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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2022

Über Werden, Vergehen und Hoffnung

Bone Music
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Es gibt nur wenige Jugendbücher, deren Handlungsentwicklung nicht vorhersehbar ist, so dass die Spannung bis zu den letzten Seiten aufrechterhalten wird. „Bone Music“ von David Almond gehört für mich zu ...

Es gibt nur wenige Jugendbücher, deren Handlungsentwicklung nicht vorhersehbar ist, so dass die Spannung bis zu den letzten Seiten aufrechterhalten wird. „Bone Music“ von David Almond gehört für mich zu dieser seltenen, besonderen Buchgattung, denn ich konnte das Lesen der philosophisch anmutende Geschichte über Sylvia Carr einfach nicht freiwillig unterbrechen. Die knapp 200 Seiten hätten gerne um mehrere hundert Seiten verlängert werden dürfen, so wunderbar haben sie mich - immer wieder von Neuem - zum pausenlosen Weiterlesen verführt. Oftmals war ich so tief in die Erzählung eingetaucht, dass ich den Klang der Knochenflöte von Sylvia hören konnte. Denn David Almond schreibt herzberührend poetisch und zeichnet dadurch klare, deutliche Bilder. Durch diese ermöglicht er eine Betrachtung des natürlichen, leider auch durch den Menschen in vielen Umweltbereichen verstärkt vorangetriebenen, Kreislaufs von Werden und Vergehen. Dennoch handelt es sich zugleich um eine Hoffnung nährende Geschichte über Selbstfindung und Veränderungskraft. Schwer zu beschreiben, aber leicht zu verstehen, wenn das Herz mitliest und somit eine gelungene Auseinandersetzung mit grundlegenden Themen, die zum Nachdenken und Reflektieren anregen, eingebettet in eine mitreißende Sprachmelodie. Ich wünsche diesem kostbaren Buch viele Leser – egal, ob jung oder alt!

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Humorvoll, glaubwürdig und sehr unterhaltsam: Ein Wohlfühlbuch!

Die gigantischen Dinge des Lebens
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Nach zwei äußerst unterhaltsamen Lesenachmitttagen muss ich mich nun leider von Wilbur verabschieden. Seine Geschichte setzt sich mit einem ernsten Thema, dem Mobbing bzw. dem daraus resultierenden niedrigen ...

Nach zwei äußerst unterhaltsamen Lesenachmitttagen muss ich mich nun leider von Wilbur verabschieden. Seine Geschichte setzt sich mit einem ernsten Thema, dem Mobbing bzw. dem daraus resultierenden niedrigen Selbstwertgefühl, auseinander und beschreibt einen Weg aus der Opferrolle, der durch die liebevolle Unterstützung von Wilburs Freunden begehbar wird. Mir gefiel besonders, dass Wilbur durch die außergewöhnliche Freundschaft zu Sal an großer Stärke gewinnt. Der Schreibstil von Susin Nielsen wirkt glaubwürdig und verleiht Wilburs Gedankenwelt eine selbstironische, liebenswerte Komik. Ich habe zum Schluss weinen müssen, weil ich mit der wundervoll berührenden Handlungsentwicklung überhaupt nicht gerechnet habe. Ich glaube, dass "Die gigantischen Dinge des Lebens" viele Leser - ob weiblich, männlich, divers, jung oder alt - zu begeistern vermag. Denn es handelt sich um ein Wohlfühlbuch, das eine entspannte Stimmung erzeugt und eine inspirierende Entwicklung zu einer stärkeren Persönlichkeit aufzeigt. So manch' junge Lesezielgruppe wird sich vermutlich nach der Lektüre verstanden und weniger alleine fühlen. Und auch für Erwachsene öffnet das Buch eine Zeittür, die ein erinnerndes Verstehen des eigenen Nachwuchses ermöglicht. Einfach lesenswert!!!

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Jeder Tag ist gut für einen neuen Anfang

Stille
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In den vergangenen Monaten ist mein persönliches Bedürfnis nach Stille und Ruhe enorm gewachsen. Denn obwohl ich schon seit vielen Jahren meditiere, bin ich in ein Ungleichgewicht geraten, das durch Ängste, ...

In den vergangenen Monaten ist mein persönliches Bedürfnis nach Stille und Ruhe enorm gewachsen. Denn obwohl ich schon seit vielen Jahren meditiere, bin ich in ein Ungleichgewicht geraten, das durch Ängste, Sorgen und einem Gefühl der Hilflosigkeit verstärkt wurde. Wie zu früheren Zeiten habe ich anfangs auf die üblichen Betäubungsrituale zurückgegriffen und zur Selbstberuhigung mediale Inhalte konsumiert. Letztlich habe ich jedoch erneut festgestellt, dass mir bislang nur Meditieren und Achtsamkeit eine wahre Hilfestellung im Leben gewesen sind. „Jeder Tag ist gut für einen neuen Anfang“, schreibt Bodo Janssen in seinem aktuellen Buch, das für mich nun ein wichtiger Begleiter in den kommenden zwölf Monaten werden wird. Mir gefällt das einfache, undogmatische Konzept, welches für jeden Monat einen Begriff vorgibt, mit dem Fragen, Aufgaben und Übungen verknüpft sind, um die Fähigkeit zur Selbstreflexion zu schulen. Insbesondere hat mich der ansprechende Schreibstil von Herr Janssen berührt, da er seine persönliche Entwicklung authentisch vermittelt, ohne über das eigene Leiden zu klagen. Anfangs war ich ein wenig enttäuscht, dass das Buch in einem so kleinen Format erschienen ist. Doch dann wurde mir bewusst, dass es sich um Impulsessenz handelt, die nicht auf weiteren 50 Druckseiten durch Mehrfachwiederholungen verdünnt werden muss. So wird der Stille tatsächlich Raum gegeben und man hat als Übender auch anschließend Zeit, die Aufgaben auszuführen. Bei anderen Ratgebern war ich häufig schnell mit neuen Informationen überladen, so dass ich anschließend eine Pause brauchte und oftmals gar nicht mehr bereit dazu war, die Übungen wirklich umzusetzen. Anders bei diesem gelungenen Wegweiser, denn die kurzen, motivierenden Kapitel setzen wichtige Impulse und wecken die eigene Neugier darauf, welche Antworten man auf seiner eigenen Reise durch die Monatskapitel finden wird. Für Weihnachten habe ich das Büchlein für zwei weitere Personen als geeignete Geschenkidee notiert, die bislang noch keinen Berührungspunkte mit Meditation und Achtsamkeit haben. Es wird sich an ihrer Seite gewiss ebenso als nützlicher Begleiter für das kommende Jahr erweisen.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Wie man eine fantastische Geschichte erzählt...

Wie man einen Tiger fängt
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Mit Tränen in den Augen habe ich mich nun von Lily und ihrer Familie verabschieden müssen. Berührt und zugleich hoffend, dass das Ende ihrer Geschichte einen neuen Anfang für kommende Erzählungen bereithält. ...

Mit Tränen in den Augen habe ich mich nun von Lily und ihrer Familie verabschieden müssen. Berührt und zugleich hoffend, dass das Ende ihrer Geschichte einen neuen Anfang für kommende Erzählungen bereithält.
Denn Tae Keller schreibt sanft, mitfühlend und weise. Sie nähert sich mit leichten Schritten einem schweren Thema und nimmt ihm durch ihre anmutige, magische Beschreibung das Beängstigende. Selbst dann, wenn Akzeptanz einer unfassbar schweren Situation die einzige Handlungsmöglichkeit ist. Ihren (jungen) Lesern verleiht sie auf diese Weise eine ganz besondere Stärke, die auf deren eigenem Weg eine Unterstützung sein könnte. Die Einbettung koreanischer Riten und Bräuche hat mich zusätzlich sehr begeistert und das autobiographische Nachwort der Autorin hat mich besser verstehen lassen. Ein Buch, das ich sehr für junge Menschen empfehle, die sich auf das Erwachsenenwerden zu bewegen, doch ist es auch besonders lesenswert für Personen jenseits des Jugendalters. Ich möchte nicht zu viel verraten, da jedes weitere Detail verraten würde, welche wundervoll poetisch in Worte gefasste Botschaft das Buch vermitteln möchte. Nur so viel: Es handelt sich um eine kraftvolle Geschichte, die Mut und Frieden spendet – unabhängig vom eigenen Lebensalter.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Sofaroadtrip durch Afrika dank großartigen Beschreibungskünsten der Autorin

Löwenherzen
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Nach dem Buch „The Wonderful Wild“ von Gesa Neitzel habe ich mich schon lange und sehnlichst auf eine Fortsetzung gefreut. Die Neugier zu wissen, wie sich die persönliche Entwicklung der Autorin anschließend ...

Nach dem Buch „The Wonderful Wild“ von Gesa Neitzel habe ich mich schon lange und sehnlichst auf eine Fortsetzung gefreut. Die Neugier zu wissen, wie sich die persönliche Entwicklung der Autorin anschließend gestalten wird, war sehr groß. Ich lese unheimlich gerne Bücher über mutige Menschen, die ungewöhnliche Wege einschlagen und Risiken eingehen, um so zu leben wie es ihnen ihr Herz empfiehlt. Gesa Neitzel ist meines Erachtens eine solche Person und hat zugleich das großartige Talent, mit einem faszinierend lebendigen Schreibstil ihre Erfahrungen und Erlebnisse zu beschreiben. Denn obwohl ich das Sofa während des Lesens nicht verlassen habe, fühlte ich mich, als hätte ich selbst an den stets von Vertrauen und Respekt geprägten Wildtierbegegnungen teilgenommen. Mehr als einmal habe ich den Atem angehalten, weil die Bilder vor meinem inneren Auge so fesselnd und „erlebensnah“ beschrieben wurden.
Ein atemberaubendes Buch, das seine Leser mitnimmt, bestens unterhält und mit wohldosiertem Nachdruck verstehen lässt, warum die wilde Natur Afrikas und ihre Bewohner unseren Schutz benötigen. Ich empfehle es Reiseplanenden, Naturinteressierten und Lesern, die vielleicht nie an einer Safari werden teilnehmen können, aber trotzdem einen wundervollen Hauch von Afrikas Natur durch die Worte einer begabten Schreibenden erleben möchten.

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