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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2022

Zu viele Fragen, zu wenig Antworten, eine seichte, düstere Lovestory.

Broken Darkness: So vollkommen
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M O´Keefe – Broken Darkness, 2, So vollkommen

Annie und Dylan sind sich endlich näher gekommen, sie kann sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Doch dann taucht Hoyd, ihr Ex-Mann auf und will ...

M O´Keefe – Broken Darkness, 2, So vollkommen

Annie und Dylan sind sich endlich näher gekommen, sie kann sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Doch dann taucht Hoyd, ihr Ex-Mann auf und will sie in ihr altes Leben zurück zwingen. Als er sie schlägt und versucht Annie zu verschleppen, kann sie ihm gerade so entkommen, und tötet ihn. Das belastet Annie schwer und auch Dylan distanziert sich von ihr.
Doch aus anderen Gründen als Annie annimmt, denn plötzlich steht auch seine Vergangenheit vor der Tür. Um Annie und Ben, seinen schwerkranken Vater zu schützen, muss er den Kontakt zu seinem Bruder und den Skulls suchen. Dabei könnte er alles verlieren, was ihm wichtig ist.

Es ist jetzt drei Jahre her, seit ich Teil 1 "Broken Darkness" So verführerisch gelesen habe. Da ich das Buch aber noch im Regal stehen hatte und ich lose Enden einfach nicht so gerne mag, habe ich das Buch für eine Challenge gelesen.
Die Geschichte fängt da an, wo Band 1 aufgehört hat. Nämlich das Hoyd vor der Tür steht und Annie bedroht. Auch nach so langer Zeit hatte ich keine Probleme in die Geschichte zu finden, da es kleinere Rückblicke und sehr viele Wiederholungen gibt.
Der Erzählstil ist seicht, die Story lässt sich leicht und gut weglesen. Wie erwähnt gibt es zahlreiche Wiederholungen, sei es wenn es um das Gefühlsleben von Annie oder Dylan geht, oder auch die Erkrankung von Ben und die Streitgespräche zwischen Max und Dylan werden immer wieder in den Fokus gerrückt.
Die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen, blieben aber im Großen und Ganzen oberflächlich.
Annie wurde mir einfach nicht sympathischer. Ich habe bereits in meiner Rezension zu Band 1 geschrieben, dass ich ihr die misshandelte Frau nicht abnehme. Sie selbst ist in sexuellen Dingen sehr fordernd, entdeckt ihre dunkle Seite und sie mag ein bisschen Schmerz. Ich finde die Dynamik zwischen ihr und Dylan eher toxisch, es entsteht eine gewisse Abhängigkeit und auch im zweiten Band fehlte mir einfach die Tiefe zwischen den Beiden.
Dylan war für mich fassbarer, er macht nie einen Hehl daraus, mit welchen Schwierigkeiten er leben musste und welche Neigungen er hat. Er kam deutlich glaubhafter und ehrlicher rüber.
Die Story wird jeweils aus der Sicht von Annie aus der Erzählperspektive und von Dylan in der ich-Perspektive abwechselnd erzählt.
Es gab interessante Nebenfiguren wie Max, Joan, Tiffany oder Blake, über die ich gerne mehr erfahren hätte, vor allem Blake hätte mich als "guter" Freund noch interessiert.

Ich werde kein weiteres Buch aus der Reihe lesen, auch wenn mich die Geschichte von Joan und Max interessiert. Ich merke, dass mir die Geschichte eher Unbehagen bereitet, als das ich mich mit ihr wohl fühle. Außerdem blieb die Geschichte blass und teilweise oberflächlich. Hier wäre schön gewesen, wenn sich der Fokus nicht nur auf das sexuelle Ausleben von Annie beschränkt hätte. Hier hat einfach die Chemie nicht gestimmt, mir gab es zu wenig WOW-Effekte und zu viel vorhersehbares, das Ende hat mich überhaupt nicht überzeugen können. Es gab viele lose Enden, auch wegen des Todes von Hoyd, zB was ist aus Annies Grundbesitz geworden. Zu viele offene Fragen, zu wenig Antworten und leider unsympathische Hauptfiguren.
Ich denke, wer den ersten Teil der "Broken Darkness" Reihe mochte, wird auch das zweite Buch gut finden, von mir gibt es aber keine Leseempfehlung.

Das Cover ist sehr hübsch, das glitzernde blau, die goldene Schrift, all das sind gute Eyecatcher.

Fazit: Zu viele Fragen, zu wenig Antworten, eine seichte, düstere Lovestory. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 06.02.2022

gute Grundidee, schwache Umsetzung

Ein Grab für zwei
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Anne Holt – Ein Grab für zwei

Um einer Strafanzeige zu entgehen und ihren Schuldenberg loszuwerden willigt die spielsüchtige Ex-Top-Anwältin Selma Falck ein, einen Dopingskandal aufzudecken und die Tochter ...

Anne Holt – Ein Grab für zwei

Um einer Strafanzeige zu entgehen und ihren Schuldenberg loszuwerden willigt die spielsüchtige Ex-Top-Anwältin Selma Falck ein, einen Dopingskandal aufzudecken und die Tochter von Jan Morell, die Olympia-Langläuferin Hege Morell, zu entlasten.
Doch auch wenn die ehemalige Olympiasportlerin noch immer Verbindungen zur den hohen Persönlichkeiten des Sports hat, ist die Ermittlungsarbeit mühsam. Und dann geschieht ein Mord, der so gar nicht ins Muster und in die Doping-Affäre passen möchte.
Alle hüllen sich in den Mantel des Schweigens und plötzlich steht Selma selbst im Mittelpunkt des Täters und der Ermittler.
Was steckt hinter dem Motiv? Rache? Stalking? Neid? Machtmissbrauch?

Ich kenne kein weiteres Buch der Autorin. Ich habe "Ein Grab für zwei" als Hörbuch, synchronisiert von Katja Bürkle gehört.

Der Erzählstil ist recht zäh, die Story verliert immer wieder an Spannung und Tempo, was mich im Hörfluss gestört hat. Dazu kommen bereits in der ersten halben Stunde so viele Namen, Orte und Begebenheiten, dass ich Schwierigkeiten hatte, sie zuzuordnen. Das machte den Verlauf auch deutlich schwieriger, weshalb ich das Hörbuch dann erneut angefangen habe und mir eine Liste mit Namen gemacht habe. Danach ging es einigermaßen, dennoch empfand ich es als mühsam der Story zu folgen.
Die Idee des Krimis ist gar nicht mal schlecht, wurde aber durch die verschiedenen Perspektivwechsel und den Fokus auf verschiedene mögliche Motive im Verlauf unruhig und fast schon chaotisch. Mir fehlte hier eine einheitliche Erzählstruktur.
Auch die eingeschobenen Abschnitte des Drehbuchs ergaben erst zum Ende hin wirklich Sinn und ich empfand das Ganze als unnötig, da es ebenfalls zu einem Einbruch der Spannung führte.

Die Charaktere, soweit ich sie zuordnen konnte, wirkten nachvollziehbar ausgearbeitet. Allerdings habe ich weder zur Hauptfigur Selma Falck noch zu einer anderen Figur Nähe aufbauen können, vielleicht weil Selma insgesamt sehr unsympathisch und arrogant rüber kam, vielleicht weil mir von Anfang an die Nähe fehlte. Deswegen habe ich das Hörbuch gehört und nur wenig Anteil am Schicksal der Figuren gehabt.
Egal welche Figur man sich rauspickt Jan, Hege, Einer/Ainer (?) oder auch andere der zahlreichen Charaktere, alle waren undurchschaubar, trugen Geheimnisse mit sich, waren nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. Perse erst mal nichts schlechtes, aber doch anstrengend, um das alles in nur einen Krimi zu packen. Und das Motiv? Es wirkte für mich konstruiert, auch wenn es Hinweise gegeben hat.

Die verschiedenen Schauplätze konnte ich mir gut vorstellen, hier hat die Autorin Details einfließen lassen und konnte mir ein gutes Bild vermitteln.

Es ist schade und es tut mir wirklich leid, aber hier passte einfach die Chemie nicht. Vielleicht bin ich auch einfach der falsche Leser für das Buch. Nicht tragisch, denn es wird sicher viele Leser geben, die die Story sehr gerne lesen oder hören werden. Und es ist wie im realen Leben auch, nicht immer kann man mit allen Charakteren gut zurecht kommen.

Das Hörbuch wird von Katja Bürkle synchronisiert. Ob es an der Story lag oder am recht langsamen Erzähltempo, mich konnte das Hörbuch leider nicht erreichen. Die Sprecherin gibt ihr Bestes, haucht den Charakteren Leben ein, versucht Spannung aufzubauen, aber leider hat es mich nicht erreicht. Das ungekürzte Hörbuch hat eine Laufzeit von 13 Stunden und 26 Minuten, die sich auch problemlos in 2,5 facher Geschwindigkeit durchhören lies, ohne das es zur Problemen kam.

Das Cover ist krimitypisch, sticht aber aus der Masse leider nicht hervor.

Fazit: gute Grundidee, schwache Umsetzung. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 09.01.2022

Gute Ansätze, aber ansonsten leider enttäuschend.

Perfect Day
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Romy Hausmann – Perfect day

Für Ann bricht eine Welt auseinander als ihr Vater verhaftet wird. Er soll über Jahre hinweg kleine Mädchen ermordet und die Umgebung mit Schleifen versehen haben, sodass der ...

Romy Hausmann – Perfect day

Für Ann bricht eine Welt auseinander als ihr Vater verhaftet wird. Er soll über Jahre hinweg kleine Mädchen ermordet und die Umgebung mit Schleifen versehen haben, sodass der Täter nur "Schleifen-Mörder" genannt wird. Nach der Verhaftung will man mehr aus "Professor Tod" herausbekommen, doch der schweigt, versucht nicht mal sich zu rechtfertigen und seine Unschuld zu untermauern.
Ann kann und will das nicht glauben. Nach dem Tod ihrer Mutter hat ihr Vater sie liebevoll auf und erzogen, Freundinnen waren zu Besuch und auch heute hat sie noch ein inniges, liebevolles Verhältnis zu ihm.
Für alle anderen scheint die Schuld klar zu sein, selbst Ludwig, sein bester Freund und Anwalt fängt an zu zweifeln.
Kann Ann seine Unschuld beweisen?

Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen. Die Leseprobe war interessant und der Anfang war spannend geschrieben.
Der Erzählstil der Autorin bleibt durchgängig leicht lesbar und angenehm. Die Spannung flaut nach dem ersten Drittel allerdings merklich ab und bis auf wenige Spannungsspitzen war der Rest des Thrillers eher etwas langatmig und dramatisch. Ich konnte der Story bis zum Ende gut folgen, dennoch verlor ich immer mehr das Interesse an dem Thriller, wobei mir auch zugegeben, die Hauptfigur Ann immer unsympathischer, chaotischer und verwirrter erschien.
Insgesamt sind die Charaktere gut herausgearbeitet, wirken gut erdacht und lebendig.
Ann versucht von Anfang an die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Das zieht sich auf den etwas über 400 Seiten, obwohl es einige Tatverdächtige und Verdachtsmomente gibt, die das Buch dann kurzzeitig wieder spannender machten. Für mich reichte es aber nicht, und das Finale, dass nebenbei bemerkt für mich recht unspektakulär war und leider auch vorhersehbar, konnte mich gar nicht erreichen.
Die Thematik ist gut, es gab interessante Ansatzpunkte, aber leider wurde das volle Potenzial nicht ausgeschöpft, was wirklich sehr schade ist.
Ann hat im Verlauf der Story wirklich viele Sympathiepunkte verloren, ich empfand sie als anstrengend, teilweise naiv, feindselig, nervig und dann auch wieder überdreht und konnte sie nicht ernst nehmen. Sie geht ungewöhnliche, nicht immer nachvollziehbare Wege, schmeisst mit Vermutungen um sich. Dazu gibt es eine etwas eher gewöhnungsbedürftige Liebesgeschichte, deren starke Gefühle ich beiden Parteien nicht abgenommen habe.
Uns werden eine Vielzahl an Charaktere vorgestellt: Eva, Jakob, Nathalie, natürlich Ludwig und auch Walter. Sämtliche Figuren haben Geheimnisse, Ecken oder eine dunkle Vergangenheit, weshalb ich an der Geschichte dran geblieben. Dennoch reichte die Vielfalt einfach nicht aus, um für mich den Thriller dauerhaft spannend zu gestalten.
Tatorte und Schauplätze sind gut und anschaulich beschrieben.

Schade, aber mich konnte der Thriller nicht überzeugen. Mir fehlte eine sympathische Hauptfigur, mit der ich mitleiden und mithoffen konnte, dazu kamen einige Längen, ein paar nicht nachvollziehbare Wendungen und ein Finale, das eigentlich keines war. Die Erklärungen zu den Taten wirkten für mich inszeniert und nur wenig nachvollziehbar. Kurzum: Die Leseprobe versprach mehr, als die Story letzendlich gehalten hat.
Schade, aber manchmal passt es einfach nicht.

Das Cover ist ansprechend.

Fazit: Gute Ansätze, aber ansonsten leider enttäuschend. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 13.11.2021

eher Mystery-Thriller als romantischer Thriller

Layla
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Colleen Hoover – Layla

Der Musiker Leeds trifft auf einer Hochzeit Layla, die Schwester der Braut. Sofort ist da ein Funken zwischen den beiden und sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht miteinander. ...

Colleen Hoover – Layla

Der Musiker Leeds trifft auf einer Hochzeit Layla, die Schwester der Braut. Sofort ist da ein Funken zwischen den beiden und sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht miteinander. Aus einer Nacht wird ein Wochenende, daraus werden Wochen und später Monate.
Obwohl sich Leeds von seiner Exfreundin Sable getrennt hat, taucht diese nach kurzer Zeit plötzlich auf und schießt auf das glückliche Paar. Doch die Folgen der Gewalttat sind nicht absehbar und plötzlich verändert sich die lebenslustige und etwas chaotische Layla.
So sehr, dass Leeds zu verweifelten Maßnahmen greift...

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, zuletzt "Verity". Eigentlich sind die Bücher der Autorin ein Stimmungsgarant, egal ob in emotionaler Hinsicht oder bei den Thrillerelementen.
"Layla" habe ich als Hörbuch gehört, eingelesen von Oliver Wronk.

Leider konnte mich das neue Buch der Autorin überhaupt nicht überzeugen.
Das Buch wird als hochromantischer Thriller deklariert, und meiner Meinung nach ist der Klappentext irreführend, denn hier handelt es sich eher um einen Mystery-Thriller mit romantischen Elementen, und obwohl ich Fantasy gerne lese, mochte ich das Buch leider nicht.

Die Autorin hat einen gewohnt flüssigen und modernen Erzählstil, der normalerweise die Stimmung der Figuren, das Setting und die Handlung lebendig einfängt.
Diesmal fehlte es mir leider an allen Ecken.
Die Charaktere blieben überwiegend unsympathisch und monoton, gerade Leeds, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, konnte kaum Sympathiepunkte aufbauen und die Geschichte war bis zur Wendung mit dem Geist, recht vorhersehbar.
Außerdem konnte ich viele Handlungen nicht nachvollziehen, und auch wenn es sicherlich Liebe und Leidenschaft auf den ersten Blick gibt, gefiel mir hier nicht, wie die Beziehung zwischen ihm und Layla dargestellt wurde. Für mich hatte es etwas toxisches, Liebe hingegen habe ich überhaupt nicht gespürt.
Allerdings mochte ich auch Layla nicht, die mir einfach zu verrückt und abgedreht wirkt. Auf der Hochzeit wird dann erst mal ein Pillchen eingeschmissen, um sich im Anschluss mit Leeds zu vergnügen. Nicht zu vergessen, Leeds wird gar nicht erst gefragt, ob er ebenfalls eine haben möchte, denn das ist bereits beschlossene Sache. Das die beiden sich heftig miteinander beschäftigen und ab dann unzertrennlich sind ist nachvollziehbar und glaubhaft, die Leidenschaft überstrahlt alles wie eine Supernova. Aber hier fehlte mir so viel an Zwischenmenschliches, dass ich oft nur den Kopf geschüttelt habe.

Die Schauplätze selbst sind gut herausgearbeitet, sodass ich eine gute Vorstellung von den Örtlichkeiten hatte. Die Stimmung des Buches wirkt weder besonders bedrohlich, noch atmosphärisch oder gruselig, allerdings gab es nicht wenige Momente in denen ich mich mit dem Hörbuch unwohl gefühlt habe.
Warum habe ich es dann beendet? Weil ich ein Hörbuchexemplar hatte. An dieser Stelle bedanke ich mich für das Hörexemplar und bestätige, dass dies meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst.

Es ist so schade, denn ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und gehört, die bisher für mich immer Highlights waren. Der Ausflug in das neue Genre hat mich leider nicht überzeugt. Aber da es sich hierbei nur um meine persönliche Meinung handelt, empfehle ich das Buch eingeschränkt weiter.
Meine Empfehlung lautet: Vorher die Leseprobe lesen, und wenn ihr Mystery-Thriller mögt mit viel leidenschaftlichem, etwas oberflächlichem Geknister, dann wird das Buch euch sicherlich ansprechen.

Der Synchronsprecher Oliver Wronk bemüht sich, die Geschichte lebendig und fesselnd zu gestalten. Er liest das Buch in einem angenehmen Tempo, baut an verschiedenen Stellen auch eine leichte Spannung auf, die aber relativ schnell wieder abflacht.
Die Hörbuchdauer beträgt 12 Stunden.

Es tut mir wahnsinnig leid, keine positivere Rezension schreiben zu können. Aber es ist wie im wahren Leben auch, manchmal kommt man einfach nicht mit den Figuren zurecht und man liegt nicht auf einer Wellenlänge. Es ist schade, dennoch wird mich das nicht hindern, weitere Bücher der Autorin zu lesen, denn wie gesagt, bisher war jedes andere Buch der Autorin für mich ein kleines Highlight.
Schade, dass diesmal die Chemie nicht gestimmt hat.

Das Cover ist hübsch, mir gefällt die Farbgebung.

Fazit: eher Mystery-Thriller als romantischer Thriller, konnte mich aber leider nicht überzeugen. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 13.12.2020

Leider ist der Funke nicht übergesprungen.

Hacker im Cockpit
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Dieter Lueders – Hacker im Cockpit

Was ist heute nur los? Zuerst zerstört der Pilot Markus die Flughafenbegrenzung beim Landen, als er ein neues Softwareprogramm testet, dann muss der Pilot Jens auf eine ...

Dieter Lueders – Hacker im Cockpit

Was ist heute nur los? Zuerst zerstört der Pilot Markus die Flughafenbegrenzung beim Landen, als er ein neues Softwareprogramm testet, dann muss der Pilot Jens auf eine andere Landebahn ausweichen, wo es zu einem weiteren Fast-Unfall kommt. Nur wenige Stunden später macht sich ein Auto selbständig und verursacht einen weiteren Unfall und zu allem Überfluss stürzt ein weiteres kleines Flugzeug mit sieben Insassen ab und kommen zu Tode.
Markus ist Hacker und seit er ein Programm bekommen und es modifiziert hat, spielt er mit den Personen auf Leben und Tod. Ein kleiner Fingerzeig und schon macht sich das Flug-/Gefährt selbständig und reagiert auf keine Anweisungen mehr. Beeindrucken will er damit Thomas, seinen vermeintlichen Sohn. Er und Thomas haben sich zusammengetan um das „schnelle Geld“ zu verdienen. Weder seine Mutter Carmen noch sein Vater Jens sind davon begeistert. Als Markus einen Schritt zu weit geht, bringt er Thomas in Lebensgefahr und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...

Ich habe noch kein Buch des Autoren gelesen, und wie ich verwundert feststellen musste, gibt es bisher noch keine Rezensionen zu diesem Buch, obwohl es schon mehrere Monate zu kaufen gibt.
Ich bedanke mich herzlich für das Leseexemplar. Meine persönliche Meinung wird dadurch jedoch nicht beeinflusst.
Erwartet habe ich einen Spannungsroman mit sympathischen, vielschichtigen Charakteren, hohem Tempo und ein wenig Thrill, eine rasante Story, die mich fesseln konnte.

Das Buch hat keine Kapitelangaben, wird aber durch recht kurze Absätze unterteilt, die immer mal wieder die Sichtweise der verschiedenen Perspektiven zeigt.
Es gibt einen auktorialen Erzähler (allwissender Erzähler), der die Geschehnisse kommentiert. Ich empfand diesen Erzählstil anstrengend, denn zum einen konnte ich so leider überhaupt keine Beziehung zu den verschiedenen Charakteren aufbauen und zum anderen wurde mir ein Teil der Spannung weggenommen.
Das ist allerdings mein persönliches Empfinden und ich lese nur selten Bücher mit auktorialem Erzählstil. Außerdem benutzt der Autor eine hochgestochene Wortwahl und irgendwie wirkten manche Sätze unvollständig, sodass ich einige Sätze mehrfach lesen musste. (Beispiel: S. 38: „Markus hatte soeben sieben Menschen um ihr Leben gebracht, und er ahnte es.“ oder S. 228 „Carmen wurde von den Feuerwehrmännern ins Treppenhaus geholfen.“ Auch gab es viele Wiederholungen.
Durch die recht temporeiche Handlung und die kurzen Absätze, konnte ich keine Beziehung zu den Figuren aufbauen. Die Vorstellung war oft eher spartanisch: Beispiel: „Anke Schröder, sie war etwa dreißig Jahre alt“. Mir persönlich reicht das nicht, natürlich gab es dann noch ein paar Informationen zu der Person, aber die Geschichte wirkt im Großen und Ganzen mir persönlich zu „Situations-überladen“ und die dafür wichtigen Dinge wie die detailreiche Ausarbeitung der Figuren mit emotionaler Tiefe fehlte mir.
Markus lernen wir gut kennen, wir wissen das er nicht genug „Spiegelneuronen“ besitzt und somit eine Wesensänderung mit psychopathischen Tendenzen zeigt. Immer wieder dürfen wir uns in sein krankes Hirn hineinversetzen.
Auch Carmen lernen wir kennen, dessen Sohn insgesamt von drei Männern stammen könnte, was sie aber für sich behält. Diese Frau ist mir kein bisschen sympathisch geworden. Sie fährt zu Markus, mit dem sie mal zusammen war, der ihr aber Unwohlsein bereitet. Kaum spricht der Gute sie an, ist das Unwohlsein weg und sie fühlt sich wohl und sicher. Kurz darauf blitzt dann das Unwohlsein wieder durch. Die gute Frau arbeitet beim Zoll, hier wird eine starke, toughe Frau suggeriert, die ihr Leben im Griff hat, voll im Arbeitsleben steht und sich nur wenig Zeit für ihren Sohn nimmt und sich dann auf der anderen Seite von Markus manipulieren lässt.
Jens, der seinen Sohn aufrichtig liebt, habe ich als die sympathischste Figur der Geschichte erlebt.
Der Autor entschließt sich zu einem sehr drastischen Ende, welches Geschmackssache ist aber durchaus zur Geschichte passt.

Es ist so schade, das ich keine positivere Rezension schreiben kann. Manchmal passt der Leser nicht zum Buch und manchmal stimmt die Chemie einfach nicht. Das ist hier der Fall und das ist okay, denn schließlich gibt es viele Leser, und die Geschmäcker sind verschieden. Was mir persönlich nicht gefällt, wird einen anderen Leser begeistern.
Aber ich muss auch sagen, dass ich die Grundidee super finde, dass hier viel Potenzial für Spannung und Tempo vorliegt, das die Figuren gute Züge aufweise. Dennoch hätten der Geschichte 100 Seiten mehr sicher gutgetan, vielleicht entschließt sich der Autor einfach irgendwann seinen Figuren mehr Raum einzuräumen und die Geschichte nicht in so einem überhasteten Tempo ablaufen zu lassen. Bereits auf den ersten 50 Seiten passieren so viele Dinge (Flugzeugabsturz, Flugzeug-Fastabsturz, Unfall auf der Rollbahn, Stress mit Mutter, eingebauter Motorrad-Club, Jens der Probleme bei seinem Flug hat, selbständig fahrende Autos, Todesfälle, Mord, Unfall mit Motorrad,...) das keine Zeit bleibt, sich an die Figuren und die Handlung zu gewöhnen. Das ist überaus schade.
Auch wenn ich wollte, im Vergleich zu ähnlichen Büchern kann ich leider keine positivere Rezension schreiben, weil der Funke hier leider nicht übergesprungen ist.
Es tut mir leid, auch wenn ich merke, wieviel Herzblut in diesem Roman steckt.

Das Cover hat mich angesprochen und passt zum Inhalt des Buches.

Fazit: Leider ist der Funke nicht übergesprungen. Überhastete Handlung und leider auch zu wenig Spannung. 2 Sterne.