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Veröffentlicht am 15.02.2022

Galaktisch geniale Reihe, galaktisch geniale Fortsetzung

Alien Academy (Band 2)
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NRG ist verschwunden, sein Platz in der Schule bleibt leer. Und das ausgerechnet, nachdem Cody und er herausgefunden haben, dass der Unfall, nach dem alle Schüler der Alien Academy ihr Gedächtnis verloren ...

NRG ist verschwunden, sein Platz in der Schule bleibt leer. Und das ausgerechnet, nachdem Cody und er herausgefunden haben, dass der Unfall, nach dem alle Schüler der Alien Academy ihr Gedächtnis verloren haben, in Wirklichkeit nie stattgefunden hat.
Cody und seine Freunde von der Schule machen sich auf die Suche nach NRG. Ob sie ihn rechtzeitig finden und ihn vor Schlimmerem bewahren können?

Autor Jochen Till schreibt gewohnt überzeugend: flüssig, gut verständlich und sehr witzig. Seine Wortschöpfungen wie „Schlabobbel“ für das universelle Grundnahrungsmittel auf Paras, Knowitall für einen allwissender Roboterlehrer oder Schlipibox für ein stilles Örtchen sind wunderbar originell und bringen immer wieder zum Lachen. Raimund Freys charakteristische, blau-weiß-schwarze, comicartige Bilder passen sehr gut zur Geschichte. Das Buch eignet sich zum Selberlesen für Mädchen und Jungen ab neun Jahren, lässt sich aber auch prima noch jüngeren Kindern vorlesen.

Die Hauptfiguren stellen eine ganz eigene intergalaktische Supperheldentruppe dar. Auf dem Vorsatzpapier werden alle Mitglieder in einer kurzen Übersicht vorgestellt. Da ist zunächst Cody, der nicht aufgibt, die merkwürdigen Unstimmigkeiten auf Paras aufklären zu wollen. Sein bester Freund Brocken ist ein Gigant, der seiner riesenhaften Gestalt zum Trotz vor allem Angst hat, Technik-Roboter Tool kann fast alles, der liebenswürdige Tripto überzeugt mit seinen freundlichen Worten und seiner Kletterkunst, Darius hat Sprengkraft, Loff verträgt keine Trockenheit und ist im Wasser unschlagbar, Flaffy ist zu flauschig für diese Welt, kann aber auch ganz schön kratzbürstig sein, NRG ist ein Genie und Lehrer Knowitall macht seinem Namen alle Ehre. Dieses phantastische Team kann gemeinsam allerhand schaffen. Ob es auch herausfindet, was es mit dem neuen, sehr verdächtigen Mitschüler Yomumo auf sich hat?

Wo steckt NRG bloß? Auf der Suche nach NRG lernen die Freunde ihre Umgebung auf Paras ein bisschen besser kennen. Und ihr Ausflug gestaltet sich alles andere als langweilig. Superspannend natürlich die Frage, ob sie ihre Mission erfolgreich beenden. Immer wieder kommt es dabei zu zahlreichen unterhaltsamen Momenten mit schräger Situationskomik und vielen Running Gags: Darius, der gerne brachial und gründlich vorgeht, Knowitall mit seiner vermutlich angemessenen Überheblichkeit und seinen einzigartigen Wortkorrekturen, Tool, der für alles eine Lösung hat und natürlich Flaffy, in dessen Gegenwart Cody nur noch an Flauschigkeit denken kann und der sich manchmal recht ähm.. unkonventionell verhält. Nebenbei erfährt man viel Wichtiges und Interessantes, wie beispielsweise die Farbe von Körperausscheidungen der unterschiedlichen Aliens oder dass der Umgang der Parasiten untereinander dem der Menschen gar nicht so unähnlich ist. Auch der zweite Band der Reihe „Wo ist NRG“ ist ein genial komischer, origineller, phantastischer Volltreffer. Wer gute Geschichten mit viel Humor mag, sollte sich diese Reihe unbedingt gönnen.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Fakten statt Vorurteile - ein motivierendes, erfrischendes Tiersachbuch der etwas anderen Art

Keine bösen Tiere - Das etwas andere Tierbuch für Kinder ab 7 Jahren
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Schwarze Katzen bringen Pech? Schweine schwitzen? Elstern stehlen? Ratten sind eklig? Und Wiesel besonders fies?
Manche Tiere haben mit einem ziemlich schlechten Image zu kämpfen. Aber stimmt das alles ...

Schwarze Katzen bringen Pech? Schweine schwitzen? Elstern stehlen? Ratten sind eklig? Und Wiesel besonders fies?
Manche Tiere haben mit einem ziemlich schlechten Image zu kämpfen. Aber stimmt das alles wirklich, was so über sie erzählt wird? „Keine bösen Tiere“ geht den üblen Vorurteilen auf den Grund und liefert spannende Fakten zu 38 ganz unterschiedlichen Tieren mit schlechtem Ruf. Da geht es um Spinnen, Haie, Hyänen, Stinktiere, Motten, Füchse, Schweine, Opossums und viele weitere Tiere.

Nach einem kurzen Vorwort, das ausführt, dass viele Tiere längst nicht so schlecht sind wie ihr Ruf, wird auf einer Doppelseite jeweils ein Tier mit all seinen vermeintlichen schlechten Eigenschaften vorgestellt. Auf einem großen, bunten, aufregenden Bild treibt das jeweilige Tier sein Unwesen. Es sieht dabei fies, unangenehm oder sogar gruselig aus und kommt ziemlich schlecht weg. In Sprechblasen werden die herrschenden Vorurteilen gegenüber dem Tier zusammengefasst. Auf der nächsten Doppelseite sieht es dann schon aber ganz anders aus und es wird mit den Vorurteilen aufgeräumt. Das Tier zeigt sich optisch stark verändert, es ist viel niedlicher und weicher gezeichnet. Dazu werden zahlreiche Fakten aufgelistet, die darstellen, was das Tier alles besonders gut kann, warum es nützlich ist, welche Leistungen es vollbringt und was es so außergewöhnlich macht. Dabei erfahren die Leser oft Erstaunliches. Die kurzen Sachtexte sind gut verständlich, kindgemäß und erfrischend interessant formuliert, überhaupt nicht trocken und langweilig. Am Ende werden in einem Glossar Fachbegriffe und schwierige Wörter erläutert. Die Schrift ist angenehm groß gedruckt, es finden sich ganz verschiedene Schriftarten auf jeder Seite wieder. Eine abwechslungsreiche Gestaltung. Auch die vielseitigen, ausdrucksstarken Zeichnungen, die die unterschiedlichen Seiten der Tiere präsentieren sind wunderbar gelungen. Sie sind zwar nicht lebensecht, sondern eher comichaft, aber charakteristisch und treffend.
Das Buch regt aufgrund der übersichtlichen Textmenge auch Leseanfänger zum Lesen an. Es ist für Kinder ab sieben Jahren geeignet.

Dieses Sachbuch zum immer wieder drin Schmökern macht einfach Spaß. Es ist motivierend, originell, unterhaltsam, interessant, ja einfach spannend gestaltet und setzt bei den persönlichen Erfahrungen der Kinder an. Ein ganz besonderes Sachbuch, das aufklärt wie Tiere wirklich sind und nicht wie sie wahrgenommen werden. Auch Erwachsene werden hier sicher noch dazu lernen. Ich wusste beispielsweise weder, dass es eine Seeschnecke gibt, die wie ein Hase aussieht noch, dass Skorpione ein Jahr ohne Nahrung überleben können. An vielen Stellen wird immer wieder klar, welche Wunderwerke Tiere doch sind. Und gleichzeitig zeigt sich, dass es eben keine „bösen Tiere“ gibt. Hier zählen Fakten und keine Vorurteile.
Ein tolles, vielseitiges Buch für Tierfreunde. So macht Wissensvermittlung großen Spaß.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Für Tierfreunde ein Muss - ein rundum gelungenes Tiersachbuch

Wieso? Weshalb? Warum? Tierwanderungen
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Bezieht sich auf die Printausgabe:
Nicht nur Menschen wandern, auch Tiere legen oft erstaunliche Entfernungen zurück. In „Alles über Tierwanderungen“ erfahren Kinder, warum und wie Tiere um die Welt reisen: ...

Bezieht sich auf die Printausgabe:
Nicht nur Menschen wandern, auch Tiere legen oft erstaunliche Entfernungen zurück. In „Alles über Tierwanderungen“ erfahren Kinder, warum und wie Tiere um die Welt reisen: Wohin fliegen Zugvögel? Warum wandern Tiere? Welche Tiere ziehen am Land umher? Warum wandern manche Tiere gemeinsam? Welche Tiere klettern in großer Höhe? Wer kann zwischen Land und Wasser wechseln? Welche Tiere sind im Wasser unterwegs? Wer schwimmt weit durch Meer und Fluss? Wer wandert in Arktis und Antarktis? Wohin ziehen Vögel? Wohin wandern Insekten? Wie beobachten wir Tierwanderungen? Wieso erforschen wir die Tiere? Wo auf der Welt sind Tiere unterwegs? Wie können wir die Tiere unterstützen? All diese Fragen werden beantwortet.
Viele Tierarten wie Gänse, Pinguine, Elefanten, Kröten, Elche, aber auch Insekten wie die Wanderheuschrecke sind im Buch vertreten. Das Buch reist mit den kleinen Leserinnen und Lesern durch die ganze Welt, quer durch alle Kontinente.

Auf jeder Seite finden sich längere Sachtexte, kürzere ergänzende Erklärungen, Illustrationen, Entdeckerklappen oder größere Verwandelbilder. Manche Illustrationen umfassen eine ganze Doppelseite, andere sind kleiner und teilweise in Klappen eingearbeitet. Die Texte sind für Kinder gut verständlich formuliert, der Satzbau ist dabei klar und einfach strukturiert. Die kleinen Leser werden direkt mit „Du“ angesprochen, was den Text lebendig macht. Detailliert und motivierend sind die bunten, oft „bewegten“ Bilder gestaltet. Durch die vielen großen und Klappen erfahren die Kinder viel Überraschendes, die Hände „lesen“ dabei mit. Die kleine Küstenseeschwalbe Kria führt durch das Buch, kommentiert und unterhält mit Sprechblasen. Das Buch eignet sich zum Vorlesen für Kinder ab vier Jahren, die sicher in der Lage sind, mit den etwas empfindlichen Klappen sorgsam umzugehen. Schulkinder können die Texte schon selbständig erfassen.

Auch Tiere zieht es in die Ferne. Was für ein spannendes Thema! In „Alles über Tierwanderungen“ wird vielfältig beleuchtet und erklärt, dass Tiere ein besonderes Klima und spezielle Umstände benötigen, die ihren natürlichen, individuellen und aktuellen Bedürfnissen entsprechen. Dazu müssen sie oftmals die Umgebung wechseln. Dass es Zugvögeln im Winter bei uns zu kalt ist und sie in Schwärmen weiterziehen, hat wohl jeder schon beobachtet. Dass aber Pinguine in langen Reihen umherwandern, Haie teils 20.000 km zurücklegen und lange Zeit ohne Essen auskommen, in Afrika Mischherden aus verschiedenen Tierarten unterwegs sind oder auf den Weihnachtsinseln riesige Mengen an Landkrabben vom Regenwald zur Küste laufen, ist sicher nicht unbedingt Standardwissen. Hier können auch Erwachsene noch einiges dazu lernen. Tiere haben unglaubliche Fähigkeiten, die immer wieder in Erstaunen versetzen. So wechselt der Aal im Laufe seines Lebens nicht nur mehrmals seinen Lebensraum, er verändert dabei auch wiederholt seine Gestalt. Das Buch ist prall gefüllt mit hochinteressanten Fakten. Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass manche Inhalte sich wiederholen, so erfährt man beispielsweise auf zwei verschiedenen Seiten, dass bei den Kaiserpinguinen die Männchen brüten, einmal wird der Vorgang etwas genauer, einmal etwas weniger detailliert geschildert. Wie gewohnt ein sehr lehrreiches, ansprechend gestaltetes, buntes, spannendes Wissensbuch aus der beliebten Reihe. Für kleine Tierfans ein absolutes Muss!


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Veröffentlicht am 12.01.2022

Ein zauberhaftes Flüsterpflanzenabenteuer - noch spannender und magischer als Band 1

Lea Lavendel und der magische Honig (Lea Lavendel 2)
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Lea ist sehr aufgeregt. Ihre erste Stunde in Flüstermagie steht kurz bevor. Mit der netten Nachbarin Hortensia hat sie die allerbeste Lehrerin, die sie sich vorstellen kann. Doch dann wird Leas Freude ...

Lea ist sehr aufgeregt. Ihre erste Stunde in Flüstermagie steht kurz bevor. Mit der netten Nachbarin Hortensia hat sie die allerbeste Lehrerin, die sie sich vorstellen kann. Doch dann wird Leas Freude rasch getrübt. Hortensia erhält einen überraschenden Besuch von einer ehemaligen Freundin, die nichts Gutes im Schilde zu führen scheint, kurz darauf wird Hortensia krank. In der Schule hat Lea Streit mit ihrem besten Freund Jannis, Leas Schwester Marga benimmt sich äußerst merkwürdig und dann werden auch noch Jannis Hummeln gestohlen. Wer könnte nur Interesse an Hummelhonig haben?

Autorin Corinna Wieja schreibt aus Leas Sicht in Ich-Form. Sie erzählt klar, lebendig, abwechslungsreich und kindgemäß. Dass sie die Pflanzen wie Gänseblümchen Bella auf sehr unterhaltsame, witzige, ganz eigene „liebeliche“ Art sprechen lässt, sorgt garantiert für viele Schmunzler. Tessa Raths bunte, fröhliche Bilder illustrieren die Geschichte sehr passend, motivieren und machen neugierig. Die Geschichte eignet sich aufgrund der etwas größeren Schrift und der übersichtlichen Kapitellänge zum Selberlesen für Kinder ab acht Jahren, zum Vorlesen für Jüngere ab sechs.

Wie bunt und originell die Figurentruppe ist, lässt sich schon an der Vorstellung der wichtigsten Charaktere auf den ersten Seiten erkennen: Menschen, Pflanzen und Tiere spielen hier gleichermaßen wichtige Rollen.
Da ist zunächst Lea, sie hat ein großes Herz für ihre Mitmenschen und die Natur, hasst Ungerechtigkeiten und möchte anderen immer sehr gerne helfen, auch wenn das manchmal schief geht. Lea ist wissbegierig, aufmerksam, einfallsreich, tatkräftig und aufgeweckt.
Leas Pflanzengefährtin Gänseblümchen Bella hat ihre besondere Flüsterfähigkeit noch nicht entdeckt. Sie pflegt eine individuelle, sehr drollige Ausdrucksweise und steht Lea immer unterstützend und mit Rat und Tat zur Seite, Bella ist eine außergewöhnliche Freundin.
Hortensia Pfeffer mit ihrem phänomenalen Garten weiß alles über Pflanzen, sie kann Lea noch unendlich viel beibringen. So eine freundliche Nachbarin und Lehrerin hätte wohl jeder gerne.
Leas Freund Jannis ist gern wissenschaftlich unterwegs, er erstellt ein Plantidex, katalogisiert akribisch sämtliche Flüsterpflanzen. Jannis ist manchmal etwas zu nett und gutgläubig und lässt sich dann von anderen ausnutzen. Auf Jannis kann kann sich Lea immer verlassen.
Leas Schwester Marga hat tolle, verrückte Ideen, die sie als Erfinderin umzusetzen versucht. Sie ist ziemlich verfressen, was sie diesmal ganz schön in die Bredouille bringt.
Besonders originell sind die Flüsterpflanzen, die auch in diesem Band bedeutende Auftritte haben, die treue Linde Titania zum Beispiel, die so weise ist, oder Jannis Pflanzengefährte Oskar ein unscheinbar wirkender lebender Stein, der eine erstaunliche, sehr überraschende Superpflanzenfähigkeit offenbart.
Ohne gemeine Bösewichte kommt so eine Geschichte natürlich nicht aus. Da müssen die Freunde wirklich gut zusammenarbeiten, um sich speziellen Gegenspielerinnen widersetzen zu können.

Ob Lea und ihre Freunde den Honigdieb stellen? Bei der Suche nach dem Täter erleben sie ein aufregendes, spannendes Abenteuer voller Zauberei. Nebenher erfahren die Leser allerhand Wissenswertes über Pflanzen und Tiere, die auch ohne echte Magie in Wirklichkeit über unglaubliche Fähigkeiten verfügen. Am Ende gibt es noch nützliche, praktische Tipps zur Hummelrettung, Hummeln können übrigens tatsächlich auch echten Honig produzieren.
„Lea Lavendel und der magische Honig“ ist eine interessante, phantasievolle, originelle und lehrreiche Geschichte über echte Freundschaft, sie besticht durch ihre wunderbaren Charaktere. Das Buch motiviert die Leser, sich näher mit der Natur, insbesondere Blumen und anderen Pflanzen zu befassen, macht große Lust auf Frühling, Sommer und Gartenarbeit. Für uns noch besser als Band 1, auch weil uns die tollen Figuren immer mehr ans Herz wachsen. Wir freuen uns schon sehr auf die Fortsetzung, in der sich vielleicht endlich Bellas magische Flüsterfähigkeit offenbart. Allen Tier- und Pflanzenfans können wir diese primelöse Reihe nur allerwärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Jeder ist genug - witziger und origineller Comic mit starker Botschaft

nICHt genug (nICHt genug-Reihe - Band 1)
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Natalies beste Freundin Lily ist weggezogen, Natalie war lange Zeit sehr traurig deswegen. Doch auf ihrer neuen Schule wird Natalie Lily endlich wieder treffen. Natalies Freude darüber währt allerdings ...

Natalies beste Freundin Lily ist weggezogen, Natalie war lange Zeit sehr traurig deswegen. Doch auf ihrer neuen Schule wird Natalie Lily endlich wieder treffen. Natalies Freude darüber währt allerdings nur kurz, Lily hat eine neue beste Freundin und interessiert sich überhaupt nicht mehr für Natalie. Natalie scheint ihr einfach nicht mehr genug. Überhaupt hat Natalie immer öfter das Gefühl nicht genug zu sein: sie ist nicht sportlich, nicht cool und nicht begabt genug. Auch wenn der Start in der neuen Schule Natalie erstmal ziemlich ernüchtert und enttäuscht, stellt sie bald fest, dass sie sich überhaupt nicht verstecken muss und dass sie allerhand auf dem Kasten hat.

Maria Scrivans Comic ist gut verständlich und kindgemäß geschrieben und gezeichnet. Wie aussagekräftig die Illustrationen sind, ist schon am Cover erkennbar: Natalie ist darauf zu sehen, sie ist geknickt und unglücklich, ihr Schatten ist ein gebrochenes Herz. Dieses Bild sagt mehr als tausend Worte. Maria Scrivan trifft mit ihren klaren, prägnanten Comic-Zeichnungen ins Schwarze. Die Seiten sind bunt und abwechslungsreich, mit unterschiedlich großen und kleinen Abbildungen gestaltet. Natalie kommentiert die jeweiligen Bilder in Ich-Form treffend, trocken, selbstironisch und ziemlich witzig. Das Buch ist für Kinder ab acht Jahren geeignet, vermutlich werden sich Mädchen mehr angesprochen fühlen als Jungen.

Vielen Kindern geht es manchmal so, dass sie sich für unzulänglich und untalentiert halten. Natalie bringt dieses bekannte Gefühle präzise und sehr nachvollziehbar zum Ausdruck. Mit Natalie können sich die Leserinnen und Leser bestimmt gut identifizieren. Natalie ist sensibel und übermäßig selbstkritisch, aber eben auch ziemlich kreativ, originell, phantasievoll und vor allem komisch. Dass sie nicht aufgibt, sich viele Gedanken macht und aktiv wird, statt in Selbstmitleid zu versinken, zeichnet sie aus. Manchmal verhält sie sich etwas unbedarft und naiv, was sie aber nur umso liebenswerter macht. Im Gegensatz dazu wirken Natalies ehemalige Freundin Lily und deren neue Freundin Alex extrem unangenehm. Glücklicherweise sind das aber nicht Natalies einzige Klassenkameraden. Da gibt es zum Beispiel noch den niedlichen Derek oder Zoe, die echt schlau und dazu auch noch total nett ist.

Natalie hat ganz schön viel Talent, nach und nach wird ihr das selber klar. Sie entwickelt Selbstwertgefühl und erkennt, sie ist genug, so wie jeder andere auch genug ist. Die Handlung mag etwas einfach sein, die Botschaft des Buchs ist aber ganz stark. Und in Comics geht es nicht nur um die Geschichte, da geht es darum, dass man bem Lesen gut unterhalten wird, was hier definitiv der Fall ist. Komische, originelle Momente hat dieses Buch zahllose zu bieten. Meine zehnjährige Tochter konnte nicht aufhören zu lachen, als sie vom Titelthema eines von Natalie erfundenen Hundemagazins las, nämlich „Dein Tennisball und Du“. Auch Natalies einfallsreiche Vorstellungen und Charakterisierungen der Figuren und ihre Auflistungen haben sie begeistert.
Für uns ein kurzweiliges, unterhaltsames, originelles Comicbuch mit vielen lustigen Momenten und einer wichtigen Aussage: Jeder ist gut, so wie er ist, man muss es nur selbst erkennen. So macht die Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls richtig Spaß. Vor allem Lesemuffel werden sich von Natalies Geschichte motivieren lassen. Hier gibt es für wenig Text viel Unterhaltung. Für alle Mädchen ab acht Jahren uneingeschränkt zu empfehlen.

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