Profilbild von Kristall86

Kristall86

Lesejury Star
offline

Kristall86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristall86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2022

4 Sterne

Wie der Löwe an den Himmel kam
0

Klappentext:

„Um Sternbilder wie Orion und den Großen Wagen oder Tierkreiszeichen wie Stier und Zwillinge ranken sich faszinierende Erzählungen. Dieses Buch geht den wahren Geschichten der Sternbilder ...

Klappentext:

„Um Sternbilder wie Orion und den Großen Wagen oder Tierkreiszeichen wie Stier und Zwillinge ranken sich faszinierende Erzählungen. Dieses Buch geht den wahren Geschichten der Sternbilder und ihren Bedeutungen in unterschiedlichen Kulturen auf den Grund. Die ausführlichen Porträts in diesem Himmelsatlas sind bebildert mit historischen und modernen Sternkarten. Die Texte beleuchten die Ursprünge und Bräuche im alten Babylon und Griechenland ebenso wie die Mythen der australischen Aboriginals und die chinesische Astronomie. So wird der Nachthimmel lebendig und zeugt vom einstigen Leben im Einklang mit den Sternen.“



Wir kennen alle Sternbilder aber wie sind sie entstanden? Wie sind sie zu ihrem Namen gekommen? Diese Fragen werden zumindest hier bestmöglich versucht zu beantworten. Autorin Susanne M. Hoffmann nimmt uns mit tief in die Vergangenheit und wir können erstaunt lesen, das weltweit diese Bilder immer wieder für Erstaunen und Verwunderung gesorgt haben. Egal ob in China oder Europa, egal ob in Australien oder selbst im tiefsten Sibirien - Sternbilder geben immer Gesprächsstoff und Bewunderung gleicher Maßen. Hoffmann lässt auch das Thema Mythologie nicht aus und da tritt selbst die Geschichte der Heiligen drei Könige nochmal auf mit dem „Morgenstern“. Ihre Ausführungen sind sehr gut verständlich und äußerst spannend zu lesen. Vieles lässt sich belegen, anderes sind Vermutungen. Fest steht aber, es war und ist bis heute ein besonderes Sternbilder zu deuten, zu erkennen und tief nach ihrer Entstehung zu forschen. Bilder, Zeichnungen und Karten zeigen anschaulich Sternbilder auf und verdeutlichen Hoffmann‘s Texte gekonnt. Hierfür gibt es 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.02.2022

Sterne in der Nacht

Jenseits des Horizonts
0

Klappentext:

„Das funkelnde Band der Milchstraße über der Landschaft, bunt leuchtende Polarlichter in Skandinavien, einmalige Finsternisse an abgelegenen Orten, seltene Erscheinungen aus Licht und Schatten: ...

Klappentext:

„Das funkelnde Band der Milchstraße über der Landschaft, bunt leuchtende Polarlichter in Skandinavien, einmalige Finsternisse an abgelegenen Orten, seltene Erscheinungen aus Licht und Schatten: Seit über 20 Jahren ist der Astrofotograf Stefan Seip weltweit auf der Pirsch nach den Wundern des Nachthimmels. Seine Aufnahmen gleichen Kunstwerken, erzählen Geschichten, sind atemberaubend schön. Und sie sind mit besonderen Erlebnissen verbunden, denn jedes Motiv ist von umfangreicher Planung, einer weiten Reise und dem Kampf mit Technik und Wetter geprägt. Dieser Bildband präsentiert Stefan Seips beste Bilder und erzählt, was er auf seinen Fototouren rund um den Globus erlebt hat.“



Haben Sie mal versucht den Sternenhimmel in der Nacht zu fotografieren? Geht meistens schief, stimmt’s? Dafür gibt es auch Profis und unter diesen zählt Stefan Seip dazu. In diesem Buch zeigt er uns auf eindrucksvolle Weise den Sternenhimmel. In vier sehr ausgiebig, großen Kapiteln erzählt er uns nicht nur von dem was er sieht sondern auch wie er heran geht um das genau zu fotografieren. Keine Mondfinsternis ist vor ihm sicher und ebenso auch nicht die Milchstraße.

Neben den ausführlichen und zum Teil auch fachmännischen beschriebenen Texten zeigen uns Fotos oder Grafiken dann weitere Details. Beides ist harmonisch zusammen gesetzt und ergibt ein stimmiges Bild.

Optisch und haptisch ist dies Buch wieder ein Genuss. Lediglich die Fachbegriffe sind für Laien etwas schwierig zu verstehen und ebenso fehlen mir die technischen Möglichkeiten/ Mittel zu seinen Beobachtungen. Alles in allem aber ein sehr interessantes Buch mit beeindruckenden Bildern. 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.02.2022

4 Sterne

Die militante Madonna
0

Klappentext:

„Diese unglaubliche Geschichte von Männern und Frauen, Täuschungen und Intrigen, unwahrscheinlichen Affären, heimlichen Fluchten und dramatischen Triumphen ist die Geschichte des Chevalier ...

Klappentext:

„Diese unglaubliche Geschichte von Männern und Frauen, Täuschungen und Intrigen, unwahrscheinlichen Affären, heimlichen Fluchten und dramatischen Triumphen ist die Geschichte des Chevalier d’Eon de Beaumont, den es wirklich gab. Er war Diplomat, Soldat, Bibliothekar, Freimaurer, Degenfechter, Schriftsteller und Spion – und verbrachte den größten Teil seines turbulenten Lebens als Frau. Bis zu seinem Tod rätselte ganz London, wer die militante Madonna, die in öffentlichen Degenkämpfen alle Männer in die Knie zwang, wirklich war.“



Autorin Irene Dische spricht mit ihrem Buch „Die militante Madonna“ ein, für die heutigen Verhältnisse, buntes Thema an: die Verwirklichung des eigenen Seins im Körper eines anderen. Andere würden Chevalier d’Eon de Beaumont als „Transvestit“ bezeichnen aber ich denke, er war nicht unbedingt in eine gewisse Richtung einzuordnen. Damals hat Chevalier d’Eon de Beaumont die Zeit und die Menschen um ihn herum wahrlich verrückt gemacht und hat sie sogar bis zu seinem Tot hinaus hinters Licht geführt. Nur wollte er das gar nicht, er hat so gelebt, eine gewisse Zeit als Frau verkleidet, wie er es eben für sich am besten hielt und das Leben so genießen konnte. Die Zeit damals war noch nicht reif für „solche Menschen“ (wobei man sich heute fragt ob wir da an einem besseren Punkt angekommen sind bei der ganze Hetzte und Häme gegen queere Menschen). Fest steht nur: die Welt war und ist bunt. Punkt. Und das ist gut so.

Um diesen Roman besser und vielleicht auch flüssiger und verständnisvoller verstehen zu können, sollte man zur Person Charles-Geneviève-Louis-Auguste-André-Timothée d’Éon de Beaumont (was für ein gewaltiger und klangvoller Name!), kurz Chevalier d’Eon de Beaumont, doch vorher etwas Wissen angehäuft haben. Denn bei vielen Punkten fragt man sich, ob diese wirklich der Realität entstammt und ja, sie tun es! Irene Dische nimmt uns in die Zeit von damals mit und wir dürfen zumindest vor dem inneren Auge den Chevalier d’Eon de Beaumont wahrhaftig erleben. Er war beruflich ein Tausendsassa und auch damit schon seiner Zeit meilenweit voraus. Er war ein Fechter mit besonderem Ruf und traf dabei jeden Gegner ins Herz. Er wusste die Leute zu beeindrucken aber auch seine Maske nicht zu verlieren. d‘Eon hatte aber auch andere Seiten: es gab Zeiten, da wollte er gern wieder Mann sein und dies auch leben, aber sein Frau-sein hatte ihn in so manche prekäre Lage gebracht, ohne die er es ohne Rock und Brüste nicht heraus geschafft hätte. Es war nicht immer leicht „Frau“ zu sein bzw. seinen Mann zu stehen. d‘Eon zeigte der Welt aber das man es schafft.

Der Schreibstil Disches ist flüssig und ausdrucksstark. Einige Themen zu d‘Eon beleuchtet sie intensiver als andere. Ihr „Protagonist“ bringt unheimlich viel Farbe mit hinein und sie hält sich deshalb mit weiteren Ausschmückungen zurück, was auch wirklich sehr gut strukturiert war. Alles in allem ein sehr, sehr guter Roman über einen ganz besonderen Menschen - 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.02.2022

Weniger Müll ist mehr!

Wenn die Verpackungshüllen fallen ...
0

Klappentext:

„…DA LIEGT DER MÜLL BEGRABEN!

Die Autorin Annemarie Miesbauer hat es vor einigen Jahren geschafft: Ihr GANZJAHRESABFALL füllt schon lange keine Unmengen an Müllsäcken mehr, sondern passt ...

Klappentext:

„…DA LIEGT DER MÜLL BEGRABEN!

Die Autorin Annemarie Miesbauer hat es vor einigen Jahren geschafft: Ihr GANZJAHRESABFALL füllt schon lange keine Unmengen an Müllsäcken mehr, sondern passt in ein 1,5-LITER-EINMACHGLAS. Sie hat den Selbstversuch gestartet. Und erzählt dir in ihrem Buch alles rund um unser MÜLLPROBLEM: über die RESSOURCENVERSCHWENDUNG und darüber, woraus Verpackungen bestehen und was mit dem Abfall passiert, sobald die Müllabfuhr um die Ecke verschwunden ist. IN 3 SCHRITTEN zeigt sie dir, wie du dich einfach und IN DEINEM GANZ EIGENEN TEMPO MÜLLFLREI MACHEN kannst. Schritt 1: LAGECHECK. Hier erfährst du, welchen Verpackungsmüll du am leichtesten aus deinem Leben eliminieren und damit getrost hinter dir lassen kannst. Schritt 2: ALTERNATIVEN FINDEN. Ob beim Einkaufen, im Büro oder unterwegs: Ab jetzt hast du deine Lunchbox und Glasflasche stets dabei. Schritt 3: ANGEKOMMEN IM MÜLLFREIEN PARADIES. Du mischst dir deine Zahnpasta selbst, flickst, reparierst und hast dein Einmachglas für den nächsten Besuch im verpackungsfreien Laden immer parat...“



Das Thema Müll ist in der aktuellen Zeit riesig und das ist auch gut so. Wir Menschen produzieren einfach zu viel davon und schlussendlich wird er über die Weltmeer geschippert um irgendwo im tiefsten Osten irgendwann mal verbrannt zu werden. Dieses Buch hier gibt zahlreiche Ratschläge zum Thema „Müllminderung“. So ganz kann man sich von Müll nicht frei machen und Autorin Annemarie Miesbauer zeigt aber sehr gekonnt und geschickt wie man ihn im eigenen Tempo mindern/reduzieren kann. Viele Sachen kennt man noch von früher uns ist erstaunt warum diese eigentlich von der aktuellen Zeit so abgelöst worden.

Ein paar Sachen waren dennoch etwas…“naja“…: Beispiele 1.) Der verpackungsfreie Laden beispielsweise. Den muss man erstmal finden! Viele kleine Dörfer oder Gemeinden haben so etwas gar nicht und man muss teilweise erst wieder das Auto bemühen um in die nächst größere Stadt zu fahren um genau dort einkaufen zu gehen. Das verpestet wieder die Luft und kostet teuren Benzin. 2.) Flicken von Sachen: wer‘s kann ist super aber wer es nie gelernt hat oder kein Geschick dazu hat, ist hier verloren und es gibt einfach Dinge, die kann man nicht mehr flicken… 3.) selbstgemachte Zahnpasta: wer hier einen gewissen Nachholbedarf bei seinen Zähnen an Mineralstoffen oder an Verfärbungen hat, kommt mit selber gemixten Zahnpasten nicht weit und man sollte immer seinen Zahnarzt fragen ob die Mischung etwas taugt - wir sind schließlich keine ausgebildeten Chemiker oder Pharmakologen die diese Thematik studiert haben. Hier ist etwas Vorsicht geboten. Dies sind aber nur einige Beispiele die eben etwas haken…Mir persönlich fehlen die kleinen Erfolge im Buch. Beispielsweise macht es doch schon viel aus, wenn man seinen geliebten Joghurt aus dem Becher gegen ein Joghurt im Pfandglas tauscht oder eben auch mal Dosen/Flaschen richtig ausspült und die Reste noch sinnvoll verwertet (Haarshampoo-Flaschen beispielsweise kann man prima auf den Kopf stellen um den letzten Rest noch zu ergattern…). Ein Thema was ebenfalls etwas untergegangen ist, ist die gescheite Mülltrennung. Ein Thema was viele sehr gern vergessen.

Schlussendlich ist dieses Buch aber ein ganz toller und informativer Ideengeber und Miesbauer macht Lust, vieles sofort umzustellen. Fazit 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.02.2022

Typisch Bremm!

Die Türken vor Wien
0

Klappentext:

„Der Kampf Europas mit dem Osmanischen Reich



Über Jahrhunderte schickten die Sultane ihr Heer nach Europa. Sie machten dem Oströmischen Reich 1453 durch die Eroberung Konstantinopels ein ...

Klappentext:

„Der Kampf Europas mit dem Osmanischen Reich



Über Jahrhunderte schickten die Sultane ihr Heer nach Europa. Sie machten dem Oströmischen Reich 1453 durch die Eroberung Konstantinopels ein Ende und blieben danach bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts auf dem Balkan präsent. Doch das lag nicht, wie so oft behauptet, am stetigen Imperativ des Heiligen Krieges. Klaus-Jürgen Bremm zeigt mit seinem Buch, dass die Kriege vielmehr aus Gründen der Staatsräson und der Expansion geführt wurden. Er analysiert die Bündnisse der europäischen Mächte mit den Herrschern am Bosporus und stellt zudem die damals in Europa vorherrschenden ›Türkenbilder‹ in allen Einzelheiten dar.



Das Osmanische Reich - ein elementarer Teil der Geschichte Europas bis zum I. Weltkrieg“



Für die, die in Geschichte nicht ganz so aufgepasst haben, wird der Buchtitel erstmal Verwirrung stiften. Türken vor Wien? Oh ja. Und nicht nur da…

Autor Klaus-Jürgen Bremm, welcher eine ganz besondere Art hat, Geschichte dem Leser näher zu bringen, beleuchtet hier sehr ausführlich und typisch seinem Gusto auch spannend diese Wege der Türken. Seine Schreibweise ist dabei wieder sehr gut verständlich und wie gesagt, sogar wirklich spannend zu verfolgen. Bremm erklärt dabei die Hintergründe der Türken aber eben auch den Widerstand ihrer Gegner. Interessant hier sei, dass Bremm viele Züge und Entwicklungen auf die Völker an sich legt und weniger auf die religiösen Unterschiede, Missverständnisse etc. sprich also, auf den Religionskonflikt (denn den gan es damals auch schon!) an sich. Da ich Bremm bereits durch andere Werke kenne, gibt er dem Leser aber dennoch genug Raum für eigene Gedankengänge und legt sich somit auf nichts fest bzw. wertet gewisse Dinge nicht. Wie bei anderen Rezensenten ebenfalls bemerkt wurde, fehlt es dem Buch an Kartenmaterial und eben Bildern. Die, die im Buch zu finden sind, sind nämlich höchst faszinierend und interessant und Klaus-Jürgen Bremm macht einem als wissensdurstiger Leser immer wieder die Nase lang.

Fazit: ein sehr gutes Werk welches 4 von 5 Sterne verdient.