Idee toll, Umsetzung….naja, weniger
Ich habe diesem Buch sehr entgegengefiebert und vorher schon viele positive, als auch negative Meinungen gehört. Trotzdem habe ich versucht, möglichst neutral an die Geschichte heranzugehen.
Der Anfang, ...
Ich habe diesem Buch sehr entgegengefiebert und vorher schon viele positive, als auch negative Meinungen gehört. Trotzdem habe ich versucht, möglichst neutral an die Geschichte heranzugehen.
Der Anfang, besonders der Prolog war schon mal genau nach meinem Geschmack. Er verspricht eine tolle, romantische Fantasy Geschichte, aber irgendwie kommt dann alles anders. Kurz darauf passiert etwas Unvorhergesehenes und alles geht drunter und drüber. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich kann gar nicht genau sagen, was da passiert ist. Vielleicht passiert wirklich alles so schnell und es alles ist unglaublich rasant geschrieben, mit vielen Szenen- und Perspektivwechseln, die für mich nicht so viel Sinn ergeben haben, Lösungen für komplexe Probleme, die auf einmal vor der Nase der Charaktere auftauchen und zu einfach erscheinen. Oder, ich habe einfach mal kurz nicht aufgepasst und auf einmal ist aus meiner Perspektive Erzähltechnisch alles ins Chaos gelaufen. Okay, das muss ich vielleicht relativieren, dass klingt vielleicht zu hart. Stellenweise habe ich aber wirklich nicht verstanden, wo jetzt mögliche Pläne und Lösungen herkamen. Zu wenige Details an den wichtigen und zu viele na den falschen Stellen, den Eindruck hatte ich manchmal. Dazu kommt, oder vielleicht resultiert das auch aus dem eben genannten, dass die Zeitverhältnisse in der Geschichte nicht so richtig rüberkommen. Wenn ich das richtig verstanden habe, dauert das Unterfangen, in das sich die Protagonist:innen verstricken mehrere Wochen (?), aber das kam bei mir gar nicht an. Die Handlung rast, aber nicht im positiven Sinn. Viele Szenen werden einfach in den Raum geworfen, so kommt es mir vor, wodurch mir immer wieder der Kontext gefehlt hat.
An welcher Stelle mir der Kontext auch noch gefehlt hat, war bei dem Handeln einiger Figuren. Einiges hat sich mir nicht völlig erschlossen, aber damit könnte ich leben. Aufgrund der schnellen Szenenwechsel war es mir nicht wirklich möglich, eine Bindung zu ihnen aufzubauen und sie so richtig zu verstehen, weswegen dieser Effekt vermutlich entstanden ist.
Ein ganz anderes Problem, dass ich mit den Charakteren noch hatte war, dass ich sie kaum auseinander halten konnte. Ein paar Namen ähneln sich gefährlich und dazu kommt, dass ich ihre Eigenschaften und ihre Persönlichkeit nicht so richtig greifen konnte. Da ist es mir oft passiert, dass ich Kaaya und Kian, Aron und Arian, Luana, Oriana, und wie sie alle heißen, gedanklich durcheinandergeworfen habe.
Positiv hervorheben möchte ich ganz klar das Worldbuilding. Die Welt in der „Schattenthron2 spielt ist quasi zweigeteilt, alles zu erklären würde jetzt zu weit führen, aber insgesamt finde ich das Setting ganz toll gelungen und atmosphärisch beschrieben. Die Welt verfügt über viel Potenzial.
Insgesamt lande ich leider bei meiner Bewertung bei nicht mehr als 2,5 Sternen, ich habe einfach zu viele Kritikpunkte. Obwohl Handlung und Welt großes Potenzial haben, konnte mich das Gesamtpaket nicht wirklich überzeugen. Die letzten Seiten bauen eine große Spannung auf, was mich auch dazu bewegt, möglicherweise den zweiten Teil lesen zu wollen. Trotz allem kann ich verstehen, was andere an diesem Buch begeistert, mich konnte es aber einfach nicht einfangen.