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Hannicake

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Seichte Geschichte fürs Herz

Dein Herz in tausend Worten.
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Ein Raum voller Manuskripte – für jeden Bücherwurm ein Traum. Für die im Verlag arbeitende Millie existiert ein solcher Raum auf dem Dachboden ihrer Arbeit. Dort werden Manuskripte abgelegt, die von dem ...

Ein Raum voller Manuskripte – für jeden Bücherwurm ein Traum. Für die im Verlag arbeitende Millie existiert ein solcher Raum auf dem Dachboden ihrer Arbeit. Dort werden Manuskripte abgelegt, die von dem Verlag nicht verlegt wurden. Millie liebt es, in diesen zu stöbern und humorvolle, außergewöhnliche und verrückte Geschichte zu entdecken. Ihr tut es leid, dass diese nicht an die Öffentlichkeit gelangt sind und als sie ein ganz besonderes Manuskript, „Dein Herz in tausend Worten“, findet, beschließt sie, dass sich das ändern muss. Sie beginnt, Auszüge daraus zu verteilen und den Menschen mit entsprechenden Textstellen Mut zu machen. Der Autor ist davon jedoch ganz und gar nicht begeistern und möchte denjenigen finden, der seine Geschichte unbefugt veröffentlicht.

Durch Millies Liebe zu Geschichten ist sie uns bücherliebenden Lesern schnell sympathisch. Sie ist eher schüchtern und ruhig, womit sich der ein oder andere schon in sie hineinversetzen kann, aber wenn sie sich wohlfühlt und mit Menschen spricht, die sie lange kennt und denen sie vertraut, kommt sie weiter aus sich hinaus und blüht auf. Mitzuerleben, wie sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, ist schön zu lesen und zeigt, dass jeder über sich hinaus wachsen kann und man den Glauben daran nicht verlieren sollte.

Interessant ist der Erzählstil. Im Wesentlichen wird aus der Ich-Perspektive von Millie erzählt, wodurch wir einen guten Einblick in ihren Alltag und ihre Gedanken erhalten. Erzählt wird aber auch aus der Perspektive von Will, dann jedoch in der dritten Person. So kann man immer unproblematisch, ohne explizite Erwähnung, auseinanderhalten, aus welchen Sicht man gerade liest und lernt beide näher kennen.

Da es in dieser ganzen Geschichte viel um die Liebe zu geschriebenen Wörtern geht, kommt eine Wohlfühlatmosphäre auf, durch die man gerne weiterlesen möchte.
Aber auch die Liebe im richtigen Leben kommt nicht zu kurz. Denn Millie findet jemanden, zu dem sie sich hingezogen fühlt und das nicht nur wegen dessen Leidenschaft zum Schreiben.
Die Liebesgeschichte der Protagonisten ist kitschig und relativ vorhersehbar, aber dennoch ist sie nicht zu viel, sondern bietet gute Unterhaltung, wenn man mal etwas sucht, das nicht anspruchsvoll ist und in das man hineinsinken kann, ohne mit großen Problemen konfrontiert zu werden.

Diese Geschichte ist eine leichte Lektüre für zwischendurch, die jedoch trotzdem das Herz berührt.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2022

Emotional und mit wichtigen Themen, aber auch humorvoll und unterhaltsam

Late Night
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Louisa hat einen großen Traum – eine von ihr entwickelte App für Autisten zu vermarkten und so dieser Personengruppe zu helfen, Emotionen besser erkennen und einordnen zu können. In der TV-Show Unter Haien ...

Louisa hat einen großen Traum – eine von ihr entwickelte App für Autisten zu vermarkten und so dieser Personengruppe zu helfen, Emotionen besser erkennen und einordnen zu können. In der TV-Show Unter Haien bietet sich ihr die Möglichkeit dazu, denn Investor Ruben bietet ihr seine Unterstützung und sogar einen Platz in seinem Crowd-Working-Centrum an. Ihr Traum scheint wahr zu werden. Von Ruben fühlt sich angezogen, doch kann sie ihren Traum wirklich für eine Schwärmerei oder sogar eine mögliche Beziehung zu ihm aufgeben?
Dadurch, dass diese Geschichte in Deutschland spielt, wirken die beschriebenen Geschehnisse nicht so weit weg, sondern realitätsnah, sodass alles etwas authentischer und glaubwürdiger wirkt.

Es wurden viele atmosphärische Handlungsplätze geschaffen, beispielsweise die BrainBubble, dem Gründerzentrum, in dem Ruben und später auch Louisa arbeiten. Diesen Ort kann man sich durch die vielen Beschreibungen beim Lesen sehr gut vorstellen und würde sich am liebsten selber einmal dort umsehen und dort Zeit zu verbringen. Ebenso verhält es sich mit Louisas Wohnung, die gemütlich wirkt und ihren ganz eigenen Charme versprüht.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Louisa und Ruben, sodass wir als Leser beide einen guten Einblick in die Gedanken der beiden Protagonisten erhalten und erkennen, dass sie unter ihrer Oberfläche ganz anders denken und fühlen, als sie es nach außen hin vermitteln. Insbesondere bei Ruben ist das vorteilhaft, da er so nicht als gefühlskalter Milliardär rüberkommt, sondern man seine feinfühligen und weichen Seiten sieht und ihn so schnell zu mögen lernt.

Gut gefallen hat mir, dass hier mit typischen Klischees gebrochen wurde. Gesellschaftlich weit verbreitete Denkmuster wurden widerlegt und gezeigt, dass Menschen, deren Verhalten und Gedanken in der Realität nicht so einfach zu klassifizieren und in Schubladen zu stecken sind. Es sind nicht immer die Männer, die in der IT-Branche Durchbrüche haben, es sind nicht immer die Frauen, die unter großer Belastung zu verzweifeln drohen und mit ihrer Psyche zu kämpfen haben und erfolgreiche Geschäftsmänner sind auch nicht immer selbstbewusst, kühl, abweisend, glücklich und sorgenfrei.

Es werden ernste Themen aufgegriffen, die nicht zur Unterhaltung oder zum Aufbau von Drama und Spannung dienen, sondern deren ernste Auswirkungen betont werden. Damit kann die Geschichte ein Stück weit sensibilisieren und neue Impulse in Form von Denkanstößen geben. Zugleich wird vermittelt, dass es in Ordnung ist, nicht perfekt zu sein und sich Hilfe zu holen, und dass dies keine Zeichen von Schwäche sind. Es wird zwischen den Zeilen dargestellt, dass unser eigenes Wohlbefinden und unser Selbstbild viel wichtiger sein sollten als die Meinung anderer über uns. Dies mag wie Kalenderweisheiten wirken, aber dieses Buch hat es geschafft, diese Aussagen mit Leben zu füllen und dies gut zu verdeutlichen.

Insgesamt ist es eine schöne Geschichte mit wichtigen Themen, emotionalen Szenen und interessanten, sensibilisierenden Einblicken.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Gut für zwischendurch, aber es hätte mehr draus gemacht werden können

Captured by your heart
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Dawn trifft in ihrem Fotokurs auf Blake – einem düster, geheimnisvoll und gefühlskalt wirkenden Typen. Eigentlich möchte sie mit solchen Männern nichts zu tun haben, aber durch ein gemeinsames Fotoprojekt ...

Dawn trifft in ihrem Fotokurs auf Blake – einem düster, geheimnisvoll und gefühlskalt wirkenden Typen. Eigentlich möchte sie mit solchen Männern nichts zu tun haben, aber durch ein gemeinsames Fotoprojekt bleibt ihr nichts anderes übrig als Zeit mit ihm zu verbringen und sich allein in seiner Nähe aufzuhalten. Zusätzlich unwohl wird ihr, als er ihr ein Angebot macht. Kann sie sich darauf einlassen und Gefahr laufen, ihr Herz an ihn zu verlieren?

Durch die Prämisse, dass sich die beiden Protagonisten in einem Fotografiekurs an der Uni kennenlernen, habe ich erwartet, dass diese Geschichte eine Atmosphäre voller Kreativität versprüht. Leider war dem nicht so und das gemeinsame Projekt eher der Aufhänger, um die beiden miteinander bekannt zu machen und sie zu zwingen, zusammen zu arbeiten.

Diese Geschichte ließ sich sehr schnell und gut lesen. Der Schreibstil und die Tatsache, dass in der ersten Person aus Dawn´s Sicht erzählt wird, sorgen dafür, dass man kaum merkt, wie die Seiten vergehen, was sehr positiv ist.
Leider war mir jedoch die Hintergrundgeschichte zu dünn. Es wurden viele explizite Szenen beschrieben und die Gefühle der beiden konnte man zu großen Teilen auch nachvollziehen, aber es hätte mehr draus gemacht werden können. Auch Blakes Vergangenheit, die prägend für seine jetzige Art und sein Verhalten ist, hat einmal kurz für großes Drama gesorgt, war dann aber sofort wieder nebensächlich. Am Ende ging alles sehr schnell und wirkte überstürzt, sodass ich kaum Zeit hatte, mit Dawn mitzufühlen. Es wäre schön gewesen, wenn sich die Zeit genommen worden wäre, die Entwicklung der Gefühle sowie der zwischenmenschlichen Beziehung der beiden zueinander in einem authentischen Tempo darzustellen und noch mehr auszubauen. Aber so wirkten die Wesensumschwünge und geänderten Entscheidungen der beiden leider zu plötzlich und zu unrealistisch.

Die Charaktere sind jedoch im Großen und Ganzen gut dargestellt worden. Besonders gut gefallen hat mir, dass auch die Nebencharaktere eine entscheidende Rolle spielen und für Humor und Abwechslung gesorgt haben. Sei es Jamie, der mit seiner lockeren Art einfach nur liebenswert ist, oder aber Bailey und Mona, die wir in Band 1 schon kennengelernt haben – bei ihnen ist immer etwas los und es ist schön, auch aus deren Leben etwas zu erfahren. (Es ist nicht erforderlich, den ersten Teil gelesen zu haben, da hier der Fokus auf Dawn und Blake liegt, im ersten Band hingegen auf Bailey und Jesse. Was für Leser, die bereits Band 1 kennen, schön ist, ist dass hier Anspielungen auf diesen Teil eingebaut wurden.)

Wenn ihr ein Buch sucht, dass ihr gut zwischendurch lesen könnt, das humorvolle Charaktere und Szenen beinhaltet, aber von der Geschichte her nicht richtig tiefgründig und auch nicht sehr überraschend ist, dann habt ihr mit diesem Buch bestimmt schöne Lesestunden.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Berührend und gut zu lesen, wenn das dramatische Verhalten teilweise nicht wäre

Liebe verletzt
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Emma hat sehr gute Noten, ist in mehreren Sportmannschaften der Schule und engagiert sich dort auch sonst viel. Das ist ein perfektes Leben, oder? Doch was niemand weiß, ist unter welchen Bedingungen sie ...

Emma hat sehr gute Noten, ist in mehreren Sportmannschaften der Schule und engagiert sich dort auch sonst viel. Das ist ein perfektes Leben, oder? Doch was niemand weiß, ist unter welchen Bedingungen sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel lebt. Fünf Minuten Zeit zum Duschen, das Haus nur für schulische Aktivitäten verlassen und sonstige Termine nur wahrnehmen, wenn es rechtzeitig im Kalender eingetragen worden und sie vor 22 Uhr wieder Zuhause ist. Und als wäre das nicht schon genug, dient sie als Ventil für den Stress und die Aggressionen ihrer Tante. Niemand darf davon erfahren. Doch ist auf der Grundlage dieser Geheimnisse eine Freundschaft oder sogar mehr mit ihrem neuen Mitschüler Evan möglich?

Der Schreibstil ist einfach geschrieben und sorgt dafür, dass man gut durch die über 500 Seiten kommt. Er spart jedoch keine Details aus, sodass wir Leser auch die grausamen Szenen beinahe hautnah miterleben und man teilweise das Buch kurz weglegen und durchatmen muss. Das sollte man sich vorm Lesen bewusst machen und wenn man damit aktuell nicht umgehen kann, das Buch vielleicht erst einmal nicht lesen. Aber abgelöst wird diese traurige Grundstimmung immer wieder von humorvollen und herzerwärmenden Szenen, sodass eine gute Balance gegeben ist.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Emma. So erhalten wir einen guten Einblick in ihre Gedanken und können mit ihr mitfühlen – zumindest soweit es als Nichtbetroffener, Außenstehender möglich ist. Wenn man von außen betrachtet denken möge, dass sie schwach ist, weil sie sich keine Hilfe holt, so sorgt dieser Einblick in ihre Gedanken dafür, dass man nachzuvollziehen beginnt, warum sie diesen Weg nicht in Betracht zieht, sondern eher eisern alles hinnimmt und sich nicht helfen lässt. Ob das die richtige Entscheidung ist, ist eine andere Sache, aber so werden uns zumindest Emmas Beweggründe klar.

Zu Beginn hat mich die Protagonistin teilweise genervt. Sehr oft ist sie ohne erkennbaren Grund, bei nur kleinsten Aussagen von Evan, wütend geworden, hat geschnaubt und ist zornig davongestapft. Und auch sonst hat sie an mehreren Stellen dramatisch reagiert. Doch zugleich hat dieses Verhalten wieder gezeigt, dass sie noch eine Jugendliche ist, was man angesichts der Tatsache, wie viel sie Zuhause ertragen muss und wie sie dies über sich ergehen lässt, oft vergisst.
Evan ist ein wundervoller Charakter. Man merkt sofort, wie sympathisch er ist und wie er Emma Stück für Stück wieder zum Lachen bringt. Dass sich mehr zwischen den beiden entwickeln könnte, lässt der Klappentext schon vermuten und ist keine große Überraschung, aber die Umsetzung ist bis auf einige dramatischen und überreagierende Szenen schön und die Entwicklung der beiden zu lesen, wärmt das Herz.
Auch Emmas beste Freundin Sara ist eine große Stütze und konnte mich sofort überzeugen. Auch wenn Emma ihr nicht immer alles erzählt, was bei ihr Zuhause los ist, so hat sie doch ein gutes Gespür dafür, wenn wieder etwas Schreckliches passiert ist und Emma ihre Hilfe braucht.

Im Grundgerüst war die Geschichte relativ vorhersehbar, aber es gibt auch nach dem Ende noch einige offene Fragen, die auf die weiteren Teile gespannt machen. Auch, wenn ich mich zwischenzeitlich gefragt habe, ob diese Grundidee für drei Bücher ausreicht, so hat dieser Band doch gezeigt, dass dies der Fall ist, zumindest im Hinblick auf einen zweiten Band.

Insgesamt ist es ein gut zu lesendes Buch, das ein ernstes Thema behandelt und durch dessen Beschreibungen sicher nicht für jeden etwas ist, das aber mit Ausnahme von einigen überdramatischen Szenen auch das Leserherz höher schlagen lässt. Wenn ihr eine gut zu lesende Liebesgeschichte sucht, die jedoch nicht immer nur rosig ist, sondern auch sehr ernste und erschreckende Seiten aufzeigt, so kann ich euch empfehlen, mal einen Blick auf diesen ersten Band der Trilogie zu werfen.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Auch unter Unsterblichen gibt es Gefahren - spannender Versuch in einer grausamen, unsterblichen Gesellschaft zu überleben

Pantarch
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Ein schwerer Autounfall ändert Auroras ganzes Leben. Ist es nicht merkwürdig, dass sie ihn ohne Verletzungen überlebt hat? Dass sie nur eine kleine Narbe davongetragen hat? Ihr Unfallgegner Evan scheint ...

Ein schwerer Autounfall ändert Auroras ganzes Leben. Ist es nicht merkwürdig, dass sie ihn ohne Verletzungen überlebt hat? Dass sie nur eine kleine Narbe davongetragen hat? Ihr Unfallgegner Evan scheint das nicht zu überraschen. Er erklärt ihr, dass sie nun eine Pantarch, das heißt eine Unsterbliche ist. Mit diesem Wissen muss sie nun für eine lebenswerte Zukunft, auch wenn sie noch nichts Gutes an ihrem neuen unsterblichen Leben erkennen kann und um ihr Leben kämpfen.

Der Einstieg gelingt leicht. Ohne lange Vorreden beginnt die Handlung und wir Leser werden gemeinsam mit Aurora in die Welt der Pantarche eingeführt. Wie Aurora damit umgeht, bekommen wird gut geschildert, denn die Geschichte ist unter anderem aus ihrer Sicht und aus der von Evan geschildert. Aber auch aus der Perspektive von anderen Charakteren bekommen wir Kapitel erzählt, die das ganze noch ein bisschen anreichern und uns neue Einblicke in die Gedanken und in das Verhalten von anderen Pantarch gewähren. Zudem wurde so der Kontrast der unterschiedlichen Ansichten unter anderem zu dem Thema Unsterblichkeit herausgearbeitet.

Beim Lesen hatte ich Schwierigkeiten, die Emotionen der Charakter nachzuvollziehen und diese zu fühlen. Diese Distanz könnte unter anderem mit der Erzählweise, erzählt wird hier in der dritten Person, aber auch damit zusammenhängen, dass wir erst nach und nach etwas von den Charakteren erfahren und sie so zeitweise etwas blass bleiben. Aber sobald sie sich ein bisschen geöffnet haben, kamen auch die Emotionen besser bei mir an und es gelang mir, etwas Nähe zu ihnen aufzubauen, sodass ich auch ihre Entwicklung gerne verfolgt habe. Es gibt auch Ansätze einer kleine Liebesgeschichte, die jedoch leise erzählt und eher im Hintergrund gehalten wird, sodass sie die Geschichte gut abrundet. Diese bildet nicht den Fokus, sondern eher der Aufbau der Welt der Pantarche und die Handlung.

Es gibt immer wieder kleine Details, die einen aufmerksam machen und Neugier wecken, was es mit diesen auf sich hat und welche Besonderheiten es noch alles in der Welt der Pantarch gibt. Diese Details kann man häufig im Laufe der Geschichte verknüpfen und den Handlungsverlauf so erahnen. Stückweise erfolgt der Weltenaufbau, bei dem auch die politischen und gesellschaftlichen Strukturen der Pantarch erklärt werden. Jedoch hätte ich mir noch mehr Informationen und mehr Einblicke in den Alltag gewünscht. Da kommt hoffentlich in Band 2 noch einiges an Hintergrundwissen.

Der Schreibstil ist flüssig und auch die vergleichsweise kurzen Kapitel fördern den Lesefluss, sodass man deshalb und auch durch die aufgebaute Spannung schnell lesen konnte.

Positiv finde ich, dass es kein Schwarz-Weiß-Denken gibt. So haben Charaktere beispielsweise Fehlentscheidungen getroffen, haben daraus aber gelernt und sind zu besseren Personen geworden. Das zeigt, dass die „Guten“ nicht immer nur richtige Entscheidungen getroffen haben, sondern dass sie zu „Guten“ werden, indem sie sich für die richtigen Ansätze eingesetzt und die bessere Seite gewählt haben.

Dieser Band ist in sich relativ abgeschlossen. Es gibt zwar noch einige offenen Fragen und es wurde Spannung aufgebaut, wie es weitergeht, aber einen fiesen Cliffhanger gibt es zum Glück nicht. So könnt ihr diesen Band ohne Bedenken jetzt schon lesen, auch wenn der zweite Band noch nicht erschienen ist.

Wenn ihr gerne eine Geschichte zum Thema Unsterblichkeit lesen möchtet, in der es gut aufgebaute politische und gesellschaftliche Strukturen sowie spannende Handlungsstränge gibt, es euch aber nichts ausmacht, wenn die Nähe zu den Charakteren noch nicht von Beginn an gegeben ist, lohnt es sich, euch das Buch mal näher anzuschauen.

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