Originell - fesselnd - ungewöhnlich
Wir sind das Licht„Wir sind das Licht“ ist das gelungene Debüt der Autorin Gerda Blees.
In einer vierköpfigen WG ist eine der Bewohnerinnen vor den Augen ihrer Mitbewohner verhungert. Wie konnte es dazu kommen ? Um dieses ...
„Wir sind das Licht“ ist das gelungene Debüt der Autorin Gerda Blees.
In einer vierköpfigen WG ist eine der Bewohnerinnen vor den Augen ihrer Mitbewohner verhungert. Wie konnte es dazu kommen ? Um dieses Rätsel zu lösen bedient sich die Autorin verschiedener Erzählperspektiven. Das ungewöhnliche daran ist, dass es sich um konkrete oder abstrakte Gegenstände handelt. So berichtet zu Beginn die Nacht, im Anschluss der Tatort, das alltägliche Brot und so überraschend geht es weiter durch 25 Kapitel.
Anfangs habe ich mich mit dem Perspektivwechsel ein wenig schwer getan, da ich mich mit jedem Kapitel auf eine völlig neue Erzählperspektiven einstellen musste und jede ihre eigene Art hat zu berichten. Aber genau das ist auch, was mir unglaublich gut gefallen hat. Jedes Perspektive konnte mich überraschen und es schwingt sowohl Humor als auch gleichzeitig einiges an Gesellschaftskritik mit.
Die Sätze sind zum Teil unglaublich lang und gehen über mehr als eine Seite. Diese Bandwurmsätze sind aber keineswegs schwer zu erfassen, sondern lassen sich trotz der ungewöhnlichen Länge gut lesen.
Die Spannung liegt hier weniger in der Handlung, sondern viel mehr in dem bemerkenswerten Schreibstil. Auch blieben mir die Charaktere fern und ich konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen und trotzdem hat mir das Buch wirklich gut gefallen.
Wer Lust auf einen ungewöhnlichen Roman und neue Sichtweisen hat, sollte „Wir sind das Licht“ unbedingt lesen.