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Der Tod ist ein Spieler aus GrazDieser Krimi aus dem Hause Emons ist die Neuauflage von „Trost und Spiele“ aus dem Jahr 2017, der damals im Verlag Federfrei erschienen ist.
Worum geht’s?
Chefinspektor Armin Trost befindet sich in einer ...
Dieser Krimi aus dem Hause Emons ist die Neuauflage von „Trost und Spiele“ aus dem Jahr 2017, der damals im Verlag Federfrei erschienen ist.
Worum geht’s?
Chefinspektor Armin Trost befindet sich in einer akuten Lebenskrise und will seinen Job als Kriminalbeamter an den Nagel hängen. Noch bevor er darüber mit Ehefrau Charlotte, die das dritte gemeinsame Kind erwartet, sprechen kann, wird er zu einer Leiche in unmittelbarer Nähe gerufen. Im Toten steckt ein Schwert, dessen Griff mit einem ähnlichen Muster versehen ist, wie jenes Messer das vor Kurzem im eigenen Gartenzaun gesteckt ist.
Gibt es hier einen Zusammenhang? Und was haben diese Ereignisse mit seiner Familie zu tun?
Bei seinen Ermittlungen stößt er auf ein seltsames Netzwerk aus Rittern, Masken und Sagengestalten. Hochrangige Vertreter aus Politik und dem Grazer Gesellschaftslebens treffen einander zu obskuren Spielen in der Welt der LARP-Fans (Live Action Role Play). Selbst seinen Chef, den Polizeidirektor, findet Trost unter den Spielern und das in einer bizarren Rolle. Eine Spur führt Armin zu einem ehemaligen Schulkollegen.
Je näher er den Mördern kommt, desto bedrohlicher wird die Situation für seine Familie, bis sie schließlich eskaliert.
Meine Meinung:
Robert Preis wirft Armin Trost und seine Leser in einen Strudel aus unheimlichen Ereignissen. Es ist kaum auseinander zuhalten, was Spiel und was Wirklichkeit ist.
Wir lernen Charlotte, Armins Frau kennen, die auch eine interessante Persönlichkeit ist. Sie nimmt nämlich offensiv an jedem Preisausschreiben teil, um so ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Dutzenden Gewinne verkauft sie auf Flohmärkten und Ebay. Für den möglichen Gewinn eines Autos macht sich Armin Trost zum Clown. Eine recht schräge Obsession.
Ein neugierig machender Kunstgriff sind die Zitate aus Charlottes Tagebuch vor jedem Kapitel.
Armin Trost leidet meiner Ansicht nach an einem akuten Burnout, das ihm manchmal schier den Verstand raubt. Er sollte sich dringend eine Auszeit gönnen, bevor er gänzlich überschnappt. Viel fehlt ja nicht mehr. Der Vorsatz, seinen Dienst zu quittieren, geht in die richtige Richtung.
Nach eigenen Aussagen des Autors sollte diese Geschichte eigentlich ein Märchen werden. Doch irgendwie haben sich die Figuren selbstständig gemacht.
„Wenn du in diesem Leben kein Held sein kannst, so schaff dir ein Neues“.
Fazit:
Ein Krimi, der auch in seiner Neuauflage nichts von seiner Vielschichtigkeit verloren hat. Gerne gebe ich 5 Sterne.