Ein Erzähltempo, das leider vieles andere unter sich begrub
Knights – Ein gefährliches Vermächtnis2 Sterne | Pluspunkte: Grundidee, flüssiger Schreibstil | Minuspunkte: Tiefgang, Charaktere und Glaubhaftigkeit kamen für mich zu kurz
Während einer verzweifelten Flucht landet Charlotte ausgerechnet ...
2 Sterne | Pluspunkte: Grundidee, flüssiger Schreibstil | Minuspunkte: Tiefgang, Charaktere und Glaubhaftigkeit kamen für mich zu kurz
Während einer verzweifelten Flucht landet Charlotte ausgerechnet bei der Organisation, vor der sie sich jahrelang versteckt hat: Den Knights of the Round Table. Um Antworten zu finden, verbündet sich Charlotte trotz ihres Misstrauens mit ihnen – und sieht sich schlussendlich mit einer Bedrohung für die gesamte Welt konfrontiert.
Hach ja, ich habe mich wahnsinnig auf „Knights und eine packende, mitreißende Geschichte gefreut. Gewissermaßen habe ich die auch bekommen – nur nicht so, wie erhofft. Was schade ist, denn die Grundidee des Buchs hat mir wirklich gefallen. Sowohl die Anlehnung an die Ritter der Tafelrunde als auch die Gaben, die auf Gefühlen basieren, hatten für mich großes Potenzial. Darüber hinaus riss mich Lena Kiefer mit ihrem lockerleichten Schreibstil zunächst absolut überzeugend in den Beginn der Story. Ich war beeindruckt von dem Tempo und der Leichtigkeit, mit der ich den Geschehnissen dennoch folgen konnte. Aber je weiter ich las… desto mehr erschien es mir, als wäre es das auch gewesen: Eine gute Basis. Ein flüssiger Schreibstil. Und ein Erzähltempo, dem gefühlt alles andere zum Opfer fiel.
Die Geschichte hatte in meinen Augen keine Chance, sich zu entfalten. Alles passierte Schlag auf Schlag: Der Plot raste an mir vorbei und erstickte mit seinem Tempo sowohl Charakterbildung als auch Tiefe und Emotionalität. Der starke Fokus auf das Vorantreiben der Geschichte schlug sich für mich auch in überstürzten und unglaubwürdigen Handlungen der Protagonistin nieder. Dinge und Erlebnisse, die zunächst als charakterbildend beschrieben wurden, gerieten einfach in Vergessenheit – vor allem ihre eigene Vergangenheit, die eigentlich wesentlich sein sollte. Aber wenn diese Aspekte aufgegriffen wurden, dann nur, weil es gerade in den Plot passte.
Ich habe wirklich überlegt, ob ich nicht doch drei Sterne vergeben möchte, weil sich das Buch leicht runterlesen ließ und auf einer guten Idee basierte. Schlussendlich ist mir aber bewusst geworden, dass mir ein Buch mehr geben muss, als schnell durchzukommen. Ich möchte berührt und mitgenommen werden, will die Liebesbeziehung verstehen und fühlen, ein Gespür für die Charaktere entwickeln und ihre Dynamik erkennen. Da mir all das hier fehlte und die Plot Twists am Ende mich zusätzlich nicht überraschten, wurde „Knights“ für mich zu einem Zwei-Sterne-Buch, dessen Reihe ich voraussichtlich auch nicht weiterverfolgen werde.