Cover-Bild Unser wirkliches Leben
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 14.02.2022
  • ISBN: 9783446272859
Imogen Crimp

Unser wirkliches Leben

Roman
Margarita Ruppel (Übersetzer)

"Imogen Crimps Hauptfigur Anna passt weder in die Welt der angehenden Opernstars noch ins Leben ihres Liebhabers. Und die Autorin schildert diese Zerrissenheit mit feinem psychologischem Gespür. Manchmal erinnert ihr dialogreicher Stil an die Autorin Sally Rooney – den irischen Literatur-Shootingstar der letzten Jahre." NDR Kultur

Die Gesangsstudentin Anna konkurriert tagsüber beim Vorsingen gegen ihre Kommilitoninnen aus gutem Hause, nachts singt sie Jazz in einer verrauchten Bar, um die Miete bezahlen zu können.
Dort trifft sie den wohlhabenden Max. Einen betörenden Winter lang oszilliert ihr Leben zwischen den schwer erkämpften Momenten auf der Bühne und den Nächten in Max’ Apartment, das über die Lichter der Stadt blickt. Doch Annas Karriere fordert einen immer größeren Teil ihres Lebens – ebenso wie Max.
Imogen Crimps Romandebüt ist eine fesselnde Liebesgeschichte und ein tiefgehender psychologischer Roman über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen, über Geld, Sex und Abhängigkeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2024

Fesselnder Roman über Liebe und Abhängigkeit

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Die englische Autorin Imogen Crimp erzählt in ihrem lesenswerten Debütroman die Geschichte von Anna. Aufgrund eines Stipendiums studiert die 24jährige an einem Londoner Konservatorium klassischen Gesang. ...

Die englische Autorin Imogen Crimp erzählt in ihrem lesenswerten Debütroman die Geschichte von Anna. Aufgrund eines Stipendiums studiert die 24jährige an einem Londoner Konservatorium klassischen Gesang. Von ihren Eltern erhält sie wenig finanzielle Unterstützung. Um die Miete für ein kleines Zimmer bezahlen zu können, das sie zusammen mit ihrer Freundin Laurie bewohnt, arbeitet sie an den Abenden als Sängerin in einer Jazzbar. Dort begegnet sie dem gutaussehenden Max. Der 38jährige arbeitet bei einer Bank, bewohnt ein eigenes Appartement mit herrlichem Ausblick und verfügt über die finanziellen Mittel, um Anna regelmäßig zum Essen auszuführen. Zwischen beiden beginnt eine Affäre. Anna ist in Max verliebt und wünscht sich eine enge Liebesbeziehung, obwohl Max ihr gleich zu Beginn klargemacht hat, dass er keine ernsthafte Beziehung sucht.

Die unsichere Anna versucht ständig, dem launischen Max zu gefallen, und langsam verschieben sich ihre Prioritäten. Obwohl sie vor einer vielversprechenden Karriere als Opernsängerin steht, vernachlässigt sie mehr und mehr ihr Studium, versäumt immer häufiger Unterrichtsstunden, wichtige Proben und Vorsingen. Als sie bei einem Vorsingen eine Panikattacke erleidet, wird ihr klar, dass ihr Leben so nicht weitergehen kann.

Der Roman wird aus der Perspektive von Anna in der Ich-Form erzählt und beschreibt die außergewöhnliche Beziehung zum unberechenbaren Max, der mal unterhaltend und charmant, dann wieder kalt und unnahbar ist. Max ermutigt sie, ihren Job zu kündigen, wodurch sie sich auch in eine finanzielle Abhängigkeit von ihm begibt, sich aber gleichzeitig zum Ziel setzt, die von Max gern angenommene regelmäßige Unterstützung eines Tages an ihn zurückzuzahlen.

Der fesselnde und teilweise aufwühlende Roman, der in schönem und intelligentem Sprachstil geschrieben ist, hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und liest sich sehr flüssig. Die fehlenden Satzzeichen bei den Dialogen waren ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Sehr gern habe ich mich von Imogen Crimp, die selbst Operngesang studiert hat, in die interessante Welt der Oper entführen lassen und freue mich schon auf ihr nächstes Buch.
Ich kann diesen psychologischen Roman mit Tiefgang sehr empfehlen - von mir 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 18.03.2022

ein sehr gelungener Debütroman

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Anna studiert am Londoner Konservatorium Gesang. Da das Geld nicht reicht, arbeitet sie mehrmals wöchentlich abends in einer Hotelbar als Jazzsängerin und lernt dort Max kennen, einen Mann Ende dreißig. ...

Anna studiert am Londoner Konservatorium Gesang. Da das Geld nicht reicht, arbeitet sie mehrmals wöchentlich abends in einer Hotelbar als Jazzsängerin und lernt dort Max kennen, einen Mann Ende dreißig. Es beginnt eine interessante, wenn auch nicht unkomplizierte Beziehung, in der Max Anna begleitet, erwachsen zu werden. Doch Anna verzettelt sich in ihrem kindlichen, unreifen Verhalten und in ihrer Zerrissenheit. Sie überfordert sich und die Beziehung und erkennt erst spät, dass sie sich ändern muss, wenn ihre Liebe zu Max eine Chance haben soll.

Meine persönlichen Leseeindrücke
Es sind mehrere Sachen, die ich an diesem harmonischen Buch mag.
Da ist die schlüssige Handlung, eine in sich geschlossene Erzählung ohne zeitliches hin und her über Anna und Max. Beide Romanhauptfiguren sind gut charakterisiert und nur wenige Menschen lenken von ihnen ab. Anna ist jung, in der Ausbildung als Opernsängerin und gerade dabei, erwachsen und erfolgreich zu werden. Max ist 14 Jahre älter als sie, hat einen guten, anstrengenden Job im Finanzwesen, lebt in Trennung und steht vor einer persönlichen Entscheidung, ob er sein Leben grundlegend ändern soll: weniger Karriere und Berufsstress und mehr Privatleben.
Das Thema zwischen der jungen Frau und dem Mann, der beruflich viel erreicht hat aber sich privat neu erfinden muss, ist realistisch beschrieben. Da Anna die Hauptromanfigur und Ich-Erzählerin ist, weiß ich über Max nur das, was sie uns über ihn zu verstehen gibt. Ich empfinde Max als einen Mann mit Format, der Anna hilft das zu werden, was sie möchte. Er ist eine enorme Stütze, indem er sie finanziell unabhängig macht, damit sie sich von einem Freundes- und Bekanntenkreis lösen kann, der für ihre Karriere nicht gut ist. Er regt sie an, sich ihren Wünschen und Möglichkeiten zu stellen und beeinflusst damit ihren Werdegang.
Sehr angenehm ist die Sprache. Das Buch ist fesselnd geschrieben und liest sich flüssig. Während des Lesens verfliegt die Zeit und ich kann einfach entspannen und mich von der Geschichte wegtragen lassen.

Fazit
„Unser wirkliches Leben“ ist beileibe nicht nur ein Liebesroman und bedeutet mir viel, seit ich ihn gelesen habe. Er ist ein sehr gelungener Debütroman über Beziehung, Freundschaft, Feminismus und den Versuch, mit Mitte zwanzig erwachsen zu werden.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Ein brillantes Debüt

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Die 24-jährige Anna ist Stipendiatin am Londoner Konservatorium für Operngesang. Ihr großer Lebenstraum ist es, einst eine angesehene Opernsängerin zu werden. Dafür ist sie auch bereit alle Herausforderungen ...

Die 24-jährige Anna ist Stipendiatin am Londoner Konservatorium für Operngesang. Ihr großer Lebenstraum ist es, einst eine angesehene Opernsängerin zu werden. Dafür ist sie auch bereit alle Herausforderungen und Hürden zu nehmen, auch wenn es manchmal äußerst demotivierend und entmütigend sein kann. Da sie von ihren Eltern keine finanzielle Unterstützung erwarten kann, muss sich Anna Jazzgesang in einer Bar Geld dazuverdienen, das kaum für die Miete eines kleinen Zimmers reicht, welches sie sich mit ihrer vier Jahre älteren Freundin Laurie teilt. Eines Abends lernt Anna in dem Lokal den vierzehn Jahre älteren Max kennen, der Banker ist. Seine unnahbare Art und die geheimnisvolle Aura, die ihn umgibt, ziehen Anna in ihren Bann und schon bald entwickelt sich eine obsessive Beziehung zwischen den beiden. Immer mehr entfernt sie sich von ihrem Karrieretraum, entfremdet sich von ihrem Umfeld und droht den Bezug zu sich selbst und ihren innersten Wünschen zu verlieren, während ihre Abhängigkeit von Max immer mehr zunimmt. Die Natur ihrer Beziehung bleibt für Anna dabei stets im Dunkeln, denn Max entzieht sich jeglicher Vertrautheit. Und so droht sie an ihrer inneren Zerissenheit zwischen Karriere und Liebe zu zerbrechen.

„Unser wirkliches Leben“, im Original „A Very Nice Girl“, ist kein Liebesroman im herkömmlichen Sinne. Es ist ein psychologischer Roman, ein Psychogramm, ja, auch ein Künstler- und Bildungsroman. Er ist durch einen analytischen und selbstreflexiven Schreibstil geprägt, der zugleich äußerst emotional ist und den Leser fast distanzlos am Erleben der Ich-Erzählerin teilnehmen lässt. Es ist ein modernes Literaturdebüt voller Virtuosität und Dynamik, das viele Fragen und Themen unserer Zeit aufgreift. In den Künstlerkreisen, in denen sich die Protagonistin bewegt, wird heftig über feministische Theorien diskutiert und was es bedeutet, heute eine Frau und Künstlerin zu sein. Dass die Autorin selbst Operngesang studiert hat, merkt man sofort – eine derartig tiefe Sachkenntnis tritt uns in den Textstellen entgegen, die sich mit dem Gesang im Allgemeinen und der Opernwelt im Speziellen auseinandersetzen. So interpretiert Imogen Crimp alte Opernstücke wie „Manon“ und „La Bohème“ neu für uns und übersetzt sie in die heutige Zeit. Sie lässt uns ganz nah an den Höhen und Tiefen eines Künstlerlebens teilhaben – die Ängste und Erniedrigungen, aber auch die Hochgefühle und die Anerkennung, die so nur in einer kreativen Tätigkeit, einem schöpferischem Beruf erfahren werden können „– und plötzlich fühlte ich mich glücklicher als jemals zuvor, denn ich wusste, dass dies die einzige Art war, wie ich leben wollte. Genau das, diese Art von Leben, bei der jeder Nerv in meinem Körper lebendig war. Die ständig anders und unvorhersehbar war. Und in dem Moment sagen zu können, das war ich.“ Und natürlich auch die Selbstüberschätzung, die Selbstüberhöhung, die mit einer solchen Tätigkeit einhergeht. Einer Tätigkeit, die von einem verlangt, dass man sein Inneres nach außen stülpt. Auf der anderen Seite haben wir das mit beiden Beinen fest im Boden Verankerte, „Realistische“, nichts Überhöhende und Beschönigende, das durch den nüchternen Max verkörpert wird, der als Banker die finanzielle Sicherheit darstellt. Der aber auch seine persönlichen Kämpfe durchlebt, mitunter Zweifel an seiner Tätigkeit hegt und persönliche Krisen duchlebt. Diese beiden Welten prallen aufeinander, die von der Autorin genauestens durchleuchtet werden. Zusammen mit ihr versucht die Leserin Max und seiner Undurchschaubarkeit auf den Grund zu gehen, unternimmt die Anstrengung, sich seiner Manipulation und Verführung zu entziehen. Die Leserin leidet zusammen mit Anna und kann ihre Gefühle und Beweggründe doch bis aufs Tiefste nachvollziehen. Imogen Crimp hat mit „Unser wirkliches Leben“ ein ebenso intensives wie aufwühlendes Leseerlebnis erschaffen. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Ich hoffe, es wird noch viele weitere Bücher von ihr geben!

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Fesselnder Roman über ein Leben als Sängerin, Freundin und Affäre

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Anna ist Aushilfsjobberin, beste Freundin und Mitbewohnerin aber vor allem ehrgeizige Opernsängerin in Ausbildung und Geliebte/ Affäre/ Beziehung eines Mannes. Was genau sie für diesen Mann und der Mann ...

Anna ist Aushilfsjobberin, beste Freundin und Mitbewohnerin aber vor allem ehrgeizige Opernsängerin in Ausbildung und Geliebte/ Affäre/ Beziehung eines Mannes. Was genau sie für diesen Mann und der Mann für sie ist, ist bis zur letzten Seite nicht so ganz einzuordnen.
Nachdem sie bislang zu 100% für ihre Ausbildung zur Opernsängerin gebrannt hat, den Proben dem Gesangsunterricht und den Auftritten mit dem dazugehörigen Lifestyle, rückt Max, nachdem sie ihn in einer Bar kennenlernt immer mehr in den Vordergrund ihrer Prioritäten.
Mit der Zeit sagt sie immer mehr Proben etc. ab um Zeit mit Max zu verbringen, sie zieht bei ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin Laurie aus und lässt sich stattdessen eine eigene Wohnung von Max finanzieren. Laurie ist von dem Kerl und der ganzen Beziehung alles andere als angetan und tatsächlich ist Max‘ Einfluss auf Annas Leben nicht gerade positiv…
Mich hat der Roman komplett in seinen Bann gezogen. Man hat die ganze Zeit einen üblen Beigeschmack was Max‘ Intention und Gefühle angeht, aber man kann es nicht greifen. So wie die Opfer von Gaslighting kann man auch als Leser nicht sagen, ob man sich dieses Misstrauen gegen Max nur einredet, weil Laurie offen ihre Abneigung gegen ihn kundtut, weil er Anna ein paar mal zuviel unterstellt wie kindisch sie wäre, weil man das Gefühl hat, dass er sie kaufen möchte , finanziell abghängig machen und sozial isolieren will. All diese Motive könnte man aber auch für ihn auslegen: Laurie ist vielleicht einfach nur neidisch oder sieht alles durch eine pessimistisch-feministische Brille, er möchte Anna vielleicht nur vor Fehlern bewahren und finanziell unterstützen und sozial isolieren tut sie sich eigentlich ja selber, wie das halt normal ist, wenn man verliebt ist.
Sehr gut gefallen hat mir auch der Schreibstil. Durch das Weglassen von Anführungszeichen in der wörtlichen Rede, war der Text flüssiger lesbar, man ist nicht dauernd über die Zeichensetzung gestolpert, sondern die Erzählung ging ohne Stocken in den Dialog über und umgekehrt.
Absolute Empfehlung für diese Geschichte über eine Beziehung, die für die meisten Menschen wahrscheinlich näher an der Realität liegt und aus dem man auf jeden Fall mehr mitnehmen kann als aus den typisch kitschigen, aufpolierten Liebesromanen mit Happy End.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Eine komplizierte Beziehung

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Das Cover ist schemenhaft und sehr einfach gehalten. Nur die Farben rot, schwarz und blau sind vorhanden, und die Gesichter sind anonymisiert. Es gefällt mir nicht besonders, soll aber wohl zum Titel passen.
In ...

Das Cover ist schemenhaft und sehr einfach gehalten. Nur die Farben rot, schwarz und blau sind vorhanden, und die Gesichter sind anonymisiert. Es gefällt mir nicht besonders, soll aber wohl zum Titel passen.
In diesem Roman geht es um die 25-jährige Anna, die in London eine teure Gesangsausbildung zur Opernsängerin absolviert. Sie konkurriert mit vermögenden Kommilitoninnen, die nicht, wie sie, nebenbei arbeiten müssen. Mir gefällt Crimps Einblick in die Welt der Oper, die von einem Kampf um Erfolg und Anerkennung geprägt ist. Sehr realistisch wird auch Annas Wohnsituation beschrieben, in einem möblierten Zimmer, bei schrecklichen Vermietern. Dabei steht die anonyme Großstadt London im Fokus. Anna lernt Max in einer Bar kennen, wo sie abends Jazz singt. In ihrer schwierigen Lebenssituation wird er zu ihrem Rettungsanker, sie verliebt sich in ihn und macht sich zu große Hoffnungen, denn die gelegentlichen Treffen in sehr teuren Lokalen, der Sex in seiner Luxuswohnung, sind für ihn kein Grund für eine stabile, feste Bindung, denn er lebt in Scheidung, arbeitet sehr viel, auch oft im Ausland, und ist physisch und psychisch deswegen ausgelaugt. Er kommt, meiner Meinung nach, in Annas Sicht zu negativ rüber, denn er gibt ihr viel Geld, damit sie nicht mehr arbeiten muss, und bezahlt ihr eine kleine Wohnung. Max meint, dass sich das Studium lohnen muss, sie hingegen interpretiert es als Hinweis zum Aufhören. Anna gerät in eine Schaffenskrise und verliert ihre Stimme. Sie wirft dem 38-jährigen Max vor, nicht zu ihr zu stehen, dadurch kommt es zum Eklat. Allerdings gibt es ein unvorhersehbares, teils offenes Ende, was mir sehr gut gefallen hat.
Crimp schafft Protagonisten, die nicht immer sympathisch sind, somit muss sich der Leser mit ihnen auseinandersetzen. Annas Freundin, Laurie, ist ausgeflippt und beherrschend. Anna selbst ist naiv, emotional und teilweise unreif. Sie versucht, komplett der Mensch zu sein, den Max in ihr sehen will, während dieser unnahbar, aber liebevoll und verständnisvoll rüberkommt. Dieses und die intensive, realistische Sprache, die mit mitreißenden Metaphern durchsetzt ist, dazu die knappen Dialoge, hat mich berührt. Das Werk ist sehr gut konstruiert, ich habe oft Lesepausen zum Nachdenken gemacht und habe mit Interesse die Entwicklung der komplizierten und intensiven Beziehung verfolgt. Ich kann es nur empfehlen, daher 5 Punkte.