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Veröffentlicht am 30.03.2022

Wunderbare Autobiografie

Mein Herz in deinem weiten Land
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Von ihren Romanen habe ich schon einige gelesen, und mir war auch schon bekannt, dass Sanna Seven Deers aus Deutschland stammt und ihrer großen Liebe nach Kanada gefolgt ist, dass sie sich mit ihrem Mann, ...

Von ihren Romanen habe ich schon einige gelesen, und mir war auch schon bekannt, dass Sanna Seven Deers aus Deutschland stammt und ihrer großen Liebe nach Kanada gefolgt ist, dass sie sich mit ihrem Mann, dem indianischen Künstler und Bildhauer David Seven Deers, eine Farm in der wilden Bergwelt Kanadas aufgebaut hat und dort nun, zusammen mit ihrer Familie, seit Jahren den Traum von Freiheit lebt. Der Weg dorthin, bis sie ihre Vision verwirklichen konnten, war steinig und lang. Wie es dazu kam, wie sie ihren Mann im Museum für Völkerkunde in Hamburg kennenlernte, über die Hürden, die ihnen das Leben in den Weg stellte und über die Umwege, die sie gehen mussten, darüber schreibt Sanna unter anderem in ihrer Autobiografie.
Ihr Leben war bisher alles andere als einfach, hat sie doch vor Jahren alles Vertraute in Deutschland hinter sich gelassen, um in Kanada noch einmal ganz neu anzufangen. Sie berichtet von Zeiten, wo das Geld knapp war, wo sie Anfeindungen und Vorurteilen ausgesetzt waren und wo sie nicht wussten, wie es weitergehen soll. Aber allen Unkenrufen zum Trotz haben Sanna und David es geschafft. Ihr Heim „Shaheylah“ (was so viel bedeutet wie „glücklicher Ort“) in den kanadischen Bergen, in dem sie mit ihren vier Kindern leben, haben sie eigenhändig gebaut. Sie haben abenteuerliche Zeiten erlebt und vieles gemeinsam durchgestanden. Die Autorin berichtet von Konfrontationen mit wilden Tieren, von voreingenommenen Polizisten, bösartigen Nachbarn und überforderten Hebammen. Was sie schildert, war für sie der Alltag, für uns liest es sich wie ein Abenteuerroman. Aber sie erzählt auch von der wunderbaren Natur Kanadas, von ihrer Liebe zur Familie, von schönen und amüsanten Erlebnissen mit ihren Kindern und von der indianischen Spiritualität, die sie nicht nur in ihren Romanen vermittelt, sondern die auch in ihrem Leben einen festen Bestandteil hat.
Es ist ein wunderbares, faszinierendes und fesselndes Buch, das ich nicht nur den Fans von Sannas Romanen sondern allen, die sich für die indianische Kultur und das Leben in Reservaten interessieren, von Herzen empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Ein wundervoller Roman, der alle Sinne anspricht

Das Haus der Düfte
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Man lernt Anouk Romilly kennen, als sie 1946 mit ihrer Mutter nach Paris kommt, um sich dort, in einer alten, geerbten Apotheke, eine neue Existenz aufzubauen. Sechs Jahre später hilft Anouk ihrer Mutter ...

Man lernt Anouk Romilly kennen, als sie 1946 mit ihrer Mutter nach Paris kommt, um sich dort, in einer alten, geerbten Apotheke, eine neue Existenz aufzubauen. Sechs Jahre später hilft Anouk ihrer Mutter in der Apotheke, die den beiden Frauen inzwischen zur Heimat geworden ist, aber sie träumt davon, Parfümeurin zu werden, denn sie weiß, sie hat das Zeug dazu. Ihr Geruchssinn ist extrem sensibel, und sie besitzt die Fähigkeit, Düfte mit Gefühlen in Einklang zu bringen. Als sie die Gelegenheit erhält, nach Grasse zu gehen und bei der Parfümeur-Familie Girard zu wohnen und zu arbeiten, lässt sie sich diese Chance nicht entgehen. Es stellt sich heraus, dass sie beim Komponieren von Düften ähnliche Wege geht wie Florence Girard, die Begründerin der alten Duft-Dynastie. Sie beschäftigt sich intensiv mit der Firmengeschichte und macht dabei erstaunliche Entdeckungen. In Grasse kann sie nicht nur ihren Traum verwirklichen, sondern sie findet auch die Liebe.
Da ich nicht nur Bücher liebe, sondern auch ein absolutes Faible für Düfte habe, war es für mich ein Muss, diesen Roman zu lesen. Das Gerüst der Geschichte bildet Anouks Werdegang in der alten Duftstadt Grasse. Dazu kommen immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, wo man Florence und ihre Familie näher kennenlernt und mehr über die Umstände erfährt, wie es die junge Lavendelpflückerin Ende des 19. Jahrhunderts zur erfolgreichen Parfümeurin gebracht hat. Es ist eine faszinierende Geschichte, mit vielschichtigen Charakteren und zahlreichen Geheimnissen. Mich haben die Beschreibungen von Anouks Fortschritten, von ihren Erfahrungen und Erlebnissen sehr gefesselt. Die Autorin hat ausführlich und gut recherchiert und gibt intensive Einblicke in die Herstellung eines Parfüms und in den Tätigkeitsbereich einer „Nase“. Immer wieder begegnet man im Buch auch realen Klassikern aus der Parfümwelt. Irgendwie hatte ich beim Lesen ständig das Gefühl, einen wundervollen Duft in der Nase zu haben, so intensiv sind die Schilderungen. Auch der Geschmackssinn kommt auf seine Kosten, beispielsweise wenn Anouk in ihrem Lieblingsbistro in Grasse zu Gast ist und sich dort mit den Spezialitäten des Hauses verwöhnen lässt.
Der Roman ließ jedoch nicht nur eine schöne Welt der faszinierenden Düfte und Aromen vor meinem inneren Auge entstehen, sondern er hat mich auch mit alten Tragödien und Familiengeheimnissen in Atem gehalten. Es ist ein wundervoller Roman mit brillanten Schilderungen, den ich regelrecht verschlungen habe und der mir sehr intensive Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Neues vom magischen Kreuz

Das Kreuz des Pilgers
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Dies ist der Auftakt zur neuen Pilger-Reihe von Petra Schier. Schon ein erster Blick auf das umfangreiche Personenverzeichnis zeigte mir, dass ich hier einige „alte Bekannte“ treffen würde, nämlich aus ...

Dies ist der Auftakt zur neuen Pilger-Reihe von Petra Schier. Schon ein erster Blick auf das umfangreiche Personenverzeichnis zeigte mir, dass ich hier einige „alte Bekannte“ treffen würde, nämlich aus der Kreuz-Trilogie. Wie schon diese, so spielt auch der neue Roman in Koblenz. Zwischen der Handlung im letzten Band der Kreuz-Trilogie (1362) und dem hier besprochenen Geschichte (1379) liegt eine Zeitspanne von siebzehn Jahren.

In der besagten Trilogie hatte ich einen Nebencharakter ins Herz geschlossen und habe nun zu meiner Freude festgestellt, dass der damalige Straßenjunge Palmiro, inzwischen ein erwachsener Mann, diesmal eine Hauptrolle spielt bzw. eigentlich die wichtigste Person überhaupt ist. Der Name Palmiro stammt aus dem italienischen und bedeutet so viel wie „Der Pilger“. Betrachtet man nun den Buchtitel, wird schnell klar, worum es in der Geschichte geht, denn auch die alte Reliquie, das magische Kruzifix, das ja für die Kreuz-Trilogie quasi namensgebend war, kommt wieder ins Spiel. Es war für mich interessant, zurück zu blicken, mich zu erinnern und Verbindungen zu ziehen, aber zum Verständnis dieses Romans ist es nicht zwingend nötig, dass man die Kreuz-Trilogie gelesen hat, denn wichtige Informationen sind immer wieder geschickt in die Handlung eingebaut.

In ihrer unnachahmlichen Art haucht Petra Schier ihren Protagonisten Leben ein. Ihre Charaktere sind vielschichtig und die meisten von ihnen liebenswert. Klar agieren auch Menschen in ihren Büchern, die so gar nichts Sympathisches an sich haben, aber es gibt keine Schwarz-Weiß-Malerei, denn auch im wahren Leben gibt es ja nicht nur gut oder böse, sondern viele Abstufungen dazwischen, und so zeigt auch die Autorin ihre Protagonisten in bunter Vielfalt.

Ich lese die Bücher der Autorin alle sehr gerne, aber ihre historischen Romane sind immer besondere Highlights für mich, denn sie sind packend und sehr lebendig erzählt und vermitteln sehr stark den damaligen Zeitgeist. Sofort, von der ersten Seite an, wird man in die Handlung hinein gezogen und fühlt mit den Protagonisten. Vor allem die weiblichen Charaktere haben oft ungewöhnliche Lebenswege oder benehmen sich ein wenig anders als man es zur damaligen Zeit von Frauen erwartet hätte. Sie zeichnen sich durch moderne Ansichten aus, ohne jedoch dadurch „aus der Zeit zu fallen“, denn vieles, was sie erreichen wollen, regeln sie sehr dezent und diplomatisch.

Es kommen auch Themen und menschliche Eigenschaften in der Geschichte zur Sprache, die für uns heutzutage ganz normal und selbstverständlich sind, für die Menschen der damaligen Zeit jedoch in einer Katastrophe hätten enden können. So wurde zum Beispiel Homosexualität damals als Ketzerei angesehen, und die Betroffenen mussten ständig um ihr Leben bangen und befürchten, entdeckt zu werden.

Die Handlung entwickelt sich zum Teil sehr emotional, und es geschieht viel Zwischenmenschliches. Da geht es um Verluste und Trauer, um Witwenschaft und neue Liebe, um Geheimnisse und um aufrichtige Freundschaft. Durch die Reliquie kommt auch immer ein wenig Mystik ins Spiel.

Mir erging es mit diesem neuesten Roman der Autorin wieder so, dass ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte, und wenn ich doch zwischendurch eine Pause machen musste, so habe ich mich nur ungern von der damaligen Welt und den Menschen gelöst, um wieder in die Gegenwart und ins reale Leben aufzutauchen. Das macht für mich ein gutes Buch aus, wenn man regelrecht darin versinken kann! Kleine Hinweise am Ende des Romans deuten schon auf die Fortsetzung hin. Diese wird, soweit ich informiert bin, im Sommer 2022 erscheinen, und ich kann es kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Großartiges Romandebüt, sprachlich perfekt umgesetzt

Krone des Himmels
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Der Roman beginn in Frankreich Ende des 12. Jahrhunderts mit zwei Handlungssträngen. In einem davon lernen wir Étienne d‘Arembour kennen. Als Drittgeborener hat er keinen Anspruch auf das Erbe, auch wird ...

Der Roman beginn in Frankreich Ende des 12. Jahrhunderts mit zwei Handlungssträngen. In einem davon lernen wir Étienne d‘Arembour kennen. Als Drittgeborener hat er keinen Anspruch auf das Erbe, auch wird er von seinem Vater nicht anerkannt, denn er hat einen verkrüppelten Fuß und muss ständig Demütigungen einstecken. Eines Tages hat er genug von den ewigen Prügeln und Erniedrigungen und verlässt heimlich das väterliche Anwesen. Nach einem Überfall, bei dem er fast sein Leben verliert, nimmt sich der Wundarzt Caspar seiner an, und sie setzen die Reise, die sie ins Heilige Land führt, gemeinsam fort. In Caspar findet Étienne einen guten Lehrer und das erste Mal in seinem Leben einen Menschen, der wie ein Vater zu ihm ist.

Im zweiten Handlungsstrang lernen wir Aveline kennen. Die junge Frau ist ebenfalls auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit. Sie schließt sich einer Pilgergruppe an, denn sie möchte am Grab Jesu um Vergebung für ihre Sünden und um Seelenrettung beten.

Vor den Mauern von Akkon finden die beiden Handlungsstränge zusammen. Da gewisse Umstände während Avelines Reise dazu geführt haben, dass man sie für einen jungen Mann hielt, der zudem sehr gut mit Pfeil und Bogen umgehen kann, ist sie letztendlich als Bogenschütze ins Heilige Land gekommen und kämpft im christlichen Heer. Davon ahnt Étienne bei ihrer ersten Begegnung noch nichts, aber im Lauf der Geschichte erfährt er Avelines gefährliches Geheimnis.

Es ist die Zeit des 3. Kreuzzugs, an dem viele wichtige historische Persönlichkeiten beteiligt waren, so zum Beispiel Richard Löwenherz und Friedrich Barbarossa. Die Autorin nimmt einen mit in dieses fremde Land und die damalige Zeit, und es ist ihr gelungen, mich vollends mit diesem Roman zu fesseln. Sie hat sehr genau recherchiert und erzählt detailreich und plastisch. Viele historische Ereignisse rund um die Belagerung von Akkon finden wir in diesem Roman wieder, und man erfährt nicht nur sehr viel über das christliche Heer, sondern man lernt auch die Sichtweise der Muslime kennen.

Neben den großen Ereignissen der Weltgeschichte kämpft jeder der Protagonisten seinen eigenen, persönlichen Kampf. Da entstehen innige Freundschaften, und sogar die Liebe kommt ins Spiel, aber es gibt auch eine andere Seite, und so mancher offenbart Neid, Wut und gar Hass. In dieser großartigen historischen Kulisse haben die fiktiven Charaktere ihren Platz gefunden und agieren sehr glaubwürdig. Besonders gut hat mir gefallen, dass es hier keine harten Fronten, keine Schwarz-Weiß-Malerei gibt, sondern dass man sowohl auf Seite des europäischen Heers als auch bei den Sarazenen Gutes wie Schlechtes findet. Mit Étienne und Aveline aber auch mit Caspar, dem scharfzüngigen, oft ein wenig mürrischen Wundarzt, der aber im Grunde seines Herzens ein gütiger, loyaler und hilfsbereiter Mensch ist, hat Juliane Stadler wunderbare und vielschichtige Charaktere geschaffen, die perfekt in die Kulisse des ausgehenden 12. Jahrhunderts passen, sich behaupten müssen und nicht nur einmal über sich hinaus wachsen. Wenn man dann noch weiß, dass es sich hier um den Debütroman der Autorin handelt, kann man ihr nur gratulieren, wie großartig er gelungen ist.

Ich habe das Hörbuch, gesprochen von Tobias Kluckert, gehört und jede Minute genossen. Der Sprecher ist mir schon von anderen historischen Hörbüchern bekannt, und ich finde die Art, wie er den Geschichten Leben einhaucht, wie er Stimmungen und Emotionen wiedergibt und wie feinfühlig er Dialoge spricht, grandios.

Ich lese gerne und viele historische Romane und kann sagen, hier war alles stimmig, und die Autorin braucht sich mit ihrem Debüt auch vor den Großen des Genres nicht zu verstecken.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Spektakuläres Wiedersehen mit Enja

Der Weg der Highlanderin
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Nach einem großartigen ersten Band, den ich im vergangenen Sommer gelesen habe, gab es nun ein Wiedersehen mit der mutigen Kriegerin Enja, die als Kind aus dem hohen Norden kam, Schiffbruch erlitt und ...

Nach einem großartigen ersten Band, den ich im vergangenen Sommer gelesen habe, gab es nun ein Wiedersehen mit der mutigen Kriegerin Enja, die als Kind aus dem hohen Norden kam, Schiffbruch erlitt und von Sklavenhändlern gerettet wurde, um dann in den Orient verkauft zu werden. Über ihr Schicksal dort, über ihre Ausbildung zur Assassinin und ihre Verbundenheit zu Hassan I-Shabbah ging es im ersten Band.
Der zweite Teil spielt weitgehend in Schottland in den Jahren 1306 bis 1314. Es gibt zwar auch Rückblicke, in denen wir mehr über die Reise von Enja und ihrem treuen Freund Cathal erfahren, als sie beschlossen, den Orient zu verlassen und nach Schottland zu gehen. Hier erlebt man auch die Begegnung und den Beginn einer Freundschaft mit Sir Colin Alexander Maxwell, der Enja sehr verbunden ist, nachdem sie ihm medizinische Hilfe geleistet hat.
Enjas Geschichte fügt sich nahtlos in die historischen Ereignisse um den schottischen Unabhängigkeitskampf gegen die Engländer. Bei der Verteidigung ihrer Burg Caerlaverock und für den Schutz der Menschen, die dort leben und ihr am Herzen liegen, beweist sie stets großen Mut und Einfallsreichtum. Im Verlauf der Handlung wird man immer wieder Zeuge ihrer Heldentaten, und sie lässt sich so manchen Schelmenstreich einfallen. Sie ist schon eine ganz besondere Frau, wenn auch nicht frei von Selbstüberschätzung, die ihr nicht nur einmal fast zum Verhängnis wird. Ich mag Heldengeschichten, vor allem wenn sie so gut geschrieben sind wie dieser Roman. Frauen kommen in derartigen Romanen meist zu kurz, darum finde ich es außerordentlich gut, dass wir es hier mit einer Heldin zu tun haben. Enja steht ihren männlichen „Konkurrenten“ in nichts nach. Sie ist ebenso tapfer und wagemutig, sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und steht immer für die Unterdrückten und Wehrlosen ein. Sie hat ein großes Herz, und sie ist schön. All diese Attribute verleihen ihr das Zeug zum Heldenstatus. Natürlich ist auch ihr Jugendfreund Cal wieder mit dabei, den ich von Anfang an sehr gerne mochte. Auch er ist ein außergewöhnlicher Mensch, nach außen eine Kampfmaschine, jedoch sehr sensibel und mit einem weichen, liebenden Herzen. Es würde Seiten füllen, wenn ich auf all die interessanten und zum großen Teil liebenswerten Charaktere eingehen würde, denn es gibt viele davon in diesem Roman. So wundervoll wie das schottische Land, so sind auch die Menschen beschrieben, die dort leben. Die Autorin schreibt so bildhaft und lebendig, dass ich stets das Gefühl hatte, unmittelbar dabei zu sein, gerade bei Ereignissen wie den Highland-Games.
Die historischen Fakten, die dem Roman ein solides Grundgerüst geben, sind tadellos recherchiert, und die Autorin hält sich sehr eng an die realen Daten. Bei kleinen Terminverschiebungen hat Eva Fellner aber auch schon mal ihre künstlerische Freiheit in Anspruch genommen.
Auch dieser zweite Teil hat mir wieder sehr gefallen. Es ist eine großartige Geschichte, reich an Abenteuer und Spannung, manchmal humorvoll aber zum Teil auch hoch dramatisch. Die Protagonisten durchleben die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen, von Liebe, Hoffnung, Freude und Treue bis hin zu Trauer, Ängsten, Wut und Hass.
Zum Ende des Romans schreibt die Autorin im Nachwort noch einige Erklärungen, denn der Schluss von Enjas Geschichte ist sehr emotional und phantastisch, ja fast märchenhaft, sagenumwoben. Man kann nun sagen, er ist unrealistisch, aber ich finde, wieso sollte nicht auch einmal eine Frau den Stoff zu einer Heldensage liefern. Enja hat auf jeden Fall das Zeug dazu!

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