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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2022

Hat die Freundschaft Grenzen?

Was wir verschweigen
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Eine Leiche mit mehreren Messerstichen wird in Pori in Finnland gefunden. Eigentlich ist dieser Fall für die finnischen Ermittler nichts besonderes. Ein Verdächtiger wird festgenommen und alle sind von ...

Eine Leiche mit mehreren Messerstichen wird in Pori in Finnland gefunden. Eigentlich ist dieser Fall für die finnischen Ermittler nichts besonderes. Ein Verdächtiger wird festgenommen und alle sind von der schnellen Lösung überzeugt. Doch für Jari Paloviita scheint es nicht so einfach zu sein. Der Verdächtige ist sein bester Freund, der ihm einmal das Leben gerettet hat.

Die Atmosphäre empfand ich als typisch für einen skandinavischen Krimi. Mir haben die beiden Perspektiven gefallen. Zum einen wird die Gegenwart mit all den Ermittlungen dargestellt. Wir erfahren aber auch mehr über die Vergangenheit von Jari und dem mutmaßlichen Täter, wo vor allem ihre Freundschaft im Fokus steht. Es sind zwei Menschen, die wirklich zusammenhalten können. So eine Freundschaft zu haben, ist schon beneidenswert.

Was mir aber gefehlt hat, war der Spannungsfaktor. Ist das wirklich ein Krimi? Ich bin mir nicht so sicher. Vieles zog sich in die Länge und ich hätte mir mehr Tempo gewünscht. Die Vergangenheit rückte immer mehr in der Vordergrund und somit empfand ich das Buch eher als ein Drama. Klar, es ist wichtig zu verstehen, warum die beiden so sehr aneinander festklemmen und warum Jari seinen Freund vor diesem Schlamassel retten möchte.

Wie so oft es in skandinavischen Spannungsroman vorkommt, haben gefühlt alle Charaktere Probleme. Alkoholkonsum, schwere Misshandlungen oder sei es Mobbing - hier haben wir die ganze Palette. Manchmal empfand ich es überdramatisiert und so war mir kein Charakter wirklich sympathisch. Gegen Ende kam auch etwas mehr Spannung auf, aber insgesamt konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Durchwachsener Thriller

Perfect Day
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Der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak wird verhaftet. Er soll der berühmte Schleifenmörder sein, der Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn ermordet hat. ...

Der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak wird verhaftet. Er soll der berühmte Schleifenmörder sein, der Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn ermordet hat. Das ist ein Schock für seine Tochter Ann. Sie ist von der Unschuld ihres Vaters überzeugt, denn er ist ein sehr gefühlsvoller Mensch und der beste Vater auf dieser Welt. Ann ist entschlossen, Beweise für Walters Unschuld zu finden und ihren Vater zu retten.

Ich kenne bereits "Liebes Kind" und "Marta schläft" und fand die Thriller besonders. Ich mag den etwas anderen Schreibstill von Romy Hausmann. Ihre Geschichten sorgen immer für Überraschungen. Bei "Perfect day" ist sie sich ihrem Stil treu geblieben. Das Buch hat keine Kapitel. Es kommt immer zu einem Wechsel zwischen "Ann" und "Wir". Dabei ist es schwer zu erraten, wessen Gedanken wir eigentlich bei "Wir" folgen.

Mit Ann konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden. Sie wirkt auf mich als eine sehr naive Frau, die psychisch nicht stabil ist. Ja, für sie ist eine Welt zusammengebrochen, als sie erfahren hat, dass ihr Vater von nun an als "Professor Tod" überall bekannt ist. Ich kann verstehen, dass sie es nicht wahr haben möchte, dass ihr liebevoller Vater zu solchen grausamen Morden an Kindern (!) bereit ist. Sie kann doch kaum gesund denken und plötzlich möchte sie ja ermitteln. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ahnungslose Normalsterbliche auf einmal die Polizeiarbeit erledigen wollen und zu Super-Ermittler werden. Das macht einfach keinen Sinn.

Was mir besonders gut gefallen hat, war das Ende. Hier kam es zu überraschenden Wendungen, die die Handlung ordentlich in Schwung gebracht haben.

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Veröffentlicht am 20.01.2022

Flüssig geschrieben, leider viel Luft nach oben

You will be the death of me
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Ivy, Mateo und Cal waren einmal sehr gut befreundet, doch der Kontakt wurde abgebrochen. Zu spät zur Schule gekommen, entscheiden die drei einen Tag zu schwänzen - so wie in den guten alten Zeiten. Doch ...

Ivy, Mateo und Cal waren einmal sehr gut befreundet, doch der Kontakt wurde abgebrochen. Zu spät zur Schule gekommen, entscheiden die drei einen Tag zu schwänzen - so wie in den guten alten Zeiten. Doch der Tag wird nicht so gechillt sein, wie sie es sich vorgestellt haben. Plötzlich sind die Teenager an einem Tatort und das Opfer kennen sie sogar aus ihrer Schule. Wer hat Boney umgebracht und vor allem warum? Die Liste der Verdächtigen ist nicht groß und Ivy steht ganz weit oben.

Das Buch liest sich wirklich sehr leicht. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und ich konnte sofort in die Geschichte einsteigen. Keiner der Protagonisten war mir besonders sympathisch und ich konnte nicht wirklich jede Entscheidung nachvollziehen. Ja, es sind Jugendliche, die spontan handeln. Ich konnte aber nicht verstehen, warum sie den Kontakt einfach abgebrochen haben. Im weiteren Verlauf erfährt man einiges, was eine Erklärung dafür abliefert, diese fand ich aber nicht ausreichend. So plötzlich, wie sie auseinander gekommen sind, sind auch wieder zusammen gekommen. Das fand ich ebenfalls seltsam. Einmal zu spät zur Schule kommen, vereint doch nicht drei Personen...

Die Geschichte hatte schon ein paar spannende Phasen, das Gesamtpaket war aber eher nett. Ich habe viele guten Rezensionen zu "You will be the death of me" gelesen und auch die anderen Bücher der Autorin wurden sehr gelobt, mich lässt dieses Buch aber eher enttäuscht zurück. Die Auflösung war wirklich nicht sehr spannend und ich habe jemanden schon sehr früh verdächtigt. So blieb der Überraschungseffekt weg.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Irgendwie nicht ganz überzeugend

Westwall – Auf welcher Seite willst du stehen?
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Julia macht eine Ausbildung zur Polizistin. Sie lernt den attraktiven Nick kennen und beide genießen die gemeinsame Nacht. Als Julia aber ein großen Hakenkreuz-Tattoo auf Nicks Rücken und seinen Personalausweis ...

Julia macht eine Ausbildung zur Polizistin. Sie lernt den attraktiven Nick kennen und beide genießen die gemeinsame Nacht. Als Julia aber ein großen Hakenkreuz-Tattoo auf Nicks Rücken und seinen Personalausweis mit einem ganz anderen Namen entdeckt, kann sie nicht schnell genug verschwinden.

Julia steht ihrem Vater Wolfgang sehr nahe, da sie ihre Mutter nicht wirklich kennt. Was dieses Thema angeht, ist Wolfgang auch sehr verschlossen. Ich konnte leider mit keinem der Charaktere warm werden. Julia hat nicht immer nach den Regeln gespielt, was vielleicht auf ihren Ex-Punk-Vater zurückzuführen ist. Ich fand, dass die Geschichte sich ein wenig gezogen hat. Es gab so viele Nebenereignisse, die vom Hauptstrang abgelenkt haben. Womit aber das Buch punkten kann, ist die Mischung aus historischen Fakten über den Westwall und seiner Geschichte.

Was mir eindeutig gefehlt hat, war die Spannung. Ich weiß nicht, irgendwie konnte mich das Buch nicht packen. Alles, was Julia über Nick erfahren hat, und die Tatsache, wer Julias Mutter wirklich ist, fand ich sehr spannend und dachte, dass das Buch Potenzial hat. Aber ab der Mitte wurde es für meinen Geschmack langatmig und das Ende konnte mich auch nicht vom Hocker reißen.

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Brutal und ab der Mitte sehr unrealistisch

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Kim Sleizner ist brutal und skrupellos. Für Fabian Risk ist eine Sache klar - er muss Sleizner endlich hinter Gitter bringen. Während er nach Beweisen sucht, ermittelt Dunja Hougard verdeckt ebenfalls ...

Kim Sleizner ist brutal und skrupellos. Für Fabian Risk ist eine Sache klar - er muss Sleizner endlich hinter Gitter bringen. Während er nach Beweisen sucht, ermittelt Dunja Hougard verdeckt ebenfalls gegen den korrupten Polizeichef von Kopenhagen. Als ein Auto mit zwei Leichen am Meeresgrund gefunden wird, stehen die Chancen für Fabian sehr gut. Einer der Toten ist ein hochrangiger Beamter und vieles spricht dafür, dass Sleizner darin verwickelt ist. Werden es Fabian und Dunja schaffen, ihren Erzfeind zu besiegen?

Da es sich um ein Buch von einer Reihe handelt, ist es besser, die Vorgänger zu kennen, um die Geschichte verstehen zu können. Fabian und Dunja sind auf der Jagd und sind zu allem bereit, um Sleizner endlich zu erwischen. Ihr Weg ist aber voller Hindernisse. Durch Theodors Tod und Fabian etwas neben der Spur und der Hass auf Sleizner wird immer größer. Er hat nichts zu verlieren und macht auch einiges, was mir relativ unrealistisch vorkam. Bis zur Mitte ermittelt er auch und dann kommt ein ewiges Hin und Her und alles, was Fabian unternimmt, ist relativ sinnlos und oberflächlich beschrieben.

Dunja erwischt es ebenfalls etwas hart. Dass sie sich immer wieder erholen konnte und das Ganze zu ihrem Gunsten drehen konnte, war wirklich zu viel des Guten. Auf die brutalen Szenen hätte ich gern verzichtet, denn irgendwann war es einfach nur ekelerregend. Das hat die Spannung auch weggenommen. Und das finde ich wirklich sehr schade, weil der Anfang vielversprechend war. Die Ermittlungen waren spannend. Es war herzzerreißend zu erfahren, wie Theodor gestorben ist und wie es wirklich mit seinem Selbstmord aussah.

Das Ende war auch so naja. War das der letzte Band? Kommt noch einer vielleicht dazu? Ich hoffe wirklich, dass die Geschichte weitergeführt wird und ein besseres Finale noch zustande kommt.

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