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Veröffentlicht am 19.05.2017

Zeit kann nicht immer alle Wunden heilen!

Das Grauen in dir
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Das Grauen von 12 Jahren ist spürbar!
Entsetzen und Gänsehaut entstehen sofort durch die Gefühle und Ängste des Opfers.

Eigentlich sollte es ein entspannter Urlaub auf der Isle of Skye für Andrea und ...

Das Grauen von 12 Jahren ist spürbar!
Entsetzen und Gänsehaut entstehen sofort durch die Gefühle und Ängste des Opfers.

Eigentlich sollte es ein entspannter Urlaub auf der Isle of Skye für Andrea und ihrer Familie werden. Doch auf der Hinfahrt geraten sie in einen Autounfall. Es muss wohl Schicksal gewesen sein, dass der ermittelnde Polizist Andrea aus Publikationen über ihre Erfolge als Profilerin erkennt und sie bittet, ihm bei der Suche nach einem Triebtäter und Mörder, der es seit 12 Jahren auf halbwüchsige Jungen abgesehen hat, zu unterstützen. Ihr Helfersyndrom siegt und sie opfert einen Teil ihres Urlaubs, um in aufwendiger Kleinstarbeit einen Erfolg und eine Festnahme verbuchen zu können. Doch dem Mörder gelingt hinterlistig die Flucht und er schwört Rache.

Dania Dicken hatte einen direkt schon wieder mit ihrem bedrückenden und schrecklichen Prolog, der einen Rückblick auf ein grauenhaftes Verbrechen schildert. Durch ihren spannenden Schreibstil schafft sie eine kinomäßige Atmosphäre, bei der man ungewollt alles direkt vor Augen hat. Die Jagd nach dem Verbrecher, die Not und Verzweiflung der Überlebenden und Hinterbliebenen und die Kaltschnäuzigkeit des Triebtäters kommen voll rüber. Ein polarisierender Charakter, der raffiniert, abgebrüht, selbstverliebt und einfach nur krank ist. Nach einem kurzen ruhigeren Kapitel wurde die Verfolgungsjagd nach seiner Flucht wieder sehr abenteuerlich und gefährlich erzählt. Mit dem Ende des Buches hätte man so nicht gerechnet.

Das sehnsüchtig erwartete Familientreffen mit den Thorntons geriet in diesem Buch der Profiler-Reihe etwas in den Hintergrund, hatte aber den Vorteil, dass man dieses Mal nicht Mitleiden und Angst um sie haben musste, sondern sich mehr mit der Thematik und Aufschlüsselung des Verbrechens beschäftigte.
Für Quereinsteiger in die Bücher dieser Reihe sicherlich von Vorteil.

„Das Grauen in Dir“ hat mich wieder sehr gut unterhalten und lesesüchtig gemacht. Ich kann es jedem Leser von Thrillern als Leseempfehlung nur ans Herz legen. Als Fan der Reihe um die Profilerin Andrea Thornton vergebe ich verdiente 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Trotz Spannung bleibt ein zwiegespaltener Eindruck

The Couple Next Door
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Ein verschwundenes Kind ist der Alptraum einer jeden Familie!
Ein unerträgliches Gefühl zwischen Hoffen und Bangen!

Es sollte ein geselliger Abend bei den Nachbarn für Anne und Marc werden, doch es wurde ...

Ein verschwundenes Kind ist der Alptraum einer jeden Familie!
Ein unerträgliches Gefühl zwischen Hoffen und Bangen!

Es sollte ein geselliger Abend bei den Nachbarn für Anne und Marc werden, doch es wurde ein Alptraum daraus. Zum ersten Mal haben sie, durch Überwachung mit einem Babyfon, ihre kleine Tochter zu Hause alleine in ihrem Bettchen gelassen um auf die Geburtstagsparty von Graham zu gehen. Doch Schuldgefühle, Neid, unangenehme Situationen, der viele Alkohol und die Feststellung, dass ihr Kind bei ihrer Rückkehr nicht mehr da ist, lösen eine unvorstellbare Lawine aus. Ein Horrortrip für alle! Seelische Abgründe tun sich auf und eine verzweifelte Suche beginnt.

„The couple next door“ ist ein spannender und bedrückender Krimi. Die Autorin hat einen gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der mir zwischendurch etwas zu hölzern vorkam und das Lesevergnügen für mich beeinträchtigte. Die Geschichte um die entführte Tochter und die ganze unerträgliche Situation in der Familie und mit der Presse kam gut rüber. Direkt hatte man reale Fälle aus der Vergangenheit vor Augen, die medienwirksam vermarktet wurden. Shari Lapena hat mit Anne und Marc ein Pärchen erschaffen, dass nach der Geburt ihrer Tochter mit unausgesprochenen Problemen und einer psychischen Krankheit von Anne zu kämpfen haben. Rückblenden aus ihrer Vergangenheit und ihre Verzweiflung machen die Geschichte interessant. Hier legte die Autorin anscheinend mehr Wert auf die zwischenmenschlichen Probleme und weniger auf die polizeiliche Ermittlungsarbeit, die nicht so ausgefeilt wurde. Die Entwicklung der Story konnte man im Verlauf des Buches erahnen, nicht aber den Schockmoment am Ende.

Das Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück nach dem Lesen. Es war spannend, aber es fehlte das gewisse Etwas, das einen die Geschichte miterleben und nicht nur beobachten lässt.

“The couple next door“ erhält von mir 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Auf geheimer Mission! Spannende Suche nach versteckten Werten!

Der Raub
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Warum werden die Geheimdienste bei der Suche nach einem millionenschweren verschollenen Kunstwerk mit eingebunden? Und was hat ein rätselhafter und brutaler Mord damit zu tun?

„ Der Raub“ ist das 14. ...

Warum werden die Geheimdienste bei der Suche nach einem millionenschweren verschollenen Kunstwerk mit eingebunden? Und was hat ein rätselhafter und brutaler Mord damit zu tun?

„ Der Raub“ ist das 14. Buch der Reihe um den Geheimagenten Gabriel Allon, der den Leser in die Agenten- und Kunstwelt und in politische Geschehnisse entführt. Während Gabriel in Venedig Restaurationsarbeiten an einem Altarbild durchführt wird Julian Isherwood, ein Galerist aus London und guter Freund vom ihm, unfreiwillig in einen Mordfall verwickelt. Bei dem Todesopfer handelt es sich um Jack Bradshaw, einem zwielichtigen Händler edler Kunstgegenstände, der in seiner Villa am Comer See auf grausame Weise umgebracht wurde. Was steckt hinter allem? Das italienische Kunstderzenat bittet Gabriel um Hilfe. Er soll nicht nur seinen Freund entlasten, sondern auch bei der Suche nach verschwunden Kunstwerken von unvorstellbaren Werten helfen. Mit Hilfe des MI6, und des russischen und israelischen Geheimdienstes macht er sich auf eine spannende Suche, bei der er auch die Käufer, deren Geld und Hintergründe aufdecken will.

Daniel Silva hat wieder einen fulminanten und spannenden Agententhriller geschaffen. Sein Schreibstil ist fesselnd, leicht lesbar und spannungsgeladen. Durch viele verschiedene Schauplätze, vorzugsweise in England, Frankreich, Schweiz, Deutschland und dem Nahen Osten versteht er es vorzüglich die Welt der Geheimdienste und das aktuelle Zeitgeschehen auf der Welt zu kombinieren.

Gabriel Allon entspricht dem Idealbild eines Geheimagenten. Er ist raffiniert, abgebrüht, undurchsichtig und ein Mann von Ehre. Er kommt sympathisch in seiner Rolle als Ehemann und baldiger Vater aber auch im Umgang mit seinen Helfern rüber.
Bei all den vielen altbekannten Protagonisten der verschiedensten Geheimdienste, muss man als Leser aufpassen, dass man bei ihnen nicht den Überblick verliert.
Mit Jihan Nawaz hat er einen faszinierenden neuen Charakter mit ins Geschehen eingebaut. Sie ist eine gebürtige junge Frau aus Syrien, die ihre Familie im Krieg verloren hat und in Deutschland aufgewachsen ist. Nicht ganz freiwillig wird sie von Gabriel für seine Zwecke ausgenutzt und entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer mutigen Frau, die ihr Leben für eine gute Sache aufs Spiel setzt.
Temporeich entwickelt sich die Geschichte zu einem spannenden, unvorhersehbaren und überraschendem Ende.

Daniel Silva konnte mich mit seinem Thriller überzeugen und hat mich sehr gut unterhalten.

Verdient erhält „Der Raub“ von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.03.2017

Ein Traum voller Hoffnung, Zuversicht und Vernunft!

Das geträumte Land
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Hast du noch nie von einem besseren Leben geträumt?
Jende Jonga und seine Familie haben einen Traum, ein sorgenfreies und besseres Leben in Amerika! Voller Hoffnung machen sie sich auf den Weg aus ihrer ...

Hast du noch nie von einem besseren Leben geträumt?
Jende Jonga und seine Familie haben einen Traum, ein sorgenfreies und besseres Leben in Amerika! Voller Hoffnung machen sie sich auf den Weg aus ihrer Heimat Kamerun in das Land der großen Möglichkeiten. Nach einer entbehrungsreichen Zeit scheint ihnen endlich das Glück hold zu sein. Jende findet eine Anstellung als Chauffeur bei Mr. Edwards, einem reichen Manager von Lehmann Brothers. Ein fast freundschaftliches Verhältnis verbindet sie, dass bestimmt ist von Loyalität, Vertrauen und Hilfsbereitschaft. Doch Amerika gerät in den Sog der Finanz- und Wirtschaftskrise. Bei den Jongas ist die Existenz gefährdet und bei den Edwards die Familie. Was hat das Schicksal für sie vorgesehen?
„ Das geträumte Land“ ist ein wundervolles feinfühliges Buch mit einem sehr aktuellen Thema. Die Autorin hat einen tollen bildhaften Schreibstil, bei dem mir der Humor zwischendurch auch sehr gut gefallen hat. Die Personen werden sehr liebevoll dargestellt und ihre ganzen Gefühlsregungen, wie Liebe, Hoffnung, Angst, Verzweiflung und letztendlich Vernunft werden sehr gut rüber gebracht. Man kann keinem Menschen verdenken wenn er versucht, für sich und seine Familie das Beste aus dem Leben zu machen. Wiederum kann man die Regierungen verstehen, die den gesetzlichen Vorgaben folgen müssen und nicht alle Menschen in ihrem Land aufnehmen können. Viele Immigranten fallen auf dubiose Helfer und Anwälte rein, die es nur auf ihr Geld abgesehen haben. In diesem Buch fällt diese Part Mr. Bubakar zu.
Imbolo Mbue lässt den Leser an zwei sehr bewegenden Familiengeschichten teilnehmen, bei denen man mit dem jeweiligen Verlauf und Ende nicht gerechnet hat.
Jende Jonga und seine Familie schließt man direkt schon von Anfang an in sein Herz. Jende ist ein sehr vernünftiger, loyaler und liebevoller Mensch, der aber dem Druck und den Folgen während der Wirtschaftskrise nicht mehr gewachsen ist und daraus seine Konsequenzen zieht. Seine Frau Neni ist sehr strebsam und studiert Pharmazie, da ihr größter Wunsch eine eigene Apotheke ist. Doch auch sie macht eine sehr bedenkliche und egoistische Entwicklung durch.
Die Edwards verkörpern eine typische amerikanische Familie, die es finanziell zu etwas gebracht hat und oben auf der Welle schwimmt. Doch der Schein trügt. Der Zusammenhalt und die Liebe leiden unter dem Streben nach Erfolg, Geltungsbedürfnis und materiellen Errungenschaften. Bei ihnen herrscht ein anderer Druck, der bei einer Wohlstandgesellschaft auftreten kann und ausgelebt wird.
„ Das geträumte Land“ hat mir sehr gut gefallen und mich gut unterhalten. Es hat aufgezeigt, dass Träume nicht immer zu verwirklichen sind, aber sich immer wieder ein Weg findet, der einem neue Träume und Möglichkeiten schenkt.
Verdient erhält das Buch von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Gelungene Premiere! Mordermittlungen in traumhafter Kulisse.

Retour
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Luc Verlain, ein frischer, sympathischer Kommissar, der das Leben zu genießen weiß.
Und ein Mordfall, der gefährliche Reaktionen auslöst.

Luc Verlain lässt sich seinem Vater zuliebe von der Pariser ...

Luc Verlain, ein frischer, sympathischer Kommissar, der das Leben zu genießen weiß.
Und ein Mordfall, der gefährliche Reaktionen auslöst.

Luc Verlain lässt sich seinem Vater zuliebe von der Pariser Mordkommission ins beschauliche Aquitaine versetzen und hat nicht damit gerechnet, dass er schon direkt in die Ermittlungen eines
Mordfalles involviert wird. Die Zusammenarbeit mit seinen neuen Kollegen gestaltet sich am Anfang nicht einfach und kostet ihn fast sein Leben. Er vermisst den Pariser Großstadtflair. Doch Anouk, seine überaus attraktive Kollegin, erleichtert ihm die Rückkehr und erweckt sein Interesse.

„Retour“ ist der erste Teil einer mehrteiligen Krimireihe um den Ermittler Luc Verlain, der in einer landschaftlich sehr reizvollen Region rund um Bordeaux spielt. Alexander Oetker bringt seine Liebe zu Frankreich und dem savoir vivre sehr gut rüber. Gerne möchte man mit Luc am Tisch sitzen und das gute Essen und den Wein genießen oder einfach nur auf der Dune du Pilat stehen und auf das Meer blicken. Doch neben dieser Leichtigkeit vergisst der Autor auch nicht, auf die derzeitige politische Situation durch die islamistischen Anschläge oder Menschen mit Migrationshintergrund hinzuweisen.

Das Cover und die Landschaftskarten im Klappumschlag sind sehr liebevoll und mit Bedacht gestaltet. Auf Lucs Reisen durch das Land habe ich sie mir immer mal wieder angeguckt.

Mit Luc Verlain hat der Autor einen sehr interessanten und sympathischen Charakter geschaffen. Er liebt Frauen und das Leben, ist rechtschaffen, unkonventionell und verachtet Vorverurteilungen. Sein Kollege Etxeberria polarisiert und kostet den Leser und Luc ganz schön Nerven.
Der Mordfall von Caroline und dessen Aufklärung ist spannend erzählt und man wird vom Autor zwischendurch auch schon mal in die Irre geführt.

Alexander Oetker hat mich mit „Retour“ sehr gut unterhalten und ich bin schon gespannt auf Luc Verlains 2. Ermittlungsfall.

Verdient bekommt der Krimi von mir 4 Sterne.