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Veröffentlicht am 28.03.2022

Berührender Wohlfühlroman

Für immer und noch ein bisschen länger
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Mich hat der Roman "Für immer und noch ein bisschen länger" von Barbara Leciejewski auf eine Gefühlsachterbahn mitgenommen. Ich habe mitgefühlt, mitgelitten und mitgelacht. Es war ein leichtes, die Bewohner ...

Mich hat der Roman "Für immer und noch ein bisschen länger" von Barbara Leciejewski auf eine Gefühlsachterbahn mitgenommen. Ich habe mitgefühlt, mitgelitten und mitgelacht. Es war ein leichtes, die Bewohner der ungewöhnlichen WG und auch ihren Nachbarn ins Herz zu schließen. Am besten gefallen hat mir, dass es keine kitschige, überfrachtete Geschichte voller Happy-Ends ist, sondern ich mir gut vorstellen kann, dass alles irgendwo in Deutschland genau so passiert wäre.

Zuletzt eingezogen in die WG und deutlich jünger als alle anderen ist Anna. "Der schlimmste Tag in Annas Leben war der 3. Februar 2014." An diesem Tag hat Anna ihre große Liebe Jeremias verloren. Seitdem lebt die junge Pianistin auf Sparflamme.
Neu für mich war, dass Annas Erfahrungen mit Alltagsrassismus aufgrund ihres asiatischen Aussehens geschildert werden. Mir war gar nicht bekannt, dass es so ausgeprägt ist. Das fand ich erschreckend und nachdenklich stimmend.

Gunilla ist eine würdevolle Dame Mitte Achtzig, die sehr feinfühlig und liebevoll ist. Ihre Karriere als Opernsängerin hat sie als junge Frau aufgegeben, nachdem sie geheiratet und Kinder bekommen hat.

Michel ist Gunillas Sohn und hat in der WG seinen Halt und Rückzugsort gefunden.

Rose hat vor einigen Jahren ebenfalls ihre große Liebe und damit auch ihre Lebensfreude und ihre Wörter verloren. Seitdem redet sie kaum noch und verbringt ihre Tage allein mit Häkelarbeiten.

Kurt-Georg ist die gute Seele der WG. Er erledigt die Einkäufe und kocht für alle. Auch emotional ist er für die anderen dar. Er trägt jedoch ein großes Geheimnis mit sich.

Und dann ist da noch Anders. Er ist der direkte Nachbar der WG und wird allmählich ein guter Freund von Anna und den anderen.

Gemeinsam haben alle sechs, dass sie mit ihren ganz eigenen Herausforderungen kämpfen. Es ist rührend sie alle bei ihrer langsamen Annäherung zu begleiten.

Mir gefällt die klare, passagenweise bildhafte, Sprache. Der Handlung konnte ich gut folgen und mich vor allem wunderbar in die einzelnen Personen hineinversetzen und so Nähe zu ihnen aufbauen. Schön war dabei auch, dass die Geschichte nicht nur aus der Perspektive von Anna erzählt wurde, sondern einige Kapitel auch aus Sicht ihrer Mitbewohner geschrieben sind. Dabei reichen einige Kapitel auch in die Vergangenheit hinein. Trotz der Wechsel ist immer klar erkennbar, in welcher Zeit die Handlung spielt und um welche Person es geht. Gelungen fand ich zudem, dass die Pandemie und ihre Einschränkungen des Alltags in die Handlung einfließen.

"Für immer und noch ein bisschen länger" von Barbara Leciejewski hat mir sehr gut gefallen, mich laut lachen lassen und zu Tränen gerührt. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus für diesen berührenden Wohlfühlroman aus.




Veröffentlicht am 13.03.2022

Sehr niedlich

Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene
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Ich bin völlig begeistert von dem Kinderbuch "Kleine Biene" aus der Reihe "Weißt du, was die Tiere machen?" vom Verlag Glücksfisch.

Zunächst einmal hat das Buch ein handliches Format und ist sehr leicht, ...

Ich bin völlig begeistert von dem Kinderbuch "Kleine Biene" aus der Reihe "Weißt du, was die Tiere machen?" vom Verlag Glücksfisch.

Zunächst einmal hat das Buch ein handliches Format und ist sehr leicht, so dass es sich wunderbar zusammen lesen lässt. Zudem hat das Buch wundervolle Mitmachseiten. Schon das Cover mit der Biene bringt zum Lachen und es macht richtig Spaß sie fliegen zu lassen.
Großer Pluspunkt sind auch die klaren, fröhlichen Farben. Das schätze ich bei Kinderbüchern sehr. Die Zeichnungen sind niedlich und farbenfroh. Die Texte sind kurz, aber sehr informativ. Zum Beispiel war mir gar nicht bewusst, dass es "der Pollen" heißt. Da habe ich selbst noch etwas dazugelernt. Auf ansprechende, kindgerechte Weise wird hier erstes Wissen über Bienen vermittelt.

Ich finde das Buch rundum gelungen und kann es jedem mit kleinen Kindern empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Spannend, humorvoll und teils tiefsinnig

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Alle meine Erwartungen wurden in dem Kriminalroman "Der Mann, der zweimal starb" von Richard Osman erfüllt. Es handelt sich um den zweiten Band, einer Reihe rund um den Donnerstagmordclub. Da mir schon ...

Alle meine Erwartungen wurden in dem Kriminalroman "Der Mann, der zweimal starb" von Richard Osman erfüllt. Es handelt sich um den zweiten Band, einer Reihe rund um den Donnerstagmordclub. Da mir schon der erste Fall, in dem der Club ermittelt hat, sehr gut gefallen hat, habe ich gehofft, dass sich der gute Start fortsetzt und wurde nicht enttäuscht. Um das größtmögliche Lesevergnügen zu haben, empfehle ich chronologisch vorzugehen. Grundsätzlich wäre es aber auch möglich mit Band 2 einzusteigen. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber es würde einiges Insiderwissen über die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs und ihre Erlebnisse fehlen.

Schreibstil und Erzähltempo gefallen mir sehr gut. Es wird ausreichend detailreich beschrieben, so dass ich mich in die Geschichte hineinversetzen konnte und selbst ein Teil davon wurde. Es macht riesig Spaß mitzufiebern und zu ermitteln. Neben teils spannenden, teils nachdenklich stimmenden Passagen, lebt die Handlung auch von den sehr spritzigen Dialogen, die mich so manches mal laut lachen ließen. Ich hatte Bilder im Kopf und wurde hervorragend unterhalten. Ich könnte mir die sympathische, pfiffige Truppe tatsächlich gut in einer Fernsehserie vorstellen. Auf jeden Fall aber freue ich mich auf weitere Bücher mit ihnen.

Doch wer sind eigentlich die Mitglieder des Donnerstagmordclubs?

Elizabeth ist eine ehemalige Geheimdienst-Mitarbeiterin, sehr intelligent und selbstbewusst. Sie hat eine entschlossene Art, "bei der sich irgendwer auf etwas gefasst machen muss und [bei der] jeder nur hoffen kann, es trifft nicht ihn." Ihren Freunden und ihrem demenzkranken Mann Stephen gegenüber ist sie sehr loyal. Durch ihre alten Kontakte und ihren wachen Verstand, bringt sie die Ermittlungen oft entscheidend voran.

Joyce, ehemalige Krankenpflegerin, ist mein heimlicher Favorit des Clubs. Sie wirkt wie eine niedliche, etwas naive alte Person, hat es aber eigentlich faustdick hinter den Ohren. Sie ist so etwas wie die gute Seele des Clubs und kümmert sich rührend um alle. Sie ist die einzige, die Teile der Handlung aus Ich-Perspektive in Tagebuchform erzählt.

Ron, ehemaliger Gewerkschafter, ist ein echter Lebemann. Er versteht es, alles nicht zu ernst zu nehmen und bereichert durch seine ganz eigene Art den Club.

Ibrahim ist ehemaliger Psychiater und selbst in sich gefangen. Er ist "immer so gut darin, alles im Voraus zu bedenken", dass er vergessen hat zu leben. Durch seine ruhige, besonne Art bildet er ein gutes Gleichgewicht zu "Rons chaotischer Ungezwungenheit, [...] Joyces fröhlichem Optimismus und [...] der kriminalistischen Schonungslosigkeit, die Elizabeth ausmacht."

Mir gefallen alle vier und auch einige Nebencharaktere so gut, dass ich gerne mit von der Partie wäre. Ich freue mich schon auf weitere Geschichten vom Donnerstagsmordclub. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Besonderes Debüt

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz
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Was für ein Roman! Diesen Gedanken hatte ich nachdem ich die letzte Seite von "Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" von Andrew David MacDonald gelesen hatte. Dieses Debüt ist etwas Besonderes und vermag ...

Was für ein Roman! Diesen Gedanken hatte ich nachdem ich die letzte Seite von "Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" von Andrew David MacDonald gelesen hatte. Dieses Debüt ist etwas Besonderes und vermag schnell zu fesseln und mitzureißen. Es ist einfach unmöglich das Buch aus der Hand zu legen, weil man so sehr emotional involviert ist und so sehr mit Zelda, der Erzählerin, mitfühlt.

Zelda ist eine junge Frau, die aufgrund des Alkoholkonsums ihrer Mutter in der Schwangerschaft einige besondere Bedürfnisse hat. Bereits seit einigen Jahren sind sie und ihr großer Bruder Gert auf sich allein gestellt. Gert gerät bei dem Versuch für sich und Zelda zu sorgen in Kreise, die keine Skrupel und keine Gesetze kennen. Zelda versucht ihren Bruder zu schützen und zu retten. Zugleich beginnt sie sich ein eigenes Leben aufzubauen, selbstständig zu werden. Eine intensive und spannende Zeit voller Herausforderungen.

"Im Grund [sind wir] doch alle verwirrte, unsichere Seelen, die stolperd versuchen, sich in einer unglaublich komplizierten, verwirrenden und manchmal feindlichen Welt zurechtzufinden." Ich glaube diese Aussage vermittelt gut, worin der besondere Zauber dieses Romans liegt. Die Geschichte von Zelda ist so unglaublich lebensnah erzählt. Es fühlt sich so an, als wäre man stets an Zeldas Seite und erlebte alles hautnah mit. Ihre Gedanken, Gefühle und Erlebnisse sind vertraut. Ein bisschen kann sich jeder in diesem Buch wiederfinden. Ein Buch, das tröstet, amüsiert, berührt und noch länger begleitet.

Eine klare Leseempfehlung für jeden, sich ebenfalls von "Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" von Andrew David MacDonald berühren und begeistern zu lassen.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Ein echtes Lesehighlight!

Reise mit zwei Unbekannten
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Manchmal hat man das Glück ein Buch zu finden, das einfach genau einen Nerv trifft, das gut tut, berührt und gleichzeitig ein leichtes Gefühl vermittelt. So ein Buch war "Reise mit zwei Unbekannten" von ...

Manchmal hat man das Glück ein Buch zu finden, das einfach genau einen Nerv trifft, das gut tut, berührt und gleichzeitig ein leichtes Gefühl vermittelt. So ein Buch war "Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby für mich.

Gleich zu Beginn wird mit einem besonderen Stilmittel gearbeitet: das Buch beginnt mit einer Annonce auf mitfahrgelegenheit.com. Ich liebe derartige Stilmittel, die den Fließtext unterbrechen, da sie mir das Gefühl vermitteln mehr Teil der Handlung zu sein. Und zum Glück tauchen diese auch immer mal wieder im Buch auf. Das passt sehr gut zum lebhaften, bildlichen Schreibstil.

Auf der Website sucht Alex jemanden, den er mit nach Brüssel nehmen kann, um sich die Fahrtkosten teilen zu können. Dabei gerät er an Max, ein alte Frau, die aus dem Heim, in dem sie lebt, ausbüchst, um in Brüssel Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Anfangs haben die beiden ein eher negatives Bild voneinander und geraten sich etwas in die Haare. Nachdem jedoch einige Missverständnisse ausgeräumt wurden, nehmen sie sich beide unabhängig voneinander insgeheim vor, dem anderen zu helfen. Alex will Max von ihrem Plan der Sterbehilfe abbringen, indem er ihr zeigt, wie schön das Leben ist. Max möchte Alex etwas von ihrer Stärke und ihrem Mut mitgeben, um ihn aus seinem emotionalen Tief herauszuholen.

Beide sind sehr verschieden und kennen sich im Grunde überhaupt nicht. Natürlich kommt es zu kleineren Reibereien und erneuten Missverständnissen. Umso schöner ist es die zarte Annäherung zu beobachten. Die Dialoge bestechen durch ihren feinen Humor, sind gleichzeitig aber auch an mancher Stelle erstaunlich tiefgründig. Gerade die leichte, humorvolle Weise macht es leicht sich mit den tiefgründige Gedanken und Themen auseinander zu setzen, die vermittelt werden. Denn neben all der Lebensfreude, vor der das Buch nur so sprüht, geht es auch um Depressionen, Sterbehilfe, geringes Selbstvertrauen, schwierige Eltern-Kind-Beziehungen und das Leben in Pflegeheimen. Schnell könnten all diese Themen überfrachtet wirken oder eine bedrückte Stimmung vermitteln, jedoch wird dies durch so manch humorvolle Passage wunderbar ausgeglichen. Obwohl die Geschichte an mancher Stelle nahezu unglaublich erscheint, rutscht es doch nicht ins Kitschige oder gänzlich unrealistische ab. Die humorvollen und tiefgründigen Dialoge der Beiden geben dem Ganzen eine besondere Note, die dieses Buch zu einem wunderbaren, emotionalen Leseerlebnis macht. An mancher Stelle konnte ich lauthals lachen und fühlte mich bestens unterhalten, an anderer Stelle wurde ich ganz still und nachdenklich. Durch die amüsanten Episoden verliert die Handlung sich nie in zu viel Pathos und wird nie übertrieben. Ich bewundere wirklich das Geschick der Schriftstellerin. Für mich eines der besten Leserlebnisse seit einer Weile.

Gern spreche ich für "Reise mit zwei Unbekannten" ein überzeugte Leseempfehlung aus.

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