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Veröffentlicht am 22.05.2022

Tolles Buch

Was Politiker nicht sagen
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Das Buch gibt einem einen guten Einblick in die politische Arbeit, bei der es vor allem darum geht Mehrheiten für eine Sache zu gewinnen. Um all das besser zu erläutern zeigt der Autor mit Hilfe von einigen ...

Das Buch gibt einem einen guten Einblick in die politische Arbeit, bei der es vor allem darum geht Mehrheiten für eine Sache zu gewinnen. Um all das besser zu erläutern zeigt der Autor mit Hilfe von einigen Anekdoten wie sich all das seit der DDR verändert hat. Und vor allem was für einen Einfluss die Medien mittlerweile haben. Schließlich sehen nun viel mehr Leute die Reden und somit ist es enorm wichtig die Worte mit Bedacht zu wählen, zumal all das gerne aus dem Kontext gerissen wird. An vielen Beispielen macht Gysi deutlich wie wichtig es ist die Zusammenhänge zu kennen und diese zu beleuchtet. Leider wird das immer schwieriger, weil die Medien gerne sehr kurze Beiträge haben und die müssen dann die Zuschauer voll umfänglich informieren und unterhalten.

Obwohl ich es schon von den Reden und Interviews des Autors gewohnt bin, hat mich das hohe Sprachniveau doch sehr überrascht. Das macht die Lektüre recht anspruchsvoll und nicht immer ist es leicht das Wort aus dem Kontext heraus zu verstehen.

Über die politische Rhetorik erfährt man in diesem Buch eine Menge und allen voran wird gezeigt wie sich diese seit der Antike verändert hat. Mithilfe dieser versuchen Politiker die Menschen zu erreichen und am Besten noch diese für sich zu gewinnen. Es ist spannend zu sehen wie schnell sich das alles vor allem in den letzten Jahrzehnten auch wegen der Medien verändert hat. Und natürlich weil heute die Ansprüche ganz anders sind. Es ist nun einmal mittlerweile sehr leicht herauszufinden, ob diejenigen tatsächlich ihre Versprechen einhalten. Und ob sie wie ein Fähnchen im Wind agieren, oder ihren eigenen Idealen treu bleiben.

Mit all den genannten Punkten hat Gysi vor allem bewirkt, dass ich mal genau über etliche Reden von Politikern nachgedacht habe und in Zukunft auf einiges vermehrt achten werde. Zum Beispiel darauf, wie lange derjenige braucht um zum Punkt zu kommen und wie viele leere Worthülsen er bis dahin braucht. Schließlich ist es in unserer schnelllebigen Zeit enorm wichtig, dass ein Politiker weiß was er sagen will und genau das auch vermitteln kann ohne dafür eine extra für ihn geschriebene Reden nutzen zu müssen. Worte haben nun einmal enorm viel Macht und genau das sollten Politiker auch zu nutzen wissen.

Ein weiterer spannender Aspekt bezüglich der Medien wird ausführlich diskutiert, nämlich die Selbstinszenierung der einzelnen Personen. Mittlerweile ist es das ja schon Gang und Gäbe und das machen sich vor allem gerne die PR-Teams in Wahlkampfzeiten zu Nutze. Passen dazu wird der Populismus beleuchtet, der immer mehr Raum einnimmt. Beides scheint heutzutage viel wichtiger als tatsächlich etwas zu erreichen und vor allem zu verändern. Dabei ist es enorm wichtig als Politiker Profil zu zeigen und wichtige Diskussionen anzustoßen. Schließlich lebt eine Demokratie von ihrer Debattenkultur und der stetigen Veränderung.

Fazit:
Mich hat das Buch definitiv nachdenklich gestimmt und in Zukunft werde ich noch mehr darauf achten, wie Politiker bestimmte Sachverhalte darstellen. Und welche Narrative sie bedienen und natürlich wofür sie das alles machen.

Veröffentlicht am 13.02.2022

Tolles Buch

Wie das Wetter Geschichte macht
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Besonders erstaunlich fand ich die Auswahl der Ereignisse, die nachhaltig die Weltgeschichte geprägt haben. Vor allem hatte es mich gewundert, dass sogar welche aus der Antike erstaunlich ausführlich erläutert ...

Besonders erstaunlich fand ich die Auswahl der Ereignisse, die nachhaltig die Weltgeschichte geprägt haben. Vor allem hatte es mich gewundert, dass sogar welche aus der Antike erstaunlich ausführlich erläutert wurden. Es ist auf jeden Fall interessant zu sehen wie sehr das Wetter bei manchen Ereignissen eine Rolle gespielt hat und somit den Verlauf bestimmt hat. Wobei das natürlich oft nur ein Aspekt von vielen ist und trotzdem zeigt es, dass man ihn nicht außer Acht lassen sollte. Zu den bekannteren Beispielen gehört da definitiv der II. Weltkrieg samt dem D-Day und die von Napoleon geführten Schlachten, vor allem die in Waterloo. Viele Details waren mir davon nicht bekannt und es ist wirklich erstaunlich zu sehen wie sehr das Wetter an diesen Tagen das Geschehen mit beeinflusst hat.

In einigen Kapitel wird auch mehr als deutlich gezeigt wie sich die klimatischen Bedingungen über die letzten Jahrhunderte verändert haben. Und wie das verschiedene Kulturen geprägt hat und maßgeblich an der Entwicklung von Gesellschaften beteiligt war. Hauptsächlich wird das anhand des römisches Reiches erläutert. Es ist wirklich interessant wie detailreich man das mittlerweile alles nach konstruieren kann.

Unter anderem werden auch auf neuere Ereignisse wie der Hurrikan Katrina und die Waldbrände in Kalifornien eingegangen. An diesen beiden und der Sturmflut von 1962 in Hamburg wird mehr als deutlich gezeigt wie wichtig es ist solche Wettereignisse im Blick zu haben. Und wie verheerend es sein kann, wenn die Politik wichtige Schutzvorkehrungen auf die lange Bank schiebt.

Fazit:
Dieses eher kurzweilige Buch gibt einem einen guten, eher eurozentrischen Einblick in die Weltgeschichte und zeigt was für eine Rolle das Wetter dabei gespielt hat bzw. immer noch spielt.

Veröffentlicht am 16.01.2022

Tolles Buch

Q
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TW: Eugenik

Obwohl ich schon so viele Sachbücher und Romane über dieses Thema gelesen habe, schockt es mich jedes Mal aufs neue. Aus dem Grund habe ich auch über eine Woche gebraucht um mich an diese ...

TW: Eugenik

Obwohl ich schon so viele Sachbücher und Romane über dieses Thema gelesen habe, schockt es mich jedes Mal aufs neue. Aus dem Grund habe ich auch über eine Woche gebraucht um mich an diese Rezension setzen zu können. Es ist einfach nur unfassbar was manche Menschen sich herausnehmen und denken sie könnten darüber urteilen, ob ein Leben lebenswert ist oder eben nicht. Und genau darum geht es letztendlich in dieser Dystopie: jeder der nicht exakt in die Schablone der Regierung passt wird auf Staatsschulen geschickt. Die Kinder müssen sich schon sehr früh in komplexen Themenbereichen auskennen und am Besten schon kleine Akademiker sein, denn ansonsten können sie die regelmäßigen Tests nicht bestehen und landen in diesen Schulen. Sowohl die Intelligenz als auch der Familienstand beeinflussen den sogenannten Q-Wert, der letztendlich die komplette berufliche Zukunft als auch das alltägliche Leben bestimmt. Aber für welchen Preis?

Das Buch hatte ich innerhalb weniger Tage durch gelesen, weil ich wissen wollte wie das alles am Ende ausgeht. Schließlich wollte ich wissen für wen sich Elena letztendlich entscheiden wird. Denn wenn sie Freddie vor der Staatsschule wahrt, wird sie ihre andere Tochter und auch ihren Mann verlieren. Beide würden erhebliche Probleme bekommen und kann sie genau das verantworten?

Ein wenig schade ist es, dass Elena Fairchild die ganze Zeit im Vordergrund steht und man wirklich wenig über die restlichen Personen erfährt. Dadurch erscheint selbst der Mann, der hauptsächlich dieses System am Laufen hält als das absolute Böse. Und die Kinder erscheinen zeitweise wie Spielfiguren, die zwar übers Feld geschoben werden aber zu dem man sich kein eindeutiges Bild machen kann. Dabei hätte ich schon gerne gewusst wie zum Beispiel Freddie tickt und was Anne bewegt. Stattdessen erfährt man eine Menge über Elenas Familie, die jedoch genauso wie der Rest bis zum Schluss eher wenig umschrieben wird. Wahrscheinlich hätten dem Buch was das betrifft ein paar Hundert Seiten mehr ganz gut getan.

Manchmal haben mich gewisse Personen ratlos gemacht, denn ihr Verhalten passte so gar nicht zu ihrer zugedachten Rolle und es wirkte auch sonst sehr unlogisch. Oft agierten sie so, wie es am Besten zur Handlung passt und nicht ihres Charakters entsprechend. An einigen Stellen fand ich das richtig schade, denn das hätte die Handlung viel greifbarer und furchteinflößender gemacht.

Auch sonst fehl es oft an nötigem Hintergrundwissen um bestimmte Sachen richtig einordnen zu können. An einigen Stellen geht es um Eugenik während des Nationalsozialismus und das hätte man ruhig etwas ausführlich beschreiben können. Nicht jeder kann etwas mit dem Begriff anfangen, dabei spielt genau das in diesem Buch eine tragende Rolle.

Fazit:
Eine wirklich düstere Welt, die einem mal wieder vor Augen führt wie schnell ein System sich fast unbemerkt verändern kann. Elena hatte erst wirklich angefangen all das zu hinterfragen, als sie selbst erleben musste wie ihr eigenes Kind an dem Bildungssystem zerbricht und auf eine der Staatsschulen abgeschoben zu werden. Mich hat das Buch definitiv nachdenklich gestimmt.

Veröffentlicht am 14.11.2021

Tolles Buch

Ankommen
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CN: Mobbing, Tod

Obwohl ich die Sendungen und Auftritte von Bülent Ceylan gerne gucke, hatte ich mich bisher wenig mit der Person an sich auseinander gesetzt. Ein paar Sachen wusste ich natürlich über ...

CN: Mobbing, Tod

Obwohl ich die Sendungen und Auftritte von Bülent Ceylan gerne gucke, hatte ich mich bisher wenig mit der Person an sich auseinander gesetzt. Ein paar Sachen wusste ich natürlich über ihn durch diverse Interviews, weshalb ich schon ganz gespannt auf dieses Buch war. Da der Autor selbst das Hörbuch eingelesen hatte, habe ich mir diese Version geholt und rückblickend bin ich wirklich froh darüber. Ceylan hat eine wirklich fantastische Art Wörter zu betonen und der Dialekt kommt im Gesprochenen einfach besser rüber als auf Papier.

Vor dem Lesen sollte einem bewusst sein, dass es sich hierbei um keine Aneinanderreihung von lustigen Momenten handelt. Stattdessen werden hier immer wieder ernstere Themen aufgegriffen und Erlebnisse erzählt, die den Autor maßgeblich geprägt haben.

Mich hat es auf jeden Fall überrascht wie sehr er teilweise ins Detail geht, denn meist achtet er ja sehr darauf privates aus der Öffentlichkeit rauszuhalten. Was ich wirklich bemerkenswertes finde, schließlich scheint es ja heutzutage vollkommen normal zu sein als Promi dauerpräsent auf allen möglichen Kanälen zu sein. Einige Erlebnisse von ihm haben mich richtig nachdenklich gestimmt und inne halten lassen.

Unter anderem erzählt Ceylan davon wie schwer es für ihn war wirklich Fuß zu fassen in der Comedy-Szene. Man merkt bei solchen Biografien immer wieder, dass es nicht einfach ist dort reinzukommen und auf Dauer diesen Job auszuüben. Und wie zermürbend es ist immer wieder Absagen zu halten und wie schwer es ist mit dem wenigen Geld zurecht zukommen, was der Beruf einem in den Anfangsjahren beschert. Und wie wenig sich es oft rentiert überhaupt einen Auftritt wahrzunehmen in dieser Zeit. Diesbezüglich wird auch auf die Pandemie eingegangen und wie sehr sich schon alles in den Jahren davor verändert hat. Es zeigt auf alle Fälle wie hart das Künstlerleben sein kann und wie dankbar wir dafür sein sollten, dass sie unser Leben etwas bunter machen. Hoffentlich bleibt uns Ceylan noch lange in der Unterhaltungsbranche erhalten.

Wirklich skandalöse oder aufsehenerregende Neuigkeiten erfährt man jetzt nicht und bei mir wurde nur das Bild gestärkt, was ich ohnehin von dem Autor hatte. Was ich jetzt nicht schlimm finde, schließlich muss es ja in einer Autobiografie nicht immer um so etwas gehen.


Fazit:
Alles in allem ist es eine interessante Autobiographie, die einem viel persönliches über Bülent Ceylan verrät. Und einem einen schonungslos ehrlich Blick hinter die Kulissen der Comedy-Szene erlaubt.

Veröffentlicht am 24.10.2021

Tolles Buch

Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
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In diesem Buch wird an vielen Stellen mehr als deutlich dargestellt wie wichtig es ist Zahlen und Statistiken zu hinterfragen. Denn in unserer schnelllebigen Zeit werden genau diese vollkommen aus ihrem ...

In diesem Buch wird an vielen Stellen mehr als deutlich dargestellt wie wichtig es ist Zahlen und Statistiken zu hinterfragen. Denn in unserer schnelllebigen Zeit werden genau diese vollkommen aus ihrem Kontext gerissen und dienen nur dazu um Behauptungen zu untermauern, die bei genauerer Betrachtung absolut nicht stichfest sind. Meist dienen sie nur dazu um dem Artikel etwas Seriosität zu geben, jedoch erfährt man dann nicht einmal wie viele überhaupt an der Studie teilgenommen haben und wie die Begleitumstände waren. Schließlich geht es meist nur darum, dass der Beitrag für viel Empörung sorgt und nicht darum, denjenigen bestmöglich zu informieren. Bei dem Kapitel rund um die Videospiele, die angeblich Gewalttaten fördern sollen, wird genau das mehr als deutlich.

Vor allem jetzt während der Corona-Pandemie war es nicht übersehen wie verzerrt wissenschaftliche Diskurse dargestellt werden. In den Schlagzeilen las man ständig wie uneinig sich die Wissenschaftler untereinander waren und sich ständig ihre Meinung änderte. Dabei ist es vollkommen normal in der Wissenschaft zu diskutieren und seine Erkenntnisse dem neuesten Wissenstand anzupassen. Zudem ist es vollkommen normal auf manche Fragen keine konkreten Antworten zu haben, schließlich ist manches noch zu wenig erforscht. Manche Themengebiete sind zudem zu komplex, so dass man sie nun einmal nicht auf eine einfache, simple und am Besten noch kurze Antwort herunter brechen kann. Leider wird genau das heutzutage immer wieder verlangt und am Besten muss diese für viel Aufsehen sorgen und darf unter keinen Umständen langweilig sein.

Besonders gut haben mir bei diesem eBook die Grafiken gefallen, die die Sachverhalte gut veranschaulichen. Diese sind alle mit Quellenangaben versehen und man kann sie größer machen, damit man sie auch auf kleineren Readern gut lesen kann.

Vor kurzem hatte ich das "Komisch, alles chemisch" von der Autorin gelesen und ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Schreibstil so flapsig wie in diesem Buch gewesen ist. Mich stört so etwas weniger, schließlich passt es zum Thema. Wenn doch einmal Fachbegriffe vorkommen, werden diese leicht verständlich erklärt. Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes ein Buch über solche Themen in einem so saloppen Schreibstil zu lesen, der wohl eher für eine jüngere Zielgruppe gedacht ist.

Fazit:
Alles in allem zeigt das Buch wie wichtig es ist Statistiken und Zahlen zu hinterfragen, die einem im Alltag immer wieder begegnen. Dazu werden verschiedene Streitfragen aus allen möglichen Blickwinkeln beleuchtet und Interpretationsmöglichkeiten aufgezeigt. Die Autorin zeigt mal wieder wie wichtig die Wissenschaft ist und man Fakten braucht, um einen vertretbaren Konsens bei Streitfragen zu finden.