eines Tages der Journalist Alexander Landmann seinen Laden betritt, ändert sich sein Leben von Grund auf. Landmann ist auf der Suche nach einer spektakulären Story zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls und bei seinen Recherchen auf den Namen von Michael gestoßen. Dieser war damals Stellwerksmeister und in die spektakuläre Massenflucht involviert,die 127 DDR Bürgern den Weg in den Westen ermöglichte. Obwohl das von seiner Seite aus eher zufällig geschah, strickt Landmann daraus eine große Story und plötzlich ist Michael ein Held. Er wird von der Presse, der Werbewirtschaft und der Politik regelrecht belagert und ist mit dieser Situation völlig überfordert und möchte aus der ganzen Sache zurück. Das gestaltet sich aber schwieriger als gedacht.
Als plötzlich Paula, eine junge Frau, die zusammen mit ihren Eltern damals in dem besagten Zug gesessen hat, vor ihm steht, muss er eine Entscheidung treffen.

Meine Meinung:

Der Autor hat auf eine sehr unterhaltsame Weise das Bild der Ost – West Beziehung ausgiebig beleuchtet und dabei auch einige Klischees hervorgeholt. Die Figur des Protagonisten Michael Hartung ist sehr gut gezeichnet, man konnte sich in jeder Minute in seine Situation hineindenken. Auch das Karussell von Medien,Werbewirtschaft und Politik,was sich seit Erscheinen des Artikels immer schneller dreht und ihn völlig zu überrollen droht,war sehr gut dargestellt. Ich konnte mich in seine Rolle hineinversetzen und habe ihn bei seinen Seelenqualen bezüglich der richtigen Entscheidung, sehr gerne begleitet. Bis auf einige Längen im mittleren Teil ,hat mich das Buch gut unterhalten,sodass ich vier Sterne und eine Leseempfehlung vergebe.