Cover-Bild Schloss aus Glas
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 12.10.2015
  • ISBN: 9783455650808
Jeannette Walls

Schloss aus Glas

Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Jeannette Walls ist ein glückliches Kind 

Sie hat einen Vater, der mit ihr auf Dämonenjagd geht, ihr die Physik erklärt und die Sterne vom Himmel holt. Da nimmt sie gerne in Kauf, immer mal wieder mit leerem Bauch ins Bett zu gehen, ihre egomanische Künstlermutter zu ertragen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Mit den Jahren allerdings werden die sozialen Verhältnisse schlimmer, die Sprüche des Vaters schaler und das Lügengebäude der Eltern so zerbrechlich wie das Schloss aus Glas, das der Vater jahrelang zu bauen versprochen hatte.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2018

Schloss aus Glas

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Jeannette Walls - Schloss aus Glas

KURZBESCHREIBUNG

Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Sie hat einen Vater, der mit ihr auf Dämonenjagd geht, ihr die Physik erklärt und die Sterne vom Himmel holt. ...

Jeannette Walls - Schloss aus Glas

KURZBESCHREIBUNG

Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Sie hat einen Vater, der mit ihr auf Dämonenjagd geht, ihr die Physik erklärt und die Sterne vom Himmel holt. Da nimmt sie gerne in Kauf, immer mal wieder mit leerem Bauch ins Bett zu gehen, ihre egomanische Künstlermutter zu ertragen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Mit den Jahren allerdings werden die sozialen Verhältnisse schlimmer, die Sprüche des Vaters schaler und das Lügengebäude der Eltern so zerbrechlich wie das Schloss aus Glas, das der Vater jahrelang zu bauen versprochen hatte.


MEIN FAZIT

Ich habe gerade diese Biografie beendet..
Ich muss ja sagen, eigentlich bin ich so gar kein Biografienleser... auf Grund einer Rezi einer lieben Bloggerin bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und wollte es lesen..

Gesagt getan, denn die Bücherei hatte es vorrätig ...

Es ist definitiv keine leichte Kost .. ich finde es bewundernswert, dass die Autorin uns an ihrer Lebensgeschichte Teil haben lässt ..

Ich fand einige Sachen echt skuril und musste oft mit dem Kopf schütteln. Ich als Mutter fragte mich, wie man so sein kann... einiges war für mich echt nicht nachvollziehbar und tat mir in der Seele weh.

Bei dem Thema Alkoholismus stellten sich mir schlicht weg die Haare auf, aus eigener Erfahrung.. Gruselig was das mit einem Menschen macht ...

Also wer auf schwierige Lebensgeschichten und anspruchsvolle Biografien steht, kommt hier definitiv nicht zu kurz.

Ich für mich hab mich wirklich abschnittsweise echt schwer getan mit diesem Buch...
Dennoch zieh ich meinen Hut über den Mut der Autorin über ihr Leben zu schreiben ...

Veröffentlicht am 15.06.2018

Bewegend

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"Schloss aus Glas" hat mich sehr bewegt und mitgenommen. Es ist kaum zu glauben, was Jeannette Walls in ihrer Kindheit alles erleben musste. Detailliert schildert sie einzelne Ereignisse ihrer Kindheit ...

"Schloss aus Glas" hat mich sehr bewegt und mitgenommen. Es ist kaum zu glauben, was Jeannette Walls in ihrer Kindheit alles erleben musste. Detailliert schildert sie einzelne Ereignisse ihrer Kindheit und erzählt so lebhaft, dass man sich alles bildlich vorstellen kann und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dabei zeigt sie wie sich ihre Sicht auf ihre Eltern und deren leeren Versprechen mit dem Älterwerden ändert bis sie realisiert, dass diese nie ein Schloss aus Glas bauen oder einen sicheren Job suchen werden.
Viele der Ereignisse haben mich schockiert, weil ich nicht begreife wie eine Mutter ihren Kinder so etwas antun kann. Gleichzeitig bringt man dennoch Verständnis für die Eltern auf, vor allem, als man mehr über die Vergangenheit von Jeannette Walls Vater Rex erfährt. Das ändert dennoch nichts an den Ereignissen und den Einfluss deren harten Leben auf ihre Kinder. Vor allem die Jüngste der vier Geschwister - Maureen, hat darunter zu leiden.
Beeindruckend finde ich zudem, dass Jeannette Walls ihre Geschichte voller Liebe und ohne Verbitterung erzählt. Man merkt beim Lesen, dass sie ihre Eltern trotz allem liebt und Verständnis für sie hat. Sie setzt die positiven Aspekte immer wieder in den Fokus um zu zeigen, dass ihre Eltern trotz einer fragwürdigen Erziehung ihre Kinder lieben.
Die Autorin ist außerdem sehr bewundernswert, da sie es trotz der schwierigen Kindheit, die für so manch einen traumatisierend hätte sein können, es schafft stark zu bleiben und das Leben zu erreichen, das sie jetzt führt. Sie setzt sich genauso wie ihre ältere Schwester Lori durch, zieht nach New York um zu studieren und ein geregeltes Leben zu führen. All das schafft sie auch und zeigt damit, dass man alles erreichen kann, was man möchte, wenn man niemals die Hoffnung verliert.
An dieser Stelle sollte man auch nicht vergessen, dass Bildung für ihre Eltern sehr wichtig war, was sicherlich ein Grundstein für den späteren Erfolg darstellt.
"Schloss aus Glas" ist ein bewegendes Buch, das mit viel Liebe und ohne Verbitterung von einer schwierigen Kindheit erzählt, aus der man dennoch stark herausgehen kann.

Fazit: Eine bewegende Geschichte, die so gut erzählt wird, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Veröffentlicht am 18.05.2017

Eine Lebensgeschichte, die unter die Haut geht

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Die Geschichte von Jeannette Walls Kindheit klingt wunderschön: Eltern, die den Kindern jede erdenkliche Freiheit lassen, ein Leben an den unglaublichsten Orten, schlafen unter freiem Himmel, Abenteuer ...

Die Geschichte von Jeannette Walls Kindheit klingt wunderschön: Eltern, die den Kindern jede erdenkliche Freiheit lassen, ein Leben an den unglaublichsten Orten, schlafen unter freiem Himmel, Abenteuer noch und nöcher. Doch die Kehrseite ist ebenso schwer vorstellbar wie eine solch märchenhafte Freiheit: Der Vater ist Alkoholiker und träumt davon, ein Haus aus Glas für seine Familie zu bauen, die Mutter ist eine depressive Künstlerin, die Eltern sind bettelarm, doch wollen keine normale Arbeit aufnehmen und oft hungern die Kinder. Mitten in der Nacht aus den "Betten" gescheucht zu werden und zu fliehen steht an der Tagesordnung...

Unglaublich einfühlsam, ohne kitschig zu sein, beschreibt Jeannette Walls hier die Zeit ihrer Kindheit. Obwohl ich normal solche Bücher nicht lese, hat mich dieses unglaublich gefesselt!!! Als Leser ist man hin- und hergerissen zwischen Bewunderung und Neid über die Freiheit der Kinder, Mitleid über die Zustände, in denen sie leben müssen und Unglaube, dass so etwas wirklich möglich ist!

Walls' Sprache ist dabei eine Mischung aus nüchtern und unglaublich reich an Sprachgewalt, wenn sie beispielsweise die Orte beschreibt, an denen sie lebt. Als Leser kann man dabei ganz stark die Gefühle nachvollziehen, die sie zu ihren Eltern und ihren Geschwistern hat und denZwiespalt, in dem sie immer wieder steckt. Denn trotz der Lebensunfähigkeit hat sie liebevolle Eltern, die der festen Überzeugung sind, das richtige für ihre Kinder zu tun!

Unglaublich ist dabei der Weg, den Walls geht und wie sie es schließlich schafft, aus der Armutsspirale zu entrinnen.

Dieses Buch beschreibt die beeindruckende Kindheitsgeschichte einer Frau, die meinen vollsten Respekt hat! Bewundernswert finde ich vor allem die Art und Weise ihrer Sicht auf ihre Eltern, die sie trotz allem liebt und versteht!

Veröffentlicht am 10.02.2017

ergreifend und erschütternd

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Lange hat sich die Journalistin Walls für ihre Eltern und Kindheit geschämt. Aber dann schildert sie in diesem Buch doch, was sie alles an Ungewöhnlichem, Erschütterndem und auch Schönem erlebt hat. Anfangs ...

Lange hat sich die Journalistin Walls für ihre Eltern und Kindheit geschämt. Aber dann schildert sie in diesem Buch doch, was sie alles an Ungewöhnlichem, Erschütterndem und auch Schönem erlebt hat. Anfangs merkt man noch, wie sie alles aus Kindersicht sieht; ihre skurilen Eltern (Mutter Künstlerin und lebensuntüchtig, Vater Alkoholiker und Lebenskünstler) und deren Vernachläßigung eher verklärt beschreibt, da sie es nicht anders kennt. Je älter sie wird, desto mehr sieht sie auch die Nachteile des ständigen Vagabundenlebens. Sie vermisst z.B. die Wüste, als die Familie wiedermal von jetzt auf gleich die Flucht ergreift und langsam und zaghaft beginnt sie Dinge kritischer zu sehen. Verletzungen, die nicht ärztlich behandelt werden, der ständige Hunger, Pappkartons in denen geschlafen wird, die leeren Versprechungen des Vaters, der ständig vom großen Durchbruch spricht, die Weigerung der Mutter zu arbeiten, weil sie sich nicht in Normen zwängen lassen will... Aber auch von schönen Momenten wird berichtet, davon, wie der Vater jedem Kind einen Stern schenkt, wie sie mit ihrem Bruder in der Wüste umherstreift, wie ihre Eltern ihr Intersse an vielen Dingen wecken. Doch mehr und mehr nehmen die negativen Dinge überhand : der Vater, der den Kindern ihr hart verdientes Geld klaut, die Mutter, die ihren Kindern das letzte Eßbare heimlich wegißt usw. Als Teenager haust die Familie in einer völlig morschen Bruchbude ohne Strom und Wasser, außer an den Stellen, wo es reinregnet, mit Fußböden und Treppen, die einkrachen und nie repariert werden und sie schafft schließlich den Absprung. Ihr Rückblick wirkt in Anbetracht dessen, was sie erlebt hat eher versöhnlich/nüchtern anstatt anklagend oder sogar haßerfüllt, wie man es erwarten könnte. Das ist auch mit das Erschütternde daran, daß die Eltern immer noch geliebt werden, egal, was vorgefallen ist.

Aber gerade, weil es keine Abrechnung ist, sondern eine Kindheitsgeschichte kommen auch Kinderphantasien, mystisches Denken, Hoffen, Träume und viel Humor nicht zu kurz. Und so bizarr und erschreckend, wie manche Ansichten und "Erziehungsideen" der Eltern auch sind, manches ist durchaus vernünftig und nachvollziehbar, auch wenn die Konsequenz mit der die daraus resultierenden Schlußfolgerungen durchgezogen werden, das Ganze wieder ins Groteske kippen.

Auf jeden Fall lesenswert, eine nicht nur erschütternde, sondern auch interessante Lebensgeschichte, die vor allem dadurch besticht, daß sie nicht angreift oder abrechnet, sondern eher wie eine Aussöhnung klingt.