Cover-Bild Löwenherz
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 24.01.2022
  • ISBN: 9783446272699
Monika Helfer

Löwenherz

Roman
Monika Helfer macht aus Lebenserinnerungen Literatur. Nach „Die Bagage“ und „Vati“: der neue Roman um eine Familie aus Vorarlberg

Monika Helfer erinnert sich an ihren Bruder Richard. Seit dem Tod der Mutter wachsen sie und ihre Schwestern getrennt vom kleinen Bruder auf. Sie sehen sich selten, verlieren die Verbindung. Es ist die Zeit des Deutschen Herbstes. Richard ist da bereits ein junger Mann, von Beruf Schriftsetzer. Er ist ein Sonderling, das Leben scheint ihm wenig wichtig. Verantwortung übernimmt er nur, wenn sie ihm angetragen wird. So auch, als ihm auf merkwürdige Weise eine verflossene Liebe ein Kind überlässt, von dem er nur den Spitznamen kennt. Die unfreiwillige Vaterrolle gibt ihm neuen Halt, zumindest für eine Zeit. Ein inniges Portrait, eine Geschichte über Fürsorge, Schuldgefühle und Familienbande.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2022

Der Lieblingssohn...

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Ich kann es nicht anders sagen, aber mit ihrer Reihe rund um ihre Familie hat mich Frau Helfer so verzaubert, dass ich nun natürlich auch als eine der Ersten alles über ihren Bruder lesen wollte.

Der ...

Ich kann es nicht anders sagen, aber mit ihrer Reihe rund um ihre Familie hat mich Frau Helfer so verzaubert, dass ich nun natürlich auch als eine der Ersten alles über ihren Bruder lesen wollte.

Der Roman ist in fünf Abschnitte gegliedert, die den Werdegang von Richard schildern vom Kleinkind bis zum Tod.

Mir hat gefallen, dass es zum Einen die Erzählung rund um den Bruder ist, zum Anderen wie sich Monika Helfer mit ihrem Mann Michael austauscht und man so Teil des Schreibprozesses ist.

Und immer wieder wird abgeschweift zu anderen Themen, so dass wir auch wieder über alte Bekannte stolpern wie die Tante mit dem großen, blinden Ehemann, Vati und den anderen Geschwistern. Gerade der Verfall vom Vati nach dem Tod seiner Frau hat mich doch sehr berührt.

Am meisten fasziniert hat mich die Verbindung zwischen Schamasch, Putzi und Richard. Das ist für mich mehr als Freundschaft, sondern eher tief verbundene Liebe.

Auch mit diesem Buch ist es der Autorin nicht nur gelungen zu unterhalten, sondern auch tief zu berühren. Ich hatte mich die ganze Zeit gewundert, warum der Bruder nicht sehr alt geworden ist und das schockierende Ende des Romans lässt einen dann nochmal kräftig schlucken.

Fazit: Ich habe mich wieder unglaublich gut unterhalten gefühlt und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Kann auf jeden Fall auch separat zu den anderen Büchern gelesen werden, aber dann würde man etwas verpassen.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Erinnerungen an den Bruder

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Wie schon in ihren früher erschienenen Romanen „Die Bagage“ sowie „Vati“ und anknüpfend an diese erzählt die Autorin von ihrer eigenen Familie. Dieses Mal steht das Leben ihres jüngeren Bruders Richard ...

Wie schon in ihren früher erschienenen Romanen „Die Bagage“ sowie „Vati“ und anknüpfend an diese erzählt die Autorin von ihrer eigenen Familie. Dieses Mal steht das Leben ihres jüngeren Bruders Richard im Fokus, zu dem Monika seit seiner Geburt bis zu seinem frühen Tod ein inniges und besonderes Verhältnis hatte. Die Autorin greift für die Geschichte auf eigene Erinnerungen sowie die ihres Ehemannes zurück. Es ergibt sich ein wunderbares Portrait eines eigenartigen Mannes. Interessant sind auch die immer wieder eingeflochtenen Werdegänge der weiteren Verwandten der Autorin. Den Schreibstil empfinde ich als sehr besonders und sich angenehm lesend.
Ein besonderes Buch für Leser mit Interesse an Familiengeschichten.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Richard, Eigenbrötler und Sonderling

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Nach dem Tod der Mutter bricht die Familie Helfer auseinander – der trauernde Vater zieht sich mit seinen Büchern in ein Kloster zurück, Monika und ihre beiden Schwestern wachsen bei Verwandten in Bregenz ...

Nach dem Tod der Mutter bricht die Familie Helfer auseinander – der trauernde Vater zieht sich mit seinen Büchern in ein Kloster zurück, Monika und ihre beiden Schwestern wachsen bei Verwandten in Bregenz auf, während der damals fünf Jahre alte Richard, der vom Vater stets „Richard Löwenherz“ genannt wurde, von einer Tante in Feldkirch aufgenommen wurde. Der Kontakt zwischen den Geschwistern bricht vorläufig ab und wird erst als Erwachsene wieder aufgenommen. Da ist Richard bereits ein junger Mann mit einer Ausbildung zum Schriftsetzer, der gerne malt und sich zum Eigenbrötler und Sonderling entwickelt hat. Er braucht Monikas Hilfe, nachdem eine flüchtige Bekannte ihre dreijährige Tochter Putzi bei ihm abgeliefert hat und danach verschwunden ist. Obwohl selbst noch sehr jung, sorgt Richard rührend für das Mädchen, das ihn nun Vati nennt. Er ist fünfundzwanzig, als sein Leben eine entscheidende Wende erfährt …

Monika Helfer, geb. 1947 in Au/Vorarlberg, ist eine österreichische Schriftstellerin. Sie veröffentlichte bereits mehrere Romane, Erzählungen und Kinderbücher, für die sie zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Die Themen ihrer Bücher sind oft Familiengeschichten, in die sie ihre Vorfahren und ihre Herkunft mit einbezieht. Seit 1981 ist sie in zweiter Ehe mit dem Schriftsteller Michael Köhlmeier verheiratet. Sie hat vier Kinder, zwei davon aus erster Ehe. Eine Tochter verstarb 2003 bei einem Unfall, ihr Roman „Bevor ich schlafen kann“ von 2010 ist ihrem Andenken gewidmet. Das Paar lebt in Hohenems/Vorarlberg und in Wien.

Nach ihren Romanen „Die Bagage“ 2020 und „Vati“ 2021 ist „Löwenherz“2022 der dritte Roman (keine Biografie), den die Autorin über ihre Familie geschrieben hat. Darin stellt sie ihren sechs Jahre jüngeren Bruder Richard, ein Künstler und Sonderling ohne Ehrgeiz und Energie, vor, der einfach alles auf sich zukommen lässt. So schweigsam wie ihr Bruder war, so verhalten berichtet auch die Autorin von dessen Leben. Sie geht dabei nicht chronologisch vor, sondern erzählt einzelne Episoden, wie sie gerade aus ihrer Erinnerung auftauchen. Sie bezieht dabei auch ihren zweiten Ehemann, den Schriftsteller Michael Köhlmeier, mit ein, der mit ihrem Bruder Richard befreundet war. In buntem Wechsel kommen und gehen ihre Gedanken und Erinnerungen, sie reflektiert, verwirft und hinterfragt ihre Überlegungen.

Fazit: Eine Geschichte zwischen Fiktion und Realität, der Versuch zu erklären, warum Richard, der Bruder der Autorin, mit seinem Leben gehadert hat.

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