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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2022

keine Liebesgeschichte im herkömmlichen Sinne

Jeder Tag für dich
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Das Buch hat mich durch das Comic-artige Cover, dass die grundsätzliche Handlung widerspiegelt gelockt. Getriggert hat mich allerdings der Sticker auf dem Cover der das ominöse Werbeversprechen enthält ...

Das Buch hat mich durch das Comic-artige Cover, dass die grundsätzliche Handlung widerspiegelt gelockt. Getriggert hat mich allerdings der Sticker auf dem Cover der das ominöse Werbeversprechen enthält „der unvergesslichste Liebesroman des Jahres“. Sowas weckt bei mir immer unrealistische Erwartungen, die eigentlich nie erfüllt werden. So auch hier. Dieses Buch ist für mich kein Liebesroman.

Zum Inhalt: Mary liebt Jim. Doch als dieser vor sieben Jahren spurlos verschwindet bricht für Mary ihre heile Welt zusammen. Jeden Tag steht sie am Bahnhof und hält ein Schild in den Pendlerstrom auf dem steht „Komm nach Hause Jim“. Aber seit sieben Jahren kein Lebenszeichen von ihm. Als ein Video von Mary viral geht sieht Journalistin Alice ihre Chance für eine packende Reportage und macht sich auf die Suche macht Jim. Unwissend, dass das was sie findet ihrer aller Leben verändern wird.

Zuallererst nochmal ganz nachdrücklich: das hier ist für mich keine Liebesgeschichte. Viel mehr ist es die Beschreibung einer toxischen Beziehung, von Co-Abhängigkeit, seelischer Belastung und Verblendung. Dieses Buch romantisiert einen Zustand, den man als ungesund betrachten sollte und verharmlost körperliche und psychische Probleme. Natürlich ist es ein Roman und kein Sachbuch, trotzdem hätte ich mir bei solch einem Buch zumindest eine Triggerwarnung gewünscht.

Die Handlung wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Einmal die Anfangszeit von Marys und Jims Beziehung, ihr Kennenlernen, ihre ersten Dates, wie sie zusammenziehen und miteinander leben. Und dann die Gegenwart in der Mary auf Jim wartet. Die Geschichte ist dadurch sehr lebendig und wird gut strukturiert erzählt. Besonders die Episoden aus ihrer Anfangszeit haben mir gut gefallen, es blitzt öfter durch, dass die beiden durchaus auch eine gute Zeit miteinander hatten und die Liebesgeschichte lässt sich hier in Ansätzen erahnen.

Abgesehen davon gibt es leider wiederholt Logikfehler, zum Beispiel dass die Namen der Protagonisten verwechselt werden. Zudem hat mich gestört, dass gefühlt alle handelnden Personen als auffällig attraktiv dargestellt werden, es werden wiederholt schöne Unterarme erwähnt, man geht direkt beim Kennenlernen miteinander ins Bett und das erste „Ich liebe dich“ fällt beim dritten Date. Das vermittelt ein sehr oberflächliches Bild.

Die Geschichte selbst ist in meinen Augen leider eher schleppend vorangekommen und ich habe irgendwie die Leichtigkeit und Herzlichkeit vermisst, die ich bei solch einem Buch erwarten würde.

Für mich war dieses Buch einfach überhaupt nicht was ich erwartet hatte und hat mich am Ende mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Der Künstler und seine Muse

Gala und Dalí – Die Unzertrennlichen
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„Gala und Dalí- Die Unzertrennlichen“ ist ein biographischer Roman über den spanischen Künstler Salvador Dali, sein frühes Leben, seinen Aufstieg als Künstler und seine Liebe zu seiner großen Muße Gala. ...

„Gala und Dalí- Die Unzertrennlichen“ ist ein biographischer Roman über den spanischen Künstler Salvador Dali, sein frühes Leben, seinen Aufstieg als Künstler und seine Liebe zu seiner großen Muße Gala. Dali ist selbst als Kunstbanause ein Begriff und mir ist sofort das Bild der zerfließenden Uhren ins Gedächtnis geschossen. Über sein Privatleben hatte ich hingegen noch nie nachgedacht, sodass ich sehr gespannt auf dieses Buch war.

Zum Inhalt: Der Dichter Paul Eluard reist mit seiner Frau Gala in das spanische Fischerdorf Cadaqués. Dort will er Inspiration für neue Gedichte finden und seiner Ehe wieder neues Leben einhauchen. Gemeinsam mit Freunden, die ebenfalls wie das Ehepaar sehr an Kunst interessiert sind, treffen sie den aufstrebenden Künstler Dali, der an einer Ausstellung für eine Pariser Galerie arbeitet. Der gebürtige Spanier zeigt den Touristen seine Heimat und Kultur. Doch womit niemand gerechnet hat, ist dass der junge Künstler Salvador Dali sich in Gala verliebt. Und sie sich in ihn. Doch hat ihre Liebe eine Chance?

Das Buch ist in drei Teile gegliedert und umfasst einen Zeitraum von circa drei Jahren, in denen Gala und Dali sich kennenlernen, verlieben und den Widrigkeiten des Lebens trotzen müssen. In dieser Zeit wächst auch Dalis Bekanntheitsgrad und das Interesse an seiner Kunst, sodass neben der Liebe der beiden Protagonisten auch Dalis Karriere im Fokus der Handlung steht.

Dali wird deutlich eindringlicher gezeichnet als Gala, seine Familienverhältnisse, seine Herkunft, seine Gefühle- sein ganzes Sein- werden dezidiertes betrachtet und stehen im Fokus. Gala nimmt zwar mehr Raum ein als der Rest der blassen Nebencharaktere, bleibt aber deutlich hinter Dali zurück. Besonders zu Anfang ist sie mir sehr oberflächlich und eitel erschienen, hat aber im Verlauf der Handlung an Stärke und Selbstachtung gewonnen und somit in meinen Augen auch an Sympathie.

Das Buch ist gut und anschaulich geschrieben und mir haben besonders die Beschreibungen der Landschaften und Erlebnisse gefallen, an Emotionen hat es für meinen Geschmack und dafür, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt, etwas gemangelt. Dali selbst wirkte oft unbedarft sich und seine Gefühle auszudrücken und Gala hat sich gefühlt nicht getraut die erste damit zu sein.

Der Funke ist bei mir einfach nicht so ganz übergesprungen, sodass ich das Buch zwar mochte und gerne gelesen habe, es bei mir aber keine Begeisterungsstürme auslöst.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Ursprünglich

Bone Music
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„Bone Music“ ist ein Jugendbuch, in dem es um die Verbunden mit der Natur, der Geschichte, mit sich selbst geht. Es ist ein eindringliches, fast schon philosophisches Werk, dafür, dass es sich um ein Jugendbuch ...

„Bone Music“ ist ein Jugendbuch, in dem es um die Verbunden mit der Natur, der Geschichte, mit sich selbst geht. Es ist ein eindringliches, fast schon philosophisches Werk, dafür, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Und obwohl mir die Schilderungen gefallen haben, war mir die Botschaft zu dünn oder ist einfach nicht richtig bei mir angekommen.

Zum Inhalt: Sylvia macht Urlaub mit ihrer auf dem Land. Ihre Mutter, die beruflich schwierige Kinder und Jugendliche betreut braucht mal Abstand von ihrem Job und dem Abwesenden Ehemann, der lieber durch Kriegsgebiete zieht als mit seiner Familie zusammen zu sein. Was für Sylvia als öder Landurlaub beginnt, wird bald zu einer sehr ursprünglichen Reise, einer Entdeckung vergessener Künste und einer Besinnung zum Ursprung.

Das Cover ist dunkel und eher mysteriös gehalten, fast schon schauerlich. Das ganze Buch umgibt eine Aura der Mystik, des Okkulten, aber auch sehr ursprünglichen Lebens.

Das Buch ist recht kurz und beinhaltet viele komplexe Themen, die dadurch leider nur angeschnitten werden: die Abwesenheit des Vaters, die Mutter die ihren Job nicht loslassen kann und die eigene Tochter allein zurücklässt um fremden Kindern zu helfen und Sylvia, die lernt eine Knochenflöte zu spielen und eine außerkörperliche Erfahrung durchlebt.

Mir haben die Schilderungen der Natur und Sylvias Erlebnisse wirklich gut gefallen und ich denke das Buch hätte mir insgesamt besser gefallen, wenn der Fokus ganz darauf gelegen hätte und nicht permanent abgeschweift wäre. Vllt wurde mein ein Jugendbuch nicht zu sehr mit dieser metaphysischen Ebene überladen, aber die anderen Themen wirkten einfach fehl am Platz.

Irgendwie konnte die Botschaft des Buches nicht ganz zu mir durchdringen und das Ende war fast schon Nichtssagend. Schade, denn Potential war reichlich vorhanden.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Schwer greifbar und zeitweise anstrengend

Unser wirkliches Leben
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„Imogen Crimps Romandebüt ist eine fesselnde Liebesgeschichte und ein tiefgehender psychologischer Roman über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen, über Geld, Sex und Abhängigkeit.“ Mit diesen ...

„Imogen Crimps Romandebüt ist eine fesselnde Liebesgeschichte und ein tiefgehender psychologischer Roman über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen, über Geld, Sex und Abhängigkeit.“ Mit diesen Worten wird das vorliegende Buch beworben, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Für mich war dieses buch aber keine Liebesgeschichte, zumindest keine zwischen zwei Menschen. Die einzige Liebe, die ich auf diesen Seiten gefunden habe, war die Liebe zur Musik. Das Cover zeigt zwei gesichtslose Menschen und genauso kamen mir die Protagonisten vor. Sowohl die Figuren als auch die Geschichte insgesamt waren für mich nur schwer greifbar- geradezu unscharf.
Zum Inhalt: Anna studiert Operngesagt, träumt von einer großen Karriere und jobbt nebenher in einer Jazzbar. Dort lernt sie Max kennen, der älter ist und sich als Banker in gehobeneren Kreisen bewegt. Die beiden beginnen mehr Zeit miteinander zu verbringen, sich gegenseitig in ihre jeweilige Welt mitzunehmen und zu versuchen, ihre Beziehung mit ihrem Alltag in Einklang zu bringen. Doch Anna, für die ihre Karriere an erster Stelle steht, muss schnell merken, dass sie vielleicht nicht beides haben kann.
Anna und Max kreisen umeinander, kollidieren mit schierer Wucht aufeinander und stoßen einander immer wieder ab, um von vorn zu beginnen. Die Beziehung der beiden gestaltet sich schwierig, ist von Erwartungsdruck, den ungleichen Lebensvorstellungen und ihrer beider sturem Charakter geprägt. Keiner will auch nur einen Millimeter zurückweichen, wenn es darum geht, den eigenen Standpunkt klarzumachen. Besonders Annas eher unstetes Leben, geprägt von Geldsorgen, einer unkonventionellen Wohnsituation und einem extravagantes Freundeskries, stößt bei Max immer wieder auf Wiederwillen.
Ich finde beide Charaktere äußerst unsympathisch. Dieser Eindruck verstärkt sich nur in allen Momenten, die sie zusammen sind. Sodass ich schon von Beginn an keinen Fan dieser Beziehungsgeschichte war. Anna erscheint mir immer wieder wie ein weinerliches Kind, und Max setzt sich einfach über alles hinweg was sie sagt oder tut und greift aktiv immer wieder in ihr Leben ein. Ich würde fast schon von einer toxischen Beziehung reden, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass die beiden eigentlich gar keine Beziehung haben. Sie benutzen einander.

Den Titel habe ich für dieses buch als sehr treffend empfunden. Dieses buch enthält keine geschönte, rosarote Liebesgeschichte zum Verweilen und Träumen. Die Charaktere könnten genau so existieren, genauso leben, lieben und scheitern und Anna und Max es im Buch tun. Und obwohl dieser realitätsnahe Bericht irgendwas an sich hat, das fasziniert, so konnte er mich doch nicht halten. Die Geschichte war zu wenig greifbar und ich war froh, als sie vorbei war.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Die Stimme der Außenseiter

Misfits
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Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir der Name der Autorin kein Begriff war. Ich wurde angelockt von Cover und dem einschlägigen Titel, den ich mit einer Fernsehserie aus meiner Teenie-Zeit in ...

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir der Name der Autorin kein Begriff war. Ich wurde angelockt von Cover und dem einschlägigen Titel, den ich mit einer Fernsehserie aus meiner Teenie-Zeit in Verbindung brachte. Gelockt hat mich die Idee vom Außenseitertum. Im Nachgang habe ich dann die Autorin gegoogelt und ihre Serie „Chewing Gum“ bestellt.

Zum Inhalt: die Autorin erzählt in diesem Buch über sich selbst. Über ihre Kindheit in einem Sozialkomplex im Londoner Finanzviertel, über ihren Werdegang an diversen Schulen inklusive Abbruch all dieser Studien- und Lehrgänge, über ihre Liebe zum Theater und wie sie damit zum Erfolg kam. Aber sie erzählt auch über die Schattenseiten. Über Sexismus, Rassismus, Missbrauch und eine Branche, die wegsieht, wenn es unbequem wird.

Das Buch ist überraschend kurz, ich sollte endlich mal anfangen vorher die Seitenzahlen zu checken, statt immer wieder festzustellen, dass es tatsächlich Bücher unter 300 Seiten gibt. Und dann bestehen in diesem Buch ganze Seiten nur aus einem fett gedruckten, markanten Zitat der vorherigen Seite. So als würde ein wichtiger Gedanke, eine Quintessenz nochmal wiederholt werden müssen, um sie ins Gedächtnis einzubrennen. Tageszeitungen und Magazine betreiben dies ja bereits erfolgreich.

Die kurzen Abschnitte sind in nochmals in kürzere Absätze unterteilt, sodass das Lesen recht flüssig verläuft und man gut pausieren kann um über das gelesene nachzudenken. Die Autorin schreibt anschaulich, was ich bei einer Erzählung über das eigene Leben aber auch erwarten würde. An manchen Stellen würde ich gerne Zwischenfragen stellen- hinterfragen, nachfragen. Als Lesung oder wie ursprünglich als Rede funktioniert dieses Buch sicher super. Ich habe mich beim Lesen aber manchmal allein gelassen gefühlt, mit Eindrücken, die ich nicht recht zuordnen konnte. Nicht immer waren für mich alle Gedanken völlig greifbar.

Und irgendwie kommen mir in diesem Buch über Außenseiter die Außenseiter zu kurz. Sicherlich lässt sich darüber streiten, da sich letztendlich die Autorin als Außenseiterin sieht und damit die komplette Länge des Buches mit dem Leben einer Außenseiterin füllt- aber wo sind all die anderen? In manchen Passagen lässt es sich erahnen, mir war das allerdings nicht genug.

Das Buch besitzt trotz seiner Kürze eine Komplexität die mich erstaunt und zurückschreckt und ich muss mich im Nachhinein fragen, ob ich alles verstanden oder manches einfach nur hingenommen habe.

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