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Veröffentlicht am 31.03.2022

Teenie-Knickerbockerbande deluxe!

The Magpie Society - Aller bösen Dinge sind drei
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Spannend geht die Story rund um Illumen Hall weiter. Details des letzten Sommers kommen ans Licht, wir lernen manche Figuren besser kennen und verlieren uns zwischen toten Mädchen, einer Geheimgesellschaft ...

Spannend geht die Story rund um Illumen Hall weiter. Details des letzten Sommers kommen ans Licht, wir lernen manche Figuren besser kennen und verlieren uns zwischen toten Mädchen, einer Geheimgesellschaft und High School Drama.
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Das Buch beginnt genau da, wo das letzte endete. Immer noch wissen wir nicht, was es mit der Magpie Society auf sich hat oder wer Lola getötet hat. Aber im Laufe der Handlung nähern wir uns der Wahrheit langsam.
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Puuuuh ja, der Mittelteil ist irgendwie lang. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die miteinander verwoben scheinen, aber dann doch wieder nicht. Lola, Clover, die Schule, die Society - überall kommen Details daher - es wird verwirrend. Viele Fakten zu merken und zuzuordnen. Die wechselnden Perspektiven von Audrey und Ivy finde ich prinzipiell super, verstärken in dieser Sache aber die Verwirrung. A weiß Dinge, die I noch nicht weiß und umgekehrt, als Leser weiß man alles aber irgendwie auch nicht..
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Audrey wächst mir immer mehr ans Herz, ihr nehme ich ihr Verhalten ab - sie bemüht sich stark zu sein, ist direkt und ehrlich. Ivy hingegen ist so launisch, für mich passt ihr Gehabe und der gute ‚Status‘ den sie in der Schule hat, immer noch nicht zusammen. So ein unsympathisches Gör.
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So ja, während des Lesens hatte ich gemischte Gefühle. Spannend, aber irgendwie unlogisch. Bei der Magpie Society hatte ich mir mehr erwartet. Es gibt ein paar erfrischende Wendungen, aber keine großen Überraschungen.
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Bis - ich schwöre - zum finalen Showdown. Das hat mich echt mit offenem Mund zurückgelassen. Und ich weiß nicht, ob es einen dritten Band geben wird? Ich hoffe doch sehr!
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Fazit: Kommt nicht an Band 1 heran, unterhält aber durchaus. Bin aber nicht sicher, ob das gelungene Ende den Wirrwarr-Mittelteil aufwiegt.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Steampunk meets Fantasy!

Soulbird - Die Magie der Seele
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Oh wow, ich bin wieder Mal in eine Fantasywelt verliebt. Soulbird ist ein wilder Mix aus Steampunk, Magie, Thriller und Mythologie. Dazu kommen erfrischende Charaktere und eine Story, gespickt mit unerwarteten ...

Oh wow, ich bin wieder Mal in eine Fantasywelt verliebt. Soulbird ist ein wilder Mix aus Steampunk, Magie, Thriller und Mythologie. Dazu kommen erfrischende Charaktere und eine Story, gespickt mit unerwarteten Wendungen und Geheimnissen.
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Alice kann Seelenvögel sehen: Ein Vogel, den jeder Mensch hat, der seine Seele beschützt und sein Innerstes widerspiegelt. Als ihre Freundin Jen bei einem Unfall schwer verletzt wird, steht der geheimnisvolle Crowley vor ihrer Haustür und entführt sie in die Rookery, Londons Magie-durchtränkte Zwillingsstadt, die irgendwo in den 1930ern hängen geblieben ist. Und Alice’ Gabe ist offenbar das einzige, was Jen retten kann.
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Ich muss zugeben, der Einstieg in die Geschichte verlief etwas holprig. Da passiert sehr viel Unglaubliches in sehr kurzer Zeit - ein Wunder, dass Alice da mitmacht. Aber sobald diese erste „Hürde“ geschafft ist, versinkt man herrlich in der Rookery. Denn die Rookery und ihr Volk haben einiges zu bieten: Liebevoll aufgebaut und mit viel Hintergrundinfos versinkt man in der Parallelwelt.
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Das Miteinander von Alice und Crowley ist herrlich und hat mich nicht nur ein Mal zum Schmunzeln gebracht. Crowley, mit seinen dezenten Stimmungsschwankungen und Geheimnissen. Alice, die daraufhin verständlicherweise ab und an mal durchzuckt und sich nichts bieten lässt, mit ihrer naiven und leicht situationstollpatschigen Art sich aber bald in jedes Herz einnistet.
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Die Story selbst ist lange und komplex und das gefällt mir. Bei einigen wenigen Situationen hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte ein bisschen künstlich verlängert wurde, dann hatte ich mal wieder das Gefühl, dass es jetzt viel zu schnell ging und ich beim Lesen nicht mitbekommen habe, wie die Momentan-Situation durch die Handlung zustande gekommen ist. Aber alles in allem, eine runde, spannende Story, die definitiv Lust auf mehr macht.
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Große Freude auf Band 2 - ich bin sehr neugierig, wie es mit Alice, ihrer Nachtschwalbe und der Rookery weitergeht!
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Fazit: Komplexe Urban Fantasy Story mit einem tollen Handlungsbogen, viel Hintergrundinfo und sympathischen Charakteren.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Bringt die grauen Zellen zum Glühen!

Die letzten Tage des Patriarchats
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Nach „Untenrum frei“, von dem ich restlos begeistert war, habe ich mich direkt auf Magarete Stokowskis zweites Buch gestürzt.

Reizüberflutung ist der erste Begriff, der mir zu diesem Buch einfällt. ...

Nach „Untenrum frei“, von dem ich restlos begeistert war, habe ich mich direkt auf Magarete Stokowskis zweites Buch gestürzt.

Reizüberflutung ist der erste Begriff, der mir zu diesem Buch einfällt. Es fasst die besten bzw. aussagekräftigsten Kolumnen und Essays, die Margarete Stokowski für die Spiegel Online und die taz! geschrieben hat, zusammen. Gut geordnet und gruppiert bekommt man einen Einblick in die Gedanken der Autorin zu diversen Themen hat: Gewalt, Sexualität, Frauenkörper, Macht, Rechtspopulismus, Gleichberechtigung, Feminismus und und und..
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Ja, absolut lesenswert! Unbedingt lesen!
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Ich habe den Fehler gemacht, das Buch zu schnell zu lesen - obwohl ich mir für meine Verhältnisse schon sehr viel Zeit dafür genommen habe.
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Es sind sehr viele Themen, die kurz und prägnant angeschnitten werden. Themen, für die man vielleicht Vorbereitung braucht, definitiv aber Nachbereitung - sofern Interesse besteht. Vieles des Geschriebenen sollte man auf sich wirken lassen. Bei manchen Dingen brauchte ich - trotz der guten Aufbereitung der Autorin - noch Zusatzinformationen, um mir überhaupt Gedanken machen zu können.
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Ein Buch, das viel bereit hält, viele Ungereimtheiten anspricht und wo für jeden was dabei ist. In diesem Falle: Leider. Ein Buch, das durch seine Vielzahl an Themen aber auch überfordert. Keine Lektüre für zwischendurch, mein Hirnschalz hat zwischendurch ordentlich gebrodelt.
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Margarete Stokowskis Schreibstil ist wie gewohnt ansprechend, klar und unverblümt. Eine Frau, die weiß, was und wie sie schreibt, um sich Gehör zu verschaffen.
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Fazit: Grandioses Buch, das die grauen Zellen zum Glühen bringt.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Rätselraten und Spannung bis zum Schluss!

The Inheritance Games
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Und wieder einmal weiß ich, warum ich mit dem Lesen einer Reihe immer warte, bis alle Bänder herausen sind. Ich sabbere nach Band 2!
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Avery erbt von einem Fremden 50 Milliarden Dollar + ein riesiges Anwesen ...

Und wieder einmal weiß ich, warum ich mit dem Lesen einer Reihe immer warte, bis alle Bänder herausen sind. Ich sabbere nach Band 2!
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Avery erbt von einem Fremden 50 Milliarden Dollar + ein riesiges Anwesen dazu. Und blöderweise für ein Jahr auch die enterbte Familie des Verstorbenen. Upsi.
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Avery, die unter armen Verhältnissen aufgewachsen ist und von diesem überraschenden Reichtum komplett überrumpelt wird, ist ganz schön fit in der Birne. Sie denkt analytisch, an Konsequenzen, ist mitfühlend und dabei aber zurückhaltend. Große Liebe für sie!
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Das Haus selbst ist genauso wie man sich eine modern hergerichtete, aber alte Villa vorstellt. Jegliche Annehmlichkeiten, Bibliotheken, Wälder, Bäche, Glashäuser, Geheimgänge… ein Spielplatz für alle, die gerne der Vergangenheit auf den Spuren sind.
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Die 4 Enkelsöhne (zufällig in Averys Alter) sind neben dem bemerkenswerten Haufen Geld auch ganz schön interessant. So unterschiedlich wie die 4 Elemente, haben sie doch eines gemein: Bewunderung für ihren Großvater, der sie ihr ganzes Leben lang gefördert und gefordert hat… in jeglicher Art und Weise.
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So hat der Großvater ein großes Rätsel hinterlassen… Die Jagd nach der Wahrheit und den Gründen für sein ungewöhnliches Testament - warum gerade Avery?? - beginnt…
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Ja, man könnte denken, der Plot ist schon etwas ausgelutscht - unverhoffte Erbin, ein Haufen Geheimnisse, ungewöhnlich gut aussehende Enkel… aber die Autorin schafft es, dem ganzen herrlich Leben einzuhauchen. Die Charaktere unterscheiden sich, die Story ist und bleibt lebendig (ok zwar etwas realitätsfern, aber der Unterhaltung dienlich - und das ist ja das Wichtige).. und vor allem: Die Handlung ist super spannend!
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Mein einziges Manko: Avery ist wirklich blitzgescheit, reflektiert, selbstbewusst und cool. Aber sobald sie auf einen der 4 Enkelsöhne trifft, geben bei ihr offenbar sämtliche Synapsen ihre Arbeit auf. Instant. Ohne Zögern. Why?
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Fazit: Ein Buch voller Geheimnisse und Rätsel mit einer modernen, aber doch romantischen Kulisse und unverwechselbaren Charakteren.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Ihr seid nicht alleine!

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume
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Ursula Ott erzählt die Geschichte ihres Elternhauses. Oder eigentlich die Geschichte der Entscheidung, ihr Elternhaus zu verkaufen.
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Gemeinsam mit Mutter und Schwester wird beschlossen, dass das Haus ...

Ursula Ott erzählt die Geschichte ihres Elternhauses. Oder eigentlich die Geschichte der Entscheidung, ihr Elternhaus zu verkaufen.
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Gemeinsam mit Mutter und Schwester wird beschlossen, dass das Haus verkauft wird und die 87-jährige Mutter in eine kleine Wohnung in die Nähe der Töchter zieht. Gemeinsam - also auch die Mutter, die ihr Leben lang in diesem Haus gelebt hat. Sie entschließt sich dazu, den Besitz, der ihr Leben geprägt hat, zu Gunsten der Nähe ihrer Liebsten aufzugeben.
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Gerade weil ich selbst fürchte, früher oder später in so einer Lage zu sein, fand ich dieses Buch so spannend. Wie kommt es zu diesem Prozess? Diesem Loslösen von einem Großteil des Materiellen, das so das Leben so maßgeblich bestimmt? Dem Loslösen von bergeweise Erinnerungen, von den Gewohnheiten? Vom Zuhause? Und dann nochmal in ein neues Zuhause, ohne all die geliebten Dinge?
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Wie kommt diese Thematik des „letzten Umzugs“ auf den gemeinsamen Tisch? Und falls es gar nicht erst auf den Tisch kommt: Der Gedanke, irgendwann in einem Haus zu stehen, das übergeht vor Erinnerungen und Gegenständen, aber sonst leer ist - da wird mir schon übel.
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Ursula Ott hat diesen Prozess des Loslassens sehr gut getroffen, finde ich. Gefühlvoll und klar hat sie beschrieben, dass das „Älter werden“ und die damit einhergehenden Bedürfnisse und Möglichkeiten und vor allem Ängste nicht nur einzelne Personen, sondern die ganze Familie betrifft.
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Ich habe viel von diesem Buch mitgenommen. Einerseits habe ich viele neue Sichtweise aufgesogen, andrerseits war ich oft erleichtert: Es geht nicht nur uns so. Das tat gut. Und motiviert, die Dinge anzutreiben, so lange alle beisammen sind (und das hoffentlich noch sehr lange!).
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Fazit: Für jeden, der sich früher oder später mal mit in so einer Situation sieht. Kein Ratgeber, aber ein „Du bist nicht allein“.

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