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Veröffentlicht am 11.03.2022

Eine zweite Sturmflut zerstört die Rue de Paradis

Rue de Paradis
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Buchmeinung zu Alexander Oetker – Rue de Paradis

„Rue de Paradis“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2021 im HOFFMANN UND CAMPE VERLAG erschienen ist.

Zum Autor:
Alexander Oetker, geboren ...

Buchmeinung zu Alexander Oetker – Rue de Paradis

„Rue de Paradis“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2021 im HOFFMANN UND CAMPE VERLAG erschienen ist.

Zum Autor:
Alexander Oetker, geboren 1982, war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv und ist profunder Kenner von Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Die ersten drei Bände um Luc Verlain, Retour, Château Mort und Winteraustern, standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Alexander Oetker lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Berlin.

Meine Meinung:
Luc Verlain bereitet sich mit seiner Freundin Anouk auf die Geburt ihres ersten Kindes vor, als ihn sein neuer Chef Aubry als Vermittler in ein Küstendorf schickt, um die Anwohner zu beruhigen, deren Häuser abgerissen werden sollen. Luc erhält Unterstützung von seinem Vater, einem ehemaligen Austernfischer, der sehr angesehen ist. Schnell merken Luc und sein Vater, dass der Abriss direkt bevorsteht und sie nur die Durchführung ermöglichen sollen. Die Geschehnisse eskalieren und eine neue Sturmflut bringt alle Anwesenden in Gefahr. Beim Einsammeln der Bewohner wird der Bürgermeister tot aufgefunden und mit in das einzig sturmflutsichere Haus genommen. Dort ermittelt Luc Verlain zusammen mit seinem neuen Chef, für den die Lösung auf der Hand liegt.
Wieder gelingt es dem Autor einen atmosphärischen und spannenden Fall mit aktuellem Bezug auf die Beine zu stellen. Diesmal steht eher ruhige Ermittlungsarbeit mit vielen Gesprächen auf dem Programm. Im Gegensatz zu seinem Chef Aubry vermutet Luc keine einfache Lösung, da praktisch jeder Bewohner der Rue de Paradis ein Motiv für den Mord am Bürgermeister gehabt hat. Dazu muss Luc die düsteren Geheimnisse der Bewohner offenlegen. Wie er diese Aufgabe angeht zeigt eine der Stärken Luc Verlains. Während die übrig gebliebenen Bewohner mit etlichen grauen Flecken gezeichnet sind, gilt dies leider nicht für Luc Verlain und seinen Chef Aubry. Hier setzt der Autor auf reines schwarz-weiß. Trotzdem bleibt es spannend und es kommt zu einem soliden Showdown.
Sehr überzeugend wirkt das Werk, wenn der Autor seine Erfahrungen als politischer Journalist einfließen lässt.

Fazit:
Ein spannender und atmosphärisch dichter Kriminalroman, der mich sehr gut unterhalten hat. Das Buch wäre brillant, wenn die Hauptfiguren nicht so klischeehaft schwarz-weiß gezeichnet wären. So bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde atmosphärischer Kriminalromane aus.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Ein spannender Fall über ein schwieriges Thema

Schuldfrei
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Buchmeinung zu Gerlinde Friewald – Stille Schuld

„Stille Schuld“ ist ein Kriminalroman von Gerlinde Friewald, der 2020 im dp Verlag erschienen ist. Dies ist eine überarbeitete Neuausgabe des 2015 im Sutton ...

Buchmeinung zu Gerlinde Friewald – Stille Schuld

„Stille Schuld“ ist ein Kriminalroman von Gerlinde Friewald, der 2020 im dp Verlag erschienen ist. Dies ist eine überarbeitete Neuausgabe des 2015 im Sutton Verlag erschienenen Titels „Schuldfrei“.

Zum Autor:
Mit ihrer Familie lebt Gerlinde Friewald im Süden Wiens in Österreich, genau zwischen „dem Land“ und „der Stadt“. Sie ist in verschiedenen Genres der Unterhaltungsliteratur beheimatet. Besonders wichtig sind für sie – ob Thriller oder Liebesroman – die Spannung und das Gefühl für die Menschen in der Geschichte.

Klappentext:
Nick Stein, Wiens charmantester Ermittler, steht vor einem grausigen Tatort. In einer Villa findet er die Leichen mehrerer Personen vor. Sie wurden unter schrecklichen Bedingungen gefangen gehalten, gefoltert und schließlich gekreuzigt. Einige von ihnen waren schon seit längerer Zeit als vermisst gemeldet – doch was verbindet die Opfer noch? Nick muss tief in die Vergangenheit der Toten eintauchen, um ihrem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dabei stößt er auf eine Mauer aus Schweigen und Ablehnung, aber auch auf Angst und Schmerz. Bald ist er mit einem Fall konfrontiert, der ihn vor die Entscheidung stellt, seinem Gewissen oder seinem Berufsethos zu folgen …

Meine Meinung:
Meine zweite Begegnung mit Nick Stein war weitaus erfreulicher als die erste, denn dieses Werk empfand ich durchaus als Kriminalroman mit Thrillerelementen. Zwar sind Nick Stein und und Teile seines Teams immer noch als die Spitzenermittler schlechthin beschrieben, aber sie ermitteln und psychologische Elemente spielen eine große Rolle. Nick Stein ist mir immer noch nicht sonderlich sympathisch, aber Sam und die beiden Laufermittler sind mir sympathisch. Man spürt den Einsatz der Ermittler und ihre Hartnäckigkeit, denn Ermittlungserfolge stellen sich erst spät ein. Dann aber wächst die Spannung mit dem Schließen des Netzes um die Täter. Nick Stein hat es mit einem nahezu gleichwertigen Gegenspieler zu tun, der mich sehr beeindruckt hat. Die Schlusspointe hat mir sehr gefallen.
Das Thema ist sehr dunkel und man spürt, wie die Opfer gelitten haben und für ihr weiteres Leben gezeichnet worden sind. Diese Darstellung fand ich gelungen.

Fazit:
Eine interessante Handlung über ein schwieriges Thema, die mir gut gefallen hat. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Charlie Chan erblickt das Licht der Welt

Das Haus ohne Schlüssel
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Buchmeinung zu Earl Derr Biggers – Das Haus ohne Schlüssel

„Das Haus ohne Schlüssel“ ist ein Kriminalroman von Earl Biggers, der 2012 im DuMont Buchverlag in der Übersetzung von Volker Neuhaus erschienen ...

Buchmeinung zu Earl Derr Biggers – Das Haus ohne Schlüssel

„Das Haus ohne Schlüssel“ ist ein Kriminalroman von Earl Biggers, der 2012 im DuMont Buchverlag in der Übersetzung von Volker Neuhaus erschienen ist. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet „The House Without a Key“ und ist 1925 erschienen. Vorlage für die Übersetzung ist „Celebrated Cases of Charlie Chan“.

Zum Autor:
Earl Derr Biggers wurde 1884 in Warren, Ohio, geboren. Nach dem Studium in Harvard arbeitete er als Journalist, Kolumnist und Dramatiker. 1913 gelang ihm der Durchbruch als Krimi-Autor mit dem Sensationserfolg Seven Keys to Baldpate über eine Nacht in einem Spukhaus - das Werk wurde fünfmal verfilmt. 1925 schuf Biggers den Seriendetektiv Charlie Chan, der nach Sherlock Holmes zum erfolgreichsten Film- und Fernseh-Detektiv aller Zeiten wurde.

Klappentext:
Im Hawaii der 1920er-Jahre wird das schwärzeste, liebenswürdigste und reichste Schaf der noblen Bostoner Familie Winterslip ermordet. Leiter der Ermittlungen wird ausgerechnet ein Chinese – Charlie Chan. Mit ebenso farbiger wie blumiger Sprache, außerordentlichem Scharfsinn und praktischem Konfuzianismus löst er den Fall und wird zum Vater aller ethnischen Detektive und zum Helden von weit über sechzig Filmen und Fernsehserien.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht, allem voran ist die Hauptfigur John Quincy Winterslip, ein Neffe des Ermordeten. Charlie Chan betritt erst spät die Bühne und bleibt meist im Hintergrund tätig, rückt aber zunehmend in das Zentrum der Erzählung. Viel Zeit verwendet der Autor auf die Schilderung des Lebens auf Hawaii, das geprägt ist durch die herrschenden Yankees und ihrer farbigen Dienerschaft. Dementsprechend begegnet John Quincy dem Chefermittlers mit vielen vorbehalten und ermittelt selber. Charlie Chan fällt durch seine ungewöhnliche Sprache auf, die chinesische Weisheiten mit radebrechendem Englisch mischt. Schnell erkennt John Quincy, das hinter diesem harmlos wirkenden Chinesen ein kompetenter Ermittler steckt. Beginnend als durchaus interessanter Gesellschaftsroman mit einem Touch Romantik wird es mehr und mehr zu einem spannenden Kriminalroman, der nur durch die Fähigkeiten Charlie Chans gelöst werden kann.
Meist wird die Geschichte aus der Perspektive von John Quincy Winterslip erzählt, der das Leben auf Hawaii mehr und mehr zu schätzen lernt und sich zudem in die Tochter des Hauptverdächtigen verliebt. Im Laufe der Zeit wechselt seine Rolle vom agierenden Ermittler zu einer Art Dr. Watson, der das Wirken Charlie Chans preisen darf. Das Erzähltempo ist lange bedächtig, ehe es zum Ende hin deutlich anzieht. John Quincy wird ausführlich charakterisiert und wirkt sympathisch, während Charlie Chans Charakter erst langsam Konturen gewinnt, aber immer noch viel Raum für die Fantasie des Lesers lässt. Wenn man so will ist es einer der ersten Ethnokrimis.

Fazit:
Mir haben Erzählstil, Atmosphäre und Handlung gut gefallen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde eher ruhiger Kriminalromane aus.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

In weiten Teilen überzeugender Serienauftakt

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Buchmeinung zu Henrike Engel – Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen

„Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ist ein Roman von Henrike Engel, der 2022 im Ullstein Verlag ...

Buchmeinung zu Henrike Engel – Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen

„Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ist ein Roman von Henrike Engel, der 2022 im Ullstein Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Henrike Engel pendelte in ihrem Leben ständig zwischen Berlin und München, mit beiden Städten verbindet sie eine komplizierte Liebesbeziehung. Eines aber ist konstant geblieben: ihre Liebe zu Hamburg! Manche Träume jedoch müssen unerfüllt bleiben, und so hat die ehemalige Drehbuchautorin nicht ihren Wohnort in die Hafenstadt verlegt, sondern träumt sich lieber schreibend dorthin.

Klappentext:
Eine Ärztin im Hamburg der Kaiserzeit kämpft für die Rechte der Frauen
Hamburger Hafen, 1910: Anne Fitzpatrick ist voller Hoffnung. Als eine der ersten Ärztinnen Deutschlands hat sie gerade ein Frauenhaus eröffnet. Ihre Mission ist es, Frauen zu helfen, denen Leid zugefügt wurde. Als die couragierte Pastorentochter Helene bei ihr auftaucht und mitarbeiten will, unterstützt Anne die junge Frau in ihrem Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun.
Da werden neben dem Frauenhaus im Hafenbecken zwei Leichen entdeckt. Anne ist erschüttert. Die Opfer hatten Kontakt zur neuen Frauenbewegung, so wie Anne selbst auch. Die Polizei spielt den Vorfall jedoch als Mord im Milieu herunter. Aber warum ermittelt der wortkarge Kommissar Berthold Rheydt trotzdem weiter? Zusammen mit Helene sucht Anne nach Antworten und gerät dabei in immer größere Gefahr.

Meine Meinung:
Mein erster Eindruck von diesem Buch war positiv und das ist bis zum Ende so geblieben. Die Geschichte wird meist aus der Sicht der Hauptfiguren Anne Fitzpatrick, Helene Curtius und Berthold Rheydt geschildert. Die Ärztin, die Pastorentochter und der Kommissar haben ihre Stärken und auch manche Schwäche, wirken aber durch die Bank sympathisch. Ein Mörder treibt sein Unwesen in den dunklen Hafengegenden Hamburgs und für den begeisterten Fußballer Berthold Rheydt ist es der erste Fall, den er leitet. Die Ärztin kehrt unter einer neuen Identität in ihre Heimatstadt zurück und will den ärmsten Frauen der Stadt helfen. Generell kämpft sie für die Rechte der Frauen und ihre energische und selbstbewusste Art bringt sie in Schwierigkeiten. Die Pastorentochter Helene ist dabei, sich vom Elternhaus abzunabeln und einen Sinn jenseits einer vorbestimmten Hochzeit in ihr Leben zu bringen. All dies wird mit vielen historischen Details und einer bildhaften Schilderung des Lebens zu dieser Zeit verknüpft. Es gibt eine Reihe glaubhafter Nebenhandlungen, aber getrieben wird die Geschichte durch die Mordfälle und die Bedrohung der Ärztin, die unerschrocken ihren Weg geht. Der Schreibstil ist lebhaft und vermittelt viele Emotionen, vor allem wenn der Kommissar beim FC St. Pauli Fußball spielt. Vielleicht sind es aber ein paar Punkte zu viel, die von der Autorin angerissen werden.

Fazit:
Dieser Genremix hat mich gut unterhalten und einige interessante Lesestunden beschert. Insbesondere die Figurenzeichnung und die atmosphärische Beschreibung des historischen Hamburgs haben mich überzeugt, aber aus meiner Sicht sind zu viele Themen angerissen worden. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Gelungener Mix aus Historie und Fiktion

Gold und Ehre
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Buchmeinung zu Sabine Weiß – Gold und Ehre

„Gold und Ehre“ ist ein Historischer Roman von Sabine Weiß, der 2021 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Sabine Weiß arbeitete nach ihrem Germanistik- und ...

Buchmeinung zu Sabine Weiß – Gold und Ehre

„Gold und Ehre“ ist ein Historischer Roman von Sabine Weiß, der 2021 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Sabine Weiß arbeitete nach ihrem Germanistik- und Geschichtsstudium als Journalistin. Seit 2007 veröffentlicht sie erfolgreich Historische Romane, seit 2016 auch Kriminalromane um die junge Kommissarin Liv Lammers. Wenn sie nicht gerade mit ihrem Camper auf den Spuren ihrer Figuren reist und recherchiert, lebt Sabine Weiß mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nähe von Hamburg.

Klappentext:
Ein großer Historischer Roman um den Bau des Hamburger Michels, Krieg und Frieden und die Freiheit, sein eigenes Glück zu suchen
Nach einem verunglückten Experiment wird Benjamin von seinem Vater nach Hamburg geschickt. Anfangs tut sich der junge Architekt schwer so fern der Heimat. Er wird belogen und betrogen, doch bald lernt er Menschen kennen, auf die er zählen kann - allen voran Lucia, die stehlen muss, um das Überleben ihrer Familie zu sichern. Sie fasziniert ihn, auch weil sie blitzgescheit ist. Als Benjamin von seinem Vater zurück nach Amsterdam gerufen wird, bleibt sie zurück. Kann dennoch mehr aus ihrer Verbindung werden?

Meine Meinung:
Der junge Architekt Benjamin hat viele Interessen, aber kleine Aufgaben im Architekturbereich langweilen ihn. Als er mal wieder Mist baut, werden Benjamin und sein Cousin Theo von ihren verfeindeten Vätern in die Ferne verbannt. Theo wird Schiffsarzt und reist auf holländischen Schiffen durch die Welt. Benjamin wird nach Hamburg geschickt, um sich dort die Hörner abzustoßen. Er pendelt im Verlauf der Geschichte immer wieder zwischen diesen beiden Städten. Eine dritte Hauptfigur ist Benjamins Onkel Samuel, der in Adelskreisen verkehrt und politische Entwicklungen begleitet.
Im Rahmen des Buches habe ich viel über holländische Geschichte und die Schwierigkeiten im Umgang mit den Oraniern und anderen Königshäusern erfahren. Obwohl ich grenznah wohne, war mir dieser Teil der holländischen Geschichte unbekannt. Der Autorin gelingt es, die Entwicklungen lebendig werden zu lassen und ich habe mit den republikanischen Kräften um Johann de Witt mitgefiebert. Theo vermittelt Einblicke in den niederländischen Seehandel, der auch Sklaven vermarktete. Auch die holländischen geprägten Vorläufer New Yorks werden in Nebenhandlungen betrachtet. Meist folgt der Leser aber der Entwicklung Benjamins, seinem, Aufstieg zu einem einflussreichen Architekten und seiner nicht einfachen Liebe zu Lucia, einer energischen und mutigen Hamburger Deern. Immer wieder wird auch der Bau des Hamburger Michels thematisiert.
Fast alle Figuren sind mit reichlich Grautönen gezeichnet und das damalige Leben wird realistisch gezeigt. Benjamin und Lucia sind die Sympathieträger des Buches. Der Schreibstil ist fesselnd und mitfühlend. Zahlreiche Nebenhandlungen und Episoden haben mein Interesse meist gefunden, auch wenn es zum Ende hin etwas viel wurde. Mich hat dieser Mix aus Information und Unterhaltung gut unterhalten und oft auch gefesselt.

Fazit:
Ein in weiten Teilen überaus gelungener historischer Roman mit einem unterhaltsamen Mix aus Fakten und Fiktion. Deshalb bewerte ich das Werk mit sehr guten vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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