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Veröffentlicht am 24.02.2022

Die Seele des Verlorenen

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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GEFUNDEN: Roman "Das Fundbüro der verlorenen Träume"
BESCHREIBUNG: Taschenbuch (neuwertig)
Umschlag: (kirschblütenrosa)
Cover: ...

GEFUNDEN: Roman "Das Fundbüro der verlorenen Träume"
BESCHREIBUNG: Taschenbuch (neuwertig)
Umschlag: (kirschblütenrosa)
Cover: Handtasche (lila)& Blüte (magenta/cremegesprenkelt)
ORT: Bücherregal


Das Buch handelt von der jungen Frau Dot, die nach dem Verlust ihres Vaters im Fundbüro arbeitet und für die das Fundbüro ein ganz eigenes, magisches Universum darstellt. Dort fühlt sie sich wohl und glücklich, dort muss sie nicht daran denken, ob ihre "perfekte" Schwester wieder mal etwas von ihr möchte oder ob ihre demenzkranke Mutter sie überhaupt wieder erkennt. Als eines Tages ein alter Mann ins Fundbüro kommt und nach einer Tasche fragt, die ihm viel bedeutet, nimmt Dot einiges in Kauf um sie ihrem Besitzer wieder zu bringen. Und dabei findet sie auch immer mehr einen Weg aus ihren eigenen familiären Problemen und Geheimnissen...

Die ersten Kapitel dieses Romans beginnen mit der Beschreibung des Arbeitsplatzes der Protagonistin Dot, einem Fundbüro. Ganz wunderbar werden der Raum mit den verlorenen Gegenständen beschrieben, die Regale voll sortiert und gestapelt mit den verrücktesten Gegenständen. Doch für Dot sind dies nicht nur Gegenstände, sondern es sind alles verloren gegangene und geliebte Dinge, die in leiser, stummer Hoffnung auf ihren Besitzer warten und eine Seele haben. Manchmal gibt es ein Happy-End, einige Gegenstände werden vergeblich warten und dann auf einer Auktion "verramscht" werden, an den Meistbietenden. Das Ganze hat etwas melancholisches an sich und doch ist da immer wieder die leise Hoffnung auf Glück und Freude wenn eines der geliebten Dinge den ursprünglichen Besitzer erreicht!

Ursprünglich hatte ich nach der Inhaltsangabe ein ganz anderes Buch erwartet, ich dachte es würde sehr viel um die Suche der Tasche und das Wiederbringen an den Besitzer dieser gehen, aber eigentlich handelt nur ein kleiner Strang wirklich davon. Stattdessen geht es sehr viel um Dots eigenes Leben, ihre Probleme am Arbeitsplatz und in ihrer Familie. Aber nur weil man etwas anderes erwartet hat, bedeutet dies ja nicht immer gleich, dass es schlechter sein muss als die Erwartung!

Dots ist eine etwas verschrobene Persönlichkeit, obgleich sie eigentlich noch sehr jung ist. Aber hinter dieser eigentümlichen Fassade steckt ein sehr sensibler und besonderer Mensch den es lohnt, kennen zu lernen.

Im Buch geht es ausserdem immer wieder um Dots demenzkranke Mutter und diese Krankheit wird sehr liebevoll und gefühlvoll beschrieben. Wie schwer es für die Angehörigen ist immer wieder erleben zu müssen das die eigene Mutter einen nicht mehr erkennt, aber auch wie viel vertraute Berührungen, Gerüche und Geräusche für den Demenzkranken bedeuten können und wie diese immer wieder Pforten zur Gegenwart öffnen können!

Obwohl mich das Buch im Großen und Ganzen sehr berühren konnte, habe ich dennoch einen Stern abgezogen, denn die Mitte des Buches hat sich an einigen Stellen für mich doch sehr in die Länge gezogen. Ausserdem wurde mir die Handlung auch stellenweise zu wirr. Dennoch, wer einmal der Magie der alten Fundstücken erliegen möchte, die alle eine ganz eigene Geschichte haben, der sollte sich dieses Buch unbedingt näher ansehen! Das Buch war weniger witzig als vermutet, dafür aber sehr intensiv und überraschend! Besonders schön und originell fand ich auch vor jedem Kapitel das Gefunden/Verloren eines Gegenstandes oder einer Person. Das hat das Flair des Fundbüros nochmal verstärkt.

Fazit: Ein Buch das nachdenklich macht, ob es sich nicht doch manchmal lohnt nach alten, geliebten Dingen zu suchen, bevor man etwas neues kauft...




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Veröffentlicht am 15.02.2022

Der Anfang des Paares

Gala und Dalí – Die Unzertrennlichen
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Dieses Buch führt den Leser ins Jahr 1929, Gala und ihr Mann Paul Éluard machen Urlaub in einem kleinen Fischerdorf namens Cadaqués, dort treffen sie bald auf den jungen Künstler Dali. Vom ersten ...

Dieses Buch führt den Leser ins Jahr 1929, Gala und ihr Mann Paul Éluard machen Urlaub in einem kleinen Fischerdorf namens Cadaqués, dort treffen sie bald auf den jungen Künstler Dali. Vom ersten Augenblick an ist Dali von der schönen Gala hingerissen und auch Gala fühlt sich zu dem jungen Mann hingezogen. Aber darf sie trotz Mann und Kind auf ihre Gefühle zu diesem jungen Mann hören? Das Buch nimmt den Leser in die Anfangszeit des Paares mit, in der Dali erst noch zu dem berühmten Künstler werden muss, der er später dann ist!

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen, die Geschichte der beiden wird mitreißend erzählt und vorallem auch die kleinen Fischerdörfer an der Küste sind so malerisch und bildlich beschrieben, dass ich die Orte alle vor meinem inneren Auge hatte! Auch auf den schweren Weg den beiden haben, Gala wegen ihrer Trennung, Dali durch seine schlechte finanzielle Situation, wird wirklich sehr gut eingegangen und man merkt wie schwer der Anfang als Paar für beide gewesen sein muss.

Ich kannte die Geschichte der Beiden vorher nicht und so wurden mir durch das Buch etliche neue Einblicke gewährt. Sei es Dalis schwere Kindheit mit einem sehr dominanten Patriarchen als Vater oder der exzentrische Künstler dem die Ideen fehlen. Sympathisch fand ich keinen der beiden Protagonisten und vorallem von Galas Verhalten ihrem Kind aus erster Ehe gegenüber war ich schon wirklich getroffen und konnhte es in keinster Weise nachvollziehen. Anderseits fand ich Gala auch mutig mit einem relativ mittellosen Künstler neu anzufangen und sie hat ja auch sehr viel für ihn getan und riskiert...

Fazit: Wer den Beginn des Paares einmal kennen lernen möchte, der ist hier genau richtig, durch den leichten Schreibstil gelingt es einem schnell Zugang zur Geschichte zu finden.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Der Beginn des Waldfriede-Hospitals

Sternstunde
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1919. Nachdem ein schwerer Schicksalsschlag die junge Krankenschwester Hanna trifft, wird sie von dem sympathischen Doktor Conradi gefragt mit ihm im Krankenhaus Waldfriede als Röntgenschwester ganz neu ...

1919. Nachdem ein schwerer Schicksalsschlag die junge Krankenschwester Hanna trifft, wird sie von dem sympathischen Doktor Conradi gefragt mit ihm im Krankenhaus Waldfriede als Röntgenschwester ganz neu anzufangen. Doch als Hanna ankommt, wird aus dem Röntgenkurs erst einmal nichts, stattdessen müssen alle helfen das alte Gebäude zu säubern und zu renovieren. Und dies wird nicht das letzte Hindernis sein auf dem Weg zu einem erfolgreichen Hospital...


Corinna Bomann verknüpft in diesem Roman die reale Geschichte des Krankenhaus Waldfriede nahe Berlin, mit der eigenen Fiktion. Ich finde es immer besonders spannend, wenn ein Buch auf solch wahren Begebenheiten beruht und nachdem ich selbst im medizinischen Bereich tätig bin, war ich sehr auf die Geschichte von Schwester Hanna und Doktor Conradi gespannt!


Als Leser bekommt man im Buch sehr viel über die Geschichte von Waldfriede mit, vom Aufbau und seinen Schwierigkeiten, über die Inflation bis hin zur neuen Währungsreform sind die geschichtlichen Ereignisse gekonnt ins Buch eingeflossen. Dies fand ich spannend und hat mir gut gefallen. Außerdem geht es natürlich auch um die Pflege und Medizin der damaligen Zeit, man erfährt über damals moderne Röntgenmethoden und bewährte Pflege während Infektionen und geht sogar später bis hin zu Psychologie und neuesten OP-Methoden in Amerika. Trotzdem kam mir die Medizin und Pflege etwas kurz in diesem Buch und gern hätte ich noch mehr und intensiver darüber gelesen und hoffe, dies wird noch in den nächsten Teilen der Reihe folgen.


Was mir hingegen teilweise etwas zu intensiv und raumgreifend war, waren die Gefühle und die Liebesgeschichte im Buch. Dies ist natürlich immer auch Geschmackssache aber für mich hätte man das Privatleben der Protagonisten (gerade im letzten Drittel des Buches) etwas kürzen dürfen.


Hanna fand ich eine sehr sympathische Protagonistin, die zu den Patienten und Kollegen stets freundlich und kollegial gewesen ist und die mir schnell ans Herz wuchs. Dr. Conradi fand ich anfangs auch sehr nett, leider wurde er mir aber durch etliche Handlungen im Buch immer unsympathischer. Natürlich gab es auch sehr viele verschiedene Nebencharaktere in der Geschichte, die ich teils sehr gern mochte und teils nicht sehr nett fand. Eine gelungene Mischung für die Geschichte. Leider empfand ich den charakterlichen Wechsel eines wichtigen Charakters zum Ende hin nicht passend und hätte mir hier eine andere Lösung gewünscht.


Man merkt dem Buch natürlich schon ein einig an, dass es sich hier um einen Auftaktband handelt und so wurden gewisse Menschen und ihre Intrigen auch nicht weitergeführt, dies kommt sicher noch in den nächsten Bänden der Reihe. Auch manche Ereignisse im Buch haben sich in meinen Augen fast zu einfach und perfekt aufgelöst, aber das mag daran liegen, dass Corinna Bomann immer versucht hat bei den wahren historischen Ereignissen zu bleiben.


Fazit: Insgesamt ein wirklich schöner und interessanter Auftakt der Reihe, auch wenn ich noch etwas Luft nach oben sehe, gerade was das medizinische und pflegerische angeht. Gern empfehle ich es Fans historischer Romane weiter, besonders Lesern, die sich für die Anfänge eines real existierenden Krankenhauses interessieren.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Gelungenes Kinderbuch über griechische Mythologie

Der Sohn des Odysseus
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Schon sein ganzes Leben sehnt sich der 11-jährige Telemachos nach seinem Vater, den er nie kennengelernt hat: König Odysseus. Der Trojanische Krieg ist vorbei, doch er ist nicht zurückgekehrt. Sind die ...

Schon sein ganzes Leben sehnt sich der 11-jährige Telemachos nach seinem Vater, den er nie kennengelernt hat: König Odysseus. Der Trojanische Krieg ist vorbei, doch er ist nicht zurückgekehrt. Sind die fantastischen Geschichten über seine Abenteuer mit einäugigen Riesen, Zauberinnen und Ungeheuern wahr? Kommt er irgendwann zurück nach Ithaka?

Zuerst einmal fällt einem bei diesen Buch das wunderschöne, mystische Cover auf und auch im Buch selbst finden sich einige schöne Illustrationen, die den gelesenen Inhalt noch unterstützen.

Ich finde es eine tolle Idee die griechische Mythologie kindgerecht zu erklären und daraus eine ganz besondere eigene Geschichte zu machen. Der Schreibstil ist zwar einfach aber auch sehr bildhaft. So hat mir die Geschichte auch als Erwachsene großen Spaß bereitet und ich hatte die Städte, Schiffe und Abenteuer bildlich vor Augen.

Tatsächlich kenne ich die Odyssee als Erzählung nicht und so war es auch für mich sehr lehrreich mehr über die griechische Geschichten-und Sagenwelt zu lernen. Die Handlung ist abenteuerreich und es wird einem nicht langweilig, man möchte immer weiter lesen und wissen wie es weitergeht.

Fazit: Wer sich für griechische Mythologie interessiert und eine einfache, kindgerechte Sprache bevorzugt, der kommt hier auf seine Kosten und sollte sich das Buch näher ansehen! Gern empfehle ich die Geschichte weiter.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Süße und magische Geschichte

Das zaubernde Klassenzimmer – Achterbahn statt Stundenplan (Das zaubernde Klassenzimmer 1)
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Elena und ihre Familie ziehen aufs Land auf eine alte Alpaka-Farm. Das junge Mädchen ist darüber gar nicht glücklich, sie vermisst ihr altes Zuhause und vor allem ihre beste Freundin sehr. Und dann stellt ...

Elena und ihre Familie ziehen aufs Land auf eine alte Alpaka-Farm. Das junge Mädchen ist darüber gar nicht glücklich, sie vermisst ihr altes Zuhause und vor allem ihre beste Freundin sehr. Und dann stellt sich die Schule auch noch als "Bruchbude" raus. Doch der äußere Schein kann manchmal trügen und so erlebt Elena einen ganz zauberhaften ersten Schultag in einem ungewöhnlichen, magischen Klassenzimmer!

Dies ist ein ganz zauberhaftes Hörbuch für jüngere Kinder und eignet sich zum Beispiel auch für (kürzere) Autobahnfahrten. Das Hörbuch behandelt nicht nur Themen wie Zauber und Magie, sondern setzt sich auch damit auseinander wie es ist, plötzlich von zu Hause und der besten Freundin getrennt zu sein und neue Freunde finden zu müssen.

Das Hörbuch besticht außerdem mit ganz unterschiedlichen Charakteren, Elena, die nicht immer ihren Mund halten kann und auch mal einen Spruch bringt, dann gibt es Felix der Schnecken mag, eine Klassenzicke ist auch dabei und ein Lehrer, der seine Sätze immer dreimal beginnen muss.

Das Hörbuch ist immer wieder sehr humorvoll und in der zweiten Hälfte auch voller Magie und Fantasie. Dabei werden aber nicht die alltäglichen Dinge wie neue Freundschaften knüpfen außer Acht gelassen.

An den Sprecher des Hörbuchs musste ich mich erst eine Weile gewöhnen, denn er hätte das ganze für mich persönlich etwas flotter lesen dürfen, aber nach und nach hatte ich mich daran gewöhnt und er hat wirklich alle Charaktere unterschiedlich betont, was mir dann wiederum gefallen hat.

Fazit: Ein wirklich schönes, humorvolles und fantastisches Hörbuch für jüngere Kinder und alle, die mal ein magisches Klassenzimmer erleben möchten!

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