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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2022

Ein tolles Buch

Jungs können alles werden
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Dieses Malbuch ist wirklich eine tolle Idee. Da ich selbst im Kindergarten mit einem Pädagogen zusammenarbeite merke ich täglich das es wichtig ist Stereotype zu bekämpfen. Bei der Arbeit im Kindergarten ...

Dieses Malbuch ist wirklich eine tolle Idee. Da ich selbst im Kindergarten mit einem Pädagogen zusammenarbeite merke ich täglich das es wichtig ist Stereotype zu bekämpfen. Bei der Arbeit im Kindergarten ist mir dieses Thema ein großes Anliegen. Bei meiner Ausbildung gab es einen Kurs der sich "Geschlechtssensible Pädagogik" nannte und ich habe mich eigentlich dauerhaft nur gefragt was für Werte manche Menschen an Kinder vermitteln wollen. Jungs die mit Puppen spielen würden könnten doch später Homosexuell werden hieß es da beispielsweise. Solche Gedanken kann ich nicht nachvollziehen und will sie auch nicht nachvollziehen können. Das einzige was passieren könnte wenn ein Junge mit Puppen spielt ist das er vielleicht später ein liebevoller und einfühlsamer Mann und Vater wird und das ist doch wohl mehr als Wünschenswert. Daher finde ich es wichtig das es Bücher wie dieses gibt und das man bei Kindern von klein auf sensibel mit diesem Thema umgeht und "ein Indianer kennt keinen Schmerz" Aussagen vermeidet.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Ein interessantes Buch über einen großen Exzentriker

Vegetarianer
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"Ein neues Menschengeschlecht wird entstehen, es wird nach dem Wahren, Guten und Schönen streben und damit auch nach Gott, ja es wird Gott selbst sein, wie der Philosoph Nietzsche und andere dies schon ...

"Ein neues Menschengeschlecht wird entstehen, es wird nach dem Wahren, Guten und Schönen streben und damit auch nach Gott, ja es wird Gott selbst sein, wie der Philosoph Nietzsche und andere dies schon ausgeführt haben.[....] Der Mensch der Zukunft wird sich selbst Gott sein. " Kapitel 17, S 131

Von manchen wird er als Genie, Wegweiser und Prophet verehrt von anderen als "Kohlrabiapostel" und Scharlatan verteufelt. Auf 225 Seiten lässt Kucher hier das Bild eines Mannes entstehen der sich gegen jegliche Konvention auflehnt, teilweise wie ein Quixote gegen die Windmühlen der Bigoterie und des Spießbürgertums kämpft und dabei teilweise vergisst das er auch nur ein Mensch und kein "Übermensch" aller Friedrich Nietzsche ist.
Felix Kucher erzählt in seinem Roman die Geschichte Karl Wilhelm Diefenbachs, Maler, Exzentriker, Vertreter der Vegetarischen Lebensweise und des Freikörperkults. Er predigt Gesundheit hat aber mit ebendieser selbst zu kämpfen. An Diefenbach ist so gar nichts konventionell... Er trägt Kutten, oder ist nackt, seine Kinder tauft er Helios und Stella, monogame Beziehungen hält er für wiedernatürlich, ebenso wie den Konsum von tierischen Produkten.

Ich hatte von Diefenbach noch nie etwas gehört, fand das Buch aber überaus interessant und spannend. Felix Kucher schafft es in seinem Roman ein interessantes Portrait eines großen Exzentrikers zu schaffen und das in einer Sprache die zwar nicht so einfach zu lesen jedoch für die Handlung und das Setting passender nicht gewählt sein könnte.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Sehr toll

Die Feuer
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[TW: Sexueller Missbrauch, Gewalt, plötzlicher Kindstod]

Drei Frauen, ein Theaterstück von Samuel Beckett und die ungezähmten Naturgewalten Australiens. Das sind die drei Stichwörter die mir als erstes ...

[TW: Sexueller Missbrauch, Gewalt, plötzlicher Kindstod]

Drei Frauen, ein Theaterstück von Samuel Beckett und die ungezähmten Naturgewalten Australiens. Das sind die drei Stichwörter die mir als erstes zu "Die Feuer" einfallen.

Die Protagonistinnen haben alle drei während dem Besuch des Theaterstücks ihre eigenen, ganz Persönlichen Gedanken die teilweise durch die Handlung in Gang gesetzt werden. Margot versucht das Ende ihrer Karriere und ihre unglücklichen Ehe zu verarbeiten, und bekämpft die Erinnerungen an den Sexuellem Mißbrauch durch ihren Onkel dem sie als Kind ausgeliefert war, Ivy kämpft mit den Erinnerungen an den plötzlichen Kindstod ihres Kindes und Summer, die als Platzanweiserin im Theater arbeitet treibt die Sorge um den verbeib ihrer Geliebten an. Das alles wäre schon genug Stoff für einen interessanten Roman, allerdings gesellt sich noch ein weiteres Element hinzu... Während des Stückes wird bekannt das draußen heftige Buschfeuer wüten. So wird der Roman eine Betrachtung dessen wie Menschen in Extremsituationen Reagieren, was dann wirklich noch von Bedeutung ist, aber auch wie man mit großen Verlusten umgeht.

Dieser Roman ist wirklich weder ein feel good Roman noch etwas einfaches für zwischendurch. Die existentiellen Fragen die behandelt werden machen das Buch durchaus sehr interessant und spannend sowie in meinen Augen absolut lesenswert für Leser die sich gerne Fordern lassen.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Ein tolles Buch gegen starre Geschlechterrollen

Mädchen können alles werden
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Ich finde die Idee hinter diesem Malbuch wirklich toll. Gerade geschlechtssensible Pädagogik ist ein Thema das immer wieder polarisiert und hohe Wellen schlägt, sei es in Kindergarten, Schule oder Ausbildung. ...

Ich finde die Idee hinter diesem Malbuch wirklich toll. Gerade geschlechtssensible Pädagogik ist ein Thema das immer wieder polarisiert und hohe Wellen schlägt, sei es in Kindergarten, Schule oder Ausbildung. Dieses tolle Malbuch bringt Mädchen Kindgerecht Berufe näher die so nicht als "typisch Mädchenhaft" angesehen werden und nach jedem Beruf ist eine leere Seite zum selbst kreativ sein. Diese Idee finde ich besonders toll da man so auch seine eigenen Ideen miteinbringen kann. Von Landwirtin über Rennfahrerin und Fußballerin sind hier viele tolle Berufe bildlich dargestellt. Damit kann man Mädchen schon früh zeigen das sie die Grenzen der vermeintlichen Geschlechterschranken nicht nur überwinden können. Sie werden aktiv dazu eingeladen sich mit diesen Berufen auseinanderzusetzen. Und Ausmalbilder sind bei Kindern immer ein großer Hit. Daher kann ich dieses Buch nur sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Eine beeindruckende Frau

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein radikal ehrliches und inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von Mädchen, Frau etc.
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"Meine Kunst und mein Aktivismus entspringen aus derselben tatkräftigen Quelle, und in gewisser Weise verkörpert meine Kunst auch meinen Aktivismus. Ich habe tatsächlich nur ein Problem damit, als Aktivistin ...

"Meine Kunst und mein Aktivismus entspringen aus derselben tatkräftigen Quelle, und in gewisser Weise verkörpert meine Kunst auch meinen Aktivismus. Ich habe tatsächlich nur ein Problem damit, als Aktivistin bekannt zu seinb: das diese Tätigkeit zeitweise mehr Interesse weckt als mein Schreiben. "
(Manifesto, Bernardine Evaristo Kapitel 7 s. 252)

Spätestens seit Mädchen Frau etc ist Bernardine Evaristo wohl den meisten Menschen ein Begriff.

Da ich finde das ein inhaltliches Urteil über autobiografische Texte unmöglich ist werde ich eher Form und Stil besprechen.

In diesem sehr persönlichen Buch erzählt Evaristo von ihrer Kindheit, ihrer Identitätssuche und dem ringen um Erfolg.
Sie erzählt vom Rassismus dem sie und ihre Familie ausgesetzt waren, der Suche nach ihrer sexuelle Identität und dem Spagat zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen und der Entwicklung der eigenständigen Persönlichkeit. Der Titel "Manifesto - warum ich niemals aufgebe" war meiner Meinung nach sehr passend gewählt.

Das ganze Buch war sehr stimmig und mit den beigefügten Fotos wird diese Autobiografie sehr toll unterstrichen.
Besonders interessant fand ich auch wie die Autorin über ihre Fehltritte und Rückschläge berichtet ohne zu Jammern sondern sie als Schritte auf ihrem Weg zu ihrer eigenen Identität betrachtet.

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