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Veröffentlicht am 14.02.2022

Interessanter Krimi zur Zeit der Wende

Im Schatten der Wende
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Der junge Volkspolizist Tobias Falck ist ehrgeizig und engagiert. Er kommt zum Kriminaldauerdienst in Dresden. Doch es rumort in der DDR und große Veränderung stehen bevor. Als 1989 die Mauer fällt, ist ...

Der junge Volkspolizist Tobias Falck ist ehrgeizig und engagiert. Er kommt zum Kriminaldauerdienst in Dresden. Doch es rumort in der DDR und große Veränderung stehen bevor. Als 1989 die Mauer fällt, ist das für Tobias Falck eine große Herausforderung, denn plötzlich ist nichts mehr, wie er es kennt und gewohnt ist. Als angehender Kriminalpolizist bekommt er es mit Verbrechen zu tun, die er so nicht kennt. Dann taucht auch noch die westdeutsche Hauptkommissarin Sybille Suderberg aus Frankfurt am Main auf, die einen Auftragskiller zur Strecke bringen will. Darüber ist man in Dresden nicht erfreut, doch man muss sich zusammenraufen, um erfolgreich zu ermitteln.
Dieser Krimi beginnt etwas gemächlich und führt uns in die Zeit vor der Wende ein. Das ist wichtig, um die Gefühlswelt nach dem Mauerfall nachvollziehen zu können, denn da fällt nicht nur die Mauer, auch sonst bleibt kein stein auf dem anderen. Das ist für die Menschen im Osten sehr schwierig, denn sie bekommen ein westliches System übergestülpt und müssen sich in kürzester Zeit zurechtfinden. Es prallen Welten aufeinander und das Team des KDD Dresden, das sich gerade aneinander gewöhnt, muss sich nun auch noch auf Sybille Sundermann einstellen. Noch kamen mir die Protagonisten nicht so nahe, mir fehlte da ein wenig die Tiefe. Ich hoffe, dass sich das bei den Folgebänden ändert. Tobias Falck hat auf jeden Fall Potential, sich weiterzuentwickeln; das hat er jetzt schon bewiesen.
Dafür aber finde ich das Zeitgeschehen sehr interessant. Der Schreibstil von Frank Goldammer gefällt mir gut, ich habe ja bereits die Buchreihe um Oberkommissar Max Heller von ihm gelesen. Es gibt hier einige Handlungsstränge, die man im Auge behalten muss.
Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, denn dieser Kriminalroman ist interessant und spannend.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Die Totenärztin

Die Totenärztin: Wiener Blut
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Wien, 1908: Fanny Goldmann hat Medizin studiert und ihren Doktor, wird aber von ihren männlichen Kollegen nicht ganz ernst genommen. Als ein Obdachloser in die Rechtsmedizin eingeliefert wird, fallen ihr ...

Wien, 1908: Fanny Goldmann hat Medizin studiert und ihren Doktor, wird aber von ihren männlichen Kollegen nicht ganz ernst genommen. Als ein Obdachloser in die Rechtsmedizin eingeliefert wird, fallen ihr Merkwürdigkeiten auf, doch niemand will auf sie hören. Daher obduziert sie nachts und stellt danach zusammen mit ihrer Freundin Tilde Nachforschungen an.
Dieser historische Krimi geht eher behäbig los. Der Schreibstil ist detailliert und gut zu lesen. Bei den Obduktionen war mir das manchmal zu direkt beschrieben. Hin und wieder gibt es auch etwas Wiener Dialekt, was authentisch wirkt.
Die Konventionen machen es zu der Zeit Frauen schwer, in einem Beruf Fuß zu fassen und dann auch noch Anerkennung zu bekommen. Man ist halt der Meinung, dass Frauen an den Herd gehören und ihrem Mann ein Trautes Heim bereiten müssen. Doch Fanny hat Ihr Studium abgeschlossen und möchte gerne in ihrem Beruf arbeiten. Doch man lässt sie nur als Gehilfin in der Gerichtsmedizin in Wien arbeiten. Sie kommt recht zaghaft herüber und wirkt auf mich etwas naiv. Sie hat bewiesen, dass sie sich nicht vom Weg abbringen lässt, auch wenn es schwer ist, doch nun müsste sie einfach mehr Kämpferwillen nach außen zeigen, sonst werden die Kollegen sie nie ernst nehmen. Ihre Freundin Tilde ist dagegen recht unbeschwert. Die beiden ergänzen sie bei ihren Ermittlungen, die sie sowohl ins mondäne Wien als auch in die Wiener Unterwelt führen, sehr gut. Sie geraten in eine Verschwörung und es wird gefährlich.
Ich fand es interessant, in eine andere Zeit einzutauchen und über die Medizin jener Zeit mehr zu erfahren.
Das Ende ist schlüssig, aber es bleibt einiges offen, um die Neugier auf den Folgeband zu wecken.
Ein interessanter und spannender historischer Krimi.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Eine Familiensaga auf Mallorca

Zeiten des Wandels
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Mallorca 1913: Die Delgados haben ein kleines Weingut, von dem die Familie mehr schlecht als recht leben kann. Doch es wird immer schwieriger für sie, ihren Wein zu verkaufen, denn die Konkurrenz macht ...

Mallorca 1913: Die Delgados haben ein kleines Weingut, von dem die Familie mehr schlecht als recht leben kann. Doch es wird immer schwieriger für sie, ihren Wein zu verkaufen, denn die Konkurrenz macht ihnen das Leben schwer. Die Kinder von Juan und María Delgado wollen alles tun, um das Weingut zu erhalten. Doch ihnen bleibt nicht viel Zeit. Wird es ihnen gelingen, ihr Gut vor dem Ruin zu bewahren?
Dies ist der erste Band der Mallorca-Reihe von Carmen Bellmonte. Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen. Die Beschreibung der Handlungsorte ist bildhaft, so dass ich alles schön vor Augen hatte.
Auch die Personen sind gut dargestellt. Juan und María Delgado haben vier Kinder. Juan ist ein Mann seiner Zeit, der das Sagen hat und recht stur ist. Seine Frau ist eine liebevolle Mutter. Die älteste Tochter Antonia liebt Mateo und heiratet ihn. Die beiden verschlägt es nach Kuba, wo sie sich ein Weingut aufbauen wollen. Doch das wird nicht einfach werden und selbst die Reise dorthin ist beschwerlich. All das setzt ihrer Beziehung zu. Diego würde gerne Fischer werden, dabei soll er das Gut übernehmen. Als der Krieg die Lage schwieriger macht, muss die Mutter den Männern den Kopf zurechtrücken. Statt Wein sollen nun Aprikosen und Mandeln für ein Auskommen sorgen. Leo liebte die Arbeit auf dem Weingut, aber nun will er seinen Weg gehen, einen Weg, der nicht immer der richtige ist. Carla, die jüngste Tochter, sucht sich eine Arbeit auf der Insel und verliebt sich ausgerechnet in jemanden, den ihr Vater nie akzeptieren wird, denn die Familien sind verfeindet.
Wenn der Hof oder das Weingut die Familie nicht mehr ernähren kann, dann muss man Entscheidungen treffen. Oft sind diese Entscheidungen schwer und werden zur Last. Ich fand es bewegend, wie die Familie die Veränderungen erlebt hat und sich den täglichen Kämpfen stellt.
Mir hat die Geschichte gut gefallen und ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Giftmord im Piemont

Acqua Mortale
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Eigentlich sollte Simon Strasser die Ostertage mit seiner Freundin Luisa verbringen, doch die ist beruflich eingespannt. Doch dann bricht der Reisproduzent Franco Borletti beim Halbmarathon tot zusammen. ...

Eigentlich sollte Simon Strasser die Ostertage mit seiner Freundin Luisa verbringen, doch die ist beruflich eingespannt. Doch dann bricht der Reisproduzent Franco Borletti beim Halbmarathon tot zusammen. Er wurde vergiftet, ausgerechnet mit dem Mittel, das für einen Skandal sorgte. Verdächtige gibt es zuhauf. Darunter ist auch die Noch-Ehefrau des Toten. Außerdem hatte Borletti eine deutsche Freundin, so dass Kommissarin Carla Moretti wieder einmal Strassers Hilfe braucht.
Dies ist der dritte Fall für den ehemaligen Polizeireporter und Halbitaliener Simon Strasser aus Frankfurt, der sich nun am Lago d`Orta niedergelassen hat und dort sehr wohl fühlt. Wie schon bei den Vorgängerbänden, verläuft dieser Krimi recht ruhig. Dafür kann das Buch mit tollen Beschreibungen den Örtlichkeiten punkten, so dass Urlaubsfeeling aufkommt. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und die Charaktere sind sehr gut beschrieben.
Strasser genießt das Leben, denn er ist nun freiberuflich tätig und kann sich seine Zeit gut einteilen. Seine Freundin Luisa lebt und arbeitet weiterhin in Frankfurt, so dass sie eine Fernbeziehung haben. Es wird Strasser aber nicht langweilig, denn er ermittelt gerne und unterstützt Carla Moretti, die nicht immer begeistert ist, wenn er seine Alleingänge durchzieht. Das wird dieses Mal nicht nur für Strasser gefährlich.
In diesem Fall gibt es viele Verdächtige, die unterschiedliche Motive haben, sauer auf den toten Franco Borletti zu sein. Am Ende löst sich alles auf, wenn auch Kommissar Zufall ein wenig mithilft.
Mich hat dieser Krimi wieder gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Kaiserin Sisi

Sisi - Kaiserin wider Willen
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Es gibt wohl kaum jemanden, der die Sissi-Trilogie mit Romy Schneider nicht mindestens einmal gesehen hat. Daher ist die Geschichte der jungen bayrischen Prinzessin gut bekannt. Die Autorin Allison Pataki ...

Es gibt wohl kaum jemanden, der die Sissi-Trilogie mit Romy Schneider nicht mindestens einmal gesehen hat. Daher ist die Geschichte der jungen bayrischen Prinzessin gut bekannt. Die Autorin Allison Pataki greift diese Geschichte auf, um eine andere Seite der jungen Kaiserin zu zeigen. Dabei erzählt sie aus der Sicht von Sisi über eine relativ kurze Zeitspanne, denn der Roman endet mit der Krönung des Kaiserpaares zum König und Königin von Ungarn, die in Budapest stattfand. Wir erleben mit, wie Sisi Franz Joseph begegnet. Eigentlich sollte ihre Schwester Helene mit dem jungen Kaiser vermählt werden, doch es kommt anders. Sisi und Franz verlieben sich und heiraten. Das Volk ist begeistert von Sisi. Aber das Hofprotokoll ist streng und Sophie, die Mutter des Kaisers, ist eine bestimmende Frau, welche die Fäden in der Hand hat. Die freiheitsliebende Sisi droht sich in dieser Enge selbst zu verlieren.
Es ist eine berührende Geschichte, die mich gefesselt hat, obwohl ich sie doch schon kannte. Dabei spielen die schwierigen politischen Verhältnisse kaum eine Rolle.
Oft hat man die entzückende und liebliche Film-Sissi vor Augen, wenn man an die Kaiserin denkt. Doch die junge Kaiserin hatte auch andere Seiten. Das junge Mädchen, das die Freiheit so liebt, kommt an den Hof, wo Ränke und Intrigen an der Tagesordnung sind. Sie steht immer unter Beobachtung und muss sich fügen. Selbst um ihre Kinder darf sie sich nicht kümmern. Es kommt, wie es kommen muss, Sisi fühlt sich einsam, leidet darunter und entfremdet sich zunehmend auch von ihrem Mann. Sisi reist viel, um der Enge zu entkommen. Die schöne Kaiserin kümmert sich immer mehr um ihr Aussehen. Ich konnte mich gut in Sisi hineinversetzen.
Mir hat dieser historische Roman gut gefallen.

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