Zwei Schwestern auf der Suche nach dem Glück...
Wo der Regenbogen anfängt ...Wo der Regenbogen anfängt - Autorin Julia Bohndorf, erschienen 24. Mai 2017 Verlag: dp Digital Publishers, als Taschenbuch und E-Book
Ein Roman der ganz besonders schönen Art über zwei Schwestern und ...
Wo der Regenbogen anfängt - Autorin Julia Bohndorf, erschienen 24. Mai 2017 Verlag: dp Digital Publishers, als Taschenbuch und E-Book
Ein Roman der ganz besonders schönen Art über zwei Schwestern und deren Roadtrip des „Lebens“, eine ernsthafte Krankheit und ein wenig Liebe. Diesen Roman durfte ich für den Verlag lesen und natürlich auch rezensieren. Die Autorin ist mir noch unbekannt und somit mein erstes Buch von Julia Bohndorf.
Zum Inhalt: Nach dem Tod der Eltern leben die Schwestern Maeve und Niamh gemeinsam bei ihrer Großmutter in Berlin. Aber so richtig „leben“ können die beiden nicht, denn die elfjährige Niamh bekam vor einiger Zeit die erschreckende Diagnose Leukämie. Ihre zehn Jahre ältere Schwester Maeve scheidet als Knochenmarkspenderin aus und auch ein anderer Spender ist nicht in Sicht. Doch so einfach lassen die beiden das Schicksal nicht gewinnen! Um Niamh neuen Lebensmut zu geben nimmt Maeve sie mit auf einen außergewöhnlichen Roadtrip von Berlin dorthin, wo der Regenbogen anfängt: nach Wicklow in Irland, in die Heimat ihrer Eltern. Da Glück und Leid meistens nah beieinanderliegen, entpuppt sich der Road Trip als eine Reise, die neue Lebensfreude und Liebe, aber auch Momente der Verzweiflung und Trauer schenkt. Und vielleicht bleibt am Ende ihrer Reise sogar mehr, als nur die Erinnerungen an eine wunderbare Zeit zu zweit …
„Hier in dem Land eurer Vorfahren, lebt ein Mensch, der für die eine von euch Leben bedeutet, für die andere bedeutet er Liebe.“
Die Geschichte der beiden Schwestern ist sehr emotional, authentisch, einfühlsam, stellenweise amüsant, mitfühlend und auch spannend. Ein Roman über die Krankheit Leukämie und deren Umgang sowie Aufklärungshilfe. Die tiefe Bindung der beiden Schwestern ist einfach herzlich. Maeve opfert sich regelrecht auf für Niamh und stellt ihr eigenes Leben und ihre Bedürfnisse zurück. Niamh das kleine toughe Mädchen mit ihren wunderbaren Tagebucheinträgen und immer einen kecken Spruch auf den Lippen, verliert einfach nicht die Hoffnung und den Mut daran zu glauben wieder Gesund zu werden. Auch sie möchte nur das beste für ihre große Schwester. Beide halten immer zusammen und nichts und niemand kann sie auseinander bringen, nicht mal diese Krankheit.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Tagebucheinträge von Niamh locker das Buch wunderbar auf, da so aus Sicht beider Schwester eine schöne Erzählung entsteht. Ansonsten wird der Rest in der Ich-Perspektive von Maeve wiedergegeben. Auch die anderen Charaktere wurden sehr liebevoll in Szene gesetzt.
Im Vordergrund steht hier eindeutig die Beziehung der beiden Schwestern und die Erkrankung von Niamh. Trotz des ernstem und traurigen Thema´s wird der Stil und Lesefluss nicht unterbrochen oder gehemmt. Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Maeve und Patrick wird sehr schön dargestellt, nur leider zu kurz, gerne hätte ich hierzu auch etwas mehr gelesen.
Während des Roadtrips bekommt man wunderschöne landschaftlich beschriebene Einblicke von Rotterdam, nach Calais, nach London mit Sightseeingtour, weiter nach Schottland zu Nessi und den Highlands bis zur grünen Insel nach Irland.
Ich vergebe vier von fünf Sternen, aber mit einer starken Tendenz zu fünf Sternen. Es hat nicht viel gefehlt dazu. Die Rückblicke hätten etwas kürzer gefasst werden, denn die eigentlichen Erklärungen werden in der Gegenwart erläutert und die vielen Nebencharaktere lockern die Handlung zwar auf und machen auch was liebeswertes daraus, hätten aber nicht unbedingt alle da sein müssen.
Als Kritikpunkt hätte ich anzubringen, dass sich im Mittelbereich die Handlung etwas in die Länge zieht. Das heißt manche Beschreibungen waren doch sehr ausführlich, aber das ist mir lieber, als alles zu kurz zu halten. Wiederum das Ende kam mir auf einmal viel zu schnell daher und war mir zu kurz dargestellt. Das Ende hat mir aber dennoch gefallen und auch die liebevolle Darstellung und Entwicklung des Romans lässt darüber hinwegblicken. Es zählt letztlich das Resultat und die Message.
„Urlaub macht gesund. Dass muss ich mir unbedingt merken. Ich bin nicht mehr so müde, und das alles hier mit eigenen Augen sehen zu können, ist wie Medizin.“
Mein Fazit: Ein herzerwärmender und vor allem gedankenanregender Roman aus dem Land der Elfen und Kobolde. mit Glücksgefühl. Absolute Leseempfehlung! Einfach ein wirklich wunderschönes Buch.