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Veröffentlicht am 27.02.2022

Marie und das Geheimnis ihres Vaters

Das verschlossene Zimmer
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Marie lebt mit ihrem alleinerziehendem Vater, der als Arzt in einem Krankenhaus arbeitet, in Krakau. Sie ist intelligent, sowie zielstrebig und möchte, neben ihrem großen Wunsch Medizin zu studieren, ...

Marie lebt mit ihrem alleinerziehendem Vater, der als Arzt in einem Krankenhaus arbeitet, in Krakau. Sie ist intelligent, sowie zielstrebig und möchte, neben ihrem großen Wunsch Medizin zu studieren, endlich erfahren, warum ihre Mutter verschwunden ist als sie ein Kleinkind war. Der zweite Weltkrieg naht und Marie hat einen jüdischen Mann geheiratet.
Mich hat dieser Roman sehr berührt, obwohl ich zu Beginn dachte, dass es nur um Marie und das Geheimnis, was ihr Vater um ihre verschwundene Mutter macht, geht, ist die Story viel breitgefächert aufgestellt. Sie erzählt aus der Gegenwart. die in den 30ziger Jahren in Krakau angesiedelt ist und aus dem Zeitraum vor Maries Geburt und das Jahr danach.
Wie war das Leben damals? Was haben Maries Mutter und ihr Vater erlebt? Es werden immer Ausschnitte aus dem Zeitgeschehen erzählt und auch das, was die Gesellschaft dachte, egal, ob es um Religion oder auch die Rolle der Frau ging. Es wird auch ganz deutlich, wie weit der Antisemitismus schon Polen in den 30ziger Jahren vor Kriegsbeginn durchzogen hat. Durch Marie sowie auch Maries Mutter wird die Situation von Frauen näher beleuchtet und Maries Wunsch Ärztin zu werden stößt schnell an die gesellschaftlichen Grenzen. Mich berührten die vielen kleinen Szenen, die im Roman so quasi nebenbei eingebaut werden, sehr. Menschlichkeit und Unmenschlichkeit liegen nah beieinander. Der Roman zeigt ganz deutlich auf, wie viel Menschen aus Liebe bzw. aus Hass/'Neid tun. An einigen Stellen hatte ich Schwierigkeiten mit den Zeitsprüngen bzw. konnte die Szene zeitlich nicht genau einordnen. Ich sorgte mich um Marie, ihren Ehemann, Lolek und und Maries Vater.
Insgesamt ein berührender Roman, ein Plädoyer an die Menschlichkeit und Liebe! Das Ende hätte ich so überhaupt nicht erwartet und es war sehr passend.
5 Sterne





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Veröffentlicht am 23.02.2022

Spannender, facettenreicher Krimi, der mich sehr begeistert hat

Merano mortale
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In Meran wird Lisa Granell bei ihrem frühmorgendlichen Spaziergang mit ihrer Hündin erschlagen. Für Ispettore Emmenegger ist der Fall speziell, denn es handelt sich um seine Nachbarin, die er nur flüchtig ...

In Meran wird Lisa Granell bei ihrem frühmorgendlichen Spaziergang mit ihrer Hündin erschlagen. Für Ispettore Emmenegger ist der Fall speziell, denn es handelt sich um seine Nachbarin, die er nur flüchtig kannte, jedoch jeder, der sie näher gekannt hat, mochte sie nicht, wie es bei den Ermittlungen zu Tage kommt.

Mich hat dieser Krimi begeistert, wobei ich Ispettore Emmenegger schon aus der Reihe mit Commissario Pavarotti kenne und deswegen ein wenig Vorwissen über ihn habe, wobei auch Neulinge hier keine Probleme haben dürften. Der Spannungsaufbau ist sehr gelungen und ich habe bis zum Schluss gerätselt, wie alles zusammenhängt,. Am Ende stockte mir fast der Atem, denn es wurde sehr brenzelig . Gelungen ist dann auch die Auflösung, denn es wurde alles logisch aufgeklärt. Der Mord an Lisa Granelli ist nämlich nicht das einzige Rätsel, was Emmenegger aufklären muss. Ich mochte die wundervolle Darstellung der Protagonisten, die ich mir sehr gut vorstellen konnte - egal ob es sich um die Hauptfiguren oder die "Nebendarsteller" handelte. Besonders herausragend sind auch die Gespräche, hier zeigt sich Menschenkenntnis gepaart mit Feingeist und Lebensphilosphie.

Die Autorin hat mich neben dem speziellen Fall mit vielen anderen Themen, die parallel angesprochen werden , sehr gut unterhalten. Spannung vereint mit Raffgier, Rache, Liebe, Trauer, Lebensweisheit, Freundschaft,........ und mittendrin die Hündin Hilde, die der Ermordeten gehört hat, und die ich ins Herz geschlossen habe.

Verdiente 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Grandios erzählte Story, die mich ziemlich beklommen zurücklässt

connect
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"Connect" von Thea Mengeler besticht zunächst einmal durch das auffallende, zugleich gemeinnisvolle und ansprechende Cover. Es ist ein wahrer Augenschmaus was Optik durch den Umschlag, den farblich konträr ...

"Connect" von Thea Mengeler besticht zunächst einmal durch das auffallende, zugleich gemeinnisvolle und ansprechende Cover. Es ist ein wahrer Augenschmaus was Optik durch den Umschlag, den farblich konträr gestalteten Einband an sich und den auffälligen gelben, weiß gepunkteten Buchschnitt betrifft.

Im Fokus der Geschichte steht Ava, eine Frau von 28 Jahren, die als Designerin in einer Werbeagentur arbeitet und kaum Zeit für Privatleben hat, so dass ihr berufliches Umfeld quasi auch ihr privates ist. Sie fühlt sich ausgepowert und zweifelt an ihrer Arbeit. Genau zu diesem Zeitpunkt trifft sie Lina wieder, die sie von der Uni kannte, und die sie mit einer Gruppe von Menschen bekannt macht, die den Traum von wirklichen Verbindungen haben und ein postdigitale Gesellschaft grunden wollen. Von all dem ahnt Ava zunächst nichts, die sich zu Beginn einfach nur wohl fühlt, als sie mit Lina quatscht. Anschließende gesellige Treffen in einer Art privaten Clubraum und gemeinsameer Sport lassen Ava Kraft schöpfen, denn sie fühlt sich wahrgenommen.

Die Autorin erzählt auf grandiose Art, wie Ava sich immer mehr auf die Gruppe einlässt und was sie bereit ist dafür zu machen. Ich kann mich zeitweise gut in Ava hineinversetzen und verstehe, was sie reizt. Während meine "Warnlampen" schon früh aufleuchten, wird durch das Handeln von Avas KollegInnen klar, wie weit die "Sekte", denn um nichts anderes handelt es sich, schon die "Macht" übernommen hat.

Besonders gut hat mir gefallen, dass viele Einzelheiten detailliert geschildert werden, so dass ich einen sehr gut Einblick in die Methoden, mit denen die Sekte bzw. der Sektenführer arbeitet bekommen konnte. Gleichzeitig aber damit auch immer nah in Avas Gefühls- und Gedankenweilt war. Es machte mir klar, wie leicht es ist, uns, - die Gesellschaft - zu korrumpieren.

Der Roman hat einige überraschende Momente, die mir sehr gut gefallen haben und das Ende ist logisch und konsequent. Ich bleibe mit einem sehr beklommenen Gefühl zurück.

Mein einziger Kritikpunkt, für den ich einen halben Stern abziehen möchte, bleibt der für mich fehlende Teil, in dem Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen mit Kontaktinformationen etc. genannt werden, falls man Hilfe braucht, wenn man es mit Sekten als unmittelbar oder mittelbar Betroffener zu tun bekommt.

4;5 Sterne

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Großartig erzählte Geschichte, die sich auch hervorragend als Schullektüre eignen würde

Das rote Band der Hoffnung
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"Das rote Band der Hoffnung" von Lucy Adlington erzählt die Geschichte von dem Alltag im KZ Ausschwitz- Birkenau, in das die 14jährige Ella 1943 direkt von ihrem Schulweg verschleppt wird.

Hier schildert ...

"Das rote Band der Hoffnung" von Lucy Adlington erzählt die Geschichte von dem Alltag im KZ Ausschwitz- Birkenau, in das die 14jährige Ella 1943 direkt von ihrem Schulweg verschleppt wird.

Hier schildert sie ihr Leben und das ihrer Mitgefangenen auf eine Art und Weise, die mich zutiefst bewegte.

Ella ist für ihre 14 Jahre groß und macht sich dies zu Nutzen, um in der Nähwerkstatt arbeiten zu können. Hier ist es sauberer und es werden Kleider für Kundinnen hergestellt, aber falls eine Kundin unzufrieden mit dem Ergebnis ist, so kann das den Tod der Näherin bedeuten, da sie dann aus der Werkstatt ausgeschlossen wird und andere Arbeit verrichten muss, die sie mehr auszehren wird. Ich weiß nicht, wie ich den Schreibstil genau in Worte fassen soll, denn er ist direkt, offen und so schrecklich das Geschehen auch ist , trotzdem liegt eine gewisse Leichtigkeit in ihm.


Vielleicht ist die Geschichte deswegen auch so besonders gelungen , weil sie zeigt wie nah Schönes und Grauenvolles beieinander liegen. Eine von den anderen Mädchen, zu dem Ella eine Freundschaft entwickelt, ist Rose, die irgendwann Märchen bzw. Geschichten während der Arbeit zu erzählen beginnt. Sie lässt dadurch die Mädchen und Frauen eine kure Zeit die grauenvolle Realität vergessen und diejenigen, die ihr zuhören schöpfen eine gewisse Kraft daraus. Rose ist die Protagonistin, die in keiner Sekunde ihre Menschlichkeit verliert und ich ihren Mut und Stärke bewundere, aber gleichzeitig besonders Angst um sie habe. Kleinste Fehlverhalten und das kann einfach alles sein, entscheiden über Leben und Tod. Jede versucht auf ihre Weise zu überleben und während dadurch Verrat und Rivalität um Macht Aufschub geleistet wird, gibt es aber auch manchmal Solidarität.

Ich habe schon viele Geschichten über diese Zeit gelesen, aber dieser Roman hat mich extrem beeindruckt. Am Ende des Roman weiß ich, dass es die Näherinnen von Auschwitz tatsächlich gab, obwohl es sich nicht um Ella, Rose, Mina und die anderen Frauen in dem Roman handelt, denn sie sind fiktiv.

Wie der Titel schon ausdrückt, geht es auch um Hoffnung und dieser Roman birgt eine gewisse Hoffnung.

Ein ganz besonderes Jugendbuch - eignet sich jeoch ebenso gut als Lektüre für Erwachsenen - , von dem ich mir wünschen würde, dass es auch als Taschenbuch erscheinen und Schullektüre würde.

Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Alles Wissenswerte rund um das Auto, aber auch um den Straßenverkehr und eignet sich nicht nur für Autofans

Wieso? Weshalb? Warum? Wir entdecken Autos
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In diesem - oder besser gesagt mit - diesem Buch können Kinder nicht nur das Auto an sich entdecken, in dem sie viel über dessen Bestandteile und auch Sicherheitsaspekte erfahren, sondern noch ...

In diesem - oder besser gesagt mit - diesem Buch können Kinder nicht nur das Auto an sich entdecken, in dem sie viel über dessen Bestandteile und auch Sicherheitsaspekte erfahren, sondern noch so einiges mehr. Es geht auch um den Straßenverkehr und einige Verkehrsregeln, die ein Autofahrer, aber auch andere Verkehrsteilnehmer zu beachten haben. Dann gibt es noch eine Zeitreise in die Vergangenheit, in der Kinder erfahren wie diese damals aussahen und wie sie angetrieben wurden. Auch werden Autos oder Autofahren in Ansätzen kritisch beleuchtet im Hinblick auf den Umweltaspekt.
Es gibt auf jeder Seite sehr viel zu entdecken und die kleinen Klapenn motivieren zusätzlich noch genauer hinzuschauen und geben oft für die Kinder ungeahnte Details preis. Der "Vorleser" kann dem Alter des Kindes entsprechen selbst überlegen, welchen Text er vorliest bzw. weglässt und so werden Kinder lange Freude mit dem Buch haben und es eignet sich später auch zum selber lesen.
Absolut gelungenes Buch aus der "Wieso.Weshalb.Warum?-Reihe von Ravensburger.
Sehr empfehlenswert! Fünf Sterne!

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