Die fünfzehnjährige Sylvia, schüchtern und zugleich mutig und rebellisch, zieht aus Newcastle ins wilde Northumberland und fühlt sich fremd in der riesigen, scheinbar leeren Landschaft. Aber dann trifft sie Gabriel, einen seltsam vertrauten Jungen. Als sie gemeinsam durch die Wälder und Fjells streifen, sieht sie die Natur mit neuen Augen. Unter einem grenzenlosen Sternenhimmel verbindet sie sich intensiv mit der uralten Vorzeit - überall um sie herum ist die Vergangenheit und steckt zugleich tief in ihr selbst. Aus dem Flügel eines toten Bussards stellen die beiden eine Knochenflöte her, jene Art von Instrument, mit dem einst die erste Musik der Menschheit erklang. Und Sylvia entdeckt, was es wirklich bedeutet, in der heutigen Welt jung zu sein. Ein Buch, das die Menschlichkeit feiert und den tiefen Verbindungen zwischen uns und der Natur nachspürt.
Atemberaubende Schilderungen einer magischen, einzigartigen Welt.
Sylvia ist ein fünfzehnjähriges Mädchen und sie macht mit ihrer Mutter Urlaub auf dem Land. Dort hat ihre Mutter noch ein Häuschen als Rückzugsort. Erst will Sylvia nichts weiter, als schnell wieder in ...
Sylvia ist ein fünfzehnjähriges Mädchen und sie macht mit ihrer Mutter Urlaub auf dem Land. Dort hat ihre Mutter noch ein Häuschen als Rückzugsort. Erst will Sylvia nichts weiter, als schnell wieder in die Stadt. Dann lernt sie Gabriel und seinen Bruder Colin kennen. Gabriel ist in ihrem Alter und er spielt nachts auf einer Knochenflöte, die er gefunden hat. Als die beiden dann Sylvia auch eine Knochenflöte herstellen, hat Sylvia das Gefühl, mit der Musik aus dieser Flöte die Natur und auch die Vergangenheit der Menschen viel mehr zu verstehen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Sylvia ist ein sympathischer Charakter und ich kann ihre Gedanken und Handlungen sehr gut nachvollziehen. Die ganze Landschaft und die Personen werden sehr toll beschrieben, so dass man beim Lesen richtig in die Geschichte eintauchen kann. Es ist ein Buch, das uns aufzeigt, wie wertvoll und schützenswert unsere Natur ist. Das schafft das Buch aber ohne erhobenen Zeigefinger und Moralkeule, sondern mit der Beschreibung einer wunderbaren Landschaft. Auch das Cover finde ich wunderschön und passend. Es wirkt etwas mystisch und geheimnisvoll und stimmt daher sehr gut auf das Buch ein.
Ich finde das Buchcover toll, denn die dunkle Gestaltung erweckt bereits einen mystischen Eindruck. Jedoch bin ich ein wenig im Zwiespalt mit dem Buch. Es ist ein Jugendbuch, welches für Kinder im Alter ...
Ich finde das Buchcover toll, denn die dunkle Gestaltung erweckt bereits einen mystischen Eindruck. Jedoch bin ich ein wenig im Zwiespalt mit dem Buch. Es ist ein Jugendbuch, welches für Kinder im Alter von 12-17 Jahre gedacht ist, doch selbst ich als Erwachsene bin etwas überfordert gewesen. Die tiefere Bedeutung des Textes ist nicht leicht zu erfassen, daher denke ich, dass das Buch für das empfohlene Lesealter fast zu literarisch ist.
"Meinst du nicht, dass wir es wert sind, gerettet zu werden?" fragte sie.
"Vielleicht, wenn wir uns ändern. Wenn wir aufhören, alles zu vermasseln."
"Wenn wir wieder zur Natur zurückkehren?"
"So was in der Art." (S.100)
Um was geht es eigentlich in dem Buch: Die 15-jährige Sylvia macht mit ihrer Mutter eine Art Auszeit abseits ihrer grossen Heimatstadt Newcastle. Sie fahren in das Dorf, in dem ihre Mutter geboren wurde. Sylvia's Vater ist nicht mit dabei. Er ist Fotograf und in Kriegsgebieten unterwegs. Auf den ersten Blick wirkt die Reise für Sylvia wie ein langweiliger Urlaub fernab der Moderne -ohne Handyempfang- in der Einöde. Dann lernt sie den Jungen Gabriel kennen, der sich selbst als etwas verrückt bezeichnet. Er spielt auf einer Knochenflöte zarte Musik. Sylvia interessiert sich dafür und somit bauen sie ihr eine eigene Knochenflöte. Sie ist auch begeistert von der Natur, der Ruhe, der Schönheit. Sie wird vom Wald fast magisch angezogen. Man erhält einen Einblick in die Wildheit und Freiheit der Natur, mit der Sylvia in Einklang kommt.
In Newcastle nimmt Sylvia regelmäßig an Demonstration und Versammlungen für einen besseren Planeten teil. Und nach ihrem Aufenthalt in der Natur kehrt sie mit einem neuen und erweiterten Bewusstsein zurück in ihre Heimatstadt.
"Wir lieben die Erde", sagte sie. "Ganz tief in unserem Innern wissen wir, dass wir die Erde lieben. Wir sind nicht nur hier, auf der Erde. Wir sind die Erde. Die Erde ist wir. Und wir lieben einander." (S.101)
Das Buch wurde von dem englischen Schriftsteller David Almond geschrieben. Er hat bereits mehrere wichtige Literaturpreise erhalten. Seine Werke sind von hohem philosophischen Gehalt. Wie auch in "Bone Music" geht es in seinen Büchern immer wieder um das Ausloten des eigenen Selbst und komplexe Themenfelder wie Leben und Tod, Zerstörung und Schöpfung, Phantasie und Wirklichkeit, Vergangenheit und Zukunft. Für mich war der Text stellenweise gar nicht leicht zu lesen, denn er ist sehr anspruchsvoll. Meist sind es kurze Sätze, doch mit verworrendem Inhalt und mehrfach auch Wiederholungen.
Wer philosophisch angehauchte Bücher mag, ist mit diesem Literaturwerk gut bedient. Ich kann mir gut vorstellen, das dieses Buch im Deutschunterricht gelesen und besprochen werden könnte.
"Es muss nicht mit Vernichtung enden", sagte sie.
"Wir können es besser machen", sagte sie.
"Wir können alles ändern", sagte sie. "Wer?", fragte Gabriel.
"Wir. Wir sind diejenigen, die die Welt verändern können. Wir, die verdrehte, leidenschaftliche, schwierige, liebende Jugend." (S.106)
Dieses Buch lässt mich ziemlich ratlos zurück. Ich frage mich tatsächlich, was das war.
Der Schreibstil hat mir nicht so gut gefallen. Ich fand ...
Genre: Jugendbuch
Erwartung: Die Natur erleben
Meinung:
Dieses Buch lässt mich ziemlich ratlos zurück. Ich frage mich tatsächlich, was das war.
Der Schreibstil hat mir nicht so gut gefallen. Ich fand ich etwas abgehackt und es war schwierig einen Lesefluss zu bekommen.
Sylvia konnte mich als Charakter auch so gar nicht erreichen. Ich kann ihre Unlust verstehen, aber so wirklich tiefgründig oder sympathisch fand ich sie nicht.
Die Natur konnte mich auch wenig begeistern. Hier habe ich mich auf Mystik gefreut. Die Liebe zur Natur hätte auch ausgeprägter sein können.
Auch aufgrund des Schreibstils fand ich das Buch langatmig, abschweifend und leider auch etwas langweilig. Privat hätte ich es sicherlich schon schnell abgebrochen.
In einem kleinen Dorf in Northumberland, am Rande der Zivilisation, wird Sylvia zusammen mit ihrer Mutter die nächsten Wochen verbringen müssen. Die Stadt fehlt ihr, ebenso wie ihre Freunde. Sie fühlt ...
In einem kleinen Dorf in Northumberland, am Rande der Zivilisation, wird Sylvia zusammen mit ihrer Mutter die nächsten Wochen verbringen müssen. Die Stadt fehlt ihr, ebenso wie ihre Freunde. Sie fühlt sich abgeschieden und nimmt die Landschaft um sie herum als leer wahr.
Doch mit Hilfe von Colin, einem Jungen aus dem Dorf und dessen Bruder Gabriel beginnt sie schon bald, die Welt und die Natur mit ganz anderen Augen zu betrachten. Da ist eine Musik, die die Landschaft erfüllt und die sie fasziniert. Alte Felsenmalereien und Totempfähle lassen Vergangenes nah erscheinen und als Sylvia schließlich zusammen mit Gabriel eine Knochenflöte aus dem Flügel eines Bussards schnitzt, verändert sich ihre Beziehung zu der Umgebung vollständig.
David Almond hat mit “Bone Music” ein besonderes Jugendbuch geschrieben. Er widmet sich einer Generation, die zwischen Klimastreiks, Zukunftsängsten und Hoffnung aufwächst. Es gelingt ihm, diese Themen, die auch Sylvia umtreiben und den Alltag ihres Stadtlebens mitbestimmen, mit philosophischen Gedanken und magischen Einschüben zu verbinden. Dabei verliert sich die Geschichte nie, bleibt inhaltlich stets nachvollziehbar und sprachlich ansprechend, stellenweise gar poetisch.
“Bone Music” stellt nicht nur für heranwachsende, sondern auch für erwachsene Leser eine bereichernde Lektüre dar.
INHALT:
Die 15jährige Sylvia Carr verbringt mit ihrer Mutter einige Tage in einem kleinen Cottage in Newcastle (Nordengland). Sie vermisst ihre Freundinnen, und weil auch der Handyempfang in dem abgelegenen ...
INHALT:
Die 15jährige Sylvia Carr verbringt mit ihrer Mutter einige Tage in einem kleinen Cottage in Newcastle (Nordengland). Sie vermisst ihre Freundinnen, und weil auch der Handyempfang in dem abgelegenen Dorf ausgesprochen schlecht ist, fühlt sie sich einsam und entwurzelt. In der Nacht wacht sie immer wieder auf und tritt ans Fenster, weil sie aus dem gegenüberliegenden Wald eine fremdartige Melodie vernimmt, von der sie sich magisch angezogen fühlt. Schliesslich begegnet Sylvia dem Jungen Gabriel, der so ganz anders ist als die Jugendlichen in der Stadt, mit denen sie es sonst zu tun hat. Hochbegabt, aber dem inneren und äusseren Druck, der auf ihm lastete, nicht gewachsen, hat er sich selbst verletzt und in sich zurückgezogen. Einzig in der Natur und der schamanistischen Weltsicht seiner Urahnen findet er Frieden. Das Spiel auf einer uralten Knochenflöte versetzt ihn dabei in die Vergangenheit. Musik ist ein zentrales Moment in diesem Roman. Zusammen mit Gabriel stellt Sylvia daher eines Tages ihre eigene Knochenflöte her, deren Töne sie eng mit der mythologischen Vergangenheit Northumberlands verschmelzen lassen. Nachts unternimmt Sylvia eine magisch spirituelle Reise in die Vergangenheit, in welcher sie sich in eine urzeitliche Vorfahrin verwandelt und alle Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit aufgehoben scheinen. Aus dieser Kraft will Sylvia zukünftig schöpfen, um ihre eigene Welt zu schützen und zu einem lebenspendenden, heilsamen Ort für alle zu machen.
MEINE MEINUNG:
Auf den ersten Blick handelt «Bone Music» von dem Kontrast zwischen Stadt und Land, Technik und Natur, Verlorenheit und Verwurzelung.
Erst auf den zweiten Blick erkennt man, worum es David Almond wirklich geht: Er will eine tragfähige Verbindung zwischen diesen beiden Welten schaffen. Sein Roman ist ein Plädoyer dafür, dass junge Menschen sich der Schönheit und Wildheit der Natur bewusst werden, nicht vergessen, wie sehr alle von der Vergangenheit der Vorfahren geprägt werden, aber zugleich den Sinn für die Wirklichkeit nicht verlieren.
Was Menschen dabei im wahrsten Sinne des Wortes in einer technisierten und unruhigen Welt erden soll, ist die Rückbesinnung auf die geschichtlichen Wurzeln, auf die Schöpferkraft und Schönheit in jeder Kreatur und jedem Lebewesen. Und es ist immer wieder der magische Zauber der Töne und der Musik, welcher unser Innerstes bewegen und verändern kann.
Dieser Mix ist es, der für mich den besonderen Reiz dieses Romans ausgemacht hat, und ich schätze Almonds Anliegen sehr, dass wir uns achtsam mit der Natur und der Vergangenheit auseinandersetzen sollen, um uns selbst und unseren Platz in der Welt zu finden.
Leider ist es dem Autor jedoch nicht gelungen, mich durchgängig mit diesem Roman in meinem Innersten zu berühren, so wie ich es erhofft hatte. Möglicherweise liegt es an dem Zuviel an Themen, die den Erzählfluss nach meinem Gefühl (zu) oft unterbrechen.
So befindet sich etwa die Ehe von Sylvies Eltern sich in einer Krise. Sie droht daran zu zerbrechen, dass ihre Mutter es nicht (mehr) erträgt, den Mann immer wieder als Kriegsberichtsreporter in Lebensgefahr zu wissen.
Sylvies Mutter arbeitet therapeutisch mit «schwererziehbaren» Jungen, wovon einer sich das Leben nehmen will.
Der freundliche alte Nachbar Andreas hadert mit seiner Vergangenheit und der Schuld, die er als junger Mann im Krieg bei den deutschen Nationalsozialisten auf sich geladen hat.
Sylvie und ihre Freundinnen und Freunde engagieren sich für den Umweltschutz und versammeln sich regelmässig zu Klimaschutzdemos.
Ich wäre stattdessen gerne mehr bei Gabriel und Sylvia und der urzeitlichen und mythologischen Vergangenheit des Ortes geblieben. Gabriel ist für mich die Schlüsselfigur des ganzen Buches, über ihn hätte ich gerne noch mehr erfahren, doch bleibt er merkwürdig konturlos.
Beim Lesen hatte ich manchmal das Gefühl, dass der Autor versucht zu beschreiben, wie er denkt, dass Jugendliche heutzutage sind. Es schien mir so, als müssten möglichst alle «Baustellen», die es im Leben von Heranwachsenden geben könnte, auch genannt werden.
FAZIT:
«Bone Music» ist eine poetische Gegenwartserzählung über die Nöte und Sorgen Jugendlicher mit mystisch-spirituellen Elementen. Das Buch ist etwas ganz Eigenes unter den vielen Romanen, die es aktuell für Jugendliche gibt, weswegen eine Lektüre auf jeden Fall lohnenswert ist. Dies auch vor allem wegen Almonds schönem Schreibstil und seinen gelungenen Naturbeschreibungen.