Macht Lust auf Geschichte aber vor allem auch Lust auf Leipzig ... einfach nur klasse!
Leipziger ZeitenwendeIn diesem zweiten Kriminalroman des sympathischen Autors Gregor Müller geht es wieder einmal hoch her. Wenige Tage vergehen nur im Laufe der Geschichte, doch die sind gespickt mit Leichen und allerhand ...
In diesem zweiten Kriminalroman des sympathischen Autors Gregor Müller geht es wieder einmal hoch her. Wenige Tage vergehen nur im Laufe der Geschichte, doch die sind gespickt mit Leichen und allerhand sonstiger Unannehmlichkeiten. Ursprünglich sollte sich Kriminalcommissar Joseph Kreiser im Auftrag seines Vorgesetzten ja um die Machenschaften einer ominösen Lottobande kümmern, auf deren krumme Tour schon so manch braver Bürger reingefallen war. Doch wie so oft im Leben des Untermieters der berenteten Lehrerin Hannah kommt alles anders als gedacht. Durch Zufall stolpert Kreiser über ein junges Mädchen, das eine vermeintliche Selbstentleibung vorgenommen hatte und schon bald findet er sich in einem Gewirr von immer neuen Gräueltaten wieder, deren Aufklärung ihn alles andere vergessen lassen …
Wie schon in ersten Teil dieser historischen Kriminalreihe durfte ich als Leserin mit Hannahs Hilfe an den Aufklärungsarbeiten des Commissars teilhaben. Beim gemeinsamen Nachtmahl erzählt Kreiser nämlich seiner blinden Vermieterin, was er tagsüber erlebt hat und wie gewohnt tut sie ihr Bestes ihn tatkräftig bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Doch diesmal öffnet er ihr auch sein Herz und weiht sie in ein Geheimnis ein, an dem er schon seit vielen Jahren schwer zu tragen hat …
Gregor Müllers angenehme und flüssige Art zu schreiben hatte mich schnell an das Buch gefesselt und so unternahm ich eine Reise in die Vergangenheit, die spannend und unterhaltsam zugleich war. Ich marschierte und flanierte mit den Protagonisten durch ein Leipzig vor über hundert Jahren, wo das Klappern der Hufe sich mit dem Bimmeln der „Roten“ und der „Blauen“ abwechselte, wo man noch Ochsenfleisch mit saurer Sauce aß und sich zur Zerstreuung im Herzen der Altstadt in Deutschlands ältestem Kaffeehaus, dem „Kaffeebaum“, ein Tässchen des heißen Getränks gönnte. Der Roman ist zusammengesetzt aus einer guten Mischung an Krimi, Geschichte und Menschlichkeit und ich freue mich bereits heute auf einen möglichen dritten Band dieser interessanten Reihe. Ich vergebe mit fünf Sternen die volle Punktzahl und erwäge nun endlich auch mal in diese interessante Stadt zu fahren. Gute Arbeit, lieber Gregor, und bis zum nächsten Mal!