Cover-Bild Corpus Delicti
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Science-Fiction
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 06.08.2018
  • ISBN: 9783641242701
Juli Zeh

Corpus Delicti

Ein Prozess
Ein aufrüttelndes Schreckensbild unserer Zukunft...

Jung, attraktiv, begabt und unabhängig: Das ist Mia Holl, eine Frau von dreißig Jahren, die sich vor einem Schwurgericht verantworten muss. Zur Last gelegt wird ihr ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat, reicht dies aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. Juli Zeh entwirft in »Corpus Delicti« das spannende Science-Fiction-Szenario einer Gesundheitsdiktatur irgendwann im 21. Jahrhundert, in der Gesundheit zur höchsten Bürgerpflicht geworden ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2021

Tiefgründiger als vermutet

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Corpus delicti spielt im jahr 2050 und beschreibt eine Zukunft, in der die Menschen Krankheiten größtenteils besiegte haben und eine ganz bestimmt Ideologie verfolgen, in der das wohl aller über die Freiheit ...

Corpus delicti spielt im jahr 2050 und beschreibt eine Zukunft, in der die Menschen Krankheiten größtenteils besiegte haben und eine ganz bestimmt Ideologie verfolgen, in der das wohl aller über die Freiheit des einzelnen gestellt wird.
Der Schreibstil ist größtenteils flüssig und angenehm, aber man muss dennoch konzentriert lesen, sonst könnte einem etwas entgehen. die Kapitel sind sehr kurz gehalten und die Charaktere hat man gut im Blick.
Die Protagonisten, Mia Holl, ist eine Wissenschaftlerin und befolgt alle Regeln des Staates. Mia ist jedoch in eine Art Lebenskrise hineingeraten, durch ihren Bruder und fängt an sich selbst, sowie den Staat zu hinterfragen und ihre Aufgaben als "gute" Bürgerin zu vernachlässigen.
So beginnt Mias Reise mit vielen Tiefs aber Hochs. Man kann am Anfang nich nicht sagen wie es ausgeht.
Außerdem sind die Handlungsabschnitte nicht chronologisch sondern man bekommt zwischendurch immer neue Einblicke aus der Vergangenheit.
Es ist ein Roman in dem man größten teils zwischen den Zeilen lesen muss und sehr viel hineininterpretieren kann an manchen stellen, aber vor allem ist der Roman nicht nur fiktiv, viele Elemente findet man auch in unserer heutigen Gesellschaft und gerade der Aspekt der Überwachung ist heut zu Tage nicht mehr fremd und es ist gut vorstellbar, dass wir an den gleichen Punkt kommen könnten.
Falls ihr neugierig geworden seid und wissen wollt, wie es ausgeht müsst ihr es aber selbst herausfinden.

Der Roman spricht viele wichtige Dinge an, die gerade die Gefühlswelt betreffen und ist schnell gelesen, aber teilweise anstrengend und man muss konzentriert bleiben. Also nichts für zwischendurch, aber auch wenn es einem persönlich nicht gefällt, lohnt es sich.
Bildet euch selbst eine Meinung!

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Veröffentlicht am 26.12.2023

Bedrückender Blick in die Zukunft!

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In dem Roman Corpus Delicti - Ein Prozess von Juli Zeh lebt die Hauptperson Mia Holl in einer Gesundheitsdiktatur. Der Staat "die Methode" hat als höchstes Ziel, die uneingeschrenkte Gesundheit für alle, ...

In dem Roman Corpus Delicti - Ein Prozess von Juli Zeh lebt die Hauptperson Mia Holl in einer Gesundheitsdiktatur. Der Staat "die Methode" hat als höchstes Ziel, die uneingeschrenkte Gesundheit für alle, und stellt dafür die Freiheit der Bürger nach ganz weit hinten. Somit müssen alle Menschen den Einschränkungen und Regelungen, welche ihnen die Partnerwahl oder Freizeitbeschäftigungen vorschreibt, befolgen. Mia Holl ist anfängliche Befürworterin des Systems. Doch nachdem ihr Bruder, Moritz Holl, wegen einer eventuell falschen Verurteilung, aufgrund von Vergewaltigung und Mord, im Gefängnis Selbstmord begeht, wendet sich allmählich Mias Sichtweise. Als schliesßlich auch noch die Unschuld ihres Bruders bewiesen wird und somit Lücken im System entdeckt wurde, fängt Mia an, alles zu hinterfragen und wird so zur Gefahr für die Methode.


Die Handlung des Romans ist sehr interessant aufgebaut. Durch zahlreiche Rückblenden, bekommt man als Leser nach und nach mehr Hintergrundinformationen und wird über das Geesehen "aufgeklärt". So verliert der Roman nicht direkt die Spannung. Auch die Charaktere sind sehr realitätsnah dargestellt. Jeder verkörpert eine scheinbar klare Position in der regierenden Staatsform, nur Mia entbricht ihrer eigenen.

Mir persönlich ist die Handlung leider etwas zu bedrückend. Es scheint einem, als ob es einen teuflischen Kreislauf in der menschlichen Geschichte gibt, über den man zwar Bescheid weiß, aber dem man nicht entfliehen kann. Ein Hoffnungsschimmer für Besserung bleibt aus.
Wer allerdings solche dystopischen Romane mit Freude liest und eventuell auch schon ähnliche Romane wie z.B "1984" von George Orwell gelesen und gemocht hat, für den ist dieses Roman bestimmt eine Bereicherung im Bücherregal.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Beängstigend

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Im Jahr 2050 gibt es dank der "Methode" keine Krankheiten mehr. Dafür aber die totale Überwachung in Form von Sporteinheiten, die absolviert werden müssen, Gesundheitschecks, etc. Im Buch wird Mia Holl ...

Im Jahr 2050 gibt es dank der "Methode" keine Krankheiten mehr. Dafür aber die totale Überwachung in Form von Sporteinheiten, die absolviert werden müssen, Gesundheitschecks, etc. Im Buch wird Mia Holl der Prozess gemacht, von anfänglichen reinen Versäumnissen bei Gesundheitschecks geht es weiter, bis Mia als Verräterin der Methode vor Gericht steht.
Das ist nicht immer einfach zu lesen, die kurzen Kapitel springen zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und man muss manche Zeilen oder Abschnitte mehrmals lesen, um sich darüber im Klaren zu sein, wo in der Geschichte man sich grade befindet.
"Corpus delicti" stellt große Fragen, nach der eigenen Freiheit und dem Wohl der Allgemeinheit. Wenn man sich auf das Buch und die Fragen einlässt, gibt einem Juli Zeh viele Denkanstösse, die jeder für sich nutzen sollte.

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Langatmig und konstruiert

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Mia Holl lebt in nicht allzu ferner Zukunft ein geregeltes und unscheinbares Leben. Ihr Alltag ist von strengen Hygiene- und Gesundheitsvorkehrungen geprägt, denn der Schutz vor Krankheit hat oberste ...

Mia Holl lebt in nicht allzu ferner Zukunft ein geregeltes und unscheinbares Leben. Ihr Alltag ist von strengen Hygiene- und Gesundheitsvorkehrungen geprägt, denn der Schutz vor Krankheit hat oberste Priorität im Staat. Als ihr Bruder Moritz stirbt, gerät Mia mit dem Gesetz in Konflikt und ein scheinbar harmloser Rechtsstreit beginnt zu eskalieren…

Das Buch fordert zum Mitdenken auf, denn um der Geschichte zu folgen ist Konzentration gefragt.
Besonders haben mir die klugen und interessanten Dialoge gefallen. Manche Wortwechsel musste ich aber auch zweimal lesen, um sie richtig zu verstehen.
Mia hat mir als Figur recht gut gefallen, stellt sie doch mit ihrer nüchternen Art und ihrer naturwissenschaftlichen Denkweise eine eher untypische Protagonistin dar. Teilweise fand ich sie aber auch ein wenig naiv.
Die Story zieht sich meiner Meinung nach ganz schön in die Länge, spitzt sich gegen Ende des Buches aber nochmal zu. Leider gerät die Geschichte für mich dabei ein wenig aus den Fugen und die Handlungen wirken stark konstruiert. Dennoch hat mir der Schluss gut gefallen, denn er regt nochmal ordentlich zum Nachdenken an.

Für Dystopie-Fans ein lesenswertes Buch, dass jedoch innerhalb des Genres nicht ganz vorne mitspielt.

Von mir bekommt das Buch 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Leseempfehlung

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▪︎Im Namen der METHODE▪︎

Corpus Delicti - mein zweites Buch von Juli Zeh. Zwar hat es mich nicht so gepackt wie Leere Herzen aber dennoch fand ich es gut. Wie auch in Leere Herzen wird eine Zukunft beschrieben, ...

▪︎Im Namen der METHODE▪︎

Corpus Delicti - mein zweites Buch von Juli Zeh. Zwar hat es mich nicht so gepackt wie Leere Herzen aber dennoch fand ich es gut. Wie auch in Leere Herzen wird eine Zukunft beschrieben, diesesmal geht es um die METHODE als Regierung. Die METHODE hat die komplette Macht - und komplettes Wissen. Die Menschen werden zu Gesundheit "gezwungen", das ganze System ist darauf ausgelegt, Krankheiten, Verunreinigungen etc zu vernichten. Ich kann es leider nicht so treffend beschreiben.
Der Roman wird als Prozess betitelt, da dieser auch wesentliche Teile der Handlung beschreibt. Es geht um Mia Holl, die nach dem Suizid ihres Bruders in eine Krise stürzt und damit einen Stein ins Rollen bringt. Sie beginnt das System und die METHODE langsam zu verstehen, hinterfragt einiges und tritt fast eine Revolution los.
Vom Schreibstil her wirklich super, man merkt gar nicht wie viel man liest. Liegt bestimmt auch daran, dass die Kapitel eher kurz sind und man so gefühlt schneller liest. Die erste Hälfte fand ich auch sehr spannend, leider hat sich die zweite eher etwas gezogen. Mia hat recht unlogisch gehandelt, sie hat sich so in ihr Denken reingesteigert. Aber das war von Julie Zeh ziemlich sicher so gewollt, ansonsten höbe das Buch an sich nicht so viel Sinn.
Ich würde dem Buch 3,5 bis 4 Sterne geben.

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