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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2017

wunderschön

Schöne Neue Welt
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die "schöne neue welt" aldous huxley ist eine totalitäre diktatur mit genormtem volk, daß das schöne nur "mitspielt", weil es konditioniert wurde: stets dem system folgend und dabei keine gefühle, außer ...

die "schöne neue welt" aldous huxley ist eine totalitäre diktatur mit genormtem volk, daß das schöne nur "mitspielt", weil es konditioniert wurde: stets dem system folgend und dabei keine gefühle, außer der durch drogen suggerierten glückseligkeit, zeigend. alles "zombies" - verlust der individualität zum wohl des kollegtivs.
ein paar haben dies begriffen und versuchen sich dem zu entziehen.

das buch zeigt gut, daß einzelne nicht gegen das sytem ankommen. wagen sie es, schlägt das system zu und sie werden eliminiert. dafür muß es sie nur permanet torpedieren. der rest geschieht von selbst.
um aus dieser welt auszubrechen, braucht man mehr als eine hand voller individualisten ...

am erstaunlichsten finde ich den wilden. er liest shakespeare und bekommt ein gefühl für seine worte, ohne jemals die bedeutung dieser gekannt zu haben ...

das buch ist schön und verständlich geschrieben.

Veröffentlicht am 19.05.2017

unterhaltsam

Das Gold von Caxamalca
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jakob wassermann thematisiert in "das gold von caxamalca“ die inquisitorische eroberung perus durch die goldgierigen spanier. geschildert wird diese als beobachtung eines soldaten de soria luce, der an ...

jakob wassermann thematisiert in "das gold von caxamalca“ die inquisitorische eroberung perus durch die goldgierigen spanier. geschildert wird diese als beobachtung eines soldaten de soria luce, der an der christlichkeit dieses eregnisses zweifelt und zunehmend mit der ignoranz seiner landsleute gegenüber fremde kulturen konfrontiert wird.

die sprache und satzstruktur sind unkompliziert in der ich – perspektive verfaßt. die erzählung endet parabolisch mit der erkenntnis der „nichtigkeit alles habens und die ewigkeit alles seins“.

unterhaltend, interessant, lehrreich!

Veröffentlicht am 19.05.2017

ein modernes märchen

Die Insel der besonderen Kinder
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Abraham Portman, polnischer Jude, wird zu Zeiten des II. Weltkrieges als kleines Kind von seinen Eltern nach Großbritannien geschickt. Nach dem Krieg, in dem er all seine Verwandten verliert, ging er in ...

Abraham Portman, polnischer Jude, wird zu Zeiten des II. Weltkrieges als kleines Kind von seinen Eltern nach Großbritannien geschickt. Nach dem Krieg, in dem er all seine Verwandten verliert, ging er in die Vereinigten Staaten und lebt ein aufregendes Leben. Daraus erzählt der schrullig wirkende Mann seinem Enkel Jacob. Spannende Geschichten ... oder Märchen? Mit dieser Frage wird Jacob eines Tages konfrontiert. Ein mysteriöser Vorfall entlockt Abe die Worte "Geh auf die Insel! ... Finde den Vogel. In der Schleife. Auf der anderen Seite vom Grab des alten Mannes. 3. September 1940. ... Emerson - der Brief." Für Jacob - tragisch! An seinem Geburtstag beginnt sich diese Rätselkette plötzlich zu öffnen. Zusammen mit seinem Vater begibt er sich zum Ort des Kinderheims und gelangt auf die walisische Insel namens Cairnholm ... - mit den besonderen Kindern.

Ransom Riggs' "Die Insel der besonderen Kinder" ist eine rätselhafte Entdeckungsreise um das besondere Leben von Jacobs Opa. Phantastisch erzählt und voller Science-Fiction taucht der Leser in eine moorige walisische Atmosphäre, erkundet mit dem Protagonisten die geheimnisvolle Insel und stößt dabei auf sonderbarste Beobachtungen. Der Erzählstil wogt einen schnell durch interessante Geschehnisse. Verschachtelte Sätze erspart uns die Übersetzerin Silvia Kinkel.

"Die Insel der besonderen Kinder" ist als tagebuchähnliche Skizzenkladde mit zahlreichen Photos der beschriebenen Kinder konzipiert. Dies gestaltet die Handlung authentischer. Eine Aufmachung, die mir sehr gefiel.

Ransom Riggs schrieb ein modernes Märchen mit zahlreichen wundersamen Personen und magischen Symbolen - für jedermann!

Veröffentlicht am 16.05.2017

bewegend

Sag nicht, dass du Angst hast
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"Sag nicht, dass Du Angst hast" ist die Geschichte Samia Yusuf Omars. Sie beginnt in Mogadischu, wo Samia zur unbändigen ostafrikanischen Athletin heranreift, und endet vor Lampedusa, Italien. Sie illustriert ...

"Sag nicht, dass Du Angst hast" ist die Geschichte Samia Yusuf Omars. Sie beginnt in Mogadischu, wo Samia zur unbändigen ostafrikanischen Athletin heranreift, und endet vor Lampedusa, Italien. Sie illustriert ein Auszug aus dem Leben der somalischen Läuferin.

Samia berichtet darin von der Landschaft ihrer Heimat, ihrer Familie und ihrer Leidenschaft, die zum Talent wird, welche sie so an Wettkämpfen teilnehmen läßt und schließlich bis zur Olympiade 2008 in Peking bringt. Aber auch von den politischen Umständen und den daraus resultierenden Schwierigkeiten, die sie letztlich zur verheißungsvollen Reise nach Europa zwingen.

Guiseppe Catozzella kleidet Omars Geschichte in eindringliche Worte und gipfelt sie in einem brillant gewählten Ende. Seine Hommage zeitigt ihr Schicksal durch intensive Recherchearbeit und Verbundenheit zur Protagonistin. Der Leser erfährt schonungslos Samias Welt durch ihre Augen.

Die Übersetzerin Myriam Alfano transponiert diskret die lockere und dennoch bedeutungsschwere Sprache Catozzellas.

Das Buch ist sehr eindrucksvoll und gefällt mir beachtlich der leichten Sprache wegen, die einen beklemmend-ergreifenden Inhalt trägt. Besonders konvenieren mir die natursprachlichen Bilder und die eingestreuten somalischen Wörter. Einige Gesprächsfragmente und Gesinnungen stimulieren die eigene Gedankenwelt. Nur weniges fand ich jählings abgerissen.

Durch dieses Buch habe ich mich einschneidender mit der Geschichte Somalias, insbesondere der Verhältnisse zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, beschäftigt.

Wer von einer Schilderung des gewaltigen Willens nach Freiheit und der Mobilisierung jeglicher Kraft durch Mut entlang der Flüchtlingsproblematik lesen möchte, sollte zu diesem Buch greifen!

Veröffentlicht am 16.05.2017

spannend

Krähenmädchen
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"Hallo, Janne, wir haben hier was am Thorildsplan." Stockholm, Schweden; Kriminalkommissarin Jeanette Kihlberg hängt auf dem Weg zur Arbeit noch ihren Gedanken nach, als sie von ihrem Kollegen Jens Hurtig ...

"Hallo, Janne, wir haben hier was am Thorildsplan." Stockholm, Schweden; Kriminalkommissarin Jeanette Kihlberg hängt auf dem Weg zur Arbeit noch ihren Gedanken nach, als sie von ihrem Kollegen Jens Hurtig diesen Anruf bekommt. Sie ahnt nicht, was sie später zu sehen bekommen wird ...

"Krähenmädchen" von Erik Axl Sund, einem schwedischen Autorenduo, ist der erste Teil einer Trilogie (Folgebände sind "Narbenkind" und "Schattenschrei"), in der es um mißbrauchte, gefolterte, geschändete Jungenleichen geht. Verpackt ist dies in ein Flechtwerk menschlicher Grausamkeiten; Kindesmibrauch, Kindersoldaten, Kinderpornographie, Mord und weiteres. Spannend wird ein Einblick in das berufliche sowie familiäre Verhältnis mehrerer gut porträtierter Protagonisten geschildert. Dabei wechselt, oftmals sehr rasant, die Perspektive in Person, Raum und Zeit. Viele "gewaltige" Szenen der dargestellten Themen werden skizziert. Die Vervollständigung dieser obliegt dem Leser, der sich somit von den Beschreibungen distanzieren kann.

Am Anfang der Geschichte werden viele Fäden in die Hand gelegt. Beim Lesen flechten und weben sie ein Bild - ein grausames. Es wird immer deutlicher. Zum Schluß wird bemerkt, daß die Fäden nicht ausreichten und bereits neue angeknüpft wurden. Der erzählerische Gemäldeteppich komplettiert sich weiter …

Das Buch liest sich flüssig und zügig - wie ein einziger Alptraum. Kurzzeitig erwacht und sehr bald fortführend. Die Handlung war für mich stellenweise vorhersehbar, was der Spannung keinen Abbruch tat. Denn die Figur des Täters, welche in das psychologische Bildnis des Romans plaziert wurde, ist überragend interessant. Die vielen psychologischen Aspekte nebst Eskapismus und dem Hinterfragen gesellschaftlicher Konventionen wurden eindrucksvoll geschildert. Dabei wurde die Ermittlungsarbeit nicht im Vordergrund inszeniert. Ab und an gab es am Abschnittsende sogar vorausschauende Sätze.

Die Übersetzerin Wibke Kuhn versiert die düstere Atmosphäre des Autorenduos. Das Coverdesign mit der abgebildeten Landschaft und dem Prägedruck des Titels gefällt mir gut.

Für Menschen, die die oben genannten greulichen Themen festhalten, ist das mit Sicherheit eine belastende Geschichte!