Cover-Bild Unser wirkliches Leben
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 14.02.2022
  • ISBN: 9783869746982
Imogen Crimp

Unser wirkliches Leben

Sandra Voss (Sprecher)

Die Gesangsstudentin Anna konkurriert tagsüber beim Vorsingen gegen ihre Kommilitoninnen aus gutem Hause, nachts singt sie Jazz in einer verrauchten Bar, um die Miete bezahlen zu können. Dort trifft sie den wohlhabenden Max. Einen betörenden Winter lang oszilliert ihr Leben zwischen den schwer erkämpften Momenten auf der Bühne und den Nächten in Max‘ Apartment, das über die Lichter der Stadt blickt. Doch Annas Karriere fordert einen immer größeren Teil ihres Lebens – ebenso wie Max. Imogen Crimps Romandebüt ist eine fesselnde Liebesgeschichte und ein tiefgehender psychologischer Roman über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen, über Geld, Sex und Abhängigkeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2022

Toxische Beziehung mit Längen

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La Boheme im 21. Jahrhundert, junge Frau und älterer Mann, Kunstszene und Finanzwelt, Unsicherheiten, Wunchvorstellungen und eine Beziehung, die keine ist: "Unser wirkliches Leben", der Debütroman von ...

La Boheme im 21. Jahrhundert, junge Frau und älterer Mann, Kunstszene und Finanzwelt, Unsicherheiten, Wunchvorstellungen und eine Beziehung, die keine ist: "Unser wirkliches Leben", der Debütroman von Imogen Crimp, hat es mir trotz vorhandenen Potentials nicht leicht gemacht, dranzubleiben. Was vermutlich daran lag, dass mich die Ich-Erzählerin Anna irgendwann ziemlich genervt hat mit ihrer Jammerei, ihrem Selbstmitleid und der ewigen Selbstbespiegelung.

Anna studiert Operngesang, sie ist talentiert, hat ein Stipendium für das Londoner Konservatorium erhalten und singt in einer Hotelbar Jazz, um finanziell über die Runden zu kommen. In dieser Bar lernt sie eines Abends den Banker Max kennen, Ende 30 und damit eine ganze Ecke älter als die 24-jährige. Was zwischen den beiden beginnt, soll unverbindlich bleiben - einvernehmlicher Sex, von Liebe ist keine Rede, Essen in teuren Restaurants, er zahlt, sie richtet ihr Leben immer mehr nach ihm aus.

Doch zunehmend ist Anna regelrecht besessen von Max, versucht mehr über sein anderes Leben herauszufinden, über seine Ehe, über das Privatleben, das er ihr verschweigt. Ihr Gesangsstudium beginnt sie zu vernachlässigen, ebenso ihre Freundschaften und das soziale Leben am Konservatorium. Zugleich belastet die Verunsicherung, was zwischen ihr und Max eigentlich läuft, zunehmend auch ihr gesamtes Leben. Sie zweifelt an ihrer Stimme, lässt Proben ausfallen, blamiert sich bei einem Vorsingen. Die Stimme will und kann nicht mehr so, wie Anna will. Ihr vielversprechender Anfang in der Opernwelt scheint früh und aprupt zu enden.

Nun gut, Künstler neigen gerne mal zur inneren Nabelschau und ein bißchen Drama. Aber je weiter das Buch voranschreitet, desto mehr nervt mich Anna mit ihrer Unfähigkeit, sich aus einer Beziehung zu lösen, die ihr nicht gut tut, während sie gleichzeitig Geld von Max annimmt oder sogar Geldscheine aus seiner Schublade klaut. Es fällt mir wirklich schwer, Mitleid zu empfinden - Anna ist keine 18, sondern 24, da kann man durchaus schon einen Realitätscheck erwarten. Und das Gejammer, dass Mitstudenten aus wohlhabenden Elternhäusern kommen und es viel leichter haben, dass ihre Freundun Laurie und sie zur Untermiete bei wenig sympatischen Leuten wohnen - meine Güte, die meisten Studenten schwimmen nicht in Geld, müssen jobben und gerade in teuren Städten wie London eine finanzielle Durststrecke irgendwie überstehen. Da ist Anna nicht die erste und nicht die letzte, der das Geld ausgeht und die nicht weiß, wie sie die Miete zusammenkriegen soll.

In der Hörbuchversion interpretiert Sandra Voss Anna mit einer dieser ziemlich hohen Stimmen, die immer mit einer Frage zu enden scheinen. Das passt zu der Figur, trägt aber nicht dazu bei, sie mir sympatischer zu machen.

Gelungen finde ich die Szenen, in denen Anna von ihrem Gesagsstudium erzählt, davon, was die Musik für sie bedeutet. wie sie ihre Stimme wie ein Instrument nutzt, daran arbeitet und immer Angst um sie hat. Die Künstlercliquen mit ihren Eitelkeiten und Träumen, Konkurrenz und gemeinsamer Liebe zu Musik - das sind die Stellen, an denen "Unser wirkliches Leben" lebt und nicht in nöliger Selbstbetrachtung verharrt. Die Beziehungsgeschichte zwischen Anna und Max hingegen hat Längen, auf die ich gern verzichtet hätte.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Emotionale Achterbahn einer jungen Sängerin

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Gesangsstudentin Anna finanziert sich ihr aufwendiges Studium, in dem sie nachts Jazz in einer verrauchten Hotelbar singt und anschließend den Gästen als Gesprächspartnerin zur Verfügung steht.
Dort lernt ...

Gesangsstudentin Anna finanziert sich ihr aufwendiges Studium, in dem sie nachts Jazz in einer verrauchten Hotelbar singt und anschließend den Gästen als Gesprächspartnerin zur Verfügung steht.
Dort lernt sie auch Max kennen, um einiges älter als sie, verheiratet, in Trennung lebend und nur während der Woche in London lebend.
Der Kampf um Bühnenpräsens, die vielen Gesangsstunden und die Nächte in Max‘ Apartment fordern ihren Tribut.


Vorab möchte ich festhalten, dass die Sprecherin hervorragend zu Annas Geschichte passt. Die mädchenhafte Naivität, die Zweifel und vor allem die Unsicherheit der jungen Frau konnte Frau Voss mit ihrer Stimme und Klangfarbe sehr gut wiedergeben. Schwächen zeigten sich nur in ihrer Sprechweise bei männlichen Dialogen. Das hatte manchmal etwas großvaterhaftes in der Stimme.
Mit dem Inhalt der Geschichte um Anna war ich leider nicht so zufrieden. Die Betrachtung ihres Gefühlsleben hatte zu viele Längen. Das ständige Hinterfragen von Max, Lories und ihren eigenen Gedankengängen war ermüdend.
Sicher, der dornenreiche Weg einer Sopranistin auf der Karriereleiter wurde aufgezeigt, die wenigen Rollen auf der Opernbühne, die raren Plätze auf den Konzertbühnen und auch der riesige Konkurrenzkampf der Sängerinnen. Mir ist auch bewusst, dass Opernsängerinnen sensibel und mit viel Gefühl an ihren Rollen arbeiten müssen. Aber Annas komplettes Gefühlsleben privat wie beruflich fährt ständig Achterbahn. Sie hat ein großes Talent darin, sich in Situationen und Gefühlszuständen hineinzusteigern, dass sie sich ständig selbst blockiert.
In den 14 Stunden Hörerlebnis, die mir wie gesagt, viel zu lang waren und mich teilweise langweilten, hat mich eine Szene fasziniert. Anna beschreibt darin, wie sie sich in die Rolle einer Opernfigur zu Beginn ihres Auftritts hineingefühlt hat, eine Rolle, in die sie kurzfristig einspringen musste und deren Gesang sie in den Proben nur lesend begleitet hatte, da sie nur die Zweitbesetzung war.
Ansonsten empfinde ich Annas Gefühlwelt zu stark in Richtung Hysterie tendierend und das ist absolut nicht mein Ding.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Brutal in seiner Naivität

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"Unser wirkliches Leben" hat mich neugierig gemacht, weil es vorab so groß angekündigt und beworben wurde. Leider muss ich sagen, dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Durch die ganze ...

"Unser wirkliches Leben" hat mich neugierig gemacht, weil es vorab so groß angekündigt und beworben wurde. Leider muss ich sagen, dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Durch die ganze Story hindurch fand ich die Annas Verhalten und ihre Handlung meist ziemlich naiv und wenig plausibel, was es mir schwer gemacht hat, mich in sie hinein zu versetzen und mit ihr zu fühlen. Zuzusehen, wie sie nach und nach in diese überaus toxische Beziehung rutscht, ist erschreckend und faszinierend - und vermutlich auch leider sehr realistisch. Allerdings gab es meiner Meinung nach ein paar Warnsignale ganz am Anfang, die einer Frau , die noch nicht verliebt ist, hätten auffallen sollen. Das Ende fand ich dann auch ziemlich unbefriedigend und zeigt, dass Anna sich lange nicht so sehr entwickelt hat, wie sie selbst zu glauben scheint. Zwischendurch hat sich das Buch gezogen und strahlt durchweg eine eher negative und deprimierende STimmung aus, die es schwer macht, dran zu bleibe. Schade.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Schwer greifbar und zeitweise anstrengend

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„Imogen Crimps Romandebüt ist eine fesselnde Liebesgeschichte und ein tiefgehender psychologischer Roman über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen, über Geld, Sex und Abhängigkeit.“ Mit diesen ...

„Imogen Crimps Romandebüt ist eine fesselnde Liebesgeschichte und ein tiefgehender psychologischer Roman über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen, über Geld, Sex und Abhängigkeit.“ Mit diesen Worten wird das vorliegende Buch beworben, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Für mich war dieses buch aber keine Liebesgeschichte, zumindest keine zwischen zwei Menschen. Die einzige Liebe, die ich auf diesen Seiten gefunden habe, war die Liebe zur Musik. Das Cover zeigt zwei gesichtslose Menschen und genauso kamen mir die Protagonisten vor. Sowohl die Figuren als auch die Geschichte insgesamt waren für mich nur schwer greifbar- geradezu unscharf.
Zum Inhalt: Anna studiert Operngesagt, träumt von einer großen Karriere und jobbt nebenher in einer Jazzbar. Dort lernt sie Max kennen, der älter ist und sich als Banker in gehobeneren Kreisen bewegt. Die beiden beginnen mehr Zeit miteinander zu verbringen, sich gegenseitig in ihre jeweilige Welt mitzunehmen und zu versuchen, ihre Beziehung mit ihrem Alltag in Einklang zu bringen. Doch Anna, für die ihre Karriere an erster Stelle steht, muss schnell merken, dass sie vielleicht nicht beides haben kann.
Anna und Max kreisen umeinander, kollidieren mit schierer Wucht aufeinander und stoßen einander immer wieder ab, um von vorn zu beginnen. Die Beziehung der beiden gestaltet sich schwierig, ist von Erwartungsdruck, den ungleichen Lebensvorstellungen und ihrer beider sturem Charakter geprägt. Keiner will auch nur einen Millimeter zurückweichen, wenn es darum geht, den eigenen Standpunkt klarzumachen. Besonders Annas eher unstetes Leben, geprägt von Geldsorgen, einer unkonventionellen Wohnsituation und einem extravagantes Freundeskries, stößt bei Max immer wieder auf Wiederwillen.
Ich finde beide Charaktere äußerst unsympathisch. Dieser Eindruck verstärkt sich nur in allen Momenten, die sie zusammen sind. Sodass ich schon von Beginn an keinen Fan dieser Beziehungsgeschichte war. Anna erscheint mir immer wieder wie ein weinerliches Kind, und Max setzt sich einfach über alles hinweg was sie sagt oder tut und greift aktiv immer wieder in ihr Leben ein. Ich würde fast schon von einer toxischen Beziehung reden, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass die beiden eigentlich gar keine Beziehung haben. Sie benutzen einander.

Den Titel habe ich für dieses buch als sehr treffend empfunden. Dieses buch enthält keine geschönte, rosarote Liebesgeschichte zum Verweilen und Träumen. Die Charaktere könnten genau so existieren, genauso leben, lieben und scheitern und Anna und Max es im Buch tun. Und obwohl dieser realitätsnahe Bericht irgendwas an sich hat, das fasziniert, so konnte er mich doch nicht halten. Die Geschichte war zu wenig greifbar und ich war froh, als sie vorbei war.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Gute Idee, aber zu langatmig

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Imogen Crimp hat mich mit dem Cover gleich angesprochen, da es gleich ins Auge fällt, auch wenn es recht schlicht ist.

Die Hauptfigur war mir sympathisch und ihre Leidenschaft für die Musik war für mich ...

Imogen Crimp hat mich mit dem Cover gleich angesprochen, da es gleich ins Auge fällt, auch wenn es recht schlicht ist.

Die Hauptfigur war mir sympathisch und ihre Leidenschaft für die Musik war für mich sofort zu spüren. Auch die Kunst der Musik wird hier im Buch sehr schön beschrieben, weil hier Bilder in meinem Kopf entstanden sind.

Die Probleme der Hauptfigur werden hier anschaulich präsentiert und auch die Suche nach sich Selbst konnte ich gut nachvollziehen. Auch zieht sich dieses Thema wie ein roter Faden durch das gesamte Buch.

Leider fand ich das Buch leider zwischendurch sehr langatmig und mit wenig Inhalt behaftet, was für mich das Buch nach und nach sehr schwierig gemacht hat. Auch fehlte mir die Spannung der Geschichte.

Dies fand ich sehr schade, da das Buch mit der Thematik in meinen Augen einiges an Potential hätte, welches für mich leider nicht ausgenutzt wurde.

Von mir gibt es hier leider nur 3 von 5 Sternen, da mich das Buch nicht überzeugen konnte.

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