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Veröffentlicht am 18.05.2017

Ein Finne in Schweden - Eine skurrile Familiengeschichte

Rechne immer mit dem Schlimmsten
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Matti wandert nach dem Krieg mit seiner Frau Beata von Finnland nach Schweden aus. Sie bekommen vier Kinder, wobei sie die Zwillinge Raimo und Risto zunächst in Finnland lassen. Nach einem Unglück holen ...

Matti wandert nach dem Krieg mit seiner Frau Beata von Finnland nach Schweden aus. Sie bekommen vier Kinder, wobei sie die Zwillinge Raimo und Risto zunächst in Finnland lassen. Nach einem Unglück holen sie Raimo zu sich nach Schweden und bekommen danach noch die Tochter Elina und den jüngsten Sohn Antti. Matti gründet eine Firma und die Familie könnte es sich gut gehen lassen, doch Mattis ganzer Lebensinhalt besteht darin, seine Kinder auf die Härte des Lebens vorzubereiten, weshalb ihr Zusammenleben nicht immer ganz einfach ist. Als Matti erfährt, dass er bald sterben wird, will er seinen Kindern seine Firma überlassen, doch die sind wenig interessiert. Mit Geld versucht er, den würdigen Nachfolger in seiner Familie zu finden. Welches seiner Kinder wird seinen Ansprüchen genügen?

Der Einstieg in das Buch war etwas gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte wird von Anfang an sehr witzig und mit einem Augenzwinkern erzählt, doch die Schreibweise des Autors und seine Angewohnheit, viele (wirklich sehr witzige, selten lehrreiche) Erklärungen in Fußnoten unterzubringen, waren anfangs etwas verwirrend, aber ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt und fand die Fußnoten dann nur noch lustig (wobei sie auch im Laufe des Buches weniger wurden). Die Charaktere - allen voran Matti - sind wirklich sehr skurril, aber eigentlich genau so, wie ich mir den finnischen Patriarchen und seine Kinder vorgestellt habe. Mattis Kinder, besonders Antti, mochte ich sehr, weil sie es wirklich nicht leicht mit ihrem Vater hatten.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich habe mich während des Lesens sehr amüsiert, auch wenn es hier und da Grund gab, sich über Matti und seine seltsame Art seinen Kindern gegenüber aufzuregen. Eine lustige und gut unterhaltende Familiengeschichte, die mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Nicht einfach nur "Okay"!

Wenn du mich siehst
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Die Anwältin Maria hat nachts eine Autopanne. Als ein Auto hält, hilft ihr ein beängstigend aussehender muskulöser und tätowierter Mann. Ein paar Tage später stellt ihre Schwester ihr den Mann als Colin, ...

Die Anwältin Maria hat nachts eine Autopanne. Als ein Auto hält, hilft ihr ein beängstigend aussehender muskulöser und tätowierter Mann. Ein paar Tage später stellt ihre Schwester ihr den Mann als Colin, einen ihrer Mitstudenten, vor. Sofort ist da eine Verbindung zwischen den beiden, obwohl sie so gar nicht zueinander passen. Maria, die engagierte Anwältin mit Karriereabsichten, Colin, der vorbestrafte Student, der mit einem Bein im Gefängnis steht, da er auf Bewährung ist und bei der nächsten Auffälligkeit einfahren muss. Doch schnell ist klar, dass Colin sich geändert hat. Als Maria von einem Unbekannten bedroht wird, muss Colin eingreifen, um sie zu beschützen. Wer aus Marias Vergangenheit hasst die junge Frau so sehr?

Colin ist ein toller Charakter. Ich liebe sie, diese gefallenen Helden, die so viel falsch gemacht haben im Leben, bevor sie auf den rechten Pfad zurückkehrten. Colin ist so jemand. Äußerlich der brutal und gefährlich wirkende Schlägertyp, der jedoch alles dafür tut, um nicht wieder in die Mühlen der Justiz zu geraten. Maria ist die zielstrebige Tochter mexikanischer Einwanderer, die früher als Staatsanwältin Menschen wie Colin weggesperrt hat, weshalb ihre Familie auch zunächst nicht begeistert von dem neuen Freund ist. Doch Colin beweist schnell, dass er alles tun wird, um Maria und ihre Familie zu beschützen.

Auch die restlichen Charaktere sind liebenswert. Marias Eltern mit ihrem kleinen Hund und ihre Schwester, die flatterhafte Studentin, die sofort erkennt, dass Colin der Richtige für Maria ist. Colins bester Freund Evan, der vernünftige Junge mit solidem Job, und seine wunderschöne Verlobte, für die Colin wie ein geliebter Bruder ist, dem sie immer beisteht.

Ein schöner Sparks, der mich von der ersten Seite gefesselt und gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 13.05.2017

Familiengeheimnisse

June
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„Nicht alle Häuser träumen. Die meisten tun das nicht. Doch Two Oaks träumte.“

Nachdem ihre Großmutter gestorben ist, kommt Cassie nach St. Jude in Ohio, um in dem alten Familiensitz Two Oaks zu wohnen. ...

„Nicht alle Häuser träumen. Die meisten tun das nicht. Doch Two Oaks träumte.“

Nachdem ihre Großmutter gestorben ist, kommt Cassie nach St. Jude in Ohio, um in dem alten Familiensitz Two Oaks zu wohnen. Das alte Haus birgt viele Geheimnisse, die es Cassie in ihrem Träumen erzählt. Von June und Lindie, die im Sommer 1955 auf den Filmstar Jack Montgomery treffen, als in St. Jude ein Film gedreht wird. Ein Zusammentreffen, das das Leben der Mädchen für immer verändert.

Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen unterteilt. 1955, als June kurz vor der Hochzeit steht, bevor sie Jack kennenlernt, und 2015, als Cassie nach St. Jude kommt und alle Geheimnisse aus dem Sommer 1955 erfährt. Das wohlbehütete Leben Junes in 1955 ist in schönen Bildern erzählt, so dass man das Leben von damals vor sich sieht. Cassie in 2015 ist ein toller Charakter, den man sofort ins Herz schließt. Es ist spannend, den Geheimnissen der Kleinstadt nachzuspüren, und es macht Spaß, Cassie und ihre chaotischen Besucher in Two Oaks zu begleiten.

Ein Roman, der in schönen Bildern von einer einst schillernden Kleinstadt erzählt und den Leser in den Bann zieht. Ruhig und wirklich schön.

Veröffentlicht am 09.05.2017

Eine Reise quer durch Neuseeland

Kia Ora, - Neuseeland!
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Claudia Herber startete zu einer vierwöchigen Reise quer durch Neuseeland. Allein im Wohnmobil erkundete sie zunächst die Nordinsel, später auch die Südinsel. Neben den Städten besuchte sie Weinberge, ...

Claudia Herber startete zu einer vierwöchigen Reise quer durch Neuseeland. Allein im Wohnmobil erkundete sie zunächst die Nordinsel, später auch die Südinsel. Neben den Städten besuchte sie Weinberge, Gletscher, Tropfsteinhöhlen und viele andere interessante Orte, die sie in einer Art Reisetagebuch dem Leser näherbringt. Die Begeisterung ist in jeder Zeile erkennbar und lädt den Leser zu einer Reise nach Neuseeland ein.

Vier Wochen alleine in einem Wohnmobil, das fand ich schon mal sehr mutig. Die Erlebnisse vom Starttag, der in Frankfurt am Main beginnt, bis zu Tag 25, den die Autorin wie den Anreisetag wieder in Auckland verbracht hat, sind in anschaulichen Tagebucheinträgen geschildert und machen Fernweh. Die einzelnen Stationen ihrer Reise hat Claudia Herber so bildhaft beschrieben, dass man sie vor dem inneren Auge vor sich sieht. Neuseeland ist ein schönes Land, voller Gegensätze und wunderschönen Landschaften, die in den Bildern, die leider nur in der Mitte des Buches gebündelt sind, gut rüberkommt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Bilder mehr über das Buch verteilt wären und so die einzelnen Reisetage etwas auflockern. Aber auch in dieser gebündelten Form sind sie wunderschön und einladend.

Claudia Herber bringt einem dieses ferne Land näher, weil in ihren Worten die Begeisterung zu spüren ist. Ein Buch voller interessanter Ereignisse und vielen Dingen, die ich noch nicht über Neuseeland wusste. Guter Reisebericht für Leute, die sich auf eine Abenteuerreise quer durch Neuseeland machen möchten.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Wer erzählt die Wahrheit?

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Als Stephanie, alleinerziehende Mutter und Mom-Bloggerin, von ihrer Freundin Emily gebeten wird, auf deren Sohn Nicky aufzupassen, denkt sie sich nichts dabei. Schließlich achten die beiden Frauen öfter ...

Als Stephanie, alleinerziehende Mutter und Mom-Bloggerin, von ihrer Freundin Emily gebeten wird, auf deren Sohn Nicky aufzupassen, denkt sie sich nichts dabei. Schließlich achten die beiden Frauen öfter gegenseitig auf ihre Kinder. Als Emily jedoch nicht auftaucht, um Nicky abzuholen und Tage vergehen, in denen niemand weiß, wo die Frau ist, scheint sich der kleine Gefallen in einen Albtraum zu verwandeln.

In diesem Buch ist nichts wie es scheint. Im ersten Teil, der die Geschehnisse hauptsächlich aus Stephanies Sicht erzählt, wechseln sich Blogeinträge mit Hilferufen und Erklärungen mit Kapiteln mit den Geschehnissen rund um Emilys Verschwinden ab. Von Anfang an weiß man nicht, was man von der Geschichte halten soll. Im zweiten Teil wird alles etwas klarer, denn nun erfährt man alles aus der Sicht Emilys und kann sich vieles erklären. Der dritte Teil ist aus der Sicht von Emilys Mann Sean geschrieben und enthüllt den ganzen Wahnsinn, der in den beiden Frauen steckt.

Das Buch lebt von der Spannung und den Gedanken, die man sich um Emilys Verschwinden macht. Die Verwicklungen sind undurchsichtig und viele Geheimnisse werden nach und nach aufgeklärt. Kein wirklicher Thriller, aber spannend zu lesen.