Schöne Sommerlektüre
BrausepulverherzBrausepulverherz schreit förmlich nach Sommer, Urlaub und Romantik. Während des Lesens habe ich mir mehr als einmal gewünscht, dass ich jetzt auch am Meer sein könnte. Leonie Lastellas Schreibstil hat ...
Brausepulverherz schreit förmlich nach Sommer, Urlaub und Romantik. Während des Lesens habe ich mir mehr als einmal gewünscht, dass ich jetzt auch am Meer sein könnte. Leonie Lastellas Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, sie hat Italien und Urlaubsfeeling vermittelt. Man konnte fast schon das Meer rauschen hören, den Kaffee riechen und die Sonne spüren. Ihre Charaktere sind sehr authentisch. Sie hat Charaktere geschaffen, die Macken, Ecken und Kanten haben und die auch mal was falsch machen – So wie wir Menschen nun mal gestrickt sind.
Mit Jiara haben wir eine Protagonistin, die man ab und zu gerne auch mal durch rütteln würde. Mal ist sie schlagfertig, dann wieder so gar nicht und braucht bei allem die Bestätigung ihres Umfeldes – sehr anstrengend also. Milo dagegen, versucht seinen Weg zu gehen und ist eher ein Einzelkämpfer. Zwei verschiedene Charaktere, die aufeinander prallen. Eine prickelnde Liebesgeschichte die sich da entwickeln könnte, wäre da nicht Jonas, Jiaras Freund, der Zuhause in Hamburg auf sie wartet. Und da beginnt dann die Dreiecks-Dramatik. Für wen wird sie sich entscheiden? Für Jonas, den sie schon seit Kindertagen kennt oder für Milo, der plötzlich in ihrem Leben aufgetaucht ist und alles auf den Kopf gestellt hat?
Ich muss leider sagen, dass keiner der Charaktere (ob Haupt oder Neben) mir so wirklich ans Herz gewachsen ist. Zu oft hätte ich gerne einfach mal auf sie eingeredet, damit sie verstehen was sie da eigentlich machen und mich damit total nerven. Der einzige der mir definitiv in Erinnerung bleiben wird, ist Dario – Jiaras bester Freund. Er ist eigentlich ein Nebencharakter, hat aber auch seine Auftritte, und mit jedem hab ich ihn ein bisschen mehr ins Herz geschlossen.
Die Geschichte zieht sich etwas im Mittelteil und tritt auf der Stelle, was auch an Jiaras Unselbstständigkeit und dem ganzen Hin und Her zwischen den Dreien liegt. Das Ende allerdings, gefällt mir wieder sehr gut. Man hätte nur etwas schneller darauf hin arbeiten können, statt es noch mehr in die Länge zu ziehen. Die Erzähl-Perspektiven wechseln zwischen Jiara und Milo, wodurch man einen sehr guten Einblick in beide Welten bekommt. Die Zeitsprünge die allerdings gemacht wurden, sind für mich etwas extrem und nicht immer direkt nachvollziehbar gewesen. Trotzdem habe ich das Buch wirklich sehr genossen und auch ein wenig (oder vielleicht eher viel?) mit den Protagonisten mitgefiebert.
Alles in Allem war es ein schöner Roman, der einem die Sonne und das Meer nach Hause bringt, wenn man selbst nicht dort sein kann.