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Veröffentlicht am 19.05.2017

Apfelkuchen am Meer

Apfelkuchen am Meer
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Apfelkuchen am Meer, von Anne Barns

Cover:
Wunderschön, es macht sofort neugierig, und es gibt schon mal einen Einblick was in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.

Inhalt:
Seit Generationen wird das ...

Apfelkuchen am Meer, von Anne Barns

Cover:
Wunderschön, es macht sofort neugierig, und es gibt schon mal einen Einblick was in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.

Inhalt:
Seit Generationen wird das geheime Rezept für eine Apfelrosentorte in Merles Familie weitergereicht. Als eine Freundin ihr erzählt, dass sie genau diese Torte in einem Café auf Juist gegessen hat, macht Merle sich im Internet spontan auf die Suche nach dem Café.
Und so landet sie auf der Insel, mit der sie auch familiäre Bande verbinden und sie wird sofort freundlich aufgenommen.
Doch schnell zeigt sich, dass es mehr Geheimnisse gibt als das geheime Kuchenrezept.

Meine Meinung:
Eine ganz wunderbare Geschichte, die den zauberhaften Flair der Insel Juist perfekt einfängt. So taucht man regelrecht ab in die Geschichte und begibt sich an Merles Seite in eine wunderbare (Urlaubs)Welt.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, sehr humorvoll, detailliert und realistisch, dabei an vielen Stellen sehr romantisch und poetisch – einfach eine perfekte Mischung.
Die Charaktere sind unterschiedlich und vielfältig und ich habe Merle und ihre Freundinnen sofort ins Herz geschlossen und mit ihnen mit gefiebert.
Merle ist offen, spontan, ehrlich und direkt, sie hat Umwege gemacht und wagt auch mal neue Wege.

Die Liebesgeschichte ist diesmal etwas anders aufgebaut, gefällt mir aber super gut.

Das weitere Familiengeheimnis baut sich langsam auf, wir ahnen bald worauf es hinauslaufen könnte, aber dies bringt dem Lesegenus keinen Abbruch.

PS: ganz besonders klasse ist das Rezept der Apfelrosentorte am Ende des Buches.

Außerdem merkt man dem Buch eindeutig an, dass die Autorin zu Recherchezwecken immer an die Orte der Handlung reist und dann dort Freundschaften schließt. Dadurch wirkt alles immer sehr authentisch.

Autorin:
Anne Barns ist ein Pseudonym der Autorin Andreea Russo. Sie hat vor einigen Jahren ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben um sich ganz auf ihre Bücher konzentrieren zu können. Sie liebt Lesen, Kuchen (was man beim Lesen eindeutig merkt) und das Meer.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, egal unter welchem Pseudonym und ich wurde noch nie enttäuscht.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, das mir wunderbare Lesestunden geschenkt hat und mich auf die Insel Juist katapultiert hat.
Es ist spannend, humorvoll, und zeigt wie wichtig wahre Freundschaft ist.
Ein Buch zum sich hineinfallen lassen und einfach zum genießen.
Von mir volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.05.2017

Bis wir uns wiedersehen

Bis wir uns wiedersehen
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Bis wir uns Wiedersehen ein Roman von Dinah Jefferies, erschienen beim Lübbe Verlag

Ein Roman voller Emotionen und Spannung, der u.a. in Malaya um 1950 spielt und den dort herrschenden Notstand zum Hintergrund ...

Bis wir uns Wiedersehen ein Roman von Dinah Jefferies, erschienen beim Lübbe Verlag

Ein Roman voller Emotionen und Spannung, der u.a. in Malaya um 1950 spielt und den dort herrschenden Notstand zum Hintergrund hat. Aber auch die überaus exotische Landschaft, Tier und Pflanzenwelt wird hervorragend beschrieben und verleiht der Geschichte einen besonderen Flair.
Die Autorin hat sehr gekonnt ihre in Malaya verbrachte Kindheit, sowie durch ihre Familiengeschichte inspirierte Gegebenheiten mit eingebaut (siehe Nachwort).

Zum Inhalt:
Lydia, ihr Mann Alec und ihre beiden Kinder Emma und Fleur leben, als Engländer, relativ gut in dem gebeutelten Land.
Allerdings ist die Ehe nicht gerade besonders glücklich.
Als Lydia von einem längeren Krankenbesuch bei einer Freundin zurückkommt ist das Haus leer, Mann und Kinder sind ohne eine Nachricht zu hinterlassen verschwunden.
Wir als Leser erfahren, dass Alec mit den beiden Töchtern heimlich nach England reist, ohne den Kindern zu sagen, dass er ihre Mutter nicht benachrichtigt, im Gegenteil, er unterschlägt den Brief, den Emma an ihre Mutter schreibt.
Lydia ist am Boden zerstört und versucht verzweifelt etwas über ihre Familie, vor allem ihre Mädchen zu erfahren.
Vom Arbeitgeber erfährt sie, dass Alec eine Stelle weit im Norden des Landes angenommen hat.
Sofort bricht Lydia auf, um ihrer Familie zu folgen.
Es wird eine gefährliche und überaus tragische, aber auch schicksalhafte Reise.

Zitat aus dem Buch:
Ich stellte mir eine dünne Schnur vor, die sich um die halbe Welt zog: ein unsichtbares Band, das sich von Ost nach West und zurück erstreckte. Das eine Ende war an das Herz meiner Mutter geknüpft und das andere an meins. Und ich wusste, dass dieses Band nie zerreißen würde, was auch geschehen mochte.

Zum Schreibstil:
Es ist sehr geschickt in zwei Erzählstränge aufgeteilt.
Einmal aus der Sicht von Emma – sie erzählt in der „Ich-Form“, was dem ganzen sehr viel Nähe gibt.
Dann wenn über die Geschehnisse um Lydia erzählt wird, wechselt es in eine Erzählform über.
Alles ist sehr flüssig zu lesen. Es sind keine unnötigen Details da, genau so viel, dass die einzelnen Personen, Stimmungen, Gefühle etc. sich sofort als Kopfkino einstellen.
Wenn ich das Buch (für mich) in drei Teile aufteile, ist der Beginn sehr emotional und packend. Ich habe Emma und Lydia sofort ins Herz geschlossen und bange, leide und hoffe mit ihnen.
Zum Ende des ersten Teil wird es dann sehr „hart“, fast deprimierend.
Dann allerdings wird es unwahrscheinlich spannend.
Ich konnte das Buch kaum auf die Seite legen.
Es gibt immer wieder Hinweise, sowohl Lydia als auch Emma kommen weiter, aber immer fehlt ganz gekonnt das letzte Puzzelteil und es gibt nochmals eine unerwartete Wendung.

Mein Fazit:
Ich würde den Roman als „Frauenbuch“ eingruppieren.
Und sehe diese Einteilung durchaus positiv. Es geht um die bedingungslose Liebe einer Mutter zu ihren Kindern und umgekehrt.
Das Ganze ist sehr emotional geschrieben (aber ohne Kitsch und Schmalz), was man vielleicht nicht immer lesen kann, aber wenn, dann ist es genau richtig. Es wird ein großer Bogen vom Prolog bis zum Ende geschrieben und am Schluss schließt sich der Kreis.

Ich kann das Buch allen empfehlen, die auch mit der Seele lesen möchten.
Der Roman bekommt von mir volle Punktzahl, 5 Sterne und ich werde mir den Namen der Autorin, Dinah Jefferies, auf jedenfall merken.
Bis wir uns Wied

Veröffentlicht am 11.05.2017

An der Ostsee sagt man nicht Amore

An der Ostsee sagt man nicht Amore
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An der Ostsee sagt man nicht Amore, von Katharina Jensen

Cover:
Hier kommt sofort Wohlfüh- Atmosphäre auf.

Inhalt:
Als Anne am Abend nach ihrer Hochzeit, mit dem Italiener Fabio, ein von ihm gehütetes ...

An der Ostsee sagt man nicht Amore, von Katharina Jensen

Cover:
Hier kommt sofort Wohlfüh- Atmosphäre auf.

Inhalt:
Als Anne am Abend nach ihrer Hochzeit, mit dem Italiener Fabio, ein von ihm gehütetes Geheimnis entdeckt, flüchtet sie Hals über Kopf, im Brautkleid und ihrem roten Mini, nach Rügen.
Dort trifft sie auf den Fischer Fritz mit dem sie die ersten Küsse „geübt“ hat.
Genau wie Anne, will er generell nichts mehr mit dem anderen Geschlecht zu tun haben.
Doch das „goldenen Einhorn“ der Liebe sucht sich seine eigenen Wege…..

Meine Meinung:
Der Einstig ins Buch ist direkt und super. Der Schreibstil ist sehr persönlich, der Leser wir immer wieder direkt von Anne (der Hauptprotagonistin) angesprochen: ..kennen Sie das……., …stellen Sie sich vor……, ….ach hab ich Ihnen das schon erzählt………; das schafft sofort eine unglaubliche Nähe.
Das ganze Buch quillt nur so über von Wortwitz und gelungenen Wortspielereien, es ist super witzig und locker, sowie schlagfertig und ich musste mehr als einmal laut loslachen.

Sowieso wächst Anne mir sehr schnell ans Herz.
Ihre Art zu denken und zu handeln (auch ihre Selbstgespräche) ist herzerfrischen, humorvoll und selbstironisch.
Auch alle anderen Charaktere werden liebevoll und detailiert, dabei realistisch und glaubwürdig gezeichnet.

Auch die Handlung ist plausibel, wenn auch am Ende vielleicht ein klein bisschen zu dick aufgetragen wird, denn da haben wir nochmals Drama pur.

Hier noch zwei Zitate, die zeigen, dass das Buch durchaus auch nachdenkliche Passagen hat und mich zum Nachdenken anregt.
Zitate:
- How long is now? Wie lange dauert jetzt?
- Beziehungen waren, sind und bleiben kompliziert- aber am kompliziertesten ist die Beziehung, die du mit dir selber hast!

Autorin:
Katharina Jensen, geb. 1984, verbrachte ihre Kindheit und Jugend an der Ostseeküste, bevor sie zum Psychologiestudium und arbeiten nach Berlin zog.
Es zieht sie nach wie vor an die Ostsee, vor allem auf die Insel Rügen.

Mein Fazit:
Ein super gelungenes Debüt, das mir wunderschöne Lesestunden bereitet hat.
Der supergeniale Schreibstil (hier sollte man mehr als 5 Sterne vergeben können), die herrlich authentischen Protagonisten und die wunderschöne Landschaft ergeben einen brillanten Mix von dem man gerne mehr möchte.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.05.2017

Glaube Liebe Tod

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Glaube Liebe Tod, von Peter Gallert und Jörg Reiter

Cover:
Eine Szene aus dem Buch – total passend.

Inhalt:
Ein Polizist steht auf einer Brücke und will sich in die Tiefe stürzen.
Der evangelische Polizei-Seelsorger ...

Glaube Liebe Tod, von Peter Gallert und Jörg Reiter

Cover:
Eine Szene aus dem Buch – total passend.

Inhalt:
Ein Polizist steht auf einer Brücke und will sich in die Tiefe stürzen.
Der evangelische Polizei-Seelsorger Martin Bauer kann ihn mit einer gewagten Aktion retten.
Doch wenige Stunden später ist der Polizist doch tot, ein Sturz vom Deck eine Parkhauses.
Alle glauben an einen Suizid, besonders als herauskommt, dass gegen den Beamten wegen Korruption ermittelt wurde.
Nur Bauer ist skeptisch. Auf der Suche nach der Wahrheit geht er seine eigenen, nicht immer legitimen und geraden Wege.
Was er findet, stellt ihn selber auf eine harte Probe…………

Meine Meinung:
Eine unglaubliche, von Anfang an spannende und rasante Handlung.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Geschichte wird Stück für Stück aufgebaut, wir kommen Puzzleteil für Puzzleteil der Wahrheit näher und lesen atemlos, wie eine Erkenntnis schockierender ist als die andere.
Es geht ins Drogen- und Rotlichtmilieu und dass es dort nicht zimperlich zugeht ist wohl klar, doch wird dies nicht episch breit getreten sondern in seiner vollen Wucht unserem Kopfkino überlassen.
Und doch schafft es das Buch, durch die besondere Person von Martin Bauer (ein sympathischer, menschlicher Charakter, mit Sorgen, Ängsten und Fehlern), nicht in einen Rambo-Aktion-Krimi abzudriften, sondern es werden existentielle Fragen des Lebens eingewoben. Zweifel, Freundschaft, Ehre, Lügen, Liebe, was ist wichtiger: persönliche Sorgen oder fremdes Leid?
Sehr gelungen und ausgewogen finde ich die Balance zwischen Privatleben und Krimifall.

Ein Krimi wie man ihn sich nur wünschen kann und bei dem ich mich schon auf den Nachfolger „Tiefer denn die Hölle“, freue.

Autoren:
Peter Gallert, geb. 1962, ist (in Zusammenarbeit mit Jörg Reiter) Drehbuchautor, hat drei Töchter und lebt mit seiner Familie in Köln.

Jörg Reiter, geb 1952 ist freier Autor und schreibt Drehbücher (mit Peter Gallert) und lebt auch in Köln.

Mein Fazit:
Ein wahnsinns Krimi, absolutes Kopfkino.
Spannend, dramatisch, aufrüttelnd.
Ein Show Down wie im besten Hollywood Film, total realistisch und echt krass!
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 Sterne mit **

Veröffentlicht am 03.05.2017

Du erinnerst mich an morgen

Du erinnerst mich an morgen
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Du erinnerst mich an morgen, von Katie Marsh

Cover:
Schön bunt, die einzelnen Blätter könnte man mit lauter Erinnerungen vergleichen.

Inhalt:
Eine Familie in der jeder seine eigenen Dramen hat und diese ...

Du erinnerst mich an morgen, von Katie Marsh

Cover:
Schön bunt, die einzelnen Blätter könnte man mit lauter Erinnerungen vergleichen.

Inhalt:
Eine Familie in der jeder seine eigenen Dramen hat und diese verdrängt.
Doch nach Jahren, als die Mutter Gina, mit gerade mal Anfang Fünfzig an Alzheimer erkrankt nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Ausgerechnet am Tag der Trauung von Zoe, der älteren Tochter, landet Gina bei der Polizei, und als Zoe ihren Hilferuf erhält, gibt sie ihrem Bauchgefühl nach, verlässt kurz vor der wichtigen Zeremonie ihre Hochzeit und das, obwohl sie seit Jahren jeglichen Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen hat.
Nach und nach schälen sich alle Geheimnisse heraus und Zoe und die anderen merken, dass ihnen die Zeit unaufhaltsam durch die Finger rinnt……….

Meine Meinung:
Eine unglaublich zu Herzen gehende Geschichte.
Alle die „Mein Leben ohne Gestern/ Still Alice“ geliebt haben, werden auch dieses Buch in ihr Herz schließen.

Am Anfang zieht es sich ein bisschen, wir ahnen gleich dass Zoe da ein größeres Geheimnis hat und doch erfahren wir nur immer Andeutungen.

Aber was auf jedenfall sehr gut rüberkommt ist die unglaubliche Liebe, die da zwischen Mutter und Tochter (beiden Töchtern) herrscht.
Es gibt zu jedem Geburtstag einen Brief an Zoe, die wir also im Rückblick nun lesen können

Es wird auch sehr deutlich welche Kraft Zoe darauf verwendet hat ihr „Trauma“ jahrelang zu verdrängen und nicht in sich hinein zuhören, sich keinem anvertraut und deshalb auch keine Hilfe von außen annehmen will/kann.

Sehr gut wird das Thema Alzheimer behandelt. Klar, jeder Verlauf ist anders und individuell.
Diese Aussage hat mir sehr gut gefallen:
Die Demenz füllt die Lücken im Gehirn mit Halbwahrheiten und Erfundenem.
(das erlebe ich leider im Moment täglich).
Es ist unglaublich wie viel Liebe und Geduld die Umgebung von Gina (im Buch) aufbringt um sie in ihrer Krankheit angemessen zu begleiten und zu versorgen.

(Leider erlebe ich dasselbe gerade mit meiner Mutter. Allerdings nicht mit dieser Liebe und Harmonie).

Autorin:
Kathie Marsh war im Gesundheitswesen tätig. Ihre Bücher sind inspiriert von der Tapferkeit der Menschen, die ihr bei ihrer Arbeit begegnet sind.
Sie lebt mit ihrer Familie in London.

Mein Fazit:
Ein unglaubliches Buch, von dem ich mir ein bisschen Geduld abschauen möchte. Es ist sehr emotional.
Als Fazit erhoffe ich mir auch, dass Liebe nie verlorengeht, sondern wie hier im Buch sich immer wieder einen Weg an die Oberfläche sucht und findet.
Von mir 5 Sterne.