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Veröffentlicht am 12.05.2022

Der Funke sprang nicht über

Die Liebenden von Nizza
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Auch wenn der Buchtitel etwas Anderes vermuten lässt, so handelt es sich hier mitnichten um einen kitschigen Liebesschmöker. Der Schwerpunkt liegt auf der Thematik Kunstraub während des Nazi-Regimes und ...

Auch wenn der Buchtitel etwas Anderes vermuten lässt, so handelt es sich hier mitnichten um einen kitschigen Liebesschmöker. Der Schwerpunkt liegt auf der Thematik Kunstraub während des Nazi-Regimes und der mühsamen Aufgabe der Rückforderung, um die Hinterbliebenen zu entschädigen.

"Die Liebenden von Nizza" ist ein Triptychon und stellt das Liebespaar Charlotte und Henri dar.

Es ist ein klassischer Zwei-Zeitzonen-Roman, zum einen lernen wir "die Liebenden" kennen und begleiten sie durch die Wirren des Ersten und Zweiten Weltkrieges und der Zwischenkriegsjahre. Zum anderen sind da Romy, eine gefragte Kunstexpertin und Adam, ein Anwalt, die mit der Aufgabe betraut sind ein verschwundenes Gemälde zu finden (eines von dreien) und das Gesamtwerk seinem rechtmässigen Besitzer zurück zu bringen - dem Sohn der "Liebenden".

Soweit ein toller Plot, der mich brennend interessiert hat... aber ich hatte große Probleme in die Handlung rein zu kommen und ihr zu folgen. Was aber nicht am Schreibstil der Autorin lag, sondern an Kleinigkeiten in den Handlungssträngen, die mich irgendwie gestört haben. Die Zeit von 1915 bis zum Zweiten Weltkrieg erschloss sich mir atmosphärisch nicht, mir fehlte die Authentizität und ich ertappte mich dabei, dass ich mehr Zeit mit Google und Wikipedia verbrachte als mit dem Buch. Ein paar Worte am Ende des Buches zur Recherchearbeit wären sicherlich gut und hilfreich gewesen.

Die Zeit während der Nazibesatzung und der Resistance hatte mich allerdings überzeugt und war atmosphärisch dicht beschrieben.

Manche Handlungen fand ich ein wenig unlogisch oder arg konstruiert - speziell in der Jetztzeit.

Leider sind auch die Protagonisten nicht an mich gegangen, sie waren mir zu eindimensional - es gab nur super Gute oder super Böse, kein Platz für Grauschattierungen. Sie altern auch nicht wirklich... so kommt es wahrscheinlich, dass ein Polizist eine knapp 50jährige "Mein Fräulein" nennt.

Ich bin mir aber sicher, dass dieses Buch seine Liebhaber finden wird. Mich hat es leider nicht erreicht.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Wie ein alter Bekannter

HOME – Haus der bösen Schatten
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Maggie erbt nach dem Tod ihres Vaters nicht nur eine Menge Geld, sondern auch das Haus in dem die Familie für ein paar Tage wohnte, als sie noch ein kleines Kind war. Ein Haus voller gruseliger Geheimnisse...

Als ...


Maggie erbt nach dem Tod ihres Vaters nicht nur eine Menge Geld, sondern auch das Haus in dem die Familie für ein paar Tage wohnte, als sie noch ein kleines Kind war. Ein Haus voller gruseliger Geheimnisse...

Als Leser liest man abwechseln das Buch, das der Vater nach Verlassen des Hauses geschrieben hat - eine Horrorstory, die sehr erfolgreich wurde und man erfährt was Maggie mit der Erbschaft vor hat, sie will das Haus renovieren aber auch dem Buch auf den Grund gehen.

Ich mag den Schreibstil Sagers, er lässt sich Zeit beim Erzählen und baut Spannungen gut auf. Die düsteren Stimmungen sind sehr einnehmend beschrieben, das eine oder andere Mal hatte ich beim Lesen tatsächlich Gänsehaut. Ich war auch sofort in der Erzählung drin und konnte kaum aufhören zu lesen.... ABER ich hatte von Anfang ein Deja vu - Gefühl, irgendwie kam mir der Plot so vertraut vor. Um es mal ganz milde auszudrücken: Riley Sager hat sich von Spuk in Hill House und der ersten Staffel von American Horror Story "inspirieren lassen".... sehr! Wenn man beides nie gesehen hat, wird man das Buch mögen.

Allerdings hat mich die Auflösung nicht wirklich überzeugen können, auf den letzten Seiten drücken sich die Plot-Twists die Klinke in die Hand bis einem schwindelig wird, allerdings war ich persönlich am Ende des Buches etwas enttäuscht.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Leider nicht mein Geschmack

Morden in der Menopause
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Da ich selbst grad mitten in der Menopause stecke, fand ich den Titel amüsant und ansprechend.
Leider hat es meine Erwartung so gar nicht getroffen, ich hatte mich auf böse Satire und morbiden Humor gefreut, ...

Da ich selbst grad mitten in der Menopause stecke, fand ich den Titel amüsant und ansprechend.
Leider hat es meine Erwartung so gar nicht getroffen, ich hatte mich auf böse Satire und morbiden Humor gefreut, für mich war es dann doch einfach zu mau.
Lobend muss ich die Kapitelanfänge erwähnen, in denen die Autorin kurz und knapp wissenswerte Fakten über Hormone liefert.
Der Plot hätte laut Klappentext witzig sein können und es fing auch vielversprechend an, aber die Szenen waren mir persönlich zu klamaukig und zu viel Slapstick.
Ich denke, und nachdem ich im Vofeld einige Rezensionen schon gelesen habe, dass viele Leserinnen diesen Humor abfeiern werden und das Buch gut finden. Mich konnte das Buch leider nicht wirklich unterhalten und ich habe ab der Mitte nur noch locker quergelesen.
Die Charaktere waren mir auch einfach zu platt, es gibt unzählige Phrasenwiederholungen und manchmal kommt die Story einfach nicht voran.
Eine leichte - eventuell unterhaltsame - Lektüre, die ich nicht wirklich wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 10.05.2024

Voller Störfaktoren

Weiße Wolken
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Die Thematik und auch die Vita der Autorin hatten mich total neugierig gemacht, hätte ich vorher gewusst was mich erwartet, hätte ich mit Sicherheit kein Geld dafür ausgegeben.
Das Buch hat mich genervt ...

Die Thematik und auch die Vita der Autorin hatten mich total neugierig gemacht, hätte ich vorher gewusst was mich erwartet, hätte ich mit Sicherheit kein Geld dafür ausgegeben.
Das Buch hat mich genervt und ich hatte das Gefühl, meinen beiden pubertierenden Töchtern zuzuhören, wenn die sich in "Tik-Tok-Deutsch" unterhalten (für die beiden IMMER eine Garantie, dass ich meine Ohren zuklappe).
Es ist meines Erachtens okay, ein oder zwei Protagonisten Denglish oder Jugendsprech denken und sprechen zu lassen, es ist super nervig, wenn eine Autorin alle ihre ProtagonistInnen so kommunizieren lässt.
Dazu kommen dann noch akademische Fachausdrücke und hie und da ein französischer Absatz ohne Fußnote (ich beherrsche kein Französisch). Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass ich einfach gar nichts mehr verstehe.
Ich konnte aus bestimmten Gründen schon "Uhrwerk Orange" nicht lesen, bei den "Weißen Wolken" war ich ganz schnell raus. Für mich absolut unlesbar.
Schade, für das Setting in Frankfurt und die Thematik Alltagsrassismus vergebe ich zwei Punkte.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Langatmig und anstrengend

Hallo, du Schöne
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Auf dieses Buch mit diesem wunderschönen Cover hatte ich mich sehr gefreut, so viele gute Rezensionen haben mich richtig angefixt.
Nun, was soll ich sagen? Das war wohl nix, also zumindest nicht für mich.
Der ...

Auf dieses Buch mit diesem wunderschönen Cover hatte ich mich sehr gefreut, so viele gute Rezensionen haben mich richtig angefixt.
Nun, was soll ich sagen? Das war wohl nix, also zumindest nicht für mich.
Der Klappentext klang absolut nach meinem Beuteschema: amerikansiche Familiengeschichte mit ein bissl Drama und italienischem Background... der Plot war auch eigentlich gut, aber die Umsetzung hat mich leider nicht nur nicht überzeugt, sondern auch noch ziemlich genervt.
Da wären einmal die Schwestern, die für mein Empfinden ein absolut ungesundes Verhältnis zueinander haben, das ein weites Studierfeld für Psychologen wäre. Die älteste Schwester steht im Lexikon... gleich neben den Wörtern "unsympathisch" und "egozentrisch".
Es werden wichtige Themen behandelt, aber leider alles so extrem gewollt, nichts davon fühlte sich für mich natürlich oder glaubwürdig an - von den Charakteren über Handlungsweisen bis hin zu den Dialogen, nicht mal das Jahrzehnt hat sich echt angefühlt.
Dazwischen Längen über Längen, Füllmaterial das die Handlung nicht voran gebracht hat, lediglich das Buch extrem in die Länge gezogen. Und jede Menge unfreiwillig komische Szenen und Metaphern - die aber, zugegebenermaßen, mich letztendlich bei der Stange gehalten haben: wenn mir schon das Buch nicht gefällt, dann kann mich der sonderbare Schreibstil wenigstens belustigen.
Am Übersetzer kann es nicht gelegen haben, denn ich weiß, dass Werner Löcher-Lawrence seinen Job normalerweise gut macht.
Das Buch hat viele Liebhaberinnen, mich hat es weder berührt noch irgendwie erreicht, leider lediglich genervt. Schade.

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