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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2017

Gegen den Sturm

Stormheart 1. Die Rebellin
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Aurora ist die Königstochter von Pavan und man erwartet von ihr, dass sie, wie alle Königlichen, das Volk vor den Stürmen beschützt, die immer wieder aufziehen und das Land zerstören. Doch Aurora hat keine ...

Aurora ist die Königstochter von Pavan und man erwartet von ihr, dass sie, wie alle Königlichen, das Volk vor den Stürmen beschützt, die immer wieder aufziehen und das Land zerstören. Doch Aurora hat keine magischen Fähigkeiten, was niemand erfahren darf. Der einzige Ausweg scheint eine Heirat mit dem Prinzen eines anderen Reiches, doch dann erfährt sie etwas, das ihr ganzes Leben lang vor ihr verborgen wurde. Aurora beschließt zu fliehen, und sie schließt sich einer Gruppe von Sturmjägern an. Dabei findet sie nicht nur besondere Fähigkeiten in sich, sondern verliert auch noch ihr Herz.

Diese Sache mit den Stürmen ist interessant entwickelt und originell, denn Stürmen ein eigenes Bewusstsein zu geben und Magie ins Spiel zu bringen, finde ich ganz cool. Richtig nervig finde ich jedoch diese kitschigen Beschreibungen von Leuten - alle sind immer meeeeeeega schön und soooo hot oder muskulös oder sonstwas, dass man gern mal den Kopf an die Wand hauen möchte. Auch finde ich die Sache mit den Prinzen aus Lock nicht gut durchdacht; jeder hätte wissen können, wer da Erstgeborener oder Zweiter ist. Für den mysteriösen Stormlord habe ich auch schon eine Vermutung, hoffentlich erweist sich die als falsch. Das Buch hat Potenzial, das jedoch nicht gänzlich ausgeschöpft wurde, vielleicht wird das in den nächsten beiden Bänden genutzt.

Veröffentlicht am 18.05.2017

Glaube, Prostitution und Langeweile

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Martin Bauer ist Polizeiseelsorger und anfangs denkt man noch, er ist eine coole Type. Als sich ein Polizist von einer Brücke stürzen will, springt er selbst, weil er glaubt, dass eben jener Polizist ihn ...

Martin Bauer ist Polizeiseelsorger und anfangs denkt man noch, er ist eine coole Type. Als sich ein Polizist von einer Brücke stürzen will, springt er selbst, weil er glaubt, dass eben jener Polizist ihn retten wird. Er glaubt richtig, doch wenig später ist der suizidgefährdete Polizist trotzdem tot - angeblich hat er sich von einem Parkhaus gestürzt. Bauer kann ausnahmsweise mal nicht glauben, dass das stimmt und er versucht, die Wahrheit herauszufinden. Dabei tritt er ein paar Menschenhändlern zu nahe und auch die Familie des toten Polizisten macht Stress. Zum Glück ist Bauer ein protestantischer Pfarrer, so dass er Halt bei seiner Familie finden kann - vorausgesetzt, er führt nicht ein paar Verbrecher mitten in sein Haus.

Wie geschrieben dachte ich anfangs noch, dass es ein cooles Buch sein könnte. Dass der Pfarrer mal so eben sein Leben riskiert, um das eines anderen zu retten, scheint super, doch wenn man drüber nachdenkt, ziemlich unlogisch. Warum sollte sich ein Selbstmörder darum scheren, ob sich ein anderer in Lebensgefahr begibt? Und wie glaubwürdig ist es, dass ein ehemaliger Schwimmchampion sich von einer Brücke ins Wasser stürzt, um sich umzubringen? Nach dieser Aktion war auch die mühsam aufgebaute Spannung raus aus dem Buch. Es war zwar routiniert geschrieben, aber der Fall so langweilig wie der Name des Pfarrers. Zu viel Familiendrama und Blabla. Es wird immer wieder vom Fall abgeschweift, und ich habe ernsthaft fünf Tage gebraucht, um das Buch zu lesen, weil es mich einfach nicht fesseln konnte. Nächstes Jahr kommt der nächste Seelsorgerkrimi raus, aber ich glaube, zwischen dem Pfarrer und mir war das nicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Freitags gibt es Fisch

Björn Freitag – Smart Cooking
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Einfacher geht's nicht, heißt der Untertitel des Kochbuches, und der zumindest ist richtig. Die enthaltenen Rezepte sind echt einfach zuzubereiten. Oftmals braucht man auch nur einen einzigen Topf oder ...

Einfacher geht's nicht, heißt der Untertitel des Kochbuches, und der zumindest ist richtig. Die enthaltenen Rezepte sind echt einfach zuzubereiten. Oftmals braucht man auch nur einen einzigen Topf oder eine einzige Pfanne, mehr als zwei Töpfe/Pfannen selten. Wenn das smart cooking ist, ok. Dann hatte ich das falsch verstanden. Für mich hätten die Rezepte jedenfalls mehr Pfiff haben können.

Zum Aufbau:
Freitag unterscheidet zwischen den Basics-Zutaten und denen, die man dazukaufen muss. Dazu hat er eine Liste für die Basics erstellt. Die meisten leuchten mir ein, ob es wirklich Kokosessig sein muss, darüber kann man spekulieren, aber ist kein Grund, sich daran aufzuhängen.
Nach dieser kurzen Erklärung, was notwendig sein sollte (oder nicht) geht es sofort ans Eingemachte. Fleisch (wobei dabei auch noch zwischen Fleisch und Geflügel unterschieden wird), Gemüse, Fisch, Suppen und Salate bekommen ihre eigenen Abteilungen.

Die Rezepte:
Das ist das erste Kochbuch, bei dem ich nach drei Rezepten keine Lust mehr habe bzw. nichts mehr finde, das mich so richtig reizt. Was ich probiert habe, war ok, aber von dem Blumenkohlcrumble abgesehen, nichts Besonderes. Vielleicht ist es mir einfach ein bisschen zu einfach oder zu smart - wozu man eine Kochanweisung braucht, um Kartoffeln, Kohlrabi und Bratfisch zu machen, ist mir rätselhaft, und ich bin wirklich kein Küchenprofi.

Sonstiges: Sorry, es gibt keine Lesebändchen. Aber für Kochbüchersammler ist es bestimmt ein nettes Stück im Regal.

Zusammenfassung: Hat mich nicht umgehauen. Nett, auch alltagstauglich. Für mich jedoch eher zu alltagstauglich.

Veröffentlicht am 25.04.2017

Das Spiel von Master Legend

Caraval
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Scarlett Dragna lebt in einem Reich, das von ihrem brutalen Vater beherrscht wird. Der Gouverneur Dragna bestraft seine beiden Töchter oft so brutal, dass Scarlett selbst einen Unbekannten heiraten würde, ...

Scarlett Dragna lebt in einem Reich, das von ihrem brutalen Vater beherrscht wird. Der Gouverneur Dragna bestraft seine beiden Töchter oft so brutal, dass Scarlett selbst einen Unbekannten heiraten würde, um ihm zu entkommen. Dann wird sie entführt, ausgerechnet von ihrer eigenen Schwester und einem Bad Boy namens Julian; auf die Privatinsel von Master Legend, der mit Caraval das berühmteste Spiel aller Zeiten abhält, und von dem sie schon als kleines Kind geträumt hatte. Nur wenige Tage vor ihrer Hochzeit muss sie ein Spiel spielen, dessen Regeln sie kaum kennt, um ihre Schwester zu retten, die plötzlich verschwunden ist. Dabei steht ihr nur der undurchsichtige Julian zur Seite - doch das Spiel lebt von Betrug und alles ist Schall und Rauch.

Ich finde die Idee ja nicht schlecht, habe wohl aber hypebedingt mehr erwartet. Nicht so viel "Zauberhaftes", sondern mehr Action, mehr wirkliche Spannung, mehr von "weniger Klischee". Mir ging schon die Protagonistin auf den Senkel. Bei ihrer Herkunft ist das ja verständlich, aber trotzdem war sie mir mit ihrer ewigen Zögerlichkeit und ihrem Heulsusentum unsympathisch. Dann natürlich der Bad Boy, der so mega schön ist, dass der Protagonistin auch mal der Atem wegbleibt. Alter! Ich kenne keine Frau, kein Mädchen, die so sind, ich finde das verblödend, nicht romantisch. Vor allem - warum sollte sich so ein Bad Boy zu jemanden wie Scarlett hingezogen fühlen? Höchstens vielleicht, wenn er pädophil ist - wer das genauer erklärt haben möchte, muss das Buch lesen. Und das Ende ... Ich versuch mal zu erklären, was mich stört. Kennt jemand Geschichten oder Filme, wo der Held/die Heldin einen Haufen Mist erlebt, nur um zum Schluss aufzuwachen und alles ist ein Traum? Keine Panik, das ist kein Spoiler, so ist es hier nicht. Aber es ist ein ähnlicher Kniff, der mich einfach nicht umhauen kann, da ändert der Cliffhanger mit der Schwester auch nichts mehr. Ein Na-ja-Buch. Kann man lesen. Muss man aber nicht. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Der Rechtsmediziner löst den Fall

Gefährlicher Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 3)
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Es ist März in Le Levandou, und er ist schon jetzt zu heiß und zu trocken. Der Blumenumzug steht kurz bevor und wird heiß diskutiert, genauso wie das Verschwinden des bekannten Richters Lambert. Man vermutet, ...

Es ist März in Le Levandou, und er ist schon jetzt zu heiß und zu trocken. Der Blumenumzug steht kurz bevor und wird heiß diskutiert, genauso wie das Verschwinden des bekannten Richters Lambert. Man vermutet, er sie mit seiner Geliebten durchgebrannt. Wahrscheinlich wünschte der Richter, er hätte das tatsächlich getan, denn wenig später wird er fast komatös auf einem Parkplatz gefunden. Jemand hat ihn fürchterlich gefoltert und dann wie ein Stück Dreck liegenlassen. Nur kurze Zeit später ist der Richter dann tot, doch er bleibt nicht der Einzige. Weitere angesehene Mitglieder der Gemeinschaft verschwinden, um nur wenig später gefoltert auf Leon Ritters Leichentisch aufzutauchen. Die Spur führt Ritter zwanzig Jahre zurück zu einer genauso schändlichen Tat.

Was die französischen Gepflogenheiten betrifft, gefällt mir das Buch sehr. Eyssen hat es wirklich drauf, Kopfkino zu erzeugen, man konnte sowohl die einzelnen Personen als auch die Gegend direkt vor sich sehen. Der Fall selbst war interessant, aber auch zu hauptpersonenlastig. War mir der deutsche "Docteur" anfangs noch sympathisch, ging er mir mit Fortlauf der Geschichte immer mehr auf die Nerven. Er war der schlaueste, ruhigste, coolste, der, der immer die richtigen Ideen hatte, gutaussehend, kompetent, sogar in der Kindererziehung war er besser als die Mutter des Mädchens. Ich kam mir vor wie in einem Karl-May-Buch, nur dass der Held hier Ritter hieß und nicht Old Shatterhand. Nicht erwähnenswert ist an der Stelle, dass die Polizei meistens ziemlich inkompetent ist. Wenn er denn mal wirklich ein Problem bekam (siehe Stalking oder Graböffnung), so war das wenig später schnell gelöst. Und der Schluss war etwas sehr übertrieben. Auf einer überschwemmten Brücke treibt es einen Kleintransporter fort, aber Ritter mit seinen Old-Shatterhand-Fähigkeiten kann sich bis zu dem Auto herankämpfen? Stark, wirklich stark. Dem Leser gegenüber wird der Täter als "der Teufel" bezeichnet, was bestenfalls irreführend ist, warum sollten die Gefolterten so was denken? Jedenfalls ein netter Krimi, wenn man nicht zu genau darüber nachdenkt.